Doris Fitschen: "Planung bis Olympia steht"

Doris Fitschen zieht Bilanz: Die Managerin der Frauen-Nationalmannschaft spricht mit DFB.de vor dem Länderspiel gegen England in Duisburg am Donnerstag (ab 18 Uhr, live in der ARD) über das zu Ende gehende Jahr, die Planungen Richtung Olympia 2016 in Rio de Janeiro und den Abschied von Célia Sasic und Nadine Angerer.

DFB.de: Das letzte Länderspiel des Jahres für die Frauen-Nationalmannschaft steht an, Zeit für eine Bilanz. Wie fällt Ihre aus?

Doris Fitschen: Für uns geht ein erfolgreiches Jahr zu Ende. Bei der WM unter die vier besten Teams zu kommen, ist ein gutes Ergebnis gewesen. Wir haben uns damit für die Olympischen Spiele 2016 in Rio qualifiziert und spielen zudem eine souveräne EM-Qualifikation. Vier Siege in vier Spielen, und das bei einer Tordifferenz von 22:0, ist nicht so schlecht. Zudem gab es nach der WM ja einen kleinen Umbruch in unserem Team, der aus meiner Sicht sehr gut gelungen ist.

DFB.de: Ein Umbruch, der auch durch die Rücktritte von Célia Sasic und Nadine Angerer zustande kam. Am Donnerstag werden die beiden vor dem Spiel offiziell aus dem Team verabschiedet - auch für Sie ein emotionaler Moment?

Fitschen: Auf jeden Fall, mit beiden Spielerinnen verbindet mich eine lange gemeinsame Zeit. Mit Natze habe ich sogar noch aktiv auf dem Platz gestanden. Das prägt schon irgendwie. (lacht) Ein bisschen Wehmut ist also sicherlich am Donnerstag dabei. Natze und Célia sind außergewöhnliche Persönlichkeiten, echte Typen, die nicht nur auf dem Platz den Unterschied gemacht haben und Spiele entscheiden konnten. Sie haben auch abseits davon Verantwortung übernommen, waren immer meinungsstark und haben im Teamgefüge eine wichtige Rolle eingenommen - nicht zuletzt, weil sie immer auch für gute Stimmung im Team gesorgt haben. Sie hinterlassen auf jeden Fall eine Lücke.

DFB.de: Wie wurde diese Lücke geschlossen?

Fitschen: Das ist sicher nicht einfach. Aber wir haben einige junge Spielerinnen, die in diese Rolle hineinwachsen können. Ich denke da etwa an Almuth Schult, die schon lange dabei ist und viele Spiele gemacht hat. Sie ist eine starke Nummer eins und ein guter Typ, leider aber aktuell verletzt. Auch eine Melanie Leupolz kann in diese Rolle hineinwachsen. Zudem haben wir einige erfahrene Spielerinnen, die jetzt noch mehr Verantwortung übernehmen und die Mannschaft führen müssen. In erster Linie denke ich dabei natürlich an Saskia Bartusiak, die ihre Rolle als neue Spielführerin vorbildlich ausfüllt, eine echte Anführerin ist und im Team eine hohe Wertschätzung genießt. Aber auch Anja Mittag, Lena Goeßling, Annike Krahn und Simone Laudehr werden nun noch mehr Verantwortung übernehmen.



Doris Fitschen zieht Bilanz: Die Managerin der Frauen-Nationalmannschaft spricht mit DFB.de vor dem Länderspiel gegen England in Duisburg am Donnerstag (ab 18 Uhr, live in der ARD) über das zu Ende gehende Jahr, die Planungen Richtung Olympia 2016 in Rio de Janeiro und den Abschied von Célia Sasic und Nadine Angerer.

DFB.de: Das letzte Länderspiel des Jahres für die Frauen-Nationalmannschaft steht an, Zeit für eine Bilanz. Wie fällt Ihre aus?

Doris Fitschen: Für uns geht ein erfolgreiches Jahr zu Ende. Bei der WM unter die vier besten Teams zu kommen, ist ein gutes Ergebnis gewesen. Wir haben uns damit für die Olympischen Spiele 2016 in Rio qualifiziert und spielen zudem eine souveräne EM-Qualifikation. Vier Siege in vier Spielen, und das bei einer Tordifferenz von 22:0, ist nicht so schlecht. Zudem gab es nach der WM ja einen kleinen Umbruch in unserem Team, der aus meiner Sicht sehr gut gelungen ist.

DFB.de: Ein Umbruch, der auch durch die Rücktritte von Célia Sasic und Nadine Angerer zustande kam. Am Donnerstag werden die beiden vor dem Spiel offiziell aus dem Team verabschiedet - auch für Sie ein emotionaler Moment?

Fitschen: Auf jeden Fall, mit beiden Spielerinnen verbindet mich eine lange gemeinsame Zeit. Mit Natze habe ich sogar noch aktiv auf dem Platz gestanden. Das prägt schon irgendwie. (lacht) Ein bisschen Wehmut ist also sicherlich am Donnerstag dabei. Natze und Célia sind außergewöhnliche Persönlichkeiten, echte Typen, die nicht nur auf dem Platz den Unterschied gemacht haben und Spiele entscheiden konnten. Sie haben auch abseits davon Verantwortung übernommen, waren immer meinungsstark und haben im Teamgefüge eine wichtige Rolle eingenommen - nicht zuletzt, weil sie immer auch für gute Stimmung im Team gesorgt haben. Sie hinterlassen auf jeden Fall eine Lücke.

DFB.de: Wie wurde diese Lücke geschlossen?

Fitschen: Das ist sicher nicht einfach. Aber wir haben einige junge Spielerinnen, die in diese Rolle hineinwachsen können. Ich denke da etwa an Almuth Schult, die schon lange dabei ist und viele Spiele gemacht hat. Sie ist eine starke Nummer eins und ein guter Typ, leider aber aktuell verletzt. Auch eine Melanie Leupolz kann in diese Rolle hineinwachsen. Zudem haben wir einige erfahrene Spielerinnen, die jetzt noch mehr Verantwortung übernehmen und die Mannschaft führen müssen. In erster Linie denke ich dabei natürlich an Saskia Bartusiak, die ihre Rolle als neue Spielführerin vorbildlich ausfüllt, eine echte Anführerin ist und im Team eine hohe Wertschätzung genießt. Aber auch Anja Mittag, Lena Goeßling, Annike Krahn und Simone Laudehr werden nun noch mehr Verantwortung übernehmen.

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DFB.de: Lassen Sie uns auf die Zeit nach diesem abschließenden Spiel schauen: Am 1. Dezember findet die Trainertagung mit den Trainern der Allianz Frauen-Bundesliga statt. Was sind die Inhalte?

Fitschen: Die Analyse der WM mit dem Schwerpunkt auf der deutschen Mannschaft. Unser Trainerteam hat die WM akribisch aufgearbeitet. Die Ergebnisse daraus spiegeln sich bereits in den Trainingsinhalten der Frauen-Nationalmannschaft wider. Klar ist: Nur gemeinsam schaffen wir es, die Spielerinnen so weiterzuentwickeln, dass sowohl die Nationalmannschaft als auch die Vereinsmannschaften international weiterhin oben mitspielen. Und das ist unser aller Ziel. Letztlich sitzen wir alle in einem Boot.

DFB.de: Wie sehen die Planungen für das Jahr 2016 aus?

Fitschen: Unsere Planungen bis zu den Olympischen Spielen stehen schon. Im März 2016 wird es erneut eine elftägige Abstellungsperiode geben, Details dazu geben wir zu einem späteren Zeitpunkt bekannt. Im April geht es dann weiter mit der EM-Qualifikation in der Türkei und einem Heimspiel gegen Kroatien. Nach dem Ende der Saison haben unsere Spielerinnen dann drei Wochen Erholungspause, bevor es ab dem 20. Juni in die fünfwöchige Vorbereitung auf Olympia geht.

DFB.de: Wie genau sieht diese Vorbereitung aus?

Fitschen: Wir haben insgesamt vier Maßnahmen an verschiedenen Orten geplant. Jeder Lehrgang läuft zwischen fünf und acht Tagen. Wir werden in dieser Zeit intensiv an Athletik, Taktik und Technik arbeiten und dabei auch zwei Testländerspiele in Deutschland austragen. Die Nominierung des 18-köpfigen Kaders erfolgt dann Mitte Juli, den Abflug nach Brasilien haben wir für den 27. Juli geplant. Am 3. August, also zwei Tage vor der Eröffnungsfeier, startet das olympische Frauenfußball-Turnier.

DFB.de: Es wird das letzte Turnier für Bundestrainerin Silvia Neid sein. Danach erfolgt der Stabwechsel an Steffi Jones. Ist diese Zäsur schon präsent bei Ihnen?

Fitschen: Im Tagesgeschäft denkt man eigentlich nicht so oft daran, weil es in der aktuellen Zusammenarbeit mit Silvia keinen Unterschied macht. So richtig bewusst wird uns das allen wohl erst nach ihrem letzten Spiel werden. Ich würde mir auf jeden Fall wünschen, dass wir dieses letzte Spiel mit einer Medaille abschließen. Das wäre die Krönung.

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