"Die Vorfreude auf die WM war überall zu spüren"

Eine Woche Südafrika - klingt eigentlich nach einem Urlaubstraum. Für Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff sowie Georg Behlau, den Leiter des Büros Nationalmannschaft, und Wolfgang Wirthmann, Geschäftsführer des Euro Lloyd DFB Reisebüros, war es allerdings eher harte Arbeit.

Am vergangenen Samstag kehrte das Trio nach sieben, mit zahlreichen Terminen und Flügen vollgepackten Tagen vom Kap der guten Hoffnung zurück. Eine Woche hatte sich das Organisationsteam der deutschen Nationalmannschaft einen ersten Eindruck von Quartieren im Land der WM 2010 gemacht und nach einem geeigneten Hotel für die DFB-Auswahl gesucht. Im "DFB.de-Gespräch der Woche" spricht Georg Behlau mit DFB-Redakteur Stephan Brause über die Reise.

Frage: Herr Behlau, ist das Quartier der deutschen Nationalmannschaft für die WM 2010 bereits gebucht?

Georg Behlau: Nein, aber das ja war auch nicht Sinn der Reise. Aber wir haben uns in den Tagen, die von Wolfgang Wirthmann und seinem Team des Euro Lloyd DFB Reisebüros perfekt organisiert war, einen sehr guten Überblick über die Hotelszenerie in Südafrika machen können und eine ganze Reihe von Angeboten gesehen, die für ein Quartier in Frage kommen würden.

Frage: Können Sie uns einen kurzen Überblick über den Ablauf der Reise geben?

Behlau: Erste Station war Johannesburg , wo wir ein sehr gutes Gespräch mit dem deutschen Botschafter Dieter Haller hatten. Er hat uns dabei auch darauf hingewiesen, dass das Land derzeit in der internationalen Berichterstattung - vor allem auch in Deutschland - eigentlich zu schlecht abschneidet. Eine Meinung, die wir nach Abschluss unserer Reise wirklich teilen, denn während der sieben Tage haben wir überall im Land die Vorfreude der Menschen auf die Weltmeisterschaft und eine tolle Gastfreundschaft gespürt.

Frage: Wie ging es nach diesem Gespräch dann weiter?

Behlau: Von Johannesburg ging es zunächst in die Stadt George am Indischen Ozean. Dort haben wir uns verschiedene Hotels und Trainingsplätze angeschaut. Am nächsten Tag ging es weiter nach Kapstadt, wo wir - neben zahlreichen Hotels - auch das WM-Stadion besucht haben. Dieser "Abstecher" war sehr interessant, da wir uns einen Eindruck über die in Südafrika entstehende Stadionlandschaft verschaffen konnten. Wenn das Greenpoint Stadion auch noch im Bau ist, so kam bei diesem Besuch bereits WM-Feeling auf. Am Mittwoch ging es dann zur dritten Station der Reise, nach Durban, in die Stadt, die wir bereits zur Qualifikationsgruppenauslosung im November vergangenen Jahres kennengelernt hatten. Zum Abschluss der Reise ging es nochmals nach Johannesburg. In der dortigen Region standen dann ebenfalls zahlreiche Hotelbesichtigungen an, ehe es am Samstag zurück nach Deutschland ging.

Frage: Wie viele Hotels haben Sie während Ihrer Reise denn unter die Lupe genommen?

Behlau: Insgesamt waren es rund 20. Generell kann ich sagen, dass Südafrika über eine sehr gute Hotelstruktur verfügt und wir zahlreiche gute Häuser gesehen haben. In der Nachbereitung der Reise müssen wir nunmehr sondieren, ob diese Optionen für die Bedürfnisse der Nationalmannschaft und des DFB tatsächlich in Frage kommen. Dann werden wir auf einer zweiten Reise sicherlich ins Detail gehen und möglicherweise noch weitere Hotels besuchen.

Frage: Sie sprechen die Bedürfnisse der deutschen Nationalmannschaft an. Welche sind das und worauf wurde bei den Hotelbesuchen deshalb ein besonderes Augenmerk gelegt?

Behlau: Das sind die immer wiederkehrenden Dinge, die bereits von der WM 2006 und der Europameisterschaft in diesem Jahr bekannt sind. Das Hotel sollte möglichst exklusiv sein oder zumindest exklusive Bereiche für die Nationalmannschaft ausweisen können. Zudem sind die Nähe zum Trainingsgelände, einem Medienzentrum und einem Flughafen wichtige Kriterien. Und natürlich müssen wir die besonderen Begebenheiten Südafrikas berücksichtigen, schließlich findet die Weltmeisterschaft im dortigen Winter statt, so dass wir auf klimatische Aspekte wie Temperaturen, Windverhältnisse und Niederschläge ganz besonders achten müssen. Das alles gilt es abzuwägen, um dann die beste Entscheidung für die Mannschaft zu treffen.

Frage: Wie beurteilen Sie nach der Reise das viel diskutierte Thema Sicherheit in Südafrika?

Behlau: Wir, die für die Nationalmannschaft zuständig sind, sind nach dieser Reise überzeugt davon, dass es den Organisatoren in Südafrika gelingen wird, "Sicherheitsinseln" für die Teamhotels, die Trainingsplätze, Medienzentren und all diese Dinge zu schaffen.

Frage: Wie geht es in Sachen Quartierauswahl für 2010 jetzt weiter?

Behlau: Zunächst einmal werden wir die gewonnenen Erkenntnisse in einem Bericht zusammenfassen und diesen dem Trainerteam um Joachim Löw vorlegen. Dann werden erste Vorentscheidungen getroffen und die dabei ins Auge gefassten Optionen bei einer zweiten Reise noch einmal auf Herz und Nieren prüfen.

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Eine Woche Südafrika - klingt eigentlich nach einem Urlaubstraum. Für Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff sowie Georg Behlau, den Leiter des Büros Nationalmannschaft, und Wolfgang Wirthmann, Geschäftsführer des Euro Lloyd DFB Reisebüros, war es allerdings eher harte Arbeit.

Am vergangenen Samstag kehrte das Trio nach sieben, mit zahlreichen Terminen und Flügen vollgepackten Tagen vom Kap der guten Hoffnung zurück. Eine Woche hatte sich das Organisationsteam der deutschen Nationalmannschaft einen ersten Eindruck von Quartieren im Land der WM 2010 gemacht und nach einem geeigneten Hotel für die DFB-Auswahl gesucht. Im "DFB.de-Gespräch der Woche" spricht Georg Behlau mit DFB-Redakteur Stephan Brause über die Reise.

Frage: Herr Behlau, ist das Quartier der deutschen Nationalmannschaft für die WM 2010 bereits gebucht?

Georg Behlau: Nein, aber das ja war auch nicht Sinn der Reise. Aber wir haben uns in den Tagen, die von Wolfgang Wirthmann und seinem Team des Euro Lloyd DFB Reisebüros perfekt organisiert war, einen sehr guten Überblick über die Hotelszenerie in Südafrika machen können und eine ganze Reihe von Angeboten gesehen, die für ein Quartier in Frage kommen würden.

Frage: Können Sie uns einen kurzen Überblick über den Ablauf der Reise geben?

Behlau: Erste Station war Johannesburg , wo wir ein sehr gutes Gespräch mit dem deutschen Botschafter Dieter Haller hatten. Er hat uns dabei auch darauf hingewiesen, dass das Land derzeit in der internationalen Berichterstattung - vor allem auch in Deutschland - eigentlich zu schlecht abschneidet. Eine Meinung, die wir nach Abschluss unserer Reise wirklich teilen, denn während der sieben Tage haben wir überall im Land die Vorfreude der Menschen auf die Weltmeisterschaft und eine tolle Gastfreundschaft gespürt.

Frage: Wie ging es nach diesem Gespräch dann weiter?

Behlau: Von Johannesburg ging es zunächst in die Stadt George am Indischen Ozean. Dort haben wir uns verschiedene Hotels und Trainingsplätze angeschaut. Am nächsten Tag ging es weiter nach Kapstadt, wo wir - neben zahlreichen Hotels - auch das WM-Stadion besucht haben. Dieser "Abstecher" war sehr interessant, da wir uns einen Eindruck über die in Südafrika entstehende Stadionlandschaft verschaffen konnten. Wenn das Greenpoint Stadion auch noch im Bau ist, so kam bei diesem Besuch bereits WM-Feeling auf. Am Mittwoch ging es dann zur dritten Station der Reise, nach Durban, in die Stadt, die wir bereits zur Qualifikationsgruppenauslosung im November vergangenen Jahres kennengelernt hatten. Zum Abschluss der Reise ging es nochmals nach Johannesburg. In der dortigen Region standen dann ebenfalls zahlreiche Hotelbesichtigungen an, ehe es am Samstag zurück nach Deutschland ging.

Frage: Wie viele Hotels haben Sie während Ihrer Reise denn unter die Lupe genommen?

Behlau: Insgesamt waren es rund 20. Generell kann ich sagen, dass Südafrika über eine sehr gute Hotelstruktur verfügt und wir zahlreiche gute Häuser gesehen haben. In der Nachbereitung der Reise müssen wir nunmehr sondieren, ob diese Optionen für die Bedürfnisse der Nationalmannschaft und des DFB tatsächlich in Frage kommen. Dann werden wir auf einer zweiten Reise sicherlich ins Detail gehen und möglicherweise noch weitere Hotels besuchen.

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Frage: Sie sprechen die Bedürfnisse der deutschen Nationalmannschaft an. Welche sind das und worauf wurde bei den Hotelbesuchen deshalb ein besonderes Augenmerk gelegt?

Behlau: Das sind die immer wiederkehrenden Dinge, die bereits von der WM 2006 und der Europameisterschaft in diesem Jahr bekannt sind. Das Hotel sollte möglichst exklusiv sein oder zumindest exklusive Bereiche für die Nationalmannschaft ausweisen können. Zudem sind die Nähe zum Trainingsgelände, einem Medienzentrum und einem Flughafen wichtige Kriterien. Und natürlich müssen wir die besonderen Begebenheiten Südafrikas berücksichtigen, schließlich findet die Weltmeisterschaft im dortigen Winter statt, so dass wir auf klimatische Aspekte wie Temperaturen, Windverhältnisse und Niederschläge ganz besonders achten müssen. Das alles gilt es abzuwägen, um dann die beste Entscheidung für die Mannschaft zu treffen.

Frage: Wie beurteilen Sie nach der Reise das viel diskutierte Thema Sicherheit in Südafrika?

Behlau: Wir, die für die Nationalmannschaft zuständig sind, sind nach dieser Reise überzeugt davon, dass es den Organisatoren in Südafrika gelingen wird, "Sicherheitsinseln" für die Teamhotels, die Trainingsplätze, Medienzentren und all diese Dinge zu schaffen.

Frage: Wie geht es in Sachen Quartierauswahl für 2010 jetzt weiter?

Behlau: Zunächst einmal werden wir die gewonnenen Erkenntnisse in einem Bericht zusammenfassen und diesen dem Trainerteam um Joachim Löw vorlegen. Dann werden erste Vorentscheidungen getroffen und die dabei ins Auge gefassten Optionen bei einer zweiten Reise noch einmal auf Herz und Nieren prüfen.