Eduard Geyer feierte seinen 65. Geburtstag

"Ede Gnadenlos" wirft im Garten liebevoll seinen Enkelkindern die Bälle zu, animiert sie zum Sackhüpfen und Eierlaufen oder hilft seiner Ehefrau im Haushalt. Am Mittwoch feierte Eduard Geyer "im kleinen privaten Kreis von 30 Leuten" im heimischen Dresden seinen 65. Geburtstag.

Doch der letzte Fußball-Auswahltrainer der DDR kann sich an den Ruhestand noch nicht so richtig gewöhnen. Bei einem Job-Angebot "allerdings nur ab dritter Liga" würde der Disziplinfanatiker und "harte Hund" der ostdeutschen Trainer-Gilde sicher noch einmal zugreifen. Auch die Zahl 65 gefällt ihm nicht.

"Das ist schon eine komische Vorstellung und klingt so alt", sagt er nachdenklich: "Ich war das ganze Leben aktiv, fühle mich jetzt noch fit und gesund, deshalb fällt es mir schwer, nicht mehr zu arbeiten. Doch man muss es eben nehmen, wie es kommt", sagt Geyer. Als Bundesliga-Coach von Energie Cottbus verschaffte er sich bundesweit Anerkennung, den Respekt seiner Profis verdiente er sich nicht nur durch derbe Sprüche.

"Ich gehe dreimal wöchentlich ins Fitness-Studio"

Seit seiner Entlassung am 2. Juni 2008 als Cheftrainer von Dynamo Dresden nach nur einem Dreivierteljahr durfte er auf keiner Trainerbank mehr Platz nehmen. Über Langeweile klagt der noch immer drahtig wirkende Geyer aber keinesfalls. "Ich gehe dreimal wöchentlich ins Fitness-Studio, dazu jogge ich im Wald, war im Sommer morgens oft schwimmen, und ab und an golfe ich auch ein wenig", zählt er auf.

Spaß mache es ihm vor allem, mit seinen beiden Enkelsöhnen Fabian (5) und Frederik (7) Sport zu treiben. "Die Kinder bewegen sich im Allgemeinen heutzutage viel zu wenig. Bei meinen Enkeln soll das nicht so sein, deshalb habe ich im Garten ein Trampolin aufgebaut, außerdem machen wir Sackhüpfen, Eierlaufen, Ballwerfen und -fangen", erzählt er begeistert von den "Turnstunden".

Fußballer müssten sie nicht unbedingt werden, aber sportlich, betont der Familienvater, der seit 42 Jahren mit seiner Frau Angelika verheiratet ist. Seine Söhne Ronald (Rechtsanwalt) und Jan (der frühere Zweitliga-Kicker des Chemnitzer FC arbeitet als Heilpraktiker und Physiotherapeut) stehen längst auf eigenen Füßen.

Die Familie war auch in all den Jahren, in denen er als Trainer viel unterwegs war, seine Trutzburg. Dort konnte er abschalten, war nicht mehr "Ede Gnadenlos" und konnte mit Freunden bei gutem Essen witzig plaudern und Anekdoten zum Besten geben.



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"Ede Gnadenlos" wirft im Garten liebevoll seinen Enkelkindern die Bälle zu, animiert sie zum Sackhüpfen und Eierlaufen oder hilft seiner Ehefrau im Haushalt. Am Mittwoch feierte Eduard Geyer "im kleinen privaten Kreis von 30 Leuten" im heimischen Dresden seinen 65. Geburtstag.

Doch der letzte Fußball-Auswahltrainer der DDR kann sich an den Ruhestand noch nicht so richtig gewöhnen. Bei einem Job-Angebot "allerdings nur ab dritter Liga" würde der Disziplinfanatiker und "harte Hund" der ostdeutschen Trainer-Gilde sicher noch einmal zugreifen. Auch die Zahl 65 gefällt ihm nicht.

"Das ist schon eine komische Vorstellung und klingt so alt", sagt er nachdenklich: "Ich war das ganze Leben aktiv, fühle mich jetzt noch fit und gesund, deshalb fällt es mir schwer, nicht mehr zu arbeiten. Doch man muss es eben nehmen, wie es kommt", sagt Geyer. Als Bundesliga-Coach von Energie Cottbus verschaffte er sich bundesweit Anerkennung, den Respekt seiner Profis verdiente er sich nicht nur durch derbe Sprüche.

"Ich gehe dreimal wöchentlich ins Fitness-Studio"

Seit seiner Entlassung am 2. Juni 2008 als Cheftrainer von Dynamo Dresden nach nur einem Dreivierteljahr durfte er auf keiner Trainerbank mehr Platz nehmen. Über Langeweile klagt der noch immer drahtig wirkende Geyer aber keinesfalls. "Ich gehe dreimal wöchentlich ins Fitness-Studio, dazu jogge ich im Wald, war im Sommer morgens oft schwimmen, und ab und an golfe ich auch ein wenig", zählt er auf.

Spaß mache es ihm vor allem, mit seinen beiden Enkelsöhnen Fabian (5) und Frederik (7) Sport zu treiben. "Die Kinder bewegen sich im Allgemeinen heutzutage viel zu wenig. Bei meinen Enkeln soll das nicht so sein, deshalb habe ich im Garten ein Trampolin aufgebaut, außerdem machen wir Sackhüpfen, Eierlaufen, Ballwerfen und -fangen", erzählt er begeistert von den "Turnstunden".

Fußballer müssten sie nicht unbedingt werden, aber sportlich, betont der Familienvater, der seit 42 Jahren mit seiner Frau Angelika verheiratet ist. Seine Söhne Ronald (Rechtsanwalt) und Jan (der frühere Zweitliga-Kicker des Chemnitzer FC arbeitet als Heilpraktiker und Physiotherapeut) stehen längst auf eigenen Füßen.

Die Familie war auch in all den Jahren, in denen er als Trainer viel unterwegs war, seine Trutzburg. Dort konnte er abschalten, war nicht mehr "Ede Gnadenlos" und konnte mit Freunden bei gutem Essen witzig plaudern und Anekdoten zum Besten geben.

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"Jetzt helfe ich im Haushalt mit"

"Seit ich mehr zu Hause bin, habe ich erst gemerkt, was mir meine Frau früher alles abgenommen und wie sie mir den Rücken frei gehalten hat. Da war ich oft nur der Urlauber daheim. Jetzt helfe ich im Haushalt mit, ob beim Staubsaugen oder Kochen", erzählt Geyer. Mit seiner Frau schwitzt er auch gern in der Sauna, wandert in der Sächsischen Schweiz oder radelt an der Elbe entlang.

Natürlich interessiert sich der ehemalige Dynamo-Verteidiger, der 1989 als Trainer seinen Heimatverein zur DDR-Meisterschaft und ins UEFA-Cup-Halbfinale führte, auch jetzt noch für seinen Lieblingssport. "Ich verfolge alle Erst- und Zweitligaspiele im Fernsehen und besuche die Heimspiele von Dynamo Dresden."

Mit Sorge betrachtet er den ostdeutschen Fußball: "Natürlich ist es schlimm, dass kein einziger Verein mehr im Oberhaus vertreten ist, aber genauso bitter finde ich, dass das Niveau der Ostmannschaften insgesamt weiter sinkt."

Bei diesen Worten merkt man ihm an, dass er diesem Trend gern noch einmal höchstselbst entgegenwirken möchte. Er selbst steht für eine der wenigen erfolgreichen DDR-Trainer-Biographien nach der Wende. Zunächst stand er im ungarischen Siofok, in Dubai und beim FC Sachsen Leipzig (dort war er von 2006 bis 2007 noch einmal) unter Vertrag, schwang dann von 1994 bis 2004 zehn Jahre in Cottbus als Chefcoach das Zepter. Den Klub aus der Lausitz führte er in dieser Zeit von der Regionalliga in die Bundesliga und ins DFB-Pokalfinale.