Drittliga-Doku jetzt auf DVD: "Diese Liga bietet alles, was man braucht"

Drei Wochen ist die Kino-Premiere her, die Kritiken waren nahezu ausnahmslos positiv. Jetzt erscheint Im Derby-Dreieck auf DVD. Ab heute ist die Sport-Doku, die faszinierende Einsichten in die 3. Liga und den Alltag von Profiklubs bietet, unter anderem bei Amazon erhältlich. Fans, aufgepasst: Auf der Facebookseite der 3. Liga gibt es aktuell fünf Exemplare des Films zu gewinnen.

Eine Saison lang hatte Filmemacher Milan Skrobanek den VfL Osnabrück, den SC Preußen Münster und den späteren Aufsteiger Arminia Bielefeld in der 3. Liga begleitet. Zum DVD-Verkaufsstart hat DFB.de mit dem 31 Jahre alten Skrobanek gesprochen.

DFB.de: Herr Skrobanek, mit drei Wochen Abstand: Wie haben Sie die bisherige Resonanz auf Ihren Film empfunden?

Milan Skrobanek: Die drei Vorführungen in Münster, Bielefeld und Osnabrück verliefen sehr positiv. Die Lacher im Publikum kamen an den richtigen Stellen, Jubel gab es an unterschiedlichen Stellen – abhängig vom jeweiligen Verein und Fan-Lager. Auch die Presse hat sehr wohlwollend geurteilt. Ich war auf jeden Fall dreimal ziemlich nervös, weil wir es bei jeder Vorführung mit einer anderen Fan-Szene zu tun hatten. Das hat die Anspannung nochmal gesteigert.

DFB.de: Welchem Verein gehört Ihr Herz?

Skrobanek: Ich bin gar kein Fan eines bestimmten Vereins. Als Kind war ich Anhänger des SC Freiburg, den Klub finde ich auch heute noch sympathisch. Aber um einen Film wie Im Derby-Dreieck zu machen, darf man kein Fan eines Vereins sein. Sonst müsste man eine Doku ausschließlich über diesen einen Verein machen.

DFB.de: Wie kam es eigentlich zu dem Projekt?

Skrobanek: Das fing schon vor Jahren an. Mein Abschlussfilm an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg war Die Chinesen Europas. Ich habe damals die deutsche Tischtennis-Nationalmannschaft drei Monate rund um die Heim-WM 2012 begleitet - also eine Art „Sommermärchen“ für Tischtennis. Zum Ende meines Studiums habe ich mich viel damit auseinander gesetzt, wie Sportarten filmisch in Szene gesetzt werden. Und wie das so ist: Man sammelt eine Menge Wissen an, macht aber beim ersten Projekt noch viel falsch. Daher wollte ich unbedingt einen weiteren Sportfilm machen – und kam auf Fußball.

DFB.de: Und gleich auf die 3. Liga?

Skrobanek: Nein. Ursprünglich wollte ich einen Verein aus der Bundesliga, in dem ich alle erzählerischen Perspektiven abdecke. Aus der Bundesliga und 2. Bundesliga habe ich aber ausschließlich Absagen erhalten. Die erste Zusage kam dann vom VfL Osnabrück und seinem damaligen Trainer Maik Walpurgis. Sich auf einen Verein aus der 3. Liga zu konzentrieren, war mir allerdings zu lokal. Also wollte ich drei Vereine, alle aus der sportlichen Perspektive gefilmt. Das hat allerdings nicht geklappt. Darum wurden es letztlich drei Vereine aus drei verschiedenen Perspektiven. So entwickeln sich Konzepte.

DFB.de: Warum die Derbys als erzählerische Klammer?

Skrobanek: Weil ich volle Stadien wollte. Und die sind bei den Derbys in Bielefeld, Münster und Osnabrück garantiert.

DFB.de: Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden?

Skrobanek: Natürlich gibt es 1.000 Dinge, die ich rückblickend anders machen würde. Um wirklich zufrieden zu sein, dafür brauche ich bestimmt noch zwei Jahre Abstand. Aber auf drei bis vier Sequenzen des Films wie das Intro, das den Zuschauer sofort ins Geschehen wirft, oder das zweite Derby zwischen Münster und Osnabrück, in dem der Fokus auf Nico Feldhahn und seinen Kommentaren auf dem Spielfeld liegt, bin ich schon jetzt stolz. Und ich bin auf jeden Fall damit zufrieden, diesen Film mit so wenig Geld auf die Beine gestellt zu haben.

DFB.de: Gibt es auch etwas, was Ihnen am Im Derby-Dreieck überhaupt nicht gefällt?

Skrobanek: Wenn ja, dann würde ich es nicht sagen (lacht). Nein, ernsthaft: Dann hätte ich etwas grundlegend falsch gemacht. Mir lagen schließlich 150 Stunden Material beim Schnitt vor – für 90 Minuten Film. Es sind eher kleine technische Fehler, die mich in einigen Szenen stören, aber die kann ich guten Gewissens auf das kleine Budget schieben.

DFB.de: Was haben Sie aus dem Projekt gelernt?

Skrobanek: Drehe keinen unterfinanzierten Film. Stecke kein eigenes Geld in Deinen Film. Aber das sind Dinge, die ich mir schon beim letzten Mal gesagt habe und nach einiger Zeit vergisst man sie wieder, vor allem, wenn man etwas unbedingt umsetzen möchte. Inhaltlich ist meine wichtigste Erkenntnis, dass man unbedingt bei seinen Protagonisten bleiben muss. Man will oft das große Ganze erzählen und baut immer mehr Figuren ein. Dabei vergisst man, dass man das große Ganze am besten im Kleinen an bestimmten, einzelnen Personen erzählen kann.

DFB.de: Abschließend: Wie fällt Ihr Urteil über die 3. Liga aus, nachdem Sie eine Saison lang ganz nah dran waren?

Skrobanek: Sie ist wild, sie ist laut und eine ganz andere Welt als eine Tischtennis-WM. Die 3. Liga bietet alles, was ein leidenschaftlicher Doku-Film braucht. Ich war daher auch nicht lange traurig, dass es nicht mit einem Verein aus der Bundesliga geklappt hat. Als die endgültige Zusage aus Osnabrück kam, war sofort die Euphorie da. Das war einen Tag vor Saisonstart, wir mussten also gleich durchstarten.

[jb]

Drei Wochen ist die Kino-Premiere her, die Kritiken waren nahezu ausnahmslos positiv. Jetzt erscheint Im Derby-Dreieck auf DVD. Ab heute ist die Sport-Doku, die faszinierende Einsichten in die 3. Liga und den Alltag von Profiklubs bietet, unter anderem bei Amazon erhältlich. Fans, aufgepasst: Auf der Facebookseite der 3. Liga gibt es aktuell fünf Exemplare des Films zu gewinnen.

Eine Saison lang hatte Filmemacher Milan Skrobanek den VfL Osnabrück, den SC Preußen Münster und den späteren Aufsteiger Arminia Bielefeld in der 3. Liga begleitet. Zum DVD-Verkaufsstart hat DFB.de mit dem 31 Jahre alten Skrobanek gesprochen.

DFB.de: Herr Skrobanek, mit drei Wochen Abstand: Wie haben Sie die bisherige Resonanz auf Ihren Film empfunden?

Milan Skrobanek: Die drei Vorführungen in Münster, Bielefeld und Osnabrück verliefen sehr positiv. Die Lacher im Publikum kamen an den richtigen Stellen, Jubel gab es an unterschiedlichen Stellen – abhängig vom jeweiligen Verein und Fan-Lager. Auch die Presse hat sehr wohlwollend geurteilt. Ich war auf jeden Fall dreimal ziemlich nervös, weil wir es bei jeder Vorführung mit einer anderen Fan-Szene zu tun hatten. Das hat die Anspannung nochmal gesteigert.

DFB.de: Welchem Verein gehört Ihr Herz?

Skrobanek: Ich bin gar kein Fan eines bestimmten Vereins. Als Kind war ich Anhänger des SC Freiburg, den Klub finde ich auch heute noch sympathisch. Aber um einen Film wie Im Derby-Dreieck zu machen, darf man kein Fan eines Vereins sein. Sonst müsste man eine Doku ausschließlich über diesen einen Verein machen.

DFB.de: Wie kam es eigentlich zu dem Projekt?

Skrobanek: Das fing schon vor Jahren an. Mein Abschlussfilm an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg war Die Chinesen Europas. Ich habe damals die deutsche Tischtennis-Nationalmannschaft drei Monate rund um die Heim-WM 2012 begleitet - also eine Art „Sommermärchen“ für Tischtennis. Zum Ende meines Studiums habe ich mich viel damit auseinander gesetzt, wie Sportarten filmisch in Szene gesetzt werden. Und wie das so ist: Man sammelt eine Menge Wissen an, macht aber beim ersten Projekt noch viel falsch. Daher wollte ich unbedingt einen weiteren Sportfilm machen – und kam auf Fußball.

DFB.de: Und gleich auf die 3. Liga?

Skrobanek: Nein. Ursprünglich wollte ich einen Verein aus der Bundesliga, in dem ich alle erzählerischen Perspektiven abdecke. Aus der Bundesliga und 2. Bundesliga habe ich aber ausschließlich Absagen erhalten. Die erste Zusage kam dann vom VfL Osnabrück und seinem damaligen Trainer Maik Walpurgis. Sich auf einen Verein aus der 3. Liga zu konzentrieren, war mir allerdings zu lokal. Also wollte ich drei Vereine, alle aus der sportlichen Perspektive gefilmt. Das hat allerdings nicht geklappt. Darum wurden es letztlich drei Vereine aus drei verschiedenen Perspektiven. So entwickeln sich Konzepte.

DFB.de: Warum die Derbys als erzählerische Klammer?

Skrobanek: Weil ich volle Stadien wollte. Und die sind bei den Derbys in Bielefeld, Münster und Osnabrück garantiert.

DFB.de: Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden?

Skrobanek: Natürlich gibt es 1.000 Dinge, die ich rückblickend anders machen würde. Um wirklich zufrieden zu sein, dafür brauche ich bestimmt noch zwei Jahre Abstand. Aber auf drei bis vier Sequenzen des Films wie das Intro, das den Zuschauer sofort ins Geschehen wirft, oder das zweite Derby zwischen Münster und Osnabrück, in dem der Fokus auf Nico Feldhahn und seinen Kommentaren auf dem Spielfeld liegt, bin ich schon jetzt stolz. Und ich bin auf jeden Fall damit zufrieden, diesen Film mit so wenig Geld auf die Beine gestellt zu haben.

DFB.de: Gibt es auch etwas, was Ihnen am Im Derby-Dreieck überhaupt nicht gefällt?

Skrobanek: Wenn ja, dann würde ich es nicht sagen (lacht). Nein, ernsthaft: Dann hätte ich etwas grundlegend falsch gemacht. Mir lagen schließlich 150 Stunden Material beim Schnitt vor – für 90 Minuten Film. Es sind eher kleine technische Fehler, die mich in einigen Szenen stören, aber die kann ich guten Gewissens auf das kleine Budget schieben.

DFB.de: Was haben Sie aus dem Projekt gelernt?

Skrobanek: Drehe keinen unterfinanzierten Film. Stecke kein eigenes Geld in Deinen Film. Aber das sind Dinge, die ich mir schon beim letzten Mal gesagt habe und nach einiger Zeit vergisst man sie wieder, vor allem, wenn man etwas unbedingt umsetzen möchte. Inhaltlich ist meine wichtigste Erkenntnis, dass man unbedingt bei seinen Protagonisten bleiben muss. Man will oft das große Ganze erzählen und baut immer mehr Figuren ein. Dabei vergisst man, dass man das große Ganze am besten im Kleinen an bestimmten, einzelnen Personen erzählen kann.

DFB.de: Abschließend: Wie fällt Ihr Urteil über die 3. Liga aus, nachdem Sie eine Saison lang ganz nah dran waren?

Skrobanek: Sie ist wild, sie ist laut und eine ganz andere Welt als eine Tischtennis-WM. Die 3. Liga bietet alles, was ein leidenschaftlicher Doku-Film braucht. Ich war daher auch nicht lange traurig, dass es nicht mit einem Verein aus der Bundesliga geklappt hat. Als die endgültige Zusage aus Osnabrück kam, war sofort die Euphorie da. Das war einen Tag vor Saisonstart, wir mussten also gleich durchstarten.

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