DFB zeichnet Schalker Fan-Initiative aus

Der Julius Hirsch Preis 2017 geht an die Schalker Fan-Initiative. Eine Jury um DFB-Präsident Reinhard Grindel hat den Preis pünktlich zum 25. Jubiläum an den gemeinnützigen Verein aus Gelsenkirchen vergeben, dem rund 400 Anhänger des FC Schalke 04 angehören. "Die 1992 gegründete Schalker Fan-Initiative ist ein herausragendes Beispiel für die vielen positiv und nachhaltig wirkenden Fangruppen im Land, aber auch für das enorme zivilgesellschaftliche Engagement im Fußball insgesamt", sagt Grindel.

Der zweite Preis geht an den Leipziger Verein "Tüpfelhausen - Das Familienportal" für sein jährlich durchgeführtes internationales und interkulturelles Fußballbegegnungsfest, den Max und Leo Bartfeld-Pokal. Mit dem dritten Preis zeichnet der DFB das seit 2009 in Berlin stattfindende internationale Frauenfußball-Turnier und Kulturfestival "DISCOVER FOOTBALL" mit seinem Träger, dem Verein "Fußball und Begegnung", aus.

Verleihung am 7. Oktober in Karlsruhe

Neben Andreas Hirsch, einem Enkel des Namensgebers, gehören der Jury DFL-Präsident Dr. Reinhard Rauball, Charlotte Knobloch, die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden, Bundestrainerin Steffi Jones und Prof. Dr. Dr.h.c. Wolfgang Huber, der langjährige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, an. In diesem Jahr findet die Verleihung des Julius Hirsch Preises am 7. Oktober erstmals in Karlsruhe statt, wo der Namensgeber aufwuchs und wo er 1910 mit dem Karlsruher FV Deutscher Meister wurde.

Der Preis wird seit 2005 jährlich im Namen von Julius Hirsch verliehen, einem von nur zwei deutschen Nationalspielern jüdischen Glaubens. 1933 musste er aus der Zeitung erfahren, dass die süddeutschen Spitzenvereine den Ausschluss ihrer jüdischen Mitglieder beschlossen hatten. 1943 wurde Julius Hirsch in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und ermordet.

Erste Aktion der Fan-Initiative: Flugblatt "Schalker gegen Rassismus"

Als im Sommer und Herbst 1992 etliche Asylbewerberheime angegriffen wurden, gründeten Anhänger der Königsblauen die Schalker Fan-Initiative e.V. als Zeichen der "Empörung über die zunehmende Ausländerfeindlichkeit", die sie auch bei den Schalker Heimspielen, die damals noch im Parkstadion ausgetragen wurden, miterleben mussten. Ihre erste Aktion: ein Flugblatt und Transparent mit der Aufschrift "Schalker gegen Rassismus" anlässlich der Reichspogromnacht am 9. November. Die Fan-Initiative betreibt heute einen als Projektbüro genutzten Fanladen und veröffentlicht regelmäßig das Fanzine "Schalke unser" in einer Auflage von 6000 Exemplaren.

"Tüpfelhausen - Das Familienportal e.V." ist ein gemeinnütziger Träger der freien Jugendhilfe in Leipzig. Im dritten Jahr in Folge veranstaltete das staatlich anerkannte Familienzentrum im Sommer 2017 ein internationales Fußballbegegnungsfest, den in Erinnerung an eine im Leipziger Fußball engagierte jüdische Familie benannten Max und Leo Bartfeld-Pokal. Mehr als 3000 Teilnehmer und Zuschauer, darunter Shoa-Überlebende aus 25 Ländern, machten die viertägige Veranstaltung mit 16 internationalen C-Junioren-Teams in diesem Jahr erneut zu einem beeindruckenden Zeichen für Weltoffenheit im Zeichen des Fußballs.

Mit "DISCOVER FOOTBALL" aus Berlin zeichnet die Jury in diesem Jahr erstmals ein "Empowerment-Projekt" für weltweite Gleichberechtigung, Emanzipation und Frauenrechte aus. Das seit 2009 ausgetragene internationale Mädchen- und Frauenfußballturnier ist das zentrales Projekt des Vereins "Fußball und Begegnung e. V." Auch im vergangenen Jahr nahmen wieder mehr als 100 Spielerinnen teil, auch aus Afghanistan, Kenia, dem Sudan und Libyen.

[th]

Der Julius Hirsch Preis 2017 geht an die Schalker Fan-Initiative. Eine Jury um DFB-Präsident Reinhard Grindel hat den Preis pünktlich zum 25. Jubiläum an den gemeinnützigen Verein aus Gelsenkirchen vergeben, dem rund 400 Anhänger des FC Schalke 04 angehören. "Die 1992 gegründete Schalker Fan-Initiative ist ein herausragendes Beispiel für die vielen positiv und nachhaltig wirkenden Fangruppen im Land, aber auch für das enorme zivilgesellschaftliche Engagement im Fußball insgesamt", sagt Grindel.

Der zweite Preis geht an den Leipziger Verein "Tüpfelhausen - Das Familienportal" für sein jährlich durchgeführtes internationales und interkulturelles Fußballbegegnungsfest, den Max und Leo Bartfeld-Pokal. Mit dem dritten Preis zeichnet der DFB das seit 2009 in Berlin stattfindende internationale Frauenfußball-Turnier und Kulturfestival "DISCOVER FOOTBALL" mit seinem Träger, dem Verein "Fußball und Begegnung", aus.

Verleihung am 7. Oktober in Karlsruhe

Neben Andreas Hirsch, einem Enkel des Namensgebers, gehören der Jury DFL-Präsident Dr. Reinhard Rauball, Charlotte Knobloch, die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden, Bundestrainerin Steffi Jones und Prof. Dr. Dr.h.c. Wolfgang Huber, der langjährige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, an. In diesem Jahr findet die Verleihung des Julius Hirsch Preises am 7. Oktober erstmals in Karlsruhe statt, wo der Namensgeber aufwuchs und wo er 1910 mit dem Karlsruher FV Deutscher Meister wurde.

Der Preis wird seit 2005 jährlich im Namen von Julius Hirsch verliehen, einem von nur zwei deutschen Nationalspielern jüdischen Glaubens. 1933 musste er aus der Zeitung erfahren, dass die süddeutschen Spitzenvereine den Ausschluss ihrer jüdischen Mitglieder beschlossen hatten. 1943 wurde Julius Hirsch in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und ermordet.

Erste Aktion der Fan-Initiative: Flugblatt "Schalker gegen Rassismus"

Als im Sommer und Herbst 1992 etliche Asylbewerberheime angegriffen wurden, gründeten Anhänger der Königsblauen die Schalker Fan-Initiative e.V. als Zeichen der "Empörung über die zunehmende Ausländerfeindlichkeit", die sie auch bei den Schalker Heimspielen, die damals noch im Parkstadion ausgetragen wurden, miterleben mussten. Ihre erste Aktion: ein Flugblatt und Transparent mit der Aufschrift "Schalker gegen Rassismus" anlässlich der Reichspogromnacht am 9. November. Die Fan-Initiative betreibt heute einen als Projektbüro genutzten Fanladen und veröffentlicht regelmäßig das Fanzine "Schalke unser" in einer Auflage von 6000 Exemplaren.

"Tüpfelhausen - Das Familienportal e.V." ist ein gemeinnütziger Träger der freien Jugendhilfe in Leipzig. Im dritten Jahr in Folge veranstaltete das staatlich anerkannte Familienzentrum im Sommer 2017 ein internationales Fußballbegegnungsfest, den in Erinnerung an eine im Leipziger Fußball engagierte jüdische Familie benannten Max und Leo Bartfeld-Pokal. Mehr als 3000 Teilnehmer und Zuschauer, darunter Shoa-Überlebende aus 25 Ländern, machten die viertägige Veranstaltung mit 16 internationalen C-Junioren-Teams in diesem Jahr erneut zu einem beeindruckenden Zeichen für Weltoffenheit im Zeichen des Fußballs.

Mit "DISCOVER FOOTBALL" aus Berlin zeichnet die Jury in diesem Jahr erstmals ein "Empowerment-Projekt" für weltweite Gleichberechtigung, Emanzipation und Frauenrechte aus. Das seit 2009 ausgetragene internationale Mädchen- und Frauenfußballturnier ist das zentrales Projekt des Vereins "Fußball und Begegnung e. V." Auch im vergangenen Jahr nahmen wieder mehr als 100 Spielerinnen teil, auch aus Afghanistan, Kenia, dem Sudan und Libyen.

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