Elfmeterheld Hradecky: "Entscheide mich immer in letzter Sekunde"

Lukas Hradecky kannte nur eine Richtung. Als Branimir Hrgota den entscheidenden Elfmeter verwandelt hatte, zog der Torhüter zu einem erstaunlichen Sprint an und stürmte jubelnd in die Fankurve von Eintracht Frankfurt. Nach zwei gehaltenen Schüssen im Elfmeterschießen des DFB-Pokalhalbfinales gegen Gastgeber Borussia Mönchengladbach wurde er zum Man of the Match gewählt. Der famose Finne war der Pokalheld des Abends - mal wieder.

"Ich hätte bei meinem Sprint fast einen Krampf bekommen und eine Oberschenkelverletzung", sagte der 27-Jährige nach dem 7:6-Sieg im Elfmeterschießen. "Das war es aber wert. Ich nehme ein Eisbad und trinke ein paar Bier, dann ist es wieder gut." Die Hessen stehen zum siebten Mal im Pokalfinale, der Gegner am 27. Mai in Berlin wird heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und auf Sky) zwischen Titelverteidiger und Rekorsieger FC Bayern München und Borussia Dortmund ermittelt. Im Interview auf DFB.de spricht Lukas Hradecky über seine Taktik beim Elfmeterschießen, die Einstimmung durch Trainer Niko Kovac und das Finale in Berlin.

Frage: Lukas Hradecky, die Eintracht steht im Finale. Wie ist Ihre Gefühlslage?

Lukas Hradecky: Wo soll ich anfangen? Der Sieg in der Liga am Samstag gegen Augsburg war sicher eine große Erleichterung für uns. In der ersten Halbzeit gegen Gladbach haben wir eine gute Leistung gezeigt und hätten sogar zwei, drei Tore schießen können. Dann haben die Kräfte ein wenig nachgelassen. Wir wussten aber, dass wir uns bei den Elfmetern vertrauen können. Dass ich das Glück hatte, zwei Elfmeter zu halten, ist natürlich eine schöne Sache. Aber auch unsere Schützen waren wieder eiskalt. Wir sind froh, dass wir das Endspiel am 27. Mai erleben dürfen. Wir sind eine starke Mannschaft in diesem Jahr und haben bewiesen, dass wir nach dem Fastabstieg im letzten Jahr auch noch ein anderes Gesicht zeigen können.

Frage: Trainer Niko Kovac hat die Mannschaft vor dem Spiel auf besondere Art und Weise eingestimmt, eine Leinwand wurde ausgefahren. Was wurde gezeigt?

Hradecky: Das war ein Stimmungsvideo von unserer ganzen Saison. Ich habe da schon gemerkt, dass alle voll dabei sind. Das haben wir dann auch auf dem Platz gesehen.

Frage: Hätten Sie auch selbst geschossen?

Hradecky: Vielleicht als Letzter, ja. Der Puls war auch schon bei 200 deswegen. Ich wollte daran gar nicht denken.



Lukas Hradecky kannte nur eine Richtung. Als Branimir Hrgota den entscheidenden Elfmeter verwandelt hatte, zog der Torhüter zu einem erstaunlichen Sprint an und stürmte jubelnd in die Fankurve von Eintracht Frankfurt. Nach zwei gehaltenen Schüssen im Elfmeterschießen des DFB-Pokalhalbfinales gegen Gastgeber Borussia Mönchengladbach wurde er zum Man of the Match gewählt. Der famose Finne war der Pokalheld des Abends - mal wieder.

"Ich hätte bei meinem Sprint fast einen Krampf bekommen und eine Oberschenkelverletzung", sagte der 27-Jährige nach dem 7:6-Sieg im Elfmeterschießen. "Das war es aber wert. Ich nehme ein Eisbad und trinke ein paar Bier, dann ist es wieder gut." Die Hessen stehen zum siebten Mal im Pokalfinale, der Gegner am 27. Mai in Berlin wird heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und auf Sky) zwischen Titelverteidiger und Rekorsieger FC Bayern München und Borussia Dortmund ermittelt. Im Interview auf DFB.de spricht Lukas Hradecky über seine Taktik beim Elfmeterschießen, die Einstimmung durch Trainer Niko Kovac und das Finale in Berlin.

Frage: Lukas Hradecky, die Eintracht steht im Finale. Wie ist Ihre Gefühlslage?

Lukas Hradecky: Wo soll ich anfangen? Der Sieg in der Liga am Samstag gegen Augsburg war sicher eine große Erleichterung für uns. In der ersten Halbzeit gegen Gladbach haben wir eine gute Leistung gezeigt und hätten sogar zwei, drei Tore schießen können. Dann haben die Kräfte ein wenig nachgelassen. Wir wussten aber, dass wir uns bei den Elfmetern vertrauen können. Dass ich das Glück hatte, zwei Elfmeter zu halten, ist natürlich eine schöne Sache. Aber auch unsere Schützen waren wieder eiskalt. Wir sind froh, dass wir das Endspiel am 27. Mai erleben dürfen. Wir sind eine starke Mannschaft in diesem Jahr und haben bewiesen, dass wir nach dem Fastabstieg im letzten Jahr auch noch ein anderes Gesicht zeigen können.

Frage: Trainer Niko Kovac hat die Mannschaft vor dem Spiel auf besondere Art und Weise eingestimmt, eine Leinwand wurde ausgefahren. Was wurde gezeigt?

Hradecky: Das war ein Stimmungsvideo von unserer ganzen Saison. Ich habe da schon gemerkt, dass alle voll dabei sind. Das haben wir dann auch auf dem Platz gesehen.

Frage: Hätten Sie auch selbst geschossen?

Hradecky: Vielleicht als Letzter, ja. Der Puls war auch schon bei 200 deswegen. Ich wollte daran gar nicht denken.

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Frage: Bei Ihren beiden gehaltenen Elfmetern: Haben Sie spekuliert?

Hradecky: Man spekuliert immer. Natürlich bekommen wir Informationen, in welche Ecken sie vorher geschossen haben. Ich entscheide mich dann immer in der letzten Sekunde. Anfangs hat das nicht ganz so gut geklappt, eigentlich müsste ich das mal ändern.

Frage: Bei den acht Schützen waren allerdings auch welche dabei, die vorher noch nie geschossen hatten...

Hradecky: Die letzten drei Spieler hatte ich vorher noch nie schießen sehen. Dann geht es einfach darum, eine Entscheidung zu treffen. Wie sie zum Ball laufen und wo sie hinschauen - solche Dinge versuche ich zu analysieren.

Frage: Nachdem Sie den ersten gehalten hatten, hat Gladbachs Torhüter Yann Sommer nachgezogen. Was geht da in einem vor?

Hradecky: Ich habe schon ein wenig erwartet, dass wir da schon durch sind. Sommer hat gut gehalten, das passiert. Ich habe mir vertraut, dass ich den nächsten dann auch halte. Das hat geklappt. Und Branimir Hrgota hat danach eiskalt verwandelt.

Frage: Die ersten sechs Gladbacher Elfmeter waren brutal gut geschossen. Wie reagiert man dann?

Hradecky: Einfach cool bleiben. Ich habe mir die ganze Zeit selbst gesagt, dass die schlechten Schützen noch kommen. Es hat lange gedauert, aber ich muss mich auch bei unseren Schützen bedanken. In dieser Saison war es unser drittes erfolgreiches Elfmeterschießen, und die Wahrscheinlichkeit wird von Elfmeterschießen zu Elfmeterschießen ja eher immer kleiner. Aber wenn es im Finale ein Elfmeterschießen gibt, bin ich bereit.

Frage: Das wäre dann gegen Bayern oder Dortmund. Haben Sie da eine Chance?

Hradecky: Der Gegner ist wohl stärker als im Halbfinale. Aber das ist kein Heimspiel, sondern ein ganz spezielles Ereignis. Ich kann mir vorstellen, dass sehr viele Fans aus Frankfurt mitkommen. Ich habe das Glück gehabt, den Pokal in Dänemark gewinnen zu können. Das war schon ein gutes Erlebnis. Ich habe aber gehört, dass der DFB-Pokal in Berlin noch etwas größer ist.

Frage: Wird jetzt noch gefeiert?

Hradecky: Ich werde das sicherlich tun. Heute essen wir keine glutenfreie Pasta, sondern trinken nur Bier.

Aufgezeichnet von DFB.de.

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