Eder: Khediras "Heiler" ist Ehrenbürger von Donaustauf

Der Schock von Mailand, er kam im November 2013. Sami Khedira attackierte den italienischen Spielmacher Andrea Pirlo im Mittelfeld. Eine unglückliche Drehung, das Knie verkantete. Sechs Monate blieben Khedira von diesem Moment bis zum Beginn des WM-Trainingslagers in Tirol. Wenig Zeit, vielleicht zu wenig. Das Kreuzband und das Innenband waren beschädigt.

In der Nacht von Mailand kehrte der Profi von Real Madrid noch mal zurück zu seinen Kameraden. Das im Krankenhaus dick bandagierte Knie hoch gelegt, saß er an der großen runden Tafel. Schulterklopfen, Mut machen. Schon da wusste er, wohin er gehen wollte, um rechtzeitig für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien wieder fit zu sein. Sami Khediras Hoffnung hatte einen Namen: Klaus Eder.

Seit 27 Jahren ist Klaus Eder Physiotherapeut der deutschen Nationalmannschaft. Zweimal wurde er Weltmeister, einmal Europameister. Alle Großen des deutschen Fußballs lassen sich vom Oberpfälzer behandeln, nach den schweren Verletzungen begeben sie sich in seine Klinik nach Donaustauf. Dort in der Marktgemeinde ist Klaus Eder heute zum Ehrenbürger ernannt worden und erhielt die Urkunde aus den Händen von Bürgermeister Jürgen Sommer. Die Laudatio hielt Klaus Augenthaler, einer der Weltmeister von 1990.

Von Matthäus bis Badstuber: Prominente Patienten

Schon damals hatte Eder die Waden, Knie und Knöchel der Nation behandelt. "1990 waren wir zehn Betreuer", erinnerte er sich in einem DFB.de-Interview an seine ersten Jahre beim Nationalteam. Heute ist alles anders, der Stab wurde mehrfach aufgestockt, auch bei der medizinischen Versorgung. "Es sind Bereiche hinzugekommen, die es früher nicht gab", sagt Eder. "Auf allen Feldern ist alles professioneller geworden. Damals gab es drei Physiotherapeuten, einen Orthopäden, einen Internisten - heute sind wir vier Physiotherapeuten, zwei Orthopäden, ein Internist, ein Sportpsychologe."

Wenn es schlimm stand, wenn die Bänder im Knie gerissen, der Knöchel gebrochen war, sind sie alle zu ihm gekommen. Lothar Matthäus etwa oder später Holger Badstuber. Der junge Khedira hatte sich 2005 schon von ihm therapieren lassen. "Seitdem kenne ich Klaus Eder, warum hätte ich jetzt wechseln sollen, wenn ich doch so zufrieden bin", sagte Khedira im ZDF-Interview kurz vor Brasilien.

"In Donaustauf kann man sich auf das Wesentliche konzentrieren"

Eder bildet sich ständig weiter, ist immer auf dem neusten Kenntnisstand. Dort im beschaulichen, nicht mal 4000 Einwohner zählenden Donaustauf warten im Inneren seiner Klinik hochmodernste Maschinen auf die maladen Elitefußballer. Joggen in Schwerelosigkeit? Die Werkstatt von Meister Eder macht’s möglich.

Von morgens neun bis 17 Uhr habe er täglich mit Behandlungen, Krafttrainings und physiotherapeutischen Anwendungen verbracht, berichtete Khedira. "Donaustauf ist sehr ruhig, und man kann sich wirklich auf das Wesentliche konzentrieren." Das Ergebnis spricht für den Aufwand. Neben Khedira waren auch Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger verletzt ins Trainingslager nach Tirol angereist. Eder und die medizinische Abteilung bekamen alle rechtzeitig fit, und alle hatten sie entscheidenden Anteil am vierten Stern.

Verletzung beim Österreich-Spiel 2013: Eder mit Muskelabriss

Wer ihn persönlich kennenlernt, merkt sofort, dass Klaus Eder ein herzlicher Mensch ist. Ob Spieler oder Betreuer, Eder macht den Neuen im deutschen Team das Ankommen ungeheuer leicht. Und ist beliebt. Das zeigte sich 2013 beim Länderspiel gegen Österreich in München, als er zur Behandlung von Marcel Schmelzer auf den Rasen in der Allianz-Arena lief und sich dabei einen Muskelabriss und Bruch des Ringfingers zuzog. Sofort waren viele Spieler bei ihm, kümmerten sich und halfen ihm vom Feld. "Es war rührend, wie sich die Spieler verhalten haben", sagte der Patient wider Willen über Philipp Lahm, Miroslav Klose und Co.



Der Schock von Mailand, er kam im November 2013. Sami Khedira attackierte den italienischen Spielmacher Andrea Pirlo im Mittelfeld. Eine unglückliche Drehung, das Knie verkantete. Sechs Monate blieben Khedira von diesem Moment bis zum Beginn des WM-Trainingslagers in Tirol. Wenig Zeit, vielleicht zu wenig. Das Kreuzband und das Innenband waren beschädigt.

In der Nacht von Mailand kehrte der Profi von Real Madrid noch mal zurück zu seinen Kameraden. Das im Krankenhaus dick bandagierte Knie hoch gelegt, saß er an der großen runden Tafel. Schulterklopfen, Mut machen. Schon da wusste er, wohin er gehen wollte, um rechtzeitig für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien wieder fit zu sein. Sami Khediras Hoffnung hatte einen Namen: Klaus Eder.

Seit 27 Jahren ist Klaus Eder Physiotherapeut der deutschen Nationalmannschaft. Zweimal wurde er Weltmeister, einmal Europameister. Alle Großen des deutschen Fußballs lassen sich vom Oberpfälzer behandeln, nach den schweren Verletzungen begeben sie sich in seine Klinik nach Donaustauf. Dort in der Marktgemeinde ist Klaus Eder heute zum Ehrenbürger ernannt worden und erhielt die Urkunde aus den Händen von Bürgermeister Jürgen Sommer. Die Laudatio hielt Klaus Augenthaler, einer der Weltmeister von 1990.

Von Matthäus bis Badstuber: Prominente Patienten

Schon damals hatte Eder die Waden, Knie und Knöchel der Nation behandelt. "1990 waren wir zehn Betreuer", erinnerte er sich in einem DFB.de-Interview an seine ersten Jahre beim Nationalteam. Heute ist alles anders, der Stab wurde mehrfach aufgestockt, auch bei der medizinischen Versorgung. "Es sind Bereiche hinzugekommen, die es früher nicht gab", sagt Eder. "Auf allen Feldern ist alles professioneller geworden. Damals gab es drei Physiotherapeuten, einen Orthopäden, einen Internisten - heute sind wir vier Physiotherapeuten, zwei Orthopäden, ein Internist, ein Sportpsychologe."

Wenn es schlimm stand, wenn die Bänder im Knie gerissen, der Knöchel gebrochen war, sind sie alle zu ihm gekommen. Lothar Matthäus etwa oder später Holger Badstuber. Der junge Khedira hatte sich 2005 schon von ihm therapieren lassen. "Seitdem kenne ich Klaus Eder, warum hätte ich jetzt wechseln sollen, wenn ich doch so zufrieden bin", sagte Khedira im ZDF-Interview kurz vor Brasilien.

"In Donaustauf kann man sich auf das Wesentliche konzentrieren"

Eder bildet sich ständig weiter, ist immer auf dem neusten Kenntnisstand. Dort im beschaulichen, nicht mal 4000 Einwohner zählenden Donaustauf warten im Inneren seiner Klinik hochmodernste Maschinen auf die maladen Elitefußballer. Joggen in Schwerelosigkeit? Die Werkstatt von Meister Eder macht’s möglich.

Von morgens neun bis 17 Uhr habe er täglich mit Behandlungen, Krafttrainings und physiotherapeutischen Anwendungen verbracht, berichtete Khedira. "Donaustauf ist sehr ruhig, und man kann sich wirklich auf das Wesentliche konzentrieren." Das Ergebnis spricht für den Aufwand. Neben Khedira waren auch Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger verletzt ins Trainingslager nach Tirol angereist. Eder und die medizinische Abteilung bekamen alle rechtzeitig fit, und alle hatten sie entscheidenden Anteil am vierten Stern.

Verletzung beim Österreich-Spiel 2013: Eder mit Muskelabriss

Wer ihn persönlich kennenlernt, merkt sofort, dass Klaus Eder ein herzlicher Mensch ist. Ob Spieler oder Betreuer, Eder macht den Neuen im deutschen Team das Ankommen ungeheuer leicht. Und ist beliebt. Das zeigte sich 2013 beim Länderspiel gegen Österreich in München, als er zur Behandlung von Marcel Schmelzer auf den Rasen in der Allianz-Arena lief und sich dabei einen Muskelabriss und Bruch des Ringfingers zuzog. Sofort waren viele Spieler bei ihm, kümmerten sich und halfen ihm vom Feld. "Es war rührend, wie sich die Spieler verhalten haben", sagte der Patient wider Willen über Philipp Lahm, Miroslav Klose und Co.

Klaus Eder kann darüber lachen, und er bringt andere zum Lachen. Sein sonniges Wesen überstrahlt manchmal sogar den absoluten Experten, der er natürlich auch ist. Redet er über seine Profession, ist es fesselnd und faszinierend, welche Wege den Superstar möglichst bald wieder aufs Spielfeld führen können: "Allein der Fuß besteht aus 26 Knochen, die miteinander verbunden sind, die Wirbelsäule hat mehr als 100 Gelenke, die mit Muskeln, mit Sehnen, mit Bändern, mit Nerven verbunden sind und über die Blutgefäße versorgt werden müssen. Es gibt einen wichtigen Transfer auch zu den inneren Organen. Als Physiotherapeuten müssen wir nicht mehr nur das muskulo-skelettale System im Blick haben, wir müssen gegebenenfalls auch organische Funktionsstörungen erkennen und so mobilisieren, dass die Bewegung im Idealfall nicht mehr beeinträchtigt ist."

Seit zehn Jahren Sprecher der AG Sportphysiotherapie im DOSB

Seit 2004 ist Klaus Eder Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Sportphysiotherapie im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Vehement streitet er dafür, die Sportosteopathie in die Sportphysiotherapie zu integrieren. "Dabei geht es darum, organische Funktionsstörungen, die sich negativ auf den Bewegungsapparat auswirken, zu erkennen und zu beheben", erklärt er.

Paul von Thurn und Taxis, ein Adliger zum Ende des 19. Jahrhunderts, galt lange als berühmtester Sohn der kleinen Gemeinde an den Ausläufern des Bayerischen Waldes. Klaus Eder hat ihm längst den Rang abgelaufen. Was heute Abend mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde nachhaltig dokumentiert worden ist.