Die DFB-Wochenschau: Bayern-Pleite und Auslauf-Premiere

Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau - immer mittwochs auf DFB.de.

15. August

Vor 75 Jahren endet das Olympische Fußballturnier in Berlin. Italien schlägt Österreich in der Verlängerung vor rund 90.000 Zuschauern mit 2:1, beide Tore erzielt Annibale Frossi, der als einer der Erfinder des Catenaccios in die Geschichte eingehen wird. Als Spieler bevorzugt er noch die Offensive, in Berlin wird er Torschützenkönig der Spiele (sieben Treffer). Bronze geht an Deutschland-Bezwinger Norwegen (3:2 gegen Polen am 13. August).

Vor 30 Jahren gibt es in der Bundsliga sechs Auswärtssiege. Meister Bayern München verteidigt mit einem 2:1 bei Aufsteiger Darmstadt 98 die Spitze. Dicht gefolgt vom VfL Bochum, der am Vortag in Leverkusen 3:0 gewonnen hat. Verfolger HSV kommt am Betzenberg zu einem 1:1, Kaiserslauterns Hans-Günter Neues fliegt nach einem Revanchefoul an Jimmy Hartwig vom Platz. Neues zeigt kein Verständnis für seine Strafe, denn „ich habe ihn gar nicht getroffen, leider“.

Vor 25 Jahren wird Toni Schumacher (1. FC Köln) als Fußballer des Jahres geehrt. Der Nationalkeeper freut sich: „Ich bin stolz auf diese Auszeichnung, nur der WM-Titel hätte sie übertroffen.“

Vor zehn Jahren gewinnt die Nationalmannschaft in Budapest ein Testspiel gegen Ungarn 5:2. Es ist der höchste Auswärtssieg gegen den alten Rivalen, dessen Verband seinen 100. Geburtstag feiert. Deutschland schenkt dem Jubilar fünf Tore ein, Jörg Böhme (Elfmeter), Sebastian Kehl, Carsten Jancker, Frank Baumann und Joker Oliver Bierhoff treffen. Bester Mann auf dem Platz ist der Berliner Sebastian Deisler. „Völlers Jugendstil bleibt erfolgreich“, lobt der Kicker.

16. August

Vor 50 Jahren findet das DFB-Pokalviertelfinale statt. Alle Spiele sind spannend, zwei müssen in die Verlängerung. Am Betzenberg setzt sich Gastgeber FCK gegen Tasmania Berlin 2:1 durch - vor einer allerdings beschämenden Kulisse (3000). Auch die Sportfreunde Hamborn haben in der Verlängerung den längeren Atem und schalten den FK Pirmasens aus (3:2). Dramatisch geht es zwischen Werder Bremen und dem 1. FC Köln zu: Die Gäste machen binnen einer Minute den 0:2-Pausenrückstand wett, doch Klaus Hänel schießt Werder in der 88. Minute ins Halbfinale. Einen prestigeträchtigen Sieg verbucht der Karlsruher SC beim VfB Stuttgart, Josef Marx gelingt das einzige Tor des Abends.



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Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau - immer mittwochs auf DFB.de.

15. August

Vor 75 Jahren endet das Olympische Fußballturnier in Berlin. Italien schlägt Österreich in der Verlängerung vor rund 90.000 Zuschauern mit 2:1, beide Tore erzielt Annibale Frossi, der als einer der Erfinder des Catenaccios in die Geschichte eingehen wird. Als Spieler bevorzugt er noch die Offensive, in Berlin wird er Torschützenkönig der Spiele (sieben Treffer). Bronze geht an Deutschland-Bezwinger Norwegen (3:2 gegen Polen am 13. August).

Vor 30 Jahren gibt es in der Bundsliga sechs Auswärtssiege. Meister Bayern München verteidigt mit einem 2:1 bei Aufsteiger Darmstadt 98 die Spitze. Dicht gefolgt vom VfL Bochum, der am Vortag in Leverkusen 3:0 gewonnen hat. Verfolger HSV kommt am Betzenberg zu einem 1:1, Kaiserslauterns Hans-Günter Neues fliegt nach einem Revanchefoul an Jimmy Hartwig vom Platz. Neues zeigt kein Verständnis für seine Strafe, denn „ich habe ihn gar nicht getroffen, leider“.

Vor 25 Jahren wird Toni Schumacher (1. FC Köln) als Fußballer des Jahres geehrt. Der Nationalkeeper freut sich: „Ich bin stolz auf diese Auszeichnung, nur der WM-Titel hätte sie übertroffen.“

Vor zehn Jahren gewinnt die Nationalmannschaft in Budapest ein Testspiel gegen Ungarn 5:2. Es ist der höchste Auswärtssieg gegen den alten Rivalen, dessen Verband seinen 100. Geburtstag feiert. Deutschland schenkt dem Jubilar fünf Tore ein, Jörg Böhme (Elfmeter), Sebastian Kehl, Carsten Jancker, Frank Baumann und Joker Oliver Bierhoff treffen. Bester Mann auf dem Platz ist der Berliner Sebastian Deisler. „Völlers Jugendstil bleibt erfolgreich“, lobt der Kicker.

16. August

Vor 50 Jahren findet das DFB-Pokalviertelfinale statt. Alle Spiele sind spannend, zwei müssen in die Verlängerung. Am Betzenberg setzt sich Gastgeber FCK gegen Tasmania Berlin 2:1 durch - vor einer allerdings beschämenden Kulisse (3000). Auch die Sportfreunde Hamborn haben in der Verlängerung den längeren Atem und schalten den FK Pirmasens aus (3:2). Dramatisch geht es zwischen Werder Bremen und dem 1. FC Köln zu: Die Gäste machen binnen einer Minute den 0:2-Pausenrückstand wett, doch Klaus Hänel schießt Werder in der 88. Minute ins Halbfinale. Einen prestigeträchtigen Sieg verbucht der Karlsruher SC beim VfB Stuttgart, Josef Marx gelingt das einzige Tor des Abends.

Vor 25 Jahren heißt der Bundesliga-Tabellenführer Bayer Uerdingen. Nur die Krefelder haben beide Saisonspiele gewonnen, jeweils mühsam gegen die Aufsteiger. Zwei Tore von Friedhelm Funkel sichern das 2:1 gegen BW 90 Berlin. Immerhin ist Bayer schon 14 Bundesligaspiele ungeschlagen und meldet Vereinsrekord. Ein Erfolgsgeheimnis ist das neuartige Auslaufen nach dem Spiel, das Professor Heinz Liesen im Fußball eingeführt hat. Stürmer Stefan Kuntz staunt: „Man fühlt sich hinterher wie neugeboren.“

Am selben Tag weiht der 1. FC Kaiserslautern sein renoviertes Stadion ein, das jetzt nach Klublegende Fritz Walter heißt. Wolfram Wuttke schießt das erste Tor im neuen Heim und sagt: „In diesem Stadion können wir immer 120 Prozent bringen.“ Trotzdem reicht es nur zu einem 1:1 gegen die Gladbacher Borussen. Die meisten Zuschauer kommen nach Hamburg, wo der HSV das Nord-Derby gegen Werder Bremen mit 3:0 gewinnt. Nationalspieler Heinz Gründel schießt zwei Tore und tritt sozusagen auf dem Höhepunkt aus dem DFB-Team zurück: „Beckenbauer soll sich einen anderen Doofen suchen.“ Worte eines Frustrierten, er wäre eben zu gern mit nach Mexiko gefahren…

Vor fünf Jahren ist Joachim Löw erstmals Cheftrainer bei einem Länderspiel. In Gelsenkirchen gelingt zum Einstand ein 3:0 gegen Schweden. Miroslav Klose erzielt zwei Tore, auch Kapitän Bernd Schneider trifft im ersten Spiel nach der WM im eigenen Land. Der Kicker titelt: „Traumstart für Löw! Klose lässt's wieder krachen.“

17. August

Vor 70 Jahren ruht der Ligabetrieb noch. Dafür fallen drei Testspielergebnisse aus dem Rahmen: Schalke 04 gewinnt eine Woche vor dem DFB-Pokalachtelfinale in Bad Harzburg gegen Blau Weiß 90 Berlin mit 11:1, dabei ist Blau-Weiß Berlin aktueller Meister. Der 1. FC Nürnberg unterliegt auf eigenem Platz Admira Wien 0:4, und der HSV geht bei Rapid Wien mit 1:6 unter. Bayern München bleibt auch im dritten Spiel des Alpen-Pokals gegen eine Wiener Mannschaft sieglos, spielt 1:1 gegen Wacker und der Kicker gesteht ein: „Heute zweifeln wir nicht mehr daran, dass der ostmärkische Fußball unter den deutschen Bereichen eine Sonderstellung einnimmt.“ Die Ostmark - so heißt Österreich seit dem Anschluss an das Reich 1938.

Vor 20 Jahren wird die zweite Runde im DFB-Pokal ausgetragen. Für sieben Bundesligisten ist es bereits die Schlussrunde. Für die Sensation des Tages sorgt Zweitligist FC Homburg, der bei den Bayern in der Verlängerung 4:2 gewinnt. 9000 Zuschauer werden Zeuge einer historischen Blamage, seitdem hat Bayern kein Heimspiel mehr gegen einen unterklassigen Klub verloren. Trainer Jupp Heynckes spricht von einer „Blockade im Kopf“, Homburg-Präsident Manfred Ommer hat Mitleid. „Es tut weh, den FC Bayern so zu sehen. Schade um diese große Mannschaft.“

Auch der andere bayerische Bundesligist blamiert sich, der 1. FC Nürnberg scheidet bei Oberligist TSV Havelse im Elfmeterschießen aus. Schalke 04 fliegt bei Zweitliga-Schlusslicht RW Erfurt aus dem Rennen (1:2), und der VfL Bochum unterliegt zu Hause Zweitligist Hannover 96 mit 2:3. Da ahnt noch er nicht, dem späteren Pokalsieger unterlegen gewesen zu sein. Im reinen Bundesligaduell der Hansestädte schlägt Werder Bremen den HSV 3:1, alle Tore fallen vor der Pause. Meister Kaiserslautern muss in Duisburg in die Verlängerung, dann treffen Guido Hoffmann und Marcel Witeczek zum 2:0.

18. August

Vor 60 Jahren starten die Oberligen in die Saison 1951/1952. Im Süden ist der VfB Stuttgart erster Primus, Blessing, Krieger und Baitinger schießen ein ungefährdetes 3:0 in Neckarau heraus. Auch die Bayern (3:1 gegen Schweinfurt), der 1. FC Nürnberg (3:1 in Augsburg) und Eintracht Frankfurt (4:2 beim VfR Mannheim) kommen gut aus den Startblöcken. Aufsteiger Viktoria Aschaffenburg vergibt in Fürth einen Elfmeter und damit den Sieg. Trainer Ernst Lehner, einst Rechtsaußen der legendären Breslau-Elf, scheint es geahnt zu haben. Als sein Schützling Liedtke schießt, wendet sich Lehner ab…

Im Norden nutzt der VfL Osnabrück die Spielpause von Serienmeister HSV und putzt vor 12.000 eigenen Anhängern Lüneburg 4:0. Nationalspieker Hans Haferkamp glückt ein astreiner Hattrick binnen fünf Minuten. Novum am Millerntor: St. Pauli hat eine neue Tribüne und präsentiert sich gegen Hannover 96 (2:1) seinen Fans erstmals mit Rückennummern - 1951 ist das noch keine Pflicht. Eintracht Braunschweig sorgt für den Paukenschlag des Sonntags - 1:5 bei Concordia Hamburg, trotz Führung. Das Sport Magazin stichelt gegen den 39-jährigen Eintracht-Regisseur: „Willi Fricke wird doch alt.“ Holstein Kiel, im Vorjahr in 16 Heimsiegen unbesiegt, patzt gleich zum Auftakt - 1:3 gegen Arminia Hannover.

Im Westen kommen wie üblich die meisten Zuschauer, 144.000 in acht Partien. Borussia Dortmund und Fortuna Düsseldorf begrüßen die meisten (je 35.000), aber die Gäste gehen nicht leer aus. Rot-Weiß Essen holt beim BVB ein 2:2 und Preußen Münster gewinnt bei der Fortuna 2:1. Überhaupt ist es ein Gäste-Tag: Neuling Bayer 04 Leverkusen trifft schon in seiner ersten Oberliga-Minute und gewinnt in Katernberg 5:3 - und die Schalker demontieren Erkenschwick 5:2. Damit sind sie erster Tabellenführer. Trainer Fritz Szepan ist zufrieden, gewiss auch über das Lob des Sport Magazins: „Schalkes Kondition ist so gut wie selten zuvor.“

Im Südwesten lässt der Deutsche Meister 1. FC Kaiserslautern zu wünschen übrig. In Kreuznach kassiert die Walter-Elf nach dem Führungstor von Ottmar Walter in der 88. Minute noch den Ausgleich, 20.000 jubeln. So grüßt Außenseiter FV Engers, der nur 1500 Zuschauer meldet, nach einem 4:0 gegen Frankenthal von der Spitze.

Vor 25 Jahren löst Otto Rehhagel eine verlorene Wette ein. Bei „Wetten dass...?“ hat er versprochen, den Verein mit Deutschlands kleinster Jugendabteilung zu trainieren - und so steht der Bremer Trainer an diesem Montag in Nemden bei Osnabrück und zeigt der Jugend des SV Eintracht ein paar Tricks aus der Welt der Großen.

Vor zehn Jahren gibt es in der Bundesliga zwei Teams mit makelloser Bilanz: Borussia Dortmund (2:0 in Rostock) und 1. FC Kaiserslautern (3:2 beim HSV) gewinnen auch ihr viertes Spiel. Dass dies gleich zwei Teams gelingt, ist neu in der Bundesligahistorie. Pokalsieger Schalke dagegen hat bis dato gar keinen Sieg - und gegen Leverkusen kommt auch noch Pech dazu. In der 91. Minute bekommt der Gast beim Stand von 3:2 einen letzten Freistoß. Bernd Schneider schiebt Kollege Zoltan Sebescen zur Seite: „Ich schieße. Pass auf, der sitzt.“ Der Nationalspieler hält Wort und vermasselt Schalke die Bundesliga-Premiere in der Veltins-Arena. Immerhin ist Schalke 04 seit diesem Tag der erste Bundesligist, der bereits in drei verschiedenen Stadien Heimspiele ausgetragen hat - zuvor in der Glückauf-Kampfbahn und im Parkstadion.

19. August

Vor zehn Jahren unterliegt Hertha BSC im Ostderby der Bundesliga Energie Cottbus mit 2:3. Auch im zweiten Sonntagsderby gibt es einen Gästesieg: Gladbach triumphiert beim 1. FC Köln mit 2:0.

Vor fünf Jahren stehen drei Mannschaften punktgleich an der Spitze. Mit Bremen (2:1 gegen Leverkusen) und den Bayern (am nächsten Tag 2:1 in Bochum) war zu rechnen, aber ganz oben steht Außenseiter 1. FC Nürnberg unter Trainer Hans Meyer. Das 1:0 gegen Gladbach ist bereits der achte Heimsieg in Folge und Vereinsrekord. „Wir dürfen jetzt nicht größenwahnsinnig werden“, warnt Präsident Michael A. Roth vor dem Spitzenspiel bei den Bayern.

20. August

Vor 50 Jahren wird der dritte Spieltag der Oberligen ausgetragen. Im Süden marschiert Vorjahresmeister Nürnberg schon wieder vorneweg, bei Waldhof Mannheim reicht eine solide Leistung zum 3:1. Sepp Herberger registriert den Doppelschlag von Linksaußen Lothar Schämer, der bereits bei acht Saisontreffern steht. Nach dem 3:0 durch einen umstrittenen Elfmeter Erwin Steins toben die Massen. „Das Publikum ließ sich durch nichts mehr beruhigen. Händegefuchtel. Versuche ins Spielfeld einzudringen, rollende Augen und hochrote Köpfe. Vor allem aber ohrenbetäubendes ´Pfui´-Geschrei, wenn Erwin Stein auch nur wagte, den Ball zu berühren. So ging denn ein schönes Spiel innerhalb kürzester Frist kaputt und war nicht mehr zu reparieren“, schreibt das Fachblatt „Der neue Sport“. Überhaupt können sich die Fans der Heimklubs nur zweimal freuen: BC Augsburg schlägt VfR Mannheim 4:3, Reutlingen Schwaben Augsburg 5:0. Für die Offenbacher ist das 2:2 nach 0:2 gegen Meister Nürnberg aber auch ein gefühlter Sieg.

Im Norden ist der HSV wieder allen enteilt: drittes Spiel, dritter Sieg. Beim 5:2 bei Eintracht Nordhorn schlägt Uwe Seeler dreimal zu. Verfolger St. Pauli lässt in Hildesheim (3:3) erstmals Federn, und das Sport Magazin stellt fest: „Nicht alle Tage gibt es vier Kopfballtreffer.“ Im Westen macht es der 1. FC Köln am besten - 3:2 gegen RW Oberhausen vor 18.000 Zuschauern. 6:0 Punkte, Platz eins für die Geißböcke, denen allerdings ein umstrittener Elfmeter von Pott zum Sieg verhilft. Den gibt der Schiedsrichter erst nach Befragung des Linienrichters. Schalke 04 ärgert sich derweil über den verschenkten Sieg bei Schwarz-Weiß Essen, das vor 30.000 in vorletzter Minute zum 1:1 ausgleicht. Vergeblich reklamiert Spielobmann Ernst Kuzorra abseits. Im Südwesten regiert Borussia Neunkirchen, das in Ludwigshafen (3:1) einen von fünf Auswärtssiegen des Tages einfährt.

Vor 20 Jahren absolviert die Bundesliga eine Englische Woche. Erstmals wird an diesem Dienstag die Ampel-Karte (Gelb-Rot) gezückt, sie geht an Bayerns Stefan Effenberg, der auch noch mit einem Elfmeter an Schalkes Jens Lehmann scheitert. Trotzdem gewinnen die Bayern mit 3:2. Borussia Mönchengladbach verzeichnet den schlechtesten Start seiner Ligahistorie und ist nach dem 0:2 gegen Bremen Vorletzter. Trainer Gerd vom Bruch sagt trotzig: „Ich bin nicht bereit zu glauben, dass das wahre Leistungsvermögen meiner Mannschaft ist.“ Schlechter geht es nur Nachbar Fortuna Düsseldorf, der in Dortmund (1:3) auch sein viertes Saisonspiel verliert.

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Vor fünf Jahren gewinnt der VfB Stuttgart bei Arminia Bielefeld mit 3:2, obwohl er ab der 65. Minute mit einem Mann weniger und ab der 80. mit zwei in Unterzahl spielt. Held des Tages ist Cacau, der zwei Tore erzielt, als sein Team schon dezimiert ist - darunter das 3:2 in der 82. Minute. Spektakulär, aber kein Novum. Es ist schon der fünfte Sieg eines Bundesligisten, der mit nur neun Spielern vom Feld geht. Torwart Timo Hildebrand schwärmt: „Es war eine überragende moralische Leistung. Wir haben für uns und für den Trainer gespielt.“ Der heißt Armin Veh und wird den VfB zum Meister machen.

21. August

Vor 40 Jahren gibt es in der Bundesliga fünf Unentschieden. Die größte Kulisse meldet das Berliner Olympiastadion, wo Pokalsieger FC Bayern zu Gast ist und 72.000 Zuschauer anlockt. Weil Sepp Maier einen Elfmeter von Lorenz Horr hält, gibt es auch hier keinen Sieger (2:2). So ist Blau-Weiß zunächst die vorherrschende Farbe der Saison 1971/1972: Schalke 04 (2:0 gegen MSV Duisburg dank zweier Soli von Libuda) und Aufsteiger VfL Bochum (3:2 in Oberhausen) stehen mit 4:0 Punkten ganz oben. Die meisten Tore fallen am Bökelberg, wo Meister Borussia Mönchengladbach Arminia Bielefeld auseinandernimmt. Jupp Heynckes und Günter Netzer steuern je zwei Tore zum 5:1 bei, Gästetrainer Egon Piechaczek nimmt es gelassen: „Eine Niederlage war ohnehin einkalkuliert.“ Es ist eben noch nicht die Zeit, in der man sagt, dass in der Bundesliga jeder jeden schlagen kann…

Vor 20 Jahren kassiert Aufsteiger Hansa Rostock seine erste Bundesliganiederlage überhaupt, bleibt aber auch nach dem 0:3 in Stuttgart Erster. Meister Kaiserslautern jagt seine Anhänger wieder durch ein typisches Betzenberg-Wechselbad. Gegen Aufsteiger Stuttgarter Kickers wird zunächst ein 3:1-Vorsprung verspielt, Marcus Marin verschießt sogar einen Elfmeter. In der 80. Minute glückt Marcel Witeczek das 4:3, dann fliegt der Ex-Lauterer Wolfgang Wolf noch vom Platz. Alle Zutaten eines typischen Betzenberg-Spiels, zu dem in jenen Tagen natürlich auch ein Happy-End gehört. Zweitligaatmosphäre dagegen in der Lohrheide, wo Wattenscheid 09 gegen Karlsruhe (1:1) nur 4000 Zuschauer begrüßt.

Vor zehn Jahren löst Bayer Leverkusen das Ticket für die Champions League. Im Qualifikationsrückspiel glückt gegen Roter Stern Belgrad ein 3:0, 22.500 feiern Doppel-Torschütze Oliver Neuville. Auch Sturmkollege Ulf Kirsten netzt ein. Teamchef Rudi Völler lobt auf der Tribüne die aus seiner Sicht „ganz tolle Vorstellung“ der Leverkusener.