Elias Abouchabaka: "Wir wollen unbedingt ins EM-Finale"

Spieler und Betreuer lagen sich in den Armen, die Freude war groß. Durch den 2:1-Sieg im EM-Viertelfinale gegen die Niederlande hatte die deutsche U 17-Nationalmannschaft das Halbfinale erreicht. Ein wichtiges Zwischenziel, schließlich bedeutete es gleichzeitig die erfolgreiche Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Indien im Oktober. Beeindruckend war, wie dieser Sieg entstand: Das Team von DFB-Trainer Christian Wück hatte einen 0:1-Rückstand aufgeholt und dabei eine große Willensleistung gezeigt.

Den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte Elias Abouchabaka erzielt. Der Mittelfeldspieler von RB Leipzig traf per Flachschuss aus dem Strafraum heraus. Nachdem er in der ersten Halbzeit nur schwer ins Spiel kam, steigerte er sich im zweiten Abschnitt enorm und war einer der Aktivposten im deutschen Team. Eine Leistung, die sinnbildlich für die gesamte Mannschaft stand. Im DFB.de-Interview spricht Elias Abouchabaka mit Redakteur Ronny Zimmermann über das EM-Viertelfinale gegen die Niederlande, seine eigene Spielweise und blickt auf das EM-Halbfinale gegen Spanien voraus.

DFB.de: Herr Abouchabaka, in einem sehr spannenden EM-Viertelfinale hat die U 17 gegen die Niederlande ein 0:1 in ein 2:1 umgewandelt und ist ins Halbfinale eingezogen. Wie haben Sie die Sekunden kurz nach dem Abpfiff erlebt?

Elias Abouchabaka: Die Freude war riesig, das war ein toller Moment. Wir hatten uns für das Spiel sehr viel vorgenommen, konnten es aber in der ersten Halbzeit nicht abrufen und gingen mit einem 0:1-Rückstand in die Pause. In der Kabine haben wir uns zur Halbzeit gesammelt, uns gemeinsam aufgerafft und neu motiviert. Wir wollten unbedingt ins EM-Halbfinale einziehen – auch damit die ganze Trainingsarbeit und das, was wir uns bisher aufgebaut hatten, nicht umsonst waren. Es war ein riesiger Kraftakt, mit dem wir als Mannschaft das Spiel gedreht haben. Als der Abpfiff kam und wir gewonnen hatten, waren wir einfach nur überglücklich.

DFB.de: Sie haben die Probleme in der ersten Halbzeit angesprochen. Woran lag es, dass das deutsche Team in dieser Phase keinen Zugriff auf die Partie bekam?

Abouchabaka: Die Niederländer haben die Zweikämpfe aggressiver geführt als wir. Zudem hatten wir zu wenig Bewegung in unserem Spiel. Es fiel uns schwer, mit der gewohnten Präzision von hinten herauszuspielen und wir haben viele Bälle zu leichtfertig verloren. Natürlich kann zu Beginn einer K.o.-Runde auch die Aufregung unterbewusst eine Rolle spielen. Umso bemerkenswerter ist, wie wir zurückgekommen sind und das Spiel gedreht haben. Die zweite Halbzeit war richtig gut.

DFB.de: Inzwischen hat die Mannschaft bewiesen, dass Sie nicht nur viele Tore schießen und ein Spiel dominieren kann, sondern auch in der Lage ist, gegen starke Gegner einen Rückstand aufzuholen. Wie wichtig ist diese Erkenntnis?

Abouchabaka: Das ist eine ganz wichtige Erfahrung, die uns definitiv noch stärker macht. Nach unserer Gruppenphase, in der wir alle Spiele ziemlich deutlich gewonnen hatten, konnte man nicht genau wissen, wie wir bei einem Rückstand auf diesem Niveau reagieren werden. Wir haben nun bewiesen, dass wir immer zurückkommen und auch große Spiele drehen können. Wir haben die Qualität, mindestens ein Tor mehr als der Gegner zu schießen.



Spieler und Betreuer lagen sich in den Armen, die Freude war groß. Durch den 2:1-Sieg im EM-Viertelfinale gegen die Niederlande hatte die deutsche U 17-Nationalmannschaft das Halbfinale erreicht. Ein wichtiges Zwischenziel, schließlich bedeutete es gleichzeitig die erfolgreiche Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Indien im Oktober. Beeindruckend war, wie dieser Sieg entstand: Das Team von DFB-Trainer Christian Wück hatte einen 0:1-Rückstand aufgeholt und dabei eine große Willensleistung gezeigt.

Den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte Elias Abouchabaka erzielt. Der Mittelfeldspieler von RB Leipzig traf per Flachschuss aus dem Strafraum heraus. Nachdem er in der ersten Halbzeit nur schwer ins Spiel kam, steigerte er sich im zweiten Abschnitt enorm und war einer der Aktivposten im deutschen Team. Eine Leistung, die sinnbildlich für die gesamte Mannschaft stand. Im DFB.de-Interview spricht Elias Abouchabaka mit Redakteur Ronny Zimmermann über das EM-Viertelfinale gegen die Niederlande, seine eigene Spielweise und blickt auf das EM-Halbfinale gegen Spanien voraus.

DFB.de: Herr Abouchabaka, in einem sehr spannenden EM-Viertelfinale hat die U 17 gegen die Niederlande ein 0:1 in ein 2:1 umgewandelt und ist ins Halbfinale eingezogen. Wie haben Sie die Sekunden kurz nach dem Abpfiff erlebt?

Elias Abouchabaka: Die Freude war riesig, das war ein toller Moment. Wir hatten uns für das Spiel sehr viel vorgenommen, konnten es aber in der ersten Halbzeit nicht abrufen und gingen mit einem 0:1-Rückstand in die Pause. In der Kabine haben wir uns zur Halbzeit gesammelt, uns gemeinsam aufgerafft und neu motiviert. Wir wollten unbedingt ins EM-Halbfinale einziehen – auch damit die ganze Trainingsarbeit und das, was wir uns bisher aufgebaut hatten, nicht umsonst waren. Es war ein riesiger Kraftakt, mit dem wir als Mannschaft das Spiel gedreht haben. Als der Abpfiff kam und wir gewonnen hatten, waren wir einfach nur überglücklich.

DFB.de: Sie haben die Probleme in der ersten Halbzeit angesprochen. Woran lag es, dass das deutsche Team in dieser Phase keinen Zugriff auf die Partie bekam?

Abouchabaka: Die Niederländer haben die Zweikämpfe aggressiver geführt als wir. Zudem hatten wir zu wenig Bewegung in unserem Spiel. Es fiel uns schwer, mit der gewohnten Präzision von hinten herauszuspielen und wir haben viele Bälle zu leichtfertig verloren. Natürlich kann zu Beginn einer K.o.-Runde auch die Aufregung unterbewusst eine Rolle spielen. Umso bemerkenswerter ist, wie wir zurückgekommen sind und das Spiel gedreht haben. Die zweite Halbzeit war richtig gut.

DFB.de: Inzwischen hat die Mannschaft bewiesen, dass Sie nicht nur viele Tore schießen und ein Spiel dominieren kann, sondern auch in der Lage ist, gegen starke Gegner einen Rückstand aufzuholen. Wie wichtig ist diese Erkenntnis?

Abouchabaka: Das ist eine ganz wichtige Erfahrung, die uns definitiv noch stärker macht. Nach unserer Gruppenphase, in der wir alle Spiele ziemlich deutlich gewonnen hatten, konnte man nicht genau wissen, wie wir bei einem Rückstand auf diesem Niveau reagieren werden. Wir haben nun bewiesen, dass wir immer zurückkommen und auch große Spiele drehen können. Wir haben die Qualität, mindestens ein Tor mehr als der Gegner zu schießen.

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Wir haben immer daran geglaubt, dass wir das Spiel noch drehen

DFB.de: Ihnen gelang der zwischenzeitliche Ausgleich zum 1:1, zuvor hatten Sie aus ähnlicher Position eine gute Torchance vergeben. Wie haben Sie es geschafft, sich davon nicht beeinflussen zu lassen?

Abouchabaka: Die erste Torchance bot sich ziemlich schnell nach Wiederanpfiff. Ich war im Strafraum relativ frei und habe den Ball direkt genommen – leider war mein Schuss zu unplatziert und der Keeper konnte ihn halten. Dennoch war das für uns als Mannschaft ein gutes Zeichen: Wenn man sich so schnell eine Chance herausspielt, gibt das Auftrieb und wir wussten, dass wir noch weitere Gelegenheiten erzwingen können. Deswegen bin ich bei meinem zweiten Versuch auch relativ ruhig geblieben. Ich habe mir den Ball auf meinen starken linken Fuß gelegt und diesmal getroffen. Wir haben immer daran geglaubt, dass wir das Spiel noch drehen werden.

DFB.de: Bei der U 17-Nationalmannschaft agieren Sie in der Zentrale. Wie würden Sie Ihre Spielweise beschreiben?

Abouchabaka: Ich verfüge über eine gute Technik am Ball und bewege mich meistens geschickt in den Räumen. In meinem Spiel bin ich relativ variabel: Ich kann gute Pässe spielen, auch selber ins Dribbling gehen oder eben eine gewisse Torgefahr ausstrahlen. All das versuche ich, für die Mannschaft einzubringen.

DFB.de: Gibt es einen Spieler, an dem Sie sich besonders orientieren?

Abouchabaka: In Bezug auf die Position ist Zinedine Zidane natürlich jemand, von dessen Spielweise ich mir sehr viel abschauen kann – auch wenn er heute nicht mehr auf dem Platz steht. Grundsätzlich bin ich auf keinen Spieler besonders festgelegt: Ich versuche, von sehr vielen Profis etwas zu lernen, ihre Bewegungen und Aktionen zu verfolgen. Außerdem gibt es auch in meiner Altersklasse schon sehr viele herausragende Spieler, von denen man einzelne Aspekte aufnehmen kann.

DFB.de: Bei der Weltmeisterschaft, für die sich die U 17 durch den 2:1-Sieg gegen die Niederlande automatisch qualifiziert hat, wird der Vergleich mit den besten U 17-Teams der Welt ebenfalls eine Rolle spielen. Was bedeutet solch ein Turnier für Ihre Weiterentwicklung?

Abouchabaka: Dass wir uns für die WM qualifiziert haben, ist großartig und war ein festes Ziel von uns. Solch eine Endrunde bringt einen sowohl als Mannschaft als auch als einzelnen Spieler enorm weiter. Es kommen die besten Fußballer aus den qualifizierten Nationen zusammen, man tritt gegen unterschiedliche Spielertypen und Mentalitäten an. Der Vergleich mit den besten Gegnern im eigenen Altersbereich ist sehr reizvoll. Wir freuen uns sehr, dass wir an dem Turnier teilnehmen werden.

DFB.de: Zuvor hat die Mannschaft bei der U 17-EURO noch ein großes Ziel und muss dafür zunächst das Halbfinale am Dienstag gegen Spanien gewinnen. Was erwarten Sie für einen Gegner?

Abouchabaka: Wir haben noch nie gegen den 2000er-Jahrgang von Spanien gespielt. Die Partie wird eine neue Erfahrung für uns. Spanien hat technisch sehr starke Spieler, sie agieren passicher und können schnell umschalten. Wir müssen in der Defensive kompakt stehen und im gesamten Offensiv-Verhalten unsere Stärken ausspielen. Ich schätze die Spanier im körperlichen Bereich nicht ganz so robust ein wie die Niederländer. Das EM-Halbfinale wird eine große Herausforderung, aber wenn wir unsere Qualitäten abrufen, haben wir definitiv eine Chance. Wir wollen unbedingt ins EM-Finale einziehen.