Dortmund II: "Wir wollen Geschichte schreiben"

Herausforderung 3. Liga: Unter diesem Motto läuft für David Wagner, Trainer von Aufsteiger Borussia Dortmund II, die neue Saison. Der 40-Jährige muss - wie bei Zweitvertretungen von Profiklubs üblich - den Spagat zwischen der Ausbildung der Talente und dem sportlichen Erfolg schaffen.

"Wir wollen Geschichte schreiben", sagt Wagner im Gespräch mit DFB.de: "Noch nie ist es einer zweiten Mannschaft des BVB gelungen, zwei Jahre in Folge in der eingleisigen 3. Liga zu bleiben. Das wollen wir ändern und außerdem möglichst viele Spieler für die erste Mannschaft ausbilden."

Um seine junge Mannschaft auf die 3. Liga vorzubereiten, absolvierten die Schwarz-Gelben bereits zwei Trainingslager. In Schweden hatte der BVB-Tross ohne Elektrik und fließendes Wasser größtenteils in der Wildnis gewohnt. "Der Verzicht auf Grundgüter und das Paddeln von Feuerstelle zu Feuerstelle hat meine Jungs noch enger zusammengeschweißt. Das war sicher ungewöhnlich. Aber schließlich ist auch die neue Spielklasse für uns eine außergewöhnliche Hürde", so Wagner.

Gruppendynamik ist vorbildlich

Ihr zweites Trainingslager beendeten die Dortmunder erst vor wenigen Tagen. Im ponischen Ostroda gab es Testspiel-Siege gegen den Zweitliga-Aufsteiger Stomil Olszytn (4:0) und eine Regionalauswahl Ostrodas (9:1) sowie ein 1:2 gegen den Zweitligisten Olimpia Grudziaz. Nach überstandener Syndesmosebandverletzung gab dabei Kapitän Florian Hübner sein Comeback. Besondere Freizeitattraktivitäten wie zum Beispiel Paintball standen ebenfalls auf dem abwechslungsreichen Programm. "Die Dynamik innerhalb der Gruppe ist vorbildlich", lobt Ex-Profi Wagner, der in seiner Laufbahn auch schon für den Erzrivalen FC Schalke 04 am Ball war und mit den "Knappen" 1997 den UEFA-Pokal gewonnen hatte.

Das Ziel der intensiven Maßnahmen: David Wagner will seine Mannschaft zum Saisonstart möglichst schon bei 100 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit sehen. Denn das Auftaktprogramm des Neulings hat es in sich. Am ersten Spieltag (Samstag, 21. Juli, ab 14 Uhr) gastieren die Westfalen beim VfL Osnabrück, eine Woche später steigt das erste Heimspiel gegen Arminia Bielefeld. Am ersten August-Wochenende muss der BVB auswärts beim Zweitliga-Absteiger Alemannia Aachen antreten. "Das ist überragend", schwärmt Wagner vom Spielplan: "Meine Mannschaft und ich haben uns riesig über das attraktive Auftaktprogramm gefreut. Das hat sogar noch eine zusätzliche Euphorie erzeugt."

Durm soll Boyd ersetzen

Prunkstück der Dortmunder in der abgelaufenen Saison war die Offensive. Mit 84 Toren in 36 Partien war die BVB-Reserve in der Regionalliga West im Angriff das Maß aller Dinge. Vor allem die Stürmer sorgten dafür, dass Dortmund die beste Rückserie in der Geschichte der Regionalliga West mit 51 von 57 (!) möglichen Zählern spielte.



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Herausforderung 3. Liga: Unter diesem Motto läuft für David Wagner, Trainer von Aufsteiger Borussia Dortmund II, die neue Saison. Der 40-Jährige muss - wie bei Zweitvertretungen von Profiklubs üblich - den Spagat zwischen der Ausbildung der Talente und dem sportlichen Erfolg schaffen.

"Wir wollen Geschichte schreiben", sagt Wagner im Gespräch mit DFB.de: "Noch nie ist es einer zweiten Mannschaft des BVB gelungen, zwei Jahre in Folge in der eingleisigen 3. Liga zu bleiben. Das wollen wir ändern und außerdem möglichst viele Spieler für die erste Mannschaft ausbilden."

Um seine junge Mannschaft auf die 3. Liga vorzubereiten, absolvierten die Schwarz-Gelben bereits zwei Trainingslager. In Schweden hatte der BVB-Tross ohne Elektrik und fließendes Wasser größtenteils in der Wildnis gewohnt. "Der Verzicht auf Grundgüter und das Paddeln von Feuerstelle zu Feuerstelle hat meine Jungs noch enger zusammengeschweißt. Das war sicher ungewöhnlich. Aber schließlich ist auch die neue Spielklasse für uns eine außergewöhnliche Hürde", so Wagner.

Gruppendynamik ist vorbildlich

Ihr zweites Trainingslager beendeten die Dortmunder erst vor wenigen Tagen. Im ponischen Ostroda gab es Testspiel-Siege gegen den Zweitliga-Aufsteiger Stomil Olszytn (4:0) und eine Regionalauswahl Ostrodas (9:1) sowie ein 1:2 gegen den Zweitligisten Olimpia Grudziaz. Nach überstandener Syndesmosebandverletzung gab dabei Kapitän Florian Hübner sein Comeback. Besondere Freizeitattraktivitäten wie zum Beispiel Paintball standen ebenfalls auf dem abwechslungsreichen Programm. "Die Dynamik innerhalb der Gruppe ist vorbildlich", lobt Ex-Profi Wagner, der in seiner Laufbahn auch schon für den Erzrivalen FC Schalke 04 am Ball war und mit den "Knappen" 1997 den UEFA-Pokal gewonnen hatte.

Das Ziel der intensiven Maßnahmen: David Wagner will seine Mannschaft zum Saisonstart möglichst schon bei 100 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit sehen. Denn das Auftaktprogramm des Neulings hat es in sich. Am ersten Spieltag (Samstag, 21. Juli, ab 14 Uhr) gastieren die Westfalen beim VfL Osnabrück, eine Woche später steigt das erste Heimspiel gegen Arminia Bielefeld. Am ersten August-Wochenende muss der BVB auswärts beim Zweitliga-Absteiger Alemannia Aachen antreten. "Das ist überragend", schwärmt Wagner vom Spielplan: "Meine Mannschaft und ich haben uns riesig über das attraktive Auftaktprogramm gefreut. Das hat sogar noch eine zusätzliche Euphorie erzeugt."

Durm soll Boyd ersetzen

Prunkstück der Dortmunder in der abgelaufenen Saison war die Offensive. Mit 84 Toren in 36 Partien war die BVB-Reserve in der Regionalliga West im Angriff das Maß aller Dinge. Vor allem die Stürmer sorgten dafür, dass Dortmund die beste Rückserie in der Geschichte der Regionalliga West mit 51 von 57 (!) möglichen Zählern spielte.

In der 3. Liga muss Wagner seinen Sturm allerdings umbauen. Denn Terrence Boyd, mit 20 Treffern Top-Torschütze der Schwarz-Gelben, verließ das Ruhrgebiet in Richtung Rapid Wien. Auch Leistungsträger wie Mittelfeld-Lenker Mario Vrancic (SC Paderborn 07) und Ivan Paurevic (Fortuna Düsseldorf) stehen nicht mehr zur Verfügung.

Die Lücke, die der Abgang von Boyd hinterlassen hat, soll Erik Durm schließen. Der 20 Jahre alte Stürmer stellte seine Treffsicherheit in der abgelaufenen Spielzeit mit 13 Saisontoren für den damaligen BVB-Ligakonkurrenten FSV Mainz 05 II bereits unter Beweis. Schon in der Winterpause der letzten Runde hatte sich der BVB die Dienste des Stürmers gesichert. "Erik passt mit seiner extremen Laufstärke optimal zu uns", ist Wagner überzeugt: "Schließlich ist unser Spiel sehr laufintensiv."

Kein großer Umbruch

Neben Durm verpflichtete der BVB auch Abwehrspieler Paul Ehmann (1899 Hoffenheim II), Torhüter Edin Sancaktar (Fortuna Düsseldorf) und Defensivspieler Thomas Meißner (FSV Mainz 05 II). Aus der eigenen U 19 rückten Mittelfeldspieler Kerem Demirbay sowie Abwehrspieler Tim Kübel auf. Ein großer personeller Umbruch, wie sonst oft bei U 23-Mannschaften üblich, blieb also in diesem Jahr aus.

Wagner verzichtete auch bewusst darauf, einen erfahrenen, älteren Spieler mit ins Boot zu holen: "In der abgelaufenen Saison haben wir den Beweis angetreten, dass es auch ohne Routiniers funktioniert. Wir führen unsere Philosophie in der 3. Liga fort und sind davon überzeugt, dass es klappt."

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Hervorragende Zusammenarbeit mit Klopp

Eines eint alle Spieler bei der U 23 der Borussia, nämlich das Ziel, den Sprung zu den Profis schaffen zu wollen. Ein Kandidat für den Durchbruch beim Deutschen Meister und DFB-Pokalsieger ist Marvin Ducksch. Der U 18-Nationalspieler könnte in sogar in der kommenden Saison noch in der A-Jugend eingesetzt werden. In der Rückrunde der abgelaufenen Saison hatte der 18-Jährige jedoch bereits in der vierten Liga Spielpraxis gesammelt und mit sieben Treffern in 18 Spielen überzeugt.

Möglicherweise wird Ducksch Trainer Wagner aufgrund von Abstellungen zu den Profis in einigen Begegnungen nicht zur Verfügung stehen. "Marvin ist ein Toptalent mit riesigem Potenzial, aber auch noch einigen Defiziten - wir müssen seine Entwicklung abwarten", sagt Wagner, der die Zusammenarbeit mit BVB-Cheftrainer Jürgen Klopp als "hervorragend" bezeichnet.

Die Zweitvertretung das aktuellen Deutschen Meisters aus dem Ruhrgebiet war zuletzt und zum bisher einzigen Mal in der Saison 2009/2010 in der 3. Liga an den Start gegangen. Damals verpassten die Schwarz-Gelben als Aufsteiger mit sieben Punkten Rückstand auf das "rettende Ufer" den Klassenverbleib.

"Wir ziehen unsere Linie durch"

"Der größte Unterschied zwischen der Regionalliga und der 3. Liga besteht darin, dass man in Liga vier nur wenige Spiele gegen gestandene und erfahrene Mannschaften wie - in unserem Fall - den Wuppertaler SV oder die Sportfreunde Lotte absolviert. In der 3. Liga warten plötzlich Woche für Woche solche Gegner auf meine Spieler", so Wagner.

An der Spielweise soll sich jedoch auch eine Klasse höher nichts ändern. "Wir ziehen unsere Linie durch", kündigt Wagner an. "Voraussetzung für unser Spiel ist Leistungs- und Leidensbereitschaft. Die Grundlage ist und bleibt bei allem Offensivdrang die Verteidigung. Wenn meine Spieler das beherzigen, dann bin ich überzeugt, dass wir für jeden Gegner sehr unangenehm werden und die Herausforderung 3. Liga bestehen werden."