"Eine Sensation": VfL Theesen in der Junioren-Bundesliga

Er ist erst 23 Jahre alt, bereits seit zehn Jahren im Trainergeschäft und nun Coach eines A-Junioren-Bundesligisten. Daniel Keller führte den Bielefelder Stadtteilverein VfL Theesen in die Eliteklasse des deutschen Nachwuchsfußballs. Dabei spielt die erste Mannschaft des VfL gerade einmal in der Westfalenliga. "Unser Aufstieg war eine Sensation", sagt Keller, "wir haben Mannschaften wie den SC Paderborn, RW Ahlen und die SG Wattenscheid 09 hinter uns gelassen."

Der kommende Sonntag ist für den jungen Trainer ein ganz besonderer Tag: Keller feiert seinen 24. Geburtstag - und mit seiner Mannschaft bestreitet er am 3. Spieltag der Staffel West das Stadtderby gegen den großen Nachbarn Arminia Bielefeld. Lesen Sie seine Meinung zu dem geringen Altersunterschied zu seinen Spielern, das Bielefelder Derby und über seine bereits zehnte Saison als Trainer.

DFB.de: Zum Saisonauftakt gab es für Ihre Mannschaft ein 0:5 gegen den FC Schalke 04 und ein 0:7 bei Borussia Dortmund. Wie beurteilen Sie den Start?

Daniel Keller: Wir hatten uns schon auf so einen Auftakt eingestellt. Es war klar, dass wir uns nicht mit dem Meister der West-Staffel und dem Nachwuchs des Champions League-Finalisten Borussia Dortmund messen können. Schalke und Dortmund besitzen zum Beispiel Trainingsmöglichkeiten, von denen wir nur träumen können. Unser Einzugsbereich beträgt vielleicht 40 Kilometer, die Schalker und der BVB suchen und verpflichten Spieler in ganz Deutschland sowie teilweise auch im Ausland. Das sind zwei verschiedene Welten.

DFB.de: Wie bauen Sie ihre Spieler nun auf?

Keller: Jede Partie in der Bundesliga ist ein Geschenk. Ich versuche meinen Spielern zu vermitteln, dass Sie aus jeder Partie sehr viel mitnehmen können. Wir haben den Unterschied zur deutschen Nachwuchsspitze gesehen. Sowohl Schalke als auch Dortmund haben unsere Schwächen aufgedeckt.

DFB.de: Woran müssen Sie mit Ihrer Mannschaft noch arbeiten?

Daniel Keller: Wir haben viele individuelle Fehler gemacht. Diese müssen wir in den kommenden Begegnungen minimieren. Das Tempo ist im Vergleich zur Westfalenliga viel höher. Wir befinden uns in einem Lernprozess.

DFB.de: Das Ziel kann nur der Klassenverbleib sein, oder?

Keller: Es wäre eine Sensation, wenn wir den Abstieg vermeiden könnten. Aber in erster Linie wollen wir die Jungs ausbilden. Sie sollen in diesem Jahr sowohl sportlich als auch menschlich einen Schritt nach vorne machen.

DFB.de: Am Sonntag fallen gleich zwei besondere Ereignisse auf einen Tag. Sie feiern Ihren 24. Geburtstag und bestreiten mit Ihrer Mannschaft das Derby gegen Arminia Bielefeld. Was wünschen Sie sich von Ihrer Mannschaft?

Keller: Wenn wir vor einer guten Kulisse einen engagierten Auftritt hinlegen und dann noch ein positives Ergebnis herausspringt, bin ich zufrieden.

DFB.de: Wie wollen Sie die Arminia knacken?

Keller: Wenn wir die Fehler abstellen und einen beherzten Auftritt mit viel Leidenschaft hinlegen, haben wir eine Chance.

DFB.de: Sie sind erst 23 Jahre alt, werden am Sonntag 24 und trainieren bereits im zweiten Jahr eine U 19. Ihre Spieler sind nur wenige Jahre jünger.

Keller: Das ist kein Problem. Ein Trainer definiert sich nicht über das Alter, sondern über die fachliche Kompetenz und die soziale Umgangsart. Bisher hatte ich keine Autoritätsprobleme.

DFB.de: Es ist bereits Ihre zehnte Saison als Trainer. Wie kamen Sie zu diesem Job?

Keller: Ich habe als 14-Jähriger beim Training meines drei Jahre jüngeren Bruders zugeschaut. Der Trainer fragte mich, ob ich ihm nicht helfen wolle. Und vier Monate später hatte ich meinen ersten Cheftrainer-Posten bei der U 13 des TuS Quelle. Ich war sofort Feuer und Flamme für die Aufgabe.

DFB.de: Wie war Ihr weiterer Werdegang?

Keller: Ich habe bereits viele Altersklassen trainiert. Über die U 17 des TuS Quelle kam ich zum SC Herford. Dort war ich ebenfalls für die U 17 verantwortlich. Nach einem zweijährigen Engagement beim VfR Wellensiek wurde mir die U 19 des VfL Theesen angeboten. Diese leite ich nun in der zweiten Saison.

DFB.de: Einige Ihrer Trainerkollegen in der A-Junioren-Bundesliga sind ehemalige Bundesliga-Profis. Wie waren die ersten Aufeinandertreffen?

Keller: Der Umgang mit Schalkes Norbert Elgert und Dortmunds Marc-Patrick Meister war respektvoll. Ich denke nicht, dass es Probleme geben wird, nur weil ich noch jung und kein ehemaliger Profi bin.

DFB.de: Wie kann ein kleiner Verein wie der VfL Theesen im Geschäft der ganz Großen mitspielen? Die erste Herren-Mannschaft spielt schließlich nur in der sechsten Liga.

Keller: Es ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit. Die Menschen in diesem Verein sind mit viel Engagement, Herzblut und Leidenschaft dabei. Nicht nur das Trainerteam, der gesamte Verein hat Anteil am Aufstieg der U 19 in die Bundesliga.

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Er ist erst 23 Jahre alt, bereits seit zehn Jahren im Trainergeschäft und nun Coach eines A-Junioren-Bundesligisten. Daniel Keller führte den Bielefelder Stadtteilverein VfL Theesen in die Eliteklasse des deutschen Nachwuchsfußballs. Dabei spielt die erste Mannschaft des VfL gerade einmal in der Westfalenliga. "Unser Aufstieg war eine Sensation", sagt Keller, "wir haben Mannschaften wie den SC Paderborn, RW Ahlen und die SG Wattenscheid 09 hinter uns gelassen."

Der kommende Sonntag ist für den jungen Trainer ein ganz besonderer Tag: Keller feiert seinen 24. Geburtstag - und mit seiner Mannschaft bestreitet er am 3. Spieltag der Staffel West das Stadtderby gegen den großen Nachbarn Arminia Bielefeld. Lesen Sie seine Meinung zu dem geringen Altersunterschied zu seinen Spielern, das Bielefelder Derby und über seine bereits zehnte Saison als Trainer.

DFB.de: Zum Saisonauftakt gab es für Ihre Mannschaft ein 0:5 gegen den FC Schalke 04 und ein 0:7 bei Borussia Dortmund. Wie beurteilen Sie den Start?

Daniel Keller: Wir hatten uns schon auf so einen Auftakt eingestellt. Es war klar, dass wir uns nicht mit dem Meister der West-Staffel und dem Nachwuchs des Champions League-Finalisten Borussia Dortmund messen können. Schalke und Dortmund besitzen zum Beispiel Trainingsmöglichkeiten, von denen wir nur träumen können. Unser Einzugsbereich beträgt vielleicht 40 Kilometer, die Schalker und der BVB suchen und verpflichten Spieler in ganz Deutschland sowie teilweise auch im Ausland. Das sind zwei verschiedene Welten.

DFB.de: Wie bauen Sie ihre Spieler nun auf?

Keller: Jede Partie in der Bundesliga ist ein Geschenk. Ich versuche meinen Spielern zu vermitteln, dass Sie aus jeder Partie sehr viel mitnehmen können. Wir haben den Unterschied zur deutschen Nachwuchsspitze gesehen. Sowohl Schalke als auch Dortmund haben unsere Schwächen aufgedeckt.

DFB.de: Woran müssen Sie mit Ihrer Mannschaft noch arbeiten?

Daniel Keller: Wir haben viele individuelle Fehler gemacht. Diese müssen wir in den kommenden Begegnungen minimieren. Das Tempo ist im Vergleich zur Westfalenliga viel höher. Wir befinden uns in einem Lernprozess.

DFB.de: Das Ziel kann nur der Klassenverbleib sein, oder?

Keller: Es wäre eine Sensation, wenn wir den Abstieg vermeiden könnten. Aber in erster Linie wollen wir die Jungs ausbilden. Sie sollen in diesem Jahr sowohl sportlich als auch menschlich einen Schritt nach vorne machen.

DFB.de: Am Sonntag fallen gleich zwei besondere Ereignisse auf einen Tag. Sie feiern Ihren 24. Geburtstag und bestreiten mit Ihrer Mannschaft das Derby gegen Arminia Bielefeld. Was wünschen Sie sich von Ihrer Mannschaft?

Keller: Wenn wir vor einer guten Kulisse einen engagierten Auftritt hinlegen und dann noch ein positives Ergebnis herausspringt, bin ich zufrieden.

DFB.de: Wie wollen Sie die Arminia knacken?

Keller: Wenn wir die Fehler abstellen und einen beherzten Auftritt mit viel Leidenschaft hinlegen, haben wir eine Chance.

DFB.de: Sie sind erst 23 Jahre alt, werden am Sonntag 24 und trainieren bereits im zweiten Jahr eine U 19. Ihre Spieler sind nur wenige Jahre jünger.

Keller: Das ist kein Problem. Ein Trainer definiert sich nicht über das Alter, sondern über die fachliche Kompetenz und die soziale Umgangsart. Bisher hatte ich keine Autoritätsprobleme.

DFB.de: Es ist bereits Ihre zehnte Saison als Trainer. Wie kamen Sie zu diesem Job?

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Keller: Ich habe als 14-Jähriger beim Training meines drei Jahre jüngeren Bruders zugeschaut. Der Trainer fragte mich, ob ich ihm nicht helfen wolle. Und vier Monate später hatte ich meinen ersten Cheftrainer-Posten bei der U 13 des TuS Quelle. Ich war sofort Feuer und Flamme für die Aufgabe.

DFB.de: Wie war Ihr weiterer Werdegang?

Keller: Ich habe bereits viele Altersklassen trainiert. Über die U 17 des TuS Quelle kam ich zum SC Herford. Dort war ich ebenfalls für die U 17 verantwortlich. Nach einem zweijährigen Engagement beim VfR Wellensiek wurde mir die U 19 des VfL Theesen angeboten. Diese leite ich nun in der zweiten Saison.

DFB.de: Einige Ihrer Trainerkollegen in der A-Junioren-Bundesliga sind ehemalige Bundesliga-Profis. Wie waren die ersten Aufeinandertreffen?

Keller: Der Umgang mit Schalkes Norbert Elgert und Dortmunds Marc-Patrick Meister war respektvoll. Ich denke nicht, dass es Probleme geben wird, nur weil ich noch jung und kein ehemaliger Profi bin.

DFB.de: Wie kann ein kleiner Verein wie der VfL Theesen im Geschäft der ganz Großen mitspielen? Die erste Herren-Mannschaft spielt schließlich nur in der sechsten Liga.

Keller: Es ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit. Die Menschen in diesem Verein sind mit viel Engagement, Herzblut und Leidenschaft dabei. Nicht nur das Trainerteam, der gesamte Verein hat Anteil am Aufstieg der U 19 in die Bundesliga.