Meister in den Playoffs: Die Geschichte der Aufstiegsspiele

Die Aufstiegs-Playoffs zur 3. Liga sind in vollem Gange. Am Sonntag werden die Rückspiele ausgetragen. Begleitet werden die Entscheidungsspiele jedes Jahr von Diskussionen über den Aufstiegsmodus in der Regionalliga. Müssen Meister nicht direkt aufsteigen? War das nicht immer so? Nein, im Gegenteil. Aufstiegsrunden haben eine lange Tradition in Deutschland. In die Bundesliga stiegen sogar einst nur zwei von zehn Regionalliga-Meistern auf. DFB.de klärt auf.

Eigentlich gab es die Problematik schon immer, dass es in der deutschen Ligastruktur einen Übergang gab, der einem Nadelöhr glich und Aufstiegsrunden nötig machte. Bereits in den 40er-Jahren mussten sich Meister für den Aufstieg qualifizieren. Beispiel 1949: Von 17 Landesliga-Meistern kamen nur acht in die drei erstklassigen Oberligen (Süd, Nord, West). Auch der Aufstieg in die 2. Liga (Landesliga) war kein Selbstgänger. Im Süden kamen von fünf Meistern nur zwei durch in die 2. Liga Süd. Im Norden maximal zwei von vier.

Die Bundesliga-Gründung 1963 löst eine Kettenreaktion aus. Fast alle Oberligisten, die sich nicht für die Bundesliga qualifizierten, wurden auf die neuen Regionalligen verteilt. Aber auch die Meister der bis 1963 zweitklassigen Amateurligen (die hießen so: also Amateurliga Mittelrhein etc.) erhielten eine Chance. So wurden zum Beispiel im Norden aus zehn Klubs sieben Oberliga-Teilnehmer ermittelt. Auf der Strecke blieben 1963 unter anderem Schleswig-Holsteins Meister Heider SV und Bremens Meister AGSV Bremen.

Bis 1974: Zwei Aufsteiger aus zehn

Die Meister der neuen Regionalligen (also 2. Liga) stiegen nie direkt auf in die Bundesliga. Es gab zwei Aufstiegsrunden mit bis zu zehn Mannschaften (zwei Fünfer-Gruppen). Nur die Gruppensieger schafften es, also zwei von zehn! Auch Bayern und Gladbach mussten 1965 durch diese Mühle, ehe ihre große Ära begann. Erst mit Einführung der zweigeteilten 2. Liga 1974 stiegen die Meister (Nord und Süd) auf.

Die Meister der 3. Ligen kamen bis 1979 auch nie alle direkt in die 2. Liga (Regionalliga). So stiegen 1967 im Süden nur der Hessen- und Bayernmeister direkt auf, weil nur sie je ein Bundesland vereinten. Baden-Württemberg dagegen hatte vier Staffeln, so wurde der dritte Aufsteiger zwischen den Meistern von Nordwürttemberg, Schwarzwald-Bodensee, Nordbaden und Südbaden ermittelt. Das hatte mit der Größe der Landesverbände zu tun.

Nur Bayern- und Hessenmeister stiegen bis 1978/1979 stets direkt in die 2. Liga auf, die anderen tummelten sich in Aufstiegsrunden. Das änderte sich erst mit der flächendeckenden Einführung der Oberligen (acht), wodurch Nord- und Süd-Staffel je vier Aufsteiger erhielten.

Als 1982 die eingleisige 2. Liga eingeführt wurde, aus der nur vier Klubs (von 20) abstiegen, gab es wieder Aufstiegsrunden. Nun stieg nur jeder zweite Oberliga-Meister auf. So musste beispielsweise Unterhaching, dass 1982/1983 in Bayern mit 65:7 Punkten der souveränste Oberliga-Meister war, die Segel streichen.



Die Aufstiegs-Playoffs zur 3. Liga sind in vollem Gange. Am Sonntag werden die Rückspiele ausgetragen. Begleitet werden die Entscheidungsspiele jedes Jahr von Diskussionen über den Aufstiegsmodus in der Regionalliga. Müssen Meister nicht direkt aufsteigen? War das nicht immer so? Nein, im Gegenteil. Aufstiegsrunden haben eine lange Tradition in Deutschland. In die Bundesliga stiegen sogar einst nur zwei von zehn Regionalliga-Meistern auf. DFB.de klärt auf.

Eigentlich gab es die Problematik schon immer, dass es in der deutschen Ligastruktur einen Übergang gab, der einem Nadelöhr glich und Aufstiegsrunden nötig machte. Bereits in den 40er-Jahren mussten sich Meister für den Aufstieg qualifizieren. Beispiel 1949: Von 17 Landesliga-Meistern kamen nur acht in die drei erstklassigen Oberligen (Süd, Nord, West). Auch der Aufstieg in die 2. Liga (Landesliga) war kein Selbstgänger. Im Süden kamen von fünf Meistern nur zwei durch in die 2. Liga Süd. Im Norden maximal zwei von vier.

Die Bundesliga-Gründung 1963 löst eine Kettenreaktion aus. Fast alle Oberligisten, die sich nicht für die Bundesliga qualifizierten, wurden auf die neuen Regionalligen verteilt. Aber auch die Meister der bis 1963 zweitklassigen Amateurligen (die hießen so: also Amateurliga Mittelrhein etc.) erhielten eine Chance. So wurden zum Beispiel im Norden aus zehn Klubs sieben Oberliga-Teilnehmer ermittelt. Auf der Strecke blieben 1963 unter anderem Schleswig-Holsteins Meister Heider SV und Bremens Meister AGSV Bremen.

Bis 1974: Zwei Aufsteiger aus zehn

Die Meister der neuen Regionalligen (also 2. Liga) stiegen nie direkt auf in die Bundesliga. Es gab zwei Aufstiegsrunden mit bis zu zehn Mannschaften (zwei Fünfer-Gruppen). Nur die Gruppensieger schafften es, also zwei von zehn! Auch Bayern und Gladbach mussten 1965 durch diese Mühle, ehe ihre große Ära begann. Erst mit Einführung der zweigeteilten 2. Liga 1974 stiegen die Meister (Nord und Süd) auf.

Die Meister der 3. Ligen kamen bis 1979 auch nie alle direkt in die 2. Liga (Regionalliga). So stiegen 1967 im Süden nur der Hessen- und Bayernmeister direkt auf, weil nur sie je ein Bundesland vereinten. Baden-Württemberg dagegen hatte vier Staffeln, so wurde der dritte Aufsteiger zwischen den Meistern von Nordwürttemberg, Schwarzwald-Bodensee, Nordbaden und Südbaden ermittelt. Das hatte mit der Größe der Landesverbände zu tun.

Nur Bayern- und Hessenmeister stiegen bis 1978/1979 stets direkt in die 2. Liga auf, die anderen tummelten sich in Aufstiegsrunden. Das änderte sich erst mit der flächendeckenden Einführung der Oberligen (acht), wodurch Nord- und Süd-Staffel je vier Aufsteiger erhielten.

Als 1982 die eingleisige 2. Liga eingeführt wurde, aus der nur vier Klubs (von 20) abstiegen, gab es wieder Aufstiegsrunden. Nun stieg nur jeder zweite Oberliga-Meister auf. So musste beispielsweise Unterhaching, dass 1982/1983 in Bayern mit 65:7 Punkten der souveränste Oberliga-Meister war, die Segel streichen.

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Liga-Reform: 1991 steigt nur jede vierte Oberliga-Meister auf

Durch die Wiedervereinigung samt Liga-Reform (2. Liga mit 24 Klubs, für ein Jahr wieder zweigleisig) war es 1991 noch schwerer: Nur 2 von 8 Oberliga-Meister stiegen auf. In den Jahren darauf spielten zehn Oberliga-Meister drei Aufsteiger aus - bis 1994. In der Spielzeit 1994/1995, mit Einführung der vier Regionalligen, stiegen dann erstmals alle Meister direkt in die 2. Bundesliga auf. Ab 1995/1996 wurde ein Entscheidungsspiel zwischen dem Nord und dem Nordost-Meister eingeführt, weshalb Hannover 96 trotz 105:20 Toren in der Nord-Staffel gegen Cottbus 1997 spektakulär scheiterte – inklusive legendärem Flutlichtausfall in Cottbus.

Bis 2001 blieb immer ein Regionalliga-Meister auf der Strecke, während es stets ein Zweitplatzierter schaffte (aus den beiden größeren Staffeln). Seit 2001 steigen drittklassige Meister direkt auf.

Rückkehr zu Aufstiegsspielen 2012

Mit Einführung der 3. Liga im Jahr 2008 veränderte sich die Ligastruktur. Die Regionalliga bildet seitdem die vierte Spielklasse. Solange die Regionalliga dreigleisig war, blieb gewährleistet, dass die Meister direkt in die 3. Liga aufsteigen. Dies änderte sich 2012. Auf Wunsch vieler Amateurklubs, denen die wirtschaftlichen und organisatorischen Zulassungsbedingungen für die Regionalliga zu hoch waren, kam es zu einer erneuten Reform auf dem DFB-Bundestag. Die Regionalliga wurde auf fünf Staffeln vergrößert, was die zuvor kritisierten Probleme mit der Zulassung und auch mit den regionalen Aufteilungen weitgehend löste. Einziger Haken: die Aufstiegsregelung.

Fünf Direktaufsteiger hätten gleichzeitig fünf Direktabsteiger aus der 3. Liga bedeutet – also wurden die bis heute durchgeführten Aufstiegs-Playoffs beschlossen. Neben den fünf Meistern nimmt daran noch der Zweitplatzierte aus dem Südwesten teil, da in dieser Staffel die meisten Landesverbände zusammengefasst sind. Ausgelost werden drei Paarungen. Die Gewinner, die in Hin- und Rückspiel nach dem Europapokal-Modus ermittelt werden, steigen in die 3. Liga auf. Vergangenes Jahr waren dies die Würzburger Kickers, der 1. FC Magdeburg und der SV Werder Bremen II.

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