Eichner: "Ich habe nie an meinen Fähigkeiten gezweifelt"

Er gilt als "der etwas andere Profi": Christian Eichner, Winterzugang beim MSV Duisburg, hat sich im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen nie ausschließlich auf den Fußball verlassen. Bereits während seiner ersten Profistation beim Karlsruher SC hatte der gebürtige Sinsheimer ein Lehramtsstudium für die Fächer Mathematik, Ethik und Geschichte begonnen. Das kam dem mittlerweile 31-Jährigen in den vergangenen sechs Monaten zugute. Denn trotz der Erfahrung von 139 Bundesligaspielen für den KSC, die TSG 1899 Hoffenheim und den 1. FC Köln war Eichner ohne Verein.

Nun ist er bei den "Zebras" aus Duisburg gelandet und will mithelfen, die erste Saison nach dem Zwangsabstieg aus der 2. Bundesliga zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Rund neun Monate bestritt Eichner kein Pflichtspiel. Für ihn könnte die kommende Partie beim Chemnitzer FC am Samstag (ab 14 Uhr) damit die erste Wettkampfbegegnung seit dem 5. April 2013 - einem 0:3 mit dem 1. FC Köln beim 1. FC Kaiserslautern - werden. Im DFB.de-Interview mit dem Journalisten Carsten Neuhaus spricht Christian Eichner über die Zeit ohne Vertrag, seinen "Plan B" und die für ihn noch unbekannte 3. Liga.

DFB.de: Sie waren nun ein halbes Jahr ohne Arbeitgeber. Wie ist das Gefühl, wieder mit einer Mannschaft auf dem Trainingsplatz zu stehen, Herr Eichner?

Christian Eichner: Ich freue mich riesig, wieder regelmäßig Fußball spielen zu dürfen. Das ist das, wovon jeder Spieler zehrt, egal ob Profi oder Amateur.

DFB.de: Was hat den Ausschlag gegeben, zum MSV Duisburg zu wechseln?

Eichner: Der MSV hat sich sehr um mich bemüht. Das imponierte mir sehr. Außerdem ist der MSV ein spannendes Projekt, an dem ich mitwirken möchte.

DFB.de: Haben Sie den Weg des MSV schon in der Vergangenheit verfolgt?

Eichner: Ich habe früher mehrfach selbst gegen den MSV gespielt. Durch den Kontakt in den vergangenen Wochen habe ich mich natürlich intensiver mit Duisburg auseinandergesetzt. Den jüngsten 2:1-Heimsieg gegen RB Leipzig habe ich bereits komplett im Livestream auf dem Laptop verfolgt.



Er gilt als "der etwas andere Profi": Christian Eichner, Winterzugang beim MSV Duisburg, hat sich im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen nie ausschließlich auf den Fußball verlassen. Bereits während seiner ersten Profistation beim Karlsruher SC hatte der gebürtige Sinsheimer ein Lehramtsstudium für die Fächer Mathematik, Ethik und Geschichte begonnen. Das kam dem mittlerweile 31-Jährigen in den vergangenen sechs Monaten zugute. Denn trotz der Erfahrung von 139 Bundesligaspielen für den KSC, die TSG 1899 Hoffenheim und den 1. FC Köln war Eichner ohne Verein.

Nun ist er bei den "Zebras" aus Duisburg gelandet und will mithelfen, die erste Saison nach dem Zwangsabstieg aus der 2. Bundesliga zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Rund neun Monate bestritt Eichner kein Pflichtspiel. Für ihn könnte die kommende Partie beim Chemnitzer FC am Samstag (ab 14 Uhr) damit die erste Wettkampfbegegnung seit dem 5. April 2013 - einem 0:3 mit dem 1. FC Köln beim 1. FC Kaiserslautern - werden. Im DFB.de-Interview mit dem Journalisten Carsten Neuhaus spricht Christian Eichner über die Zeit ohne Vertrag, seinen "Plan B" und die für ihn noch unbekannte 3. Liga.

DFB.de: Sie waren nun ein halbes Jahr ohne Arbeitgeber. Wie ist das Gefühl, wieder mit einer Mannschaft auf dem Trainingsplatz zu stehen, Herr Eichner?

Christian Eichner: Ich freue mich riesig, wieder regelmäßig Fußball spielen zu dürfen. Das ist das, wovon jeder Spieler zehrt, egal ob Profi oder Amateur.

DFB.de: Was hat den Ausschlag gegeben, zum MSV Duisburg zu wechseln?

Eichner: Der MSV hat sich sehr um mich bemüht. Das imponierte mir sehr. Außerdem ist der MSV ein spannendes Projekt, an dem ich mitwirken möchte.

DFB.de: Haben Sie den Weg des MSV schon in der Vergangenheit verfolgt?

Eichner: Ich habe früher mehrfach selbst gegen den MSV gespielt. Durch den Kontakt in den vergangenen Wochen habe ich mich natürlich intensiver mit Duisburg auseinandergesetzt. Den jüngsten 2:1-Heimsieg gegen RB Leipzig habe ich bereits komplett im Livestream auf dem Laptop verfolgt.

DFB.de: Sie haben in Duisburg zunächst einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben. Werden Sie dieses halbe Jahr im Hotel wohnen?

Eichner: Das ist für mich nichts Neues. Bereits zu Kölner Zeiten hatte ich im Hotel gewohnt. Als Fußballspieler muss man so etwas ab und zu in Kauf nehmen.

DFB.de: Wie groß war der Frust in der Zeit ohne Verein?

Eichner: Ich habe nie an meinen Fähigkeiten gezweifelt. Allerdings war es schon frustrierend, wenn die Gespräche mit einem Verein relativ weit waren, ich aber im Endeffekt dann doch eine Absage bekam. Das waren die schwersten Momente in den vergangenen sechs Monaten.

DFB.de: Wie haben Sie sich fitgehalten?

Eichner: Ich habe mich bis zur Auflösung der so genannten "Trainingsgruppe 2" in Hoffenheim fit gehalten, danach bei einem Oberligisten mittrainiert und mit einem Personaltrainer gearbeitet. Jeden Tag ein bis zwei Einheiten waren normal. Jedoch sind die Trainingseinheiten mit einer Mannschaft schon etwas anderes. Trotzdem bin ich topfit.

DFB.de: Sie sind also sofort auf dem Leistungsstand der restlichen Duisburger Mannschaft?

Eichner: Ich habe mich während der gesamten sechs Monate so verhalten, dass ich sofort wieder in den Spiel- und Trainingsbetrieb eines Profivereins einsteigen kann. Selbstverständlich fehlt mir die Spielpraxis, die durch kein Einzeltraining der Welt zu vermitteln ist. Das kann ich jedoch schnell wieder aufholen.

DFB.de: Was hätten Sie gemacht, wenn auch in der Wintertransferperiode kein passendes Angebot gekommen wäre?

Eichner: Ich bin so erzogen worden, immer einen "Plan B" in der Tasche zu haben. Schon während meiner Zeit in Karlsruhe hatte ich ein Lehramtsstudium für die Fächer Mathematik, Ethik und Geschichte begonnen. Bei meinem Wechsel nach Köln musste ich dieses jedoch abbrechen. Mittlerweile studiere ich Sportmanagement an einer Fernuniversität. In einem Jahr werde ich meinen Abschluss machen.

DFB.de: Sie haben insgesamt 139 Bundesligaspiele für den Karlsruher SC, die TSG 1899 Hoffenheim und den 1. FC Köln absolviert. Warum hat sich so lange kein Verein mit einem Jobangebot bei Ihnen gemeldet?

Eichner: Ich hatte sowohl im Sommer als auch im Winter einige Angebote auf dem Tisch. Doch keines davon hat mich vollkommen überzeugt. Es waren viele Offerten aus dem Ausland dabei. Jedoch müsste alles zu 100 Prozent passen, wenn ich dafür meine Frau und meine Tochter verlassen muss. Das war einfach nicht der Fall - bis der MSV kam.

DFB.de: Sie gelten als "der etwas andere Profi". Woher kommt das?

Eichner: Für mich war es nie das höchste Ziel, Fußballprofi zu werden. Ich habe mir gesagt: Wenn es klappt, ist gut. Wenn nicht, dann mache ich halt etwas anderes. Mir war wichtig, immer einen klaren Plan vor Augen zu haben. Nun bin ich in dieser Schublade drin.

DFB.de: Wie gut kennen Sie die 3. Liga?

Eichner: Um ganz ehrlich zu sein: Die 3. Liga ist für mich absolutes Neuland. Doch ich freue mich auf die Herausforderung. Jede Spielklasse hat ihre Eigenheiten. Ich bin gespannt, was auf mich zukommt.

DFB.de: In Chemnitz könnten Sie am Samstag erstmals im "Zebra"-Trikot auflaufen. Wie groß sind Ihre Hoffnungen auf einen Platz in der Startelf?

Eichner: Das muss ganz allein Trainer Karsten Baumann entscheiden. Für mich ist es zunächst wichtig, dass ich von Tag zu Tag mehr Ballsicherheit bekomme und wieder zurück in den normalen Trainingsalltag finde.

DFB.de: Wie lauten Ihre Ziele?

Eichner: Ich möchte vor allem verletzungsfrei bleiben und viel Spielpraxis sammeln. Außerdem will ich mich als erfahrener Spieler in die Mannschaft einbringen und den Jüngeren helfen, sich zu entwickeln.