Ein Geburtstagskind im Tor - Manuel Neuer spielt "zu Null"

Beim Länderspiel des U 21-Nationalteams am Dienstag gegen die Tschechische Republik hütete ein Geburtstagskind das deutsche Tor. Der Schalker Manuel Neuer feierte beim 1:0 in Düsseldorf seinen 21. Geburtstag.

Trotz des jungen Lebensalters und der gerade erst begonnenen Profikarriere, ist der 1,90 Meter große gebürtige Gelsenkirchner auf dem besten Weg, sich im Kreis der Top-Torwarte in Deutschland seinen Platz zu erobern. Mit Schalke 04 hat Neuer das große Ziel Deutsche Meisterschaft vor Augen - sie wäre die erste für die Königsblauen seit 49 Jahren.

Im Team von Dieter Eilts, der neuen U 21-Nationalmannschaft, ist er ebenfalls eine feste Größe. Mit Neuer im Tor will der DFB die Qualifikation für die U 21-Europameisterschaft 2008 packen. DFB-Internetredakteur Thomas Hackbarth sprach mit einem Torwart der nächsten Generation.

Frage: Manuel Neuer, am 33. Spieltag der Bundesliga spielen Sie mit ihrer Mannschaft bei Borussia Dortmund. Macht Schalke dann im Derby den Titel klar?

Manuel Neuer: Mir ist es egal, wann wir es klar machen, Hauptsache wir machen ihn klar.

Frage: Sie sind in Gelsenkirchen geboren und aufgewachsen. Ihr großes Idol war zu seinen Schalker Zeiten Jens Lehmann. Den letzten großen Titel gewann So4 mit dem Sieg im UEFA Cup 1997. Gibt es Parallelen zwischen der laufenden Saison und den Euro-Fighters?

Neuer: Eigentlich keine. Die Euro-Fighter waren ein tolles Team, aber wir spielen heute einen ganz anderen Fußball. Damals, das war eine absolute Kämpfertruppe, mit Spielern wie Mike Büskens, Marc Wilmots oder Yves Eigenrauch. Heute haben wir mit Lincoln, Rafinha und Bordon drei Brasilianer im Team, und auch sonst sind wir sehr international aufgestellt. Schalke 2007 spielt technisch und taktisch heute auf einem höheren Niveau. Wir haben eine sehr gute Mannschaft. Mal schauen, vielleicht kann Schalke jetzt für ein paar Jahre um die Deutsche Meisterschaft mitspielen.

Frage: Auch ihr persönlicher Weg zeigt steil nach oben. Wo liegen noch Schwächen, woran arbeiten Sie im täglichen Training?

Neuer: An meiner Athletik, da gibt es noch viel für mich zu tun. Jens Lehmann ist mein Vorbild. Lehmann ist, wenn es um die Fitness geht, führend in Europa und vielleicht sogar auf der ganzen Welt. Früher saß ich schon lange vor dem Anstoß im Stadion, nur um Jens beim Aufwärmen vor dem Spiel zu beobachten. Damals hat er als erster Torwart seine eigene Hantelbank mit ins Schalker Training gebracht. Da dachte noch niemand daran, dass ein Torwart regelmäßig Krafttraining machen sollte. Auch für seine Beweglichkeit hat Jens Lehmann immer schon viel trainiert. Dem eifere ich nach, ganz klar.

Frage: Beim FC Schalke 04 verteidigen Routiniers wie der 31-jährige Marcelo Bordon und der 33-jährige Mladen Krstajic das Tor. Bei der U 21 heißen die Abwehrspieler Aogo, Bieler oder Boenisch und sind Jahrgang 1986 oder sogar 1987. Ist es schwerer, hinter so einer unerfahrenen Abwehr das Tor zu hüten?

Neuer: Kann man nicht wirklich vergleichen. Denn bei der U 21 sind ja auch die gegnerischen Stürmer viel jünger, das hebt sich also auf. Und bei einer Situation eins-gegen-eins, ist der erfahrene Stürmer in der Bundesliga natürlich viel ausgebuffter. Das macht den Unterschied aus. Probleme, den viel älteren Abwehrspielern bei Schalke Kommandos zu geben, habe ich nicht mehr. Das ist zur Routine geworden, macht man schließlich auch in jedem Training.

Frage: Dem Senkrechtstart in der Bundesliga folgten einige unglückliche Tore. Hat Sie Ihr Patzer gegen Hannover gewurmt?

Neuer: Mein Spiel gegen Hannover war nicht so schlecht, und die Situation beim Ausgleich war schlicht ein Foulspiel. Ich wurde klar im Fünfmeterraum behindert. Der Schiedsrichter hätte abpfeifen müssen. Aber Schwamm drüber. Jedenfalls war ich dadurch zu keinem Zeitpunkt verunsichert. Zuletzt haben wir ja wieder zu Null gespielt, beim 1:0-Sieg über den VfB Stuttgart. Als Torwart darf man ohnehin nur ein Kurzzeitgedächtnis haben. Man muss immer wieder bei Null anfangen. Sich lange Gedanken über eine vergangene Situation machen - das bringt nichts.

Frage: Was sind Ihre nächsten Ziele?

Neuer: Ich möchte langfristig die Nummer eins bei Schalke 04 werden. Das ist nicht einfach, zumal es gerade auf der Torwart-Position in Deutschland noch nie ein Problem gab. Ich freue mich sehr, dass auch jetzt viele gute junge Torwarte in der Bundesliga spielen , ich nenne nur mal Tim Wiese und Roman Weidenfeller.

Weitere Informationen zur U 21-Nationalmannschaft finden Sie hier.

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Beim Länderspiel des U 21-Nationalteams am Dienstag gegen die Tschechische Republik hütete ein Geburtstagskind das deutsche Tor. Der Schalker Manuel Neuer feierte beim 1:0 in Düsseldorf seinen 21. Geburtstag.

Trotz des jungen Lebensalters und der gerade erst begonnenen Profikarriere, ist der 1,90 Meter große gebürtige Gelsenkirchner auf dem besten Weg, sich im Kreis der Top-Torwarte in Deutschland seinen Platz zu erobern. Mit Schalke 04 hat Neuer das große Ziel Deutsche Meisterschaft vor Augen - sie wäre die erste für die Königsblauen seit 49 Jahren.

Im Team von Dieter Eilts, der neuen U 21-Nationalmannschaft, ist er ebenfalls eine feste Größe. Mit Neuer im Tor will der DFB die Qualifikation für die U 21-Europameisterschaft 2008 packen. DFB-Internetredakteur Thomas Hackbarth sprach mit einem Torwart der nächsten Generation.

Frage: Manuel Neuer, am 33. Spieltag der Bundesliga spielen Sie mit ihrer Mannschaft bei Borussia Dortmund. Macht Schalke dann im Derby den Titel klar?

Manuel Neuer: Mir ist es egal, wann wir es klar machen, Hauptsache wir machen ihn klar.

Frage: Sie sind in Gelsenkirchen geboren und aufgewachsen. Ihr großes Idol war zu seinen Schalker Zeiten Jens Lehmann. Den letzten großen Titel gewann So4 mit dem Sieg im UEFA Cup 1997. Gibt es Parallelen zwischen der laufenden Saison und den Euro-Fighters?

Neuer: Eigentlich keine. Die Euro-Fighter waren ein tolles Team, aber wir spielen heute einen ganz anderen Fußball. Damals, das war eine absolute Kämpfertruppe, mit Spielern wie Mike Büskens, Marc Wilmots oder Yves Eigenrauch. Heute haben wir mit Lincoln, Rafinha und Bordon drei Brasilianer im Team, und auch sonst sind wir sehr international aufgestellt. Schalke 2007 spielt technisch und taktisch heute auf einem höheren Niveau. Wir haben eine sehr gute Mannschaft. Mal schauen, vielleicht kann Schalke jetzt für ein paar Jahre um die Deutsche Meisterschaft mitspielen.

Frage: Auch ihr persönlicher Weg zeigt steil nach oben. Wo liegen noch Schwächen, woran arbeiten Sie im täglichen Training?

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Neuer: An meiner Athletik, da gibt es noch viel für mich zu tun. Jens Lehmann ist mein Vorbild. Lehmann ist, wenn es um die Fitness geht, führend in Europa und vielleicht sogar auf der ganzen Welt. Früher saß ich schon lange vor dem Anstoß im Stadion, nur um Jens beim Aufwärmen vor dem Spiel zu beobachten. Damals hat er als erster Torwart seine eigene Hantelbank mit ins Schalker Training gebracht. Da dachte noch niemand daran, dass ein Torwart regelmäßig Krafttraining machen sollte. Auch für seine Beweglichkeit hat Jens Lehmann immer schon viel trainiert. Dem eifere ich nach, ganz klar.

Frage: Beim FC Schalke 04 verteidigen Routiniers wie der 31-jährige Marcelo Bordon und der 33-jährige Mladen Krstajic das Tor. Bei der U 21 heißen die Abwehrspieler Aogo, Bieler oder Boenisch und sind Jahrgang 1986 oder sogar 1987. Ist es schwerer, hinter so einer unerfahrenen Abwehr das Tor zu hüten?

Neuer: Kann man nicht wirklich vergleichen. Denn bei der U 21 sind ja auch die gegnerischen Stürmer viel jünger, das hebt sich also auf. Und bei einer Situation eins-gegen-eins, ist der erfahrene Stürmer in der Bundesliga natürlich viel ausgebuffter. Das macht den Unterschied aus. Probleme, den viel älteren Abwehrspielern bei Schalke Kommandos zu geben, habe ich nicht mehr. Das ist zur Routine geworden, macht man schließlich auch in jedem Training.

Frage: Dem Senkrechtstart in der Bundesliga folgten einige unglückliche Tore. Hat Sie Ihr Patzer gegen Hannover gewurmt?

Neuer: Mein Spiel gegen Hannover war nicht so schlecht, und die Situation beim Ausgleich war schlicht ein Foulspiel. Ich wurde klar im Fünfmeterraum behindert. Der Schiedsrichter hätte abpfeifen müssen. Aber Schwamm drüber. Jedenfalls war ich dadurch zu keinem Zeitpunkt verunsichert. Zuletzt haben wir ja wieder zu Null gespielt, beim 1:0-Sieg über den VfB Stuttgart. Als Torwart darf man ohnehin nur ein Kurzzeitgedächtnis haben. Man muss immer wieder bei Null anfangen. Sich lange Gedanken über eine vergangene Situation machen - das bringt nichts.

Frage: Was sind Ihre nächsten Ziele?

Neuer: Ich möchte langfristig die Nummer eins bei Schalke 04 werden. Das ist nicht einfach, zumal es gerade auf der Torwart-Position in Deutschland noch nie ein Problem gab. Ich freue mich sehr, dass auch jetzt viele gute junge Torwarte in der Bundesliga spielen , ich nenne nur mal Tim Wiese und Roman Weidenfeller.

Weitere Informationen zur U 21-Nationalmannschaft finden Sie hier.