Ehrenamtler der Woche: Nordlicht in Bayern

Ohne sie kann der Fußball nicht bestehen: die ehrenamtlichen Helfer. Immer dienstags stellt DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen einen von ihnen vor. Was die Ehrenamtler antreibt, was sie bewegt, was sie leisten - und wie wichtig ihr Engagement ist. Ihnen allen ist eines gemein: Sie leben Fußball.

Ein bisschen skeptisch waren sie im Fußballkreis Rendsburg-Eckernförde im hohen Norden schon. Ein 15-jähriger Nicht-Fußballer sollte die Internetseite neu gestalten und alle Aufgaben erledigen, die durch die Arbeit mit dem DFBnet anfallen? „Das legte sich aber schnell“, sagt Mark Rebitzer.

Sein Alter war damals, 2003, ein Ansporn für ihn, sich erst recht zu beweisen im Kreis der Funktionäre „mit einem Altersdurchschnitt von jenseits der 50 Jahre, aber letztlich spielt das Alter keine große Rolle, sondern das, was man kann."

Beste Ergebnismeldung

2006 hatte sein Fußballkreis die bundesweit beste Ergebnismeldung im DFBnet, nicht zuletzt seiner (Überzeugungs-) Arbeit war das zu verdanken. „Das ist etwas, was es den Leuten zu vermitteln gilt: So bekommt man die Ergebnisse in Echtzeit. Keine Zeitung kann das so schnell“, sagt Mark Rebitzer.

Auch wenn das für ihn, als Meldekopf des Kreises, hieß, dass am Wochenende leicht 150 Ergebnisse zusammenkamen, die er meistens am Sonntagabend noch überprüfte. Den zunehmenden Einfluss der neuen Technologien im Alltag der Vereine findet er richtig gut: "Dass jetzt auch noch das Passwesen digitalisiert wird, ist hochspannend."

Erst nur gebolzt, jetzt Schulungen im Fußballkreis

Früher ist Rebitzer gerudert, Kajak gefahren und als Leichtathlet unterwegs gewesen. Gekickt hat er nur selten, ab und an mal ein bisschen gebolzt. Doch sein Nachbar, der damalige Kreisjugendobmann, hat ihn überredet, weil er wusste, dass Teenager Mark sich mit IT auskannte. "Also habe ich das gemacht", sagt dieser.

Bald wurde es eine Herausforderung für ihn, immer mehr Aufgaben zu übernehmen. Er wurde Beisitzer im Jugend- und Spielausschuss, gestaltete die Website des Fußballkreises neu, verfasste eigene Meldungen und Inhalte und stellte diese auf die Seite. Schließlich wurde er alleine zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit und gab Schulungen für Kollegen aus dem Fußballkreis.

Zwei Stunden Arbeit - vor der Schule

Viel Arbeit, gerade, wenn man eigentlich auch etwas für die Schule tun muss. "Es kam schon mal vor, dass ich von fünf bis sieben Uhr morgens an der Homepage gearbeitet habe und dann zur Schule gegangen bin", sagt er und stellt rückblickend fest: "Die Schule ist aber nie zu kurz gekommen."

Mit seinen 22 Jahren ist Rebitzer noch immer der jüngste Funktionär in seinem Fußballkreis. Warum das so ist, dafür hat er eine Erklärung: "Ich glaube, dass es die Verbände schwieriger haben, Nachwuchs zu rekrutieren als die Vereine. In den Vereinen verbinden viele ihr Engagement mit ihrem Hobby, man ist näher dran. Der administrative Bereich wird mehr mit Arbeit gleichgesetzt."

Fähigkeiten einbringen

Dabei, ist er sich sicher, kommt zu kurz, dass man von diesem Einsatz auch als junger Mensch eigentlich nur profitieren kann. "Man kann seine Fähigkeiten einbringen, die Arbeit wird honoriert, außerdem lernt man, Korrespondenzen zu führen, sich ausdrücken, sich durchzusetzen. Für meine persönliche und berufliche Entwicklung ist das absolut von Vorteil", sagt er. Das müssten die Fußballkreise und -verbände nur besser vermitteln.

Vor eineinhalb Jahren ist Rebitzer nach Augsburg umgezogen. Er studiert dort Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. 800 Kilometer sind es von dort bis Büdelsdorf, seinem Heimatort. Drei- bis viermal im Jahr kommt er noch dorthin.

Die Öffentlichkeitsarbeit aber macht er immer noch, auch von Bayern aus. "Manche stutzen, wenn sie im Absender eine Augsburger Adresse sehen, aber man kann wirklich viel über das Telefon und das Internet machen", sagt er.

"Ich will nicht einfach hinschmeißen"

Parallel dazu studiert er und hat auch einen Job an der Uni. So langsam, sagt Mark Rebitzer, will er sich um einen Nachfolger kümmern. Zu groß sei irgendwann der zeitliche Aufwand, und ein bisschen Privatleben will er schließlich auch noch haben. "Ich will nicht einfach hinschmeißen", sagt er, aber in der zweiten Jahreshälfte soll ein anderer seine Aufgaben übernehmen. Rebitzer will ihn sukzessive heranführen. Aus der Entfernung.

"Ich schließe nicht aus, dass ich irgendwann wieder in dem Bereich etwas machen werde", sagt er. "Doch im Moment wird es halt sehr eng." Die bislang sieben Jahre möchte er nicht missen: "Ich habe sehr viel gelernt. Auch wenn man von vielen angesichts der vielen Arbeit Repekt erntet, aber bestimmt keinen Neid."

Das meinen DFB.de-User:

"Glückwunsch an Mark Rebitzer, finde ich Klasse, so einen Ehrenamtlichen vorzustellen. Ich selbst habe nie Fußball gespielt und trotzdem bis heute von 1977 an GF hier im Verein, ab 1980 JL und heute noch fast täglich mit 70zig auf dem Platz. Somit bleibe ich zusammen mit der Jugend bis zu den Alten Herren fit, auch mit den Anforderungen des Internet beim DFB ( Meldungen Spielberichte usw.) Für die Zukunft dem Mark als Sportkameraden alles Gute." (Xaver Unterhalt)

"Glückwunsch an Mark für diese Auszeichnung. Mark war und ist immer noch, trotz seines "Alters", ein Klassetyp. Mark, für die Zukunft alles Gute!" (Hans Blunck)

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Ohne sie kann der Fußball nicht bestehen: die ehrenamtlichen Helfer. Immer dienstags stellt DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen einen von ihnen vor. Was die Ehrenamtler antreibt, was sie bewegt, was sie leisten - und wie wichtig ihr Engagement ist. Ihnen allen ist eines gemein: Sie leben Fußball.

Ein bisschen skeptisch waren sie im Fußballkreis Rendsburg-Eckernförde im hohen Norden schon. Ein 15-jähriger Nicht-Fußballer sollte die Internetseite neu gestalten und alle Aufgaben erledigen, die durch die Arbeit mit dem DFBnet anfallen? „Das legte sich aber schnell“, sagt Mark Rebitzer.

Sein Alter war damals, 2003, ein Ansporn für ihn, sich erst recht zu beweisen im Kreis der Funktionäre „mit einem Altersdurchschnitt von jenseits der 50 Jahre, aber letztlich spielt das Alter keine große Rolle, sondern das, was man kann."

Beste Ergebnismeldung

2006 hatte sein Fußballkreis die bundesweit beste Ergebnismeldung im DFBnet, nicht zuletzt seiner (Überzeugungs-) Arbeit war das zu verdanken. „Das ist etwas, was es den Leuten zu vermitteln gilt: So bekommt man die Ergebnisse in Echtzeit. Keine Zeitung kann das so schnell“, sagt Mark Rebitzer.

Auch wenn das für ihn, als Meldekopf des Kreises, hieß, dass am Wochenende leicht 150 Ergebnisse zusammenkamen, die er meistens am Sonntagabend noch überprüfte. Den zunehmenden Einfluss der neuen Technologien im Alltag der Vereine findet er richtig gut: "Dass jetzt auch noch das Passwesen digitalisiert wird, ist hochspannend."

Erst nur gebolzt, jetzt Schulungen im Fußballkreis

Früher ist Rebitzer gerudert, Kajak gefahren und als Leichtathlet unterwegs gewesen. Gekickt hat er nur selten, ab und an mal ein bisschen gebolzt. Doch sein Nachbar, der damalige Kreisjugendobmann, hat ihn überredet, weil er wusste, dass Teenager Mark sich mit IT auskannte. "Also habe ich das gemacht", sagt dieser.

Bald wurde es eine Herausforderung für ihn, immer mehr Aufgaben zu übernehmen. Er wurde Beisitzer im Jugend- und Spielausschuss, gestaltete die Website des Fußballkreises neu, verfasste eigene Meldungen und Inhalte und stellte diese auf die Seite. Schließlich wurde er alleine zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit und gab Schulungen für Kollegen aus dem Fußballkreis.

Zwei Stunden Arbeit - vor der Schule

Viel Arbeit, gerade, wenn man eigentlich auch etwas für die Schule tun muss. "Es kam schon mal vor, dass ich von fünf bis sieben Uhr morgens an der Homepage gearbeitet habe und dann zur Schule gegangen bin", sagt er und stellt rückblickend fest: "Die Schule ist aber nie zu kurz gekommen."

Mit seinen 22 Jahren ist Rebitzer noch immer der jüngste Funktionär in seinem Fußballkreis. Warum das so ist, dafür hat er eine Erklärung: "Ich glaube, dass es die Verbände schwieriger haben, Nachwuchs zu rekrutieren als die Vereine. In den Vereinen verbinden viele ihr Engagement mit ihrem Hobby, man ist näher dran. Der administrative Bereich wird mehr mit Arbeit gleichgesetzt."

Fähigkeiten einbringen

Dabei, ist er sich sicher, kommt zu kurz, dass man von diesem Einsatz auch als junger Mensch eigentlich nur profitieren kann. "Man kann seine Fähigkeiten einbringen, die Arbeit wird honoriert, außerdem lernt man, Korrespondenzen zu führen, sich ausdrücken, sich durchzusetzen. Für meine persönliche und berufliche Entwicklung ist das absolut von Vorteil", sagt er. Das müssten die Fußballkreise und -verbände nur besser vermitteln.

Vor eineinhalb Jahren ist Rebitzer nach Augsburg umgezogen. Er studiert dort Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. 800 Kilometer sind es von dort bis Büdelsdorf, seinem Heimatort. Drei- bis viermal im Jahr kommt er noch dorthin.

Die Öffentlichkeitsarbeit aber macht er immer noch, auch von Bayern aus. "Manche stutzen, wenn sie im Absender eine Augsburger Adresse sehen, aber man kann wirklich viel über das Telefon und das Internet machen", sagt er.

"Ich will nicht einfach hinschmeißen"

Parallel dazu studiert er und hat auch einen Job an der Uni. So langsam, sagt Mark Rebitzer, will er sich um einen Nachfolger kümmern. Zu groß sei irgendwann der zeitliche Aufwand, und ein bisschen Privatleben will er schließlich auch noch haben. "Ich will nicht einfach hinschmeißen", sagt er, aber in der zweiten Jahreshälfte soll ein anderer seine Aufgaben übernehmen. Rebitzer will ihn sukzessive heranführen. Aus der Entfernung.

"Ich schließe nicht aus, dass ich irgendwann wieder in dem Bereich etwas machen werde", sagt er. "Doch im Moment wird es halt sehr eng." Die bislang sieben Jahre möchte er nicht missen: "Ich habe sehr viel gelernt. Auch wenn man von vielen angesichts der vielen Arbeit Repekt erntet, aber bestimmt keinen Neid."

Das meinen DFB.de-User:

"Glückwunsch an Mark Rebitzer, finde ich Klasse, so einen Ehrenamtlichen vorzustellen. Ich selbst habe nie Fußball gespielt und trotzdem bis heute von 1977 an GF hier im Verein, ab 1980 JL und heute noch fast täglich mit 70zig auf dem Platz. Somit bleibe ich zusammen mit der Jugend bis zu den Alten Herren fit, auch mit den Anforderungen des Internet beim DFB ( Meldungen Spielberichte usw.) Für die Zukunft dem Mark als Sportkameraden alles Gute." (Xaver Unterhalt)

"Glückwunsch an Mark für diese Auszeichnung. Mark war und ist immer noch, trotz seines "Alters", ein Klassetyp. Mark, für die Zukunft alles Gute!" (Hans Blunck)