"Discover Football": Fußball ist alles, und manchmal auch rosa

Im Berliner Willi-Kressmann-Stadion ist eine Bühne aufgebaut. Rosa Sitzkissen liegen auf den Stuhlreihen. Dort an der Tribüne sammeln sich die Teams. Die Stimmung der Fußballerinnen aus ziemlich aller Welt ist gelöst, die Vorfreude greifbar. Die Frauen in den schwarzgelben Trikots stimmen einen Schlachtruf an, es klingt wie ein Trillern. Wadi Degla heißt ihr Klub, sie sind das erfolgreichste Frauenfußballteam Ägyptens.

Neben ihnen die rot-weiß gekleideten Jordanierinnen vom Orthodox Club Amman, sie singen sich ein und klatschen dabei. Gleich werden sie gegeneinander antreten. Fotos der Spielerinnen laufen über die große Leinwand. Die Frauen jubeln, wenn sie sich wiederfinden. Noch ein bisschen Geduld, in ein paar Minuten wird dieses außergewöhnliche Turnier eröffnet.

Bereits zum dritten Mal findet in Berlin-Kreuzberg "Discover Football" statt, ein internationales Frauenfußballfestival, das die DFB-Kulturstiftung auch in diesem Jahr wieder unterstützt. "Fußball hat einen starken sozialen Kern, und Fußball ist in der Lage, sich weltweit gegen Diskriminierung einzusetzen", begründet der ehemalige DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger das Engagement der Stiftung, die seinen Namen trägt. "Es ist schön zu sehen, dass es Menschen gibt, die Fußball so einsetzen, wie es hier der Fall ist: Zur Verständigung. Die einen Beitrag leisten für junge Frauen, die sich in ihrer Welt Gerechtigkeit erkämpfen." Für DFB.de berichtet Mitarbeiterin Stefanie Fiebrig aus Berlin.

Acht Teams aus neun Ländern sind vertreten

Ringsherum wird fotografiert, gefilmt, gefragt, aufgenommen, mitgeschrieben. Die Spielerinnen tragen jetzt alle Kopfhörer, denn ihre eine einzige gemeinsame Sprache ist die auf dem Platz. Ansonsten bestimmt "Discover Football" eine spannende Vielfalt, sprachlich wie auch kulturell. Acht Teams aus neun Ländern sind im Turnier vertreten. Unter den offiziellen Gästen sind die Botschafter Tunesiens, Jordaniens, Ägyptens, Vertreter der Ukrainischen Botschaft und der US-Botschaft.

Workshops, Konzerte und Podiumsdiskussionen stehen auf dem Programm, ein Fußballcamp für Mädchen aus Kreuzberg auch. Abends werden die Halbfinals der Europameisterschaft in Schweden gezeigt. "Discover Football" ist mehr als ein Turnier, auch mehr als ein Festival. Es ist eine Initiative, die sich für Frauen im Fußball stark macht, ihnen eine Bühne bietet. "Wir werden langsam zu Ansprechpartnerinnen für den internationalen Frauenfußball, das macht uns stolz", sagt Sara Schlote, eine der Organisatorinnen des Festivals. Schlote glaubt an positive Wirkungen der medialen Aufmerksamkeit. "Der Sport ist mit allen Facetten der Weiblichkeit und Religiosität vereinbar. Das zeigen die Teams hier sehr gut. Wenn das in die Länder getragen wird, können die Fußballerinnen dort tolle Vorbilder sein."

Lybiens Fußballerinnen können nicht dabei sein

In Berlin nicht dabei sein durften Libyens Fußballerinnen. Dem vorausgegangen waren Forderungen nach einer Auflösung der Frauennationalauswahl. Der Libysche Fußball-Verband hatte die Teilnahme daraufhin kurzfristig abgesagt. "Das ist immer ein Tiefschlag. Wir haben so eine Situation nicht zum ersten Mal erlebt. Man freut sich unglaublich, diese Teams kennen zu lernen. Aber es bestärkt uns gleichzeitig, immer weiter zu versuchen, damit dass irgendwann kein Thema mehr ist."



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Im Berliner Willi-Kressmann-Stadion ist eine Bühne aufgebaut. Rosa Sitzkissen liegen auf den Stuhlreihen. Dort an der Tribüne sammeln sich die Teams. Die Stimmung der Fußballerinnen aus ziemlich aller Welt ist gelöst, die Vorfreude greifbar. Die Frauen in den schwarzgelben Trikots stimmen einen Schlachtruf an, es klingt wie ein Trillern. Wadi Degla heißt ihr Klub, sie sind das erfolgreichste Frauenfußballteam Ägyptens.

Neben ihnen die rot-weiß gekleideten Jordanierinnen vom Orthodox Club Amman, sie singen sich ein und klatschen dabei. Gleich werden sie gegeneinander antreten. Fotos der Spielerinnen laufen über die große Leinwand. Die Frauen jubeln, wenn sie sich wiederfinden. Noch ein bisschen Geduld, in ein paar Minuten wird dieses außergewöhnliche Turnier eröffnet.

Bereits zum dritten Mal findet in Berlin-Kreuzberg "Discover Football" statt, ein internationales Frauenfußballfestival, das die DFB-Kulturstiftung auch in diesem Jahr wieder unterstützt. "Fußball hat einen starken sozialen Kern, und Fußball ist in der Lage, sich weltweit gegen Diskriminierung einzusetzen", begründet der ehemalige DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger das Engagement der Stiftung, die seinen Namen trägt. "Es ist schön zu sehen, dass es Menschen gibt, die Fußball so einsetzen, wie es hier der Fall ist: Zur Verständigung. Die einen Beitrag leisten für junge Frauen, die sich in ihrer Welt Gerechtigkeit erkämpfen." Für DFB.de berichtet Mitarbeiterin Stefanie Fiebrig aus Berlin.

Acht Teams aus neun Ländern sind vertreten

Ringsherum wird fotografiert, gefilmt, gefragt, aufgenommen, mitgeschrieben. Die Spielerinnen tragen jetzt alle Kopfhörer, denn ihre eine einzige gemeinsame Sprache ist die auf dem Platz. Ansonsten bestimmt "Discover Football" eine spannende Vielfalt, sprachlich wie auch kulturell. Acht Teams aus neun Ländern sind im Turnier vertreten. Unter den offiziellen Gästen sind die Botschafter Tunesiens, Jordaniens, Ägyptens, Vertreter der Ukrainischen Botschaft und der US-Botschaft.

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Workshops, Konzerte und Podiumsdiskussionen stehen auf dem Programm, ein Fußballcamp für Mädchen aus Kreuzberg auch. Abends werden die Halbfinals der Europameisterschaft in Schweden gezeigt. "Discover Football" ist mehr als ein Turnier, auch mehr als ein Festival. Es ist eine Initiative, die sich für Frauen im Fußball stark macht, ihnen eine Bühne bietet. "Wir werden langsam zu Ansprechpartnerinnen für den internationalen Frauenfußball, das macht uns stolz", sagt Sara Schlote, eine der Organisatorinnen des Festivals. Schlote glaubt an positive Wirkungen der medialen Aufmerksamkeit. "Der Sport ist mit allen Facetten der Weiblichkeit und Religiosität vereinbar. Das zeigen die Teams hier sehr gut. Wenn das in die Länder getragen wird, können die Fußballerinnen dort tolle Vorbilder sein."

Lybiens Fußballerinnen können nicht dabei sein

In Berlin nicht dabei sein durften Libyens Fußballerinnen. Dem vorausgegangen waren Forderungen nach einer Auflösung der Frauennationalauswahl. Der Libysche Fußball-Verband hatte die Teilnahme daraufhin kurzfristig abgesagt. "Das ist immer ein Tiefschlag. Wir haben so eine Situation nicht zum ersten Mal erlebt. Man freut sich unglaublich, diese Teams kennen zu lernen. Aber es bestärkt uns gleichzeitig, immer weiter zu versuchen, damit dass irgendwann kein Thema mehr ist."

Erstmals hat das Festival einen regionalen Schwerpunkt. "Wir waren fasziniert von den Ländern, in denen der arabische Frühling ausgebrochen ist. Wir haben uns gefragt, was das für die Frauen dort bedeutet, wie sie mit der Situation umgehen, und natürlich auch, wie ihnen der Fußball dabei helfen kann", erklärt Sara Schlote. "Außerdem haben wir überlegt, dass die Vernetzung anders, vielleicht besser funktioniert, wenn mehr Teams aus einer Region kommen. Deswegen haben wir viele arabische Teams eingeladen." Hinzugekommen ist schließlich noch ein gemischtes Team aus Polen und der Ukraine. "Wir haben uns im vorigen Jahr bei der EM der Männer kennengelernt und freuen uns, dass sie hier sind und wir uns weiter austauschen können."

Was ist das besondere an eurem Team, werden auf der Bühne die Ägypterinnen gefragt. "We never give up. That´s it", entgegnen sie. "We are one team, one soul, one person", sagen die Jordanierinnen.Während die Eröffnungsfeier weitergeht, laufen sie schon gemeinsam auf das Spielfeld, um sich warm zu machen. Und dann geht es endlich los. Sogar der Ball ist pink, heute. Die Frauen aus Ägypten können das Spiel am Ende mit 2:1 knapp für sich entscheiden. Aber das ist vielleicht nur das zweitwichtigste an diesem Abend.