Dr. Zwanziger: "Ich habe gespürt, dass das Team bereit ist"

DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger wollte es sich nehmen lassen, vor dem Spiel gegen Australien noch einmal persönlich ein paar Worte an die Mannschaft zu richten. Nach der Eröffnungspartie zwischen Südafrika und Mexiko ist er aus Johannesburg ins Teamhotel Velmore Grande gefahren und hat der deutschen Nationalmannschaft vor dem Auftaktspiel gegen Australien am Sonntag (ab 20.30 Uhr, live im ZDF und auf SKY) viel Erfolg und alles Gute für die WM gewünscht. Über seine Eindrücke von Südafrika, seine Wünsche an die Mannschaft und den Abend im Teamhotel hat er anschließend mit team.dfb.de gesprochen.

team.dfb.de: Herr Dr. Zwanziger, Sie sind sein gestern Morgen im WM-Land Südafrika. Wie ist Ihr Eindruck bislang?

Dr. Theo Zwanziger: Durchweg positiv. Wir sind hier sehr angenehm und freundlich empfangen worden. Die Menschen lachen und tanzen überall auf der Straße. An jeder Ecke ist zu spüren, wie sehr sich das ganze Land auf diese Weltmeisterschaft freut. Die Menschen sind unglaublich stolz darauf, ein solch großes Event ausrichten zu dürfen. Wenn in den kommenden Wochen alles gut weiter läuft, wird diese WM der Nation Südafrika viel Selbstbewusstsein geben.

team.dfb.de: Als erstes haben Sie das Eröffnungsspiel zwischen den Gastgebern und Mexiko besucht. Wie hat es Ihnen gefallen?

Dr. Theo Zwanziger: Sportlich hatte die Partie meiner Meinung nach eine durchaus gute Qualität. Häufig sind Auftaktspiele, abgesehen von dem bei der WM 2006 zwischen Deutschland und Costa Rica, bei großen Turnieren ja eher von defensiver Taktik geprägt und daher nicht so schön anzuschauen. Aber das war dieses Mal anders.

team.dfb.de: Und die Stimmung im Stadion?

Dr. Theo Zwanziger: Die war ausgesprochen fröhlich und positiv. Deshalb war es auch gut, dass die Gastgeber nicht verloren haben, sonst hätte diese beeindruckende Feierstimmung gleich einen Dämpfer für den weiteren Turnierverlauf bekommen. Besonders beeindruckt hat mich aber auch, welchen Respekt das südafrikanische Publikum dem Gegner entgegengebracht hat. Da gab es keinerlei Schmähungen oder Pfiffe.

team.dfb.de: Dafür eine Menge Lärm durch die Vuvuzuelas.

Dr. Theo Zwanziger: Das auch, aber ehrlich gesagt habe ich das nicht als schlimm oder gar störend empfunden. Das Turnier findet nun einmal in Südafrika statt und da muss man die hiesigen Gepflogenheiten im Stadion akzeptieren und sich anpassen. Hier gehören die Vuvuzuelas zu einem Fußballspiel wie in Deutschland die Schlachtgesänge der Fans. Wenn man sich positiv auf diese für europäische Ohren etwas ungewohnten Geräusche einlässt, kann das sogar ein Spaß sein.

team.dfb.de: Gab es aus Ihrer Sicht denn auch Dinge, die beim ersten Spiel nicht ganz rund gelaufen sind?

Dr. Theo Zwanziger: Die An- und Abreise zum Stadion hat sich aufgrund der vielen Menschen als recht zeitaufwändig erwiesen. Auf den Zufahrtswegen ging es zeitweise mehr als schleppend vorwärts. Aber ich bin optimistisch, dass sich auch dies im Verlaufe des Turniers noch besser regeln wird.

team.dfb.de: Nach dem Eröffnungsspiel sind Sie gemeinsam mit DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach direkt in das deutsche Teamhotel gefahren. Welchen Eindruck hatten Sie von unserer Mannschaft?

Dr. Theo Zwanziger: Ich habe gespürt, dass das Team bereit ist. Bundestrainer Joachim Löw ist mit der Vorbereitung sehr zufrieden. Er hat mir berichtet, dass die Mannschaft in der Vorbereitung sehr gut trainiert hat, alle Spieler fit sind und der Teamgeist stimmt. Das war auch im Hotel zu spüren. Jetzt muss dieser positive Geist aber auch im Auftaktspiel gegen Australien umgesetzt werden.

team.dfb.de: Sie haben auch zur Mannschaft gesprochen.

Dr. Theo Zwanziger: Ja, das mache ich in meiner Funktion als Delegationsleiter vor jedem großen Turnier.

team.dfb.de: Und was haben Sie den Spielern mit auf den Weg gegeben?

Dr. Theo Zwanziger: Zunächst einmal habe ich ihnen im Namen des DFB noch einmal für die Qualifikation zur WM gedankt. Man darf bei allem nicht vergessen, dass die Teilnahme keine Selbstverständlichkeit ist. Zudem habe ich der Mannschaft versucht aufzuzeigen, welch hohe Bedeutung eine WM für Deutschland hat. Auch über den Fußball hinaus. Ich habe darauf hingewiesen, wie wichtig ein guter Turnierverlauf für die ganze Nation ist. So wie das vor allem 1954 aber auch 1970, 1990 und 2006 der Fall gewesen ist. Und ich habe meine Freude über die Zusammenstellung des Teams ausgedrückt. Im Kader stehen sehr viele Spieler mit ausländischen Wurzeln, also mit Migrantionshintergrund. Dass diese alle zusammen ein großes Ziel verfolgen und eine Einheit bilden, ist ein starkes Zeichen der Integration, auf das auch ich als DFB-Präsident sehr stolz bin.

team.dfb.de: Sie sprechen die Bedeutung der WM für Deutschland an. Wie haben Sie vor Ihrer Abreise die Stimmung in der Heimat empfunden?

Dr. Theo Zwanziger: Es ist deutlich zu spüren, dass die Vorfreude auf das Turnier von Tag zu Tag gewachsen ist. Jeden Tag habe ich mehr Deutschland-Flaggen an den Autos oder Häusern gesehen. Die Millionen Fans in Deutschland freuen sich darauf, dass es endlich los geht. Und natürlich hoffen Sie, dass ihr Team eine tolle WM spielen wird.

team.dfb.de: Wird sie das?

Dr. Theo Zwanziger: Ich hoffe es und denke, dass das Team stark genug ist, eine gute Rolle bei der WM zu spielen. Aber wir dürfen keinen Gegner unterschätzen. So ist Australien zu Beginn gleich ein echter Prüfstein. Auf dem Flug nach Südafrika habe ich neben dem ehemaligen italienischen Nationaltrainer Arrigo Sacchi gesessen. Auch er hat in unserem Gespräch ausdrücklich vor den Australiern gewarnt. Sie haben zwar keine großen Stars, aber eine Mannschaft die sehr fit ist und kämpferisch alles geben wird. Deshalb ist es wichtig, dass unser Team schnell seine spielerischen Fähigkeiten abruft und den Gegner unter Druck setzt. Dann wird es mit einem erfolgreichen Turnierauftakt schon klappen.

team.dfb.de: Ihr Tipp?

Dr. Theo Zwanziger: Hauptsache wir gewinnen. Ich wäre mit einem knappen 1:0 oder 2:1 schon sehr zufrieden.

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DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger wollte es sich nehmen lassen, vor dem Spiel gegen Australien noch einmal persönlich ein paar Worte an die Mannschaft zu richten. Nach der Eröffnungspartie zwischen Südafrika und Mexiko ist er aus Johannesburg ins Teamhotel Velmore Grande gefahren und hat der deutschen Nationalmannschaft vor dem Auftaktspiel gegen Australien am Sonntag (ab 20.30 Uhr, live im ZDF und auf SKY) viel Erfolg und alles Gute für die WM gewünscht. Über seine Eindrücke von Südafrika, seine Wünsche an die Mannschaft und den Abend im Teamhotel hat er anschließend mit team.dfb.de gesprochen.

team.dfb.de: Herr Dr. Zwanziger, Sie sind sein gestern Morgen im WM-Land Südafrika. Wie ist Ihr Eindruck bislang?

Dr. Theo Zwanziger: Durchweg positiv. Wir sind hier sehr angenehm und freundlich empfangen worden. Die Menschen lachen und tanzen überall auf der Straße. An jeder Ecke ist zu spüren, wie sehr sich das ganze Land auf diese Weltmeisterschaft freut. Die Menschen sind unglaublich stolz darauf, ein solch großes Event ausrichten zu dürfen. Wenn in den kommenden Wochen alles gut weiter läuft, wird diese WM der Nation Südafrika viel Selbstbewusstsein geben.

team.dfb.de: Als erstes haben Sie das Eröffnungsspiel zwischen den Gastgebern und Mexiko besucht. Wie hat es Ihnen gefallen?

Dr. Theo Zwanziger: Sportlich hatte die Partie meiner Meinung nach eine durchaus gute Qualität. Häufig sind Auftaktspiele, abgesehen von dem bei der WM 2006 zwischen Deutschland und Costa Rica, bei großen Turnieren ja eher von defensiver Taktik geprägt und daher nicht so schön anzuschauen. Aber das war dieses Mal anders.

team.dfb.de: Und die Stimmung im Stadion?

Dr. Theo Zwanziger: Die war ausgesprochen fröhlich und positiv. Deshalb war es auch gut, dass die Gastgeber nicht verloren haben, sonst hätte diese beeindruckende Feierstimmung gleich einen Dämpfer für den weiteren Turnierverlauf bekommen. Besonders beeindruckt hat mich aber auch, welchen Respekt das südafrikanische Publikum dem Gegner entgegengebracht hat. Da gab es keinerlei Schmähungen oder Pfiffe.

team.dfb.de: Dafür eine Menge Lärm durch die Vuvuzuelas.

Dr. Theo Zwanziger: Das auch, aber ehrlich gesagt habe ich das nicht als schlimm oder gar störend empfunden. Das Turnier findet nun einmal in Südafrika statt und da muss man die hiesigen Gepflogenheiten im Stadion akzeptieren und sich anpassen. Hier gehören die Vuvuzuelas zu einem Fußballspiel wie in Deutschland die Schlachtgesänge der Fans. Wenn man sich positiv auf diese für europäische Ohren etwas ungewohnten Geräusche einlässt, kann das sogar ein Spaß sein.

team.dfb.de: Gab es aus Ihrer Sicht denn auch Dinge, die beim ersten Spiel nicht ganz rund gelaufen sind?

Dr. Theo Zwanziger: Die An- und Abreise zum Stadion hat sich aufgrund der vielen Menschen als recht zeitaufwändig erwiesen. Auf den Zufahrtswegen ging es zeitweise mehr als schleppend vorwärts. Aber ich bin optimistisch, dass sich auch dies im Verlaufe des Turniers noch besser regeln wird.

team.dfb.de: Nach dem Eröffnungsspiel sind Sie gemeinsam mit DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach direkt in das deutsche Teamhotel gefahren. Welchen Eindruck hatten Sie von unserer Mannschaft?

Dr. Theo Zwanziger: Ich habe gespürt, dass das Team bereit ist. Bundestrainer Joachim Löw ist mit der Vorbereitung sehr zufrieden. Er hat mir berichtet, dass die Mannschaft in der Vorbereitung sehr gut trainiert hat, alle Spieler fit sind und der Teamgeist stimmt. Das war auch im Hotel zu spüren. Jetzt muss dieser positive Geist aber auch im Auftaktspiel gegen Australien umgesetzt werden.

team.dfb.de: Sie haben auch zur Mannschaft gesprochen.

Dr. Theo Zwanziger: Ja, das mache ich in meiner Funktion als Delegationsleiter vor jedem großen Turnier.

team.dfb.de: Und was haben Sie den Spielern mit auf den Weg gegeben?

Dr. Theo Zwanziger: Zunächst einmal habe ich ihnen im Namen des DFB noch einmal für die Qualifikation zur WM gedankt. Man darf bei allem nicht vergessen, dass die Teilnahme keine Selbstverständlichkeit ist. Zudem habe ich der Mannschaft versucht aufzuzeigen, welch hohe Bedeutung eine WM für Deutschland hat. Auch über den Fußball hinaus. Ich habe darauf hingewiesen, wie wichtig ein guter Turnierverlauf für die ganze Nation ist. So wie das vor allem 1954 aber auch 1970, 1990 und 2006 der Fall gewesen ist. Und ich habe meine Freude über die Zusammenstellung des Teams ausgedrückt. Im Kader stehen sehr viele Spieler mit ausländischen Wurzeln, also mit Migrantionshintergrund. Dass diese alle zusammen ein großes Ziel verfolgen und eine Einheit bilden, ist ein starkes Zeichen der Integration, auf das auch ich als DFB-Präsident sehr stolz bin.

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team.dfb.de: Sie sprechen die Bedeutung der WM für Deutschland an. Wie haben Sie vor Ihrer Abreise die Stimmung in der Heimat empfunden?

Dr. Theo Zwanziger: Es ist deutlich zu spüren, dass die Vorfreude auf das Turnier von Tag zu Tag gewachsen ist. Jeden Tag habe ich mehr Deutschland-Flaggen an den Autos oder Häusern gesehen. Die Millionen Fans in Deutschland freuen sich darauf, dass es endlich los geht. Und natürlich hoffen Sie, dass ihr Team eine tolle WM spielen wird.

team.dfb.de: Wird sie das?

Dr. Theo Zwanziger: Ich hoffe es und denke, dass das Team stark genug ist, eine gute Rolle bei der WM zu spielen. Aber wir dürfen keinen Gegner unterschätzen. So ist Australien zu Beginn gleich ein echter Prüfstein. Auf dem Flug nach Südafrika habe ich neben dem ehemaligen italienischen Nationaltrainer Arrigo Sacchi gesessen. Auch er hat in unserem Gespräch ausdrücklich vor den Australiern gewarnt. Sie haben zwar keine großen Stars, aber eine Mannschaft die sehr fit ist und kämpferisch alles geben wird. Deshalb ist es wichtig, dass unser Team schnell seine spielerischen Fähigkeiten abruft und den Gegner unter Druck setzt. Dann wird es mit einem erfolgreichen Turnierauftakt schon klappen.

team.dfb.de: Ihr Tipp?

Dr. Theo Zwanziger: Hauptsache wir gewinnen. Ich wäre mit einem knappen 1:0 oder 2:1 schon sehr zufrieden.