Dr. Theo Zwanziger: "Das ist kein fauler Kompromiss"

DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder und Schatzmeister Dr. Theo Zwanziger haben in Interviews für die von der DFB-Kommission gefundene Lösung einer DFB-Doppelspitze, die an der Verbandsspitze einen Präsidenten und einen Geschäftsführenden Präsidenten vorsieht, geworben.

Frage: Für viele überraschend werden Sie zukünftig Seite an Seite mit Gerhard Mayer-Vorfelder den Deutschen Fußball-Bund (DFB) als Doppelspitze führen. Sind Sie zufrieden mit diesem Kompromiss?

Dr. Theo Zwanziger: Ich bin sehr froh, dass dieser Kompromiss in der Kommission erreicht werden konnte. Diese Entscheidung war logisch und liegt rein in der Natur der Sache. Gerhard Mayer-Vorfelder und ich haben zwar in Sachfragen gestritten, wir waren aber stets faire Partner. Die Doppelspitze kann nur funktionieren, wenn zwischen beiden beteiligten Personen ein Grundvertrauen vorhanden ist. Dieses ist trotz der Differenzen nie verloren gegangen.

Frage: Dennoch ist der Burgfrieden erst nach langen internen Diskussionen geschlossen worden. Viele, die sich für Sie als zukünftigen Präsidenten eingesetzt haben, werden mit dieser Entscheidung ein Problem haben.

Zwanziger: Ich bitte die Mitglieder darum, diese Entscheidung mitzutragen. Das ist kein fauler Kompromiss. Er wurde menschlich anständig vollzogen. Meine Kandidatur war gleichwohl notwendig. Denn wir haben wichtige Probleme zu lösen. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir in einer solchen Situation Veränderungen herbeiführen müssen. Der Fußball und seine sechs Millionen Mitglieder sind zu schade, als dass man sich über Wochen und Monate einen Führungsstreit hätte erlauben können.

Frage: Sie hätten es aber nach Lage der Dinge in den regionalen Verbänden auch auf einen Machtkampf beim DFB-Bundestag im Oktober in Osnabrück anlegen können...

Zwanziger: Der Präsident hat trotz aller Ecken und Kanten vieles geleistet. Wenn ich beim Bundestag gegen "MV" zum Präsidenten gewählt worden wäre, ich wäre nicht zufrieden gewesen. Wenn Gerhard Mayer-Vorfelder das Jahrhundertereignis Weltmeisterschaft 2006 von der Ersatzbank aus verfolgen müsste, wäre ich nicht glücklich. Ich fühle mich in der Rolle des Geschäftsführenden Präsidenten sehr wohl.

Frage: Werden Sie 2006 dann alleiniger DFB-Präsident?

Zwanziger: Sollte man mich dann weiterhin für das Amt vorschlagen, würde ich kandidieren. Ich bin 2006 noch jung genug, um die Aufgaben, die ich für wichtig erachte, weiter voranzutreiben.

Frage: Als DFB-Schatzmeister sind sie zurzeit noch für die Finanzen zuständig. Was sagen Sie zu den Summen, die derzeit als Gehalt für einen Bundestrainer kursieren. Angeblich hätte Ottmar Hitzfeld 4 Millionen Euro pro Jahr verdient, Otto Rehhagel immerhin 2,5...

Zwanziger: Das sind gigantische Zahlen, die schon immer weh tun, wenn ich sie höre. Das ist schon ein Spagat, wenn man die Verhältnisse bei den Amateurvereinen und die Riesensummen bei den Profis betrachtet. Das ist zum Teil schon unmoralisch. Aber wenn wir einen Klassemann als Bundestrainer holen wollen, müssen wir ihm etwas geben, um die Chance zu haben, die Nationalmannschaft wieder auf eine Basis zu stellen. [ar]


[bild1]DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder und Schatzmeister Dr. Theo Zwanziger haben in Interviews für die von der DFB-Kommission gefundene Lösung einer DFB-Doppelspitze, die an der Verbandsspitze einen Präsidenten und einen Geschäftsführenden Präsidenten vorsieht, geworben.



Frage: Für viele überraschend werden Sie zukünftig Seite an Seite mit Gerhard Mayer-Vorfelder den Deutschen Fußball-Bund (DFB) als Doppelspitze führen. Sind Sie zufrieden mit diesem Kompromiss?



Dr. Theo Zwanziger: Ich bin sehr froh, dass dieser Kompromiss in der Kommission erreicht werden konnte. Diese Entscheidung war logisch und liegt rein in der Natur der Sache. Gerhard Mayer-Vorfelder und ich haben zwar in Sachfragen gestritten, wir waren aber stets faire Partner. Die Doppelspitze kann nur funktionieren, wenn zwischen beiden beteiligten Personen ein Grundvertrauen vorhanden ist. Dieses ist trotz der Differenzen nie verloren gegangen.



Frage: Dennoch ist der Burgfrieden erst nach langen internen Diskussionen geschlossen worden. Viele, die sich für Sie als zukünftigen Präsidenten eingesetzt haben, werden mit dieser Entscheidung ein Problem haben.



Zwanziger: Ich bitte die Mitglieder darum, diese Entscheidung mitzutragen. Das ist kein fauler Kompromiss. Er wurde menschlich anständig vollzogen. Meine Kandidatur war gleichwohl notwendig. Denn wir haben wichtige Probleme zu lösen. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir in einer solchen Situation Veränderungen herbeiführen müssen. Der Fußball und seine sechs Millionen Mitglieder sind zu schade, als dass man sich über Wochen und Monate einen Führungsstreit hätte erlauben können.



Frage: Sie hätten es aber nach Lage der Dinge in den
regionalen Verbänden auch auf einen Machtkampf beim DFB-Bundestag
im Oktober in Osnabrück anlegen können...



Zwanziger: Der Präsident hat trotz aller Ecken und Kanten
vieles geleistet. Wenn ich beim Bundestag gegen "MV" zum
Präsidenten gewählt worden wäre, ich wäre nicht zufrieden gewesen. Wenn Gerhard Mayer-Vorfelder das Jahrhundertereignis
Weltmeisterschaft 2006 von der Ersatzbank aus verfolgen müsste,
wäre ich nicht glücklich. Ich fühle mich in der Rolle des
Geschäftsführenden Präsidenten sehr wohl.



Frage: Werden Sie 2006 dann alleiniger DFB-Präsident?



Zwanziger: Sollte man mich dann weiterhin für das Amt
vorschlagen, würde ich kandidieren. Ich bin 2006 noch jung genug,
um die Aufgaben, die ich für wichtig erachte, weiter voranzutreiben.



Frage: Als DFB-Schatzmeister sind sie zurzeit noch für die
Finanzen zuständig. Was sagen Sie zu den Summen, die derzeit als
Gehalt für einen Bundestrainer kursieren. Angeblich hätte Ottmar
Hitzfeld 4 Millionen Euro pro Jahr verdient, Otto Rehhagel immerhin 2,5...



Zwanziger: Das sind gigantische Zahlen, die schon immer weh tun, wenn ich sie höre. Das ist schon ein Spagat, wenn man die Verhältnisse bei den Amateurvereinen und die Riesensummen bei den Profis betrachtet. Das ist zum Teil schon unmoralisch. Aber wenn wir einen Klassemann als Bundestrainer holen wollen, müssen wir ihm etwas geben, um die Chance zu haben, die Nationalmannschaft wieder auf eine Basis zu stellen.