Ehrenamtler der Woche: Die wackere Familie

Ohne sie kann der Fußball nicht bestehen: die ehrenamtlichen Helfer. Immer dienstags stellt DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen einige von ihnen vor. Was die Ehrenamtler antreibt, was sie bewegt, was sie leisten – und wie wichtig ihr Engagement ist. Ihnen allen ist eines gemeinsam: Sie leben Fußball.

Wer sonntags bei Reunerts anruft, muss sich mit einem Freizeichen begnügen. Keiner wird den Hörer abheben. Reunerts sind unterwegs in Sachen Fußball. Sechsmal Reunert, eine Liebe: Wacker Lankwitz. Dem Verein im Berliner Südwesten hat sich fast die ganze Familie verschrieben. „Manchmal“, sagt Mama Sabine Reunert, „glaube ich, auch mein Herz schlägt schon grün-weiß.“ Grün-weiß, so wie die Farben von Wacker.

Die 46-Jährige ist die gute Seele des Vereins und die Herrin über den gesamten Spielbetrieb des Klubs mit seinen mehr als 300 Fußballern. Sie regelt die Termine, meldet neue Mitglieder an, holt die Amtlichen Mitteilungen ab, gibt die Spielberichte beim Berliner Fußball-Verband ab. „Man macht seine Arbeit nur gut, wenn man mit dem Herzen dabei ist“, sagt sie.

Ehrenamt als Ehre

Über ihr Engagement im Ehrenamt hat Sabine Reunert eine Teilzeitstelle beim Verein bekommen, zwölf Stunden die Woche. Fast immer werden es deutlich mehr, „aber aufgerechnet wird nichts. Ich mache die Sache viel zu gerne“. Ehrenamt als Ehre – so sieht sie das.

Wie das Ganze seinen Anfang nahm? „Durch die Kinder“, sagt sie. Sohn Benjamin (heute 24) hatte mit dem Kicken angefangen, dann Tochter Jennifer (22), schließlich Sohn Pascal (19). „Wir waren dann ohnehin alle auf dem Sportplatz. Und da habe ich meine Hilfe angeboten. Das war für mich eine Selbstverständlichkeit“, sagt Sabine Reunert. „Wenn keiner was macht, kann ein Verein nicht bestehen.“

Seit zehn Jahren ist sie schon im Einsatz, erledigte erst den Spielbetrieb für die Jugend, schließlich für den ganzen Verein. Im Vorstand ist sie die einzige Frau, auch bei Klassentagungen des Verbands vertritt sie das weibliche Geschlecht in aller Regel allein. „Am Anfang waren die Herren schon ein wenig verdutzt. Aber das hat mir nichts ausgemacht. Ich kann mich schon durchsetzen“, sagt sie.

Familientreffen auf dem Rasen

Ihr Mann Bodo (49) übernahm 1999 die E-Junioren, bei denen Filius Pascal im Tor spielte. Inzwischen ist Bodo Co-Trainer der dritten Herren-Mannschaft. Wieder hütet Pascal das Tor.

„Wenn die Sonne scheint, sind wir am Wochenende praktisch nur bei Wacker. So haben wir die Familie in der Regel immer beisammen“, sagt Bodo Reunert. „Wenn alle für den Verein im Einsatz sind, sind Verständnis und Akzeptanz viel größer, als wenn einer alleine loszieht.“

Familientreffen auf Rasen – ein wöchentliches Ritual. Reunert bekennt ganz offen, dass er zwei Ehen führt: die mit seiner Frau und die mit Wacker. Gleichwohl in der Reihenfolge.

Nur einer fällt aus der Reihe

Er selbst war früher ein ganz passabler Torhüter bei Südstern 08 und Blau-Weiß 90 Berlin. Dank seiner Kinder ist er nun mit Leib und Seele Lankwitzer, ist neben seinem Job als Co-Trainer auch Schiedsrichter – genauso wie Sohn Benjamin.

Nur einer fällt aus der Reihe der wackeren Familie, der jüngste Sohn Dominik (17). „Er hat mit Fußball überhaupt nichts am Hut“, sagt Sabine Reunert. „Früher haben wir ihn immer mitgenommen zum Platz, aber das fand er ganz furchtbar.“

Manchmal kommt er dann doch noch, seiner Familie zu Liebe. Und das wird wohl auch noch einige Zeit so sein. „Ich möchte gerne noch einige Zeit weitermachen, so lange mich meine Füße tragen“, sagt Bodo Reunert. „Ich kenne es gar nicht mehr anders. Und ich möchte es auch nicht anders.“

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Ohne sie kann der Fußball nicht bestehen: die ehrenamtlichen Helfer. Immer dienstags stellt DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen einige von ihnen vor. Was die Ehrenamtler antreibt, was sie bewegt, was sie leisten – und wie wichtig ihr Engagement ist. Ihnen allen ist eines gemeinsam: Sie leben Fußball.

Wer sonntags bei Reunerts anruft, muss sich mit einem Freizeichen begnügen. Keiner wird den Hörer abheben. Reunerts sind unterwegs in Sachen Fußball. Sechsmal Reunert, eine Liebe: Wacker Lankwitz. Dem Verein im Berliner Südwesten hat sich fast die ganze Familie verschrieben. „Manchmal“, sagt Mama Sabine Reunert, „glaube ich, auch mein Herz schlägt schon grün-weiß.“ Grün-weiß, so wie die Farben von Wacker.

Die 46-Jährige ist die gute Seele des Vereins und die Herrin über den gesamten Spielbetrieb des Klubs mit seinen mehr als 300 Fußballern. Sie regelt die Termine, meldet neue Mitglieder an, holt die Amtlichen Mitteilungen ab, gibt die Spielberichte beim Berliner Fußball-Verband ab. „Man macht seine Arbeit nur gut, wenn man mit dem Herzen dabei ist“, sagt sie.

Ehrenamt als Ehre

Über ihr Engagement im Ehrenamt hat Sabine Reunert eine Teilzeitstelle beim Verein bekommen, zwölf Stunden die Woche. Fast immer werden es deutlich mehr, „aber aufgerechnet wird nichts. Ich mache die Sache viel zu gerne“. Ehrenamt als Ehre – so sieht sie das.

Wie das Ganze seinen Anfang nahm? „Durch die Kinder“, sagt sie. Sohn Benjamin (heute 24) hatte mit dem Kicken angefangen, dann Tochter Jennifer (22), schließlich Sohn Pascal (19). „Wir waren dann ohnehin alle auf dem Sportplatz. Und da habe ich meine Hilfe angeboten. Das war für mich eine Selbstverständlichkeit“, sagt Sabine Reunert. „Wenn keiner was macht, kann ein Verein nicht bestehen.“

Seit zehn Jahren ist sie schon im Einsatz, erledigte erst den Spielbetrieb für die Jugend, schließlich für den ganzen Verein. Im Vorstand ist sie die einzige Frau, auch bei Klassentagungen des Verbands vertritt sie das weibliche Geschlecht in aller Regel allein. „Am Anfang waren die Herren schon ein wenig verdutzt. Aber das hat mir nichts ausgemacht. Ich kann mich schon durchsetzen“, sagt sie.

Familientreffen auf dem Rasen

Ihr Mann Bodo (49) übernahm 1999 die E-Junioren, bei denen Filius Pascal im Tor spielte. Inzwischen ist Bodo Co-Trainer der dritten Herren-Mannschaft. Wieder hütet Pascal das Tor.

„Wenn die Sonne scheint, sind wir am Wochenende praktisch nur bei Wacker. So haben wir die Familie in der Regel immer beisammen“, sagt Bodo Reunert. „Wenn alle für den Verein im Einsatz sind, sind Verständnis und Akzeptanz viel größer, als wenn einer alleine loszieht.“

Familientreffen auf Rasen – ein wöchentliches Ritual. Reunert bekennt ganz offen, dass er zwei Ehen führt: die mit seiner Frau und die mit Wacker. Gleichwohl in der Reihenfolge.

Nur einer fällt aus der Reihe

Er selbst war früher ein ganz passabler Torhüter bei Südstern 08 und Blau-Weiß 90 Berlin. Dank seiner Kinder ist er nun mit Leib und Seele Lankwitzer, ist neben seinem Job als Co-Trainer auch Schiedsrichter – genauso wie Sohn Benjamin.

Nur einer fällt aus der Reihe der wackeren Familie, der jüngste Sohn Dominik (17). „Er hat mit Fußball überhaupt nichts am Hut“, sagt Sabine Reunert. „Früher haben wir ihn immer mitgenommen zum Platz, aber das fand er ganz furchtbar.“

Manchmal kommt er dann doch noch, seiner Familie zu Liebe. Und das wird wohl auch noch einige Zeit so sein. „Ich möchte gerne noch einige Zeit weitermachen, so lange mich meine Füße tragen“, sagt Bodo Reunert. „Ich kenne es gar nicht mehr anders. Und ich möchte es auch nicht anders.“