Dynamo Dresden: Lust auf mehr

Dynamo Dresden sorgt aktuell gleich doppelt als Aufsteiger für Furore. In der 2. Bundesliga rangieren die Profis der Sachsen auf Platz acht, weisen bereits acht Punkte Vorsprung auf die Gefahrenzone auf. Ebenfalls neu ist die U 19 von Dynamo in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga. Als bislang einzige Mannschaft gewann der Dresdner Nachwuchs gegen den Tabellenführer Hertha BSC (3:1). Sowohl beim Zweitligakader als auch beim Nachwuchs trägt Matthias Lust zum guten Abschneiden bei. Der ehemalige Profi (27 Erst- und 275 Zweitligaspiele unter anderem für die SpVgg Unterhaching, VfL Bochum und 1. FC Saarbrücken) ist Cheftrainer der A-Junioren und gleichzeitig bei den Profis als Assistent von Uwe Neuhaus aktiv.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 46-jährige Matthias Lust vor dem Duell heute (ab 12 Uhr) gegen den HSV mit Mitarbeiter Martin Bytomski über den Coup gegen Hertha, die Arbeitseinteilung zwischen Nachwuchs und Profis, die Strategie zur dauerhaften Etablierung in der Bundesliga und seinen ehemaligen Chef Ralph Hasenhüttl, der gerade mit RB Leipzig die Bundesliga aufmischt.

DFB.de: Als Aufsteiger hat Ihre Mannschaft kurz vor dem Ende der Hinserie vier Punkte Vorsprung auf die Gefahrenzone. Wie beurteilen Sie die Leistungen?

Lust: Ich bin sehr zufrieden. Der Saisonstart war schwierig, aus den ersten vier Partien haben wir nur einen Zähler eingefahren. Aber auch da habe ich schon gemerkt, dass wir mithalten können.

DFB.de: Woran haben Sie das festgemacht?

Lust: Wir sind schon damals phasenweise dominant aufgetreten, haben den Ball in unseren Reihen gehalten. Das war die Grundlage für den späteren Aufwärtstrend. Die taktische Ausrichtung ist immer auch ein wenig vom Gegner abhängig. Als Aufsteiger können wir nicht allein unser Spiel durchziehen, sondern müssen auch auf die Besonderheiten des Kontrahenten eingehen. Durch die jüngsten Erfolgserlebnisse haben wir an Sicherheit gewonnen.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat Spitzenreiter Hertha BSC die erste und bislang einzige Saisonniederlage zugefügt. Wo lag der Schlüssel zum Erfolg?

Lust: In der mannschaftlichen Geschlossenheit. Alle haben an einem Strang gezogen, jeder hat für den anderen mitgearbeitet. Gegen die bärenstarken Berliner hatten wir einen perfekten Tag erwischt, das war die Grundvoraussetzung. Wenn gegen eine Spitzenmannschaft nur Kleinigkeiten nicht stimmen, ist es kaum möglich, etwas zu holen.

DFB.de: Wie lautet Ihr Saisonziel?

Lust: Für uns als Aufsteiger geht es zunächst nur darum, in der Klasse zu bleiben. Ist das geschafft, wollen wir uns im Mittelfeld festsetzen.



Dynamo Dresden sorgt aktuell gleich doppelt als Aufsteiger für Furore. In der 2. Bundesliga rangieren die Profis der Sachsen auf Platz acht, weisen bereits acht Punkte Vorsprung auf die Gefahrenzone auf. Ebenfalls neu ist die U 19 von Dynamo in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga. Als bislang einzige Mannschaft gewann der Dresdner Nachwuchs gegen den Tabellenführer Hertha BSC (3:1). Sowohl beim Zweitligakader als auch beim Nachwuchs trägt Matthias Lust zum guten Abschneiden bei. Der ehemalige Profi (27 Erst- und 275 Zweitligaspiele unter anderem für die SpVgg Unterhaching, VfL Bochum und 1. FC Saarbrücken) ist Cheftrainer der A-Junioren und gleichzeitig bei den Profis als Assistent von Uwe Neuhaus aktiv.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 46-jährige Matthias Lust vor dem Duell heute (ab 12 Uhr) gegen den HSV mit Mitarbeiter Martin Bytomski über den Coup gegen Hertha, die Arbeitseinteilung zwischen Nachwuchs und Profis, die Strategie zur dauerhaften Etablierung in der Bundesliga und seinen ehemaligen Chef Ralph Hasenhüttl, der gerade mit RB Leipzig die Bundesliga aufmischt.

DFB.de: Als Aufsteiger hat Ihre Mannschaft kurz vor dem Ende der Hinserie vier Punkte Vorsprung auf die Gefahrenzone. Wie beurteilen Sie die Leistungen?

Lust: Ich bin sehr zufrieden. Der Saisonstart war schwierig, aus den ersten vier Partien haben wir nur einen Zähler eingefahren. Aber auch da habe ich schon gemerkt, dass wir mithalten können.

DFB.de: Woran haben Sie das festgemacht?

Lust: Wir sind schon damals phasenweise dominant aufgetreten, haben den Ball in unseren Reihen gehalten. Das war die Grundlage für den späteren Aufwärtstrend. Die taktische Ausrichtung ist immer auch ein wenig vom Gegner abhängig. Als Aufsteiger können wir nicht allein unser Spiel durchziehen, sondern müssen auch auf die Besonderheiten des Kontrahenten eingehen. Durch die jüngsten Erfolgserlebnisse haben wir an Sicherheit gewonnen.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat Spitzenreiter Hertha BSC die erste und bislang einzige Saisonniederlage zugefügt. Wo lag der Schlüssel zum Erfolg?

Lust: In der mannschaftlichen Geschlossenheit. Alle haben an einem Strang gezogen, jeder hat für den anderen mitgearbeitet. Gegen die bärenstarken Berliner hatten wir einen perfekten Tag erwischt, das war die Grundvoraussetzung. Wenn gegen eine Spitzenmannschaft nur Kleinigkeiten nicht stimmen, ist es kaum möglich, etwas zu holen.

DFB.de: Wie lautet Ihr Saisonziel?

Lust: Für uns als Aufsteiger geht es zunächst nur darum, in der Klasse zu bleiben. Ist das geschafft, wollen wir uns im Mittelfeld festsetzen.

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DFB.de: Wie optimistisch sind Sie, dass sich die Juniorenteams von Dynamo Dresden auch dauerhaft in der Bundesliga etablieren können?

Lust: Wir schaffen gerade die Voraussetzungen dafür. Bis 2019 soll unser neues Trainingszentrum entstehen. Dann werden alle Mannschaften von der U 16 bis zu den Profis auf einem Gelände trainieren. Kurze Wege schaffen mehr Kommunikation. Ebenfalls eine große Rolle spielt die Verbesserung des Scoutings, damit wir junge Spieler frühzeitig für unseren Verein entdecken und verpflichten können.

DFB.de: Welche Rolle spielt der Erfolg der Zweitligamannschaft für die Junioren?

Lust: Das ist enorm wichtig. Für junge Spieler ist die Perspektive 2. Bundesliga verlockender als die in der 3. Liga. Aber das ist nur ein Faktor. Durch den Aufstieg ist auch der finanzielle Spielraum für den Nachwuchs größer geworden.

DFB.de: Sie sind gleichzeitig auch Co-Trainer von Uwe Neuhaus bei der Zweitligamannschaft. Wie sieht die zeitliche Einteilung auf?

Lust: Am Vormittag bin ich beim Training der Profis dabei, nachmittags leite ich die Übungseinheiten bei den A-Junioren. Bei den Heimspielen der Profis bin ich meistens dabei, aber bei Auswärtsfahrten gestaltet sich das aus zeitlichen Gründen deutlich schwieriger. Die Partien der Nachwuchsmannschaft haben dann Vorrang.

DFB.de: Auch Peter Németh arbeitet als Co-Trainer der ersten Mannschaft. Wie ist die Aufgabenverteilung zwischen Ihnen und Németh?

Lust: Peter ist der erste Co-Trainer. Zusammen mit Uwe Neuhaus ist er für die Trainingsplanung zuständig. Ich unterstütze die beiden bei der Durchführung, übernehme Kleingruppen und führe Übungen durch. Außerdem bin ich für den Übergang zwischen Nachwuchs und Profis verantwortlich. Aktuell trainieren Torhüter Markus Schubert und Verteidiger Noah Awassi aus der U 19 bereits bei den Profis mit.

DFB.de: Wie gelingt Ihnen der gedankliche Spagat zwischen Junioren und Profis?

Lust: Das ist gar kein Problem. Ich mache das schon in der zweiten Saison. Deshalb habe ich mittlerweile eine gewisse Routine entwickelt.

DFB.de: Reizt Sie eine Aufgabe mehr?

Lust: Gerade das breite Spektrum ist spannend. Auf der einen Seite die Funktion als Cheftrainer einer jungen, formbaren Mannschaft. Auf der anderen Seite die Arbeit mit gestandenen Profis, die Vorgaben schnell umsetzen. Ich bin absolut zufrieden.

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DFB.de: Wäre es für Sie der logische Schritt, in Zukunft wieder Cheftrainer einer Profimannschaft zu sein?

Lust: Es ist das Ziel und der Wunsch, ganz klar. Es liegt in der Natur der Sache, dass man als ausgebildeter Fußball-Lehrer eine Cheftrainerstelle im Profibereich anstrebt.

DFB.de: Auch in Unterhaching waren Sie als Co-Trainer aktiv. Ihr Chef war damals unter anderem Ralph Hasenhüttl, der inzwischen mit RB Leipzig in der Bundesliga für Furore sorgt. Wie war die Zusammenarbeit mit ihm?

Lust: Wir hatten ein sehr gutes Verhältnis. Es war eine spannende Zeit. Ralph ist damals vom Co- zum Cheftrainer aufgestiegen, ich kam aus der U 19 und wurde sein Assistent. Wir kamen also beide aus dem Verein. Das hat uns zusammengeschweißt. Er hat es verstanden, die gesamte Mannschaft einzubinden, einen Teamgeist zu entwickeln.

DFB.de: Haben Sie damals schon geahnt, dass Hasenhüttl Bundesligatrainer wird?

Lust: Ahnen kann man das nicht, dafür hängt so etwas im Fußballgeschäft von zu vielen Faktoren ab. Entscheidend ist, dass man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Bekommt man eine Chance und nutzt diese, kann es schnell nach oben gehen.

DFB.de: Wo liegen für Sie die wesentlichen Unterschiede der Aufgaben von Spieler und Trainer?

Lust: Als Profi ist das Leben deutlich unbeschwerter. Man trainiert und kann anschließend direkt wieder abschalten. Als Trainer sieht man immer das große Ganze, die gesamte Mannschaft, den gesamten Verein. Außerdem endet die Arbeit nie. Man denkt immer über Taktiken, Aufstellungen und vieles weitere nach.

DFB.de: Von welchem Trainer haben Sie während Ihrer Spielerkarriere besonders viel mitnehmen können?

Lust: Die Art und Weise, wie der leider schon verstorbene Wolfgang Frank uns Spielern in Unterhaching die Viererkette erklärt hat, war beeindruckend. Das war damals Neuland für uns. Zunächst hat er mit uns das Verhalten auf dem Trainingsplatz immer wieder aufs Neue einstudiert. Anschließend hat er uns unser Verhalten auf Video gezeigt. Das wurde wiederum analysiert. Diese Akribie hat mich schon schwer beeindruckt.

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