DFB-Präsident Dr. Zwanziger: "Ich bin sehr zufrieden"

Der 40. ordentliche Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist vorüber. Im Anschluss an die Plenarsitzung in der Essener Philharmonie zog der alte und neue DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger eine Bilanz der zwei Tage.

Frage: Herr Dr. Zwanziger, wie bewerten Sie den Ablauf und die Ergebnisse des DFB-Bundestags in Essen?

Dr. Zwanziger: Ich bin sehr zufrieden. Wir haben zwei intensive Tage hinter uns. Wir haben noch einmal komprimiert gesehen, wie erfolgreich wir in unserem Kerngeschäft, dem Spitzensport bei Frauen und bei Männern, sind. Wir habe entgegennehmen dürfen, dass wir in der Gesellschaft hohe Wertschätzung für unsere Arbeit finden. Es ist nicht selbstverständlich, dass die Frau Bundeskanzlerin und der FIFA-Präsident auf Einladung des DFB ihren Respekt erweisen. Es ist uns auch gelungen, die sehr schwierige Baustelle der Spielklassenreform zu schließen. Mein Dank gilt allen, die daran mitgearbeitet haben.

Frage: Glauben Sie, dass auch die Amateurvereine mit den Ergebnissen der Spielklassenreform zufrieden sein werden?

Dr. Zwanziger: Als Präsident des DFB muss ich den Amateurfußball und den Lizenzfußball sehen. Ich habe eine Ausgleichsfunktion, in der ich auch Wahrheiten vermitteln muss. Und die Wahrheit ist, dass die Vereine der vierten oder fünften Liga nicht erwarten können, dass sie Fernsehgelder bekommen. Die gibt es dort nicht, weil das Fernsehen dort nicht einsteigt. Unser Ziel war es, für den Amateurfußball in diesem Bereich eine attraktivere Klasse anzubieten. Und ich denke, dass es für viele der Vereine künftig besser sein wird.

Frage: Welche Akzente wollen Sie in Ihrer neuen Amtszeit setzen?

Dr. Zwanziger: Man muss nicht immer etwas Neues erfinden. Der Fußball in Deutschland ist aktuell in seinen Gesamtbedingungen sehr gut aufgestellt. Wir haben das klare Bekenntnis zum Spitzenfußball bei Männern und Frauen. Wir haben das soziale Engagement. Und wir haben daneben das gesellschaftliche Engagement. Wichtig wird nun das Thema Nachhaltigkeit sein. Unser Engagement in den verschiedenen Bereichen darf nicht nur etwas Vorübergehendes sein. Wir nehmen unseren Einsatz gegen Diskriminierung, gegen Gewalt und Korruption sehr ernst. Deswegen bin ich der Überzeugung, dass das Thema Nachhaltigkeit in diesen Feldern in den nächsten Jahren sehr sorgfältig und sehr intensiv bearbeitet werden muss.

Frage: Wie sehr treffen die Korruptionsvorwürfe bei der FIFA auch den DFB?



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Der 40. ordentliche Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist vorüber. Im Anschluss an die Plenarsitzung in der Essener Philharmonie zog der alte und neue DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger eine Bilanz der zwei Tage.

Frage: Herr Dr. Zwanziger, wie bewerten Sie den Ablauf und die Ergebnisse des DFB-Bundestags in Essen?

Dr. Zwanziger: Ich bin sehr zufrieden. Wir haben zwei intensive Tage hinter uns. Wir haben noch einmal komprimiert gesehen, wie erfolgreich wir in unserem Kerngeschäft, dem Spitzensport bei Frauen und bei Männern, sind. Wir habe entgegennehmen dürfen, dass wir in der Gesellschaft hohe Wertschätzung für unsere Arbeit finden. Es ist nicht selbstverständlich, dass die Frau Bundeskanzlerin und der FIFA-Präsident auf Einladung des DFB ihren Respekt erweisen. Es ist uns auch gelungen, die sehr schwierige Baustelle der Spielklassenreform zu schließen. Mein Dank gilt allen, die daran mitgearbeitet haben.

Frage: Glauben Sie, dass auch die Amateurvereine mit den Ergebnissen der Spielklassenreform zufrieden sein werden?

Dr. Zwanziger: Als Präsident des DFB muss ich den Amateurfußball und den Lizenzfußball sehen. Ich habe eine Ausgleichsfunktion, in der ich auch Wahrheiten vermitteln muss. Und die Wahrheit ist, dass die Vereine der vierten oder fünften Liga nicht erwarten können, dass sie Fernsehgelder bekommen. Die gibt es dort nicht, weil das Fernsehen dort nicht einsteigt. Unser Ziel war es, für den Amateurfußball in diesem Bereich eine attraktivere Klasse anzubieten. Und ich denke, dass es für viele der Vereine künftig besser sein wird.

Frage: Welche Akzente wollen Sie in Ihrer neuen Amtszeit setzen?

Dr. Zwanziger: Man muss nicht immer etwas Neues erfinden. Der Fußball in Deutschland ist aktuell in seinen Gesamtbedingungen sehr gut aufgestellt. Wir haben das klare Bekenntnis zum Spitzenfußball bei Männern und Frauen. Wir haben das soziale Engagement. Und wir haben daneben das gesellschaftliche Engagement. Wichtig wird nun das Thema Nachhaltigkeit sein. Unser Engagement in den verschiedenen Bereichen darf nicht nur etwas Vorübergehendes sein. Wir nehmen unseren Einsatz gegen Diskriminierung, gegen Gewalt und Korruption sehr ernst. Deswegen bin ich der Überzeugung, dass das Thema Nachhaltigkeit in diesen Feldern in den nächsten Jahren sehr sorgfältig und sehr intensiv bearbeitet werden muss.

Frage: Wie sehr treffen die Korruptionsvorwürfe bei der FIFA auch den DFB?

Dr. Zwanziger: Das trifft die Fußballfamilie insgesamt sehr. Es gibt keine wichtigere Entscheidung als die Vergabe einer Fußball-Weltmeisterschaft. Wenn in diesem Zusammenhang der Eindruck entsteht, dass Menschen in einem Entscheidungsgremium käuflich sind, dann ist das sehr schädlich.

Frage: Manfred Amerell hat sich pünktlich zum Bundestag zu Wort gemeldet. Was sagen Sie dazu?

Dr. Zwanziger: Ich habe erwartet, dass er sich zu Wort meldet. Kommentieren werde ich das nicht. Von meiner Seite gibt es dazu nichts mehr zu sagen. Mir ist wichtig, dass die Delegierten, die mich kennen und einschätzen können, mir ihre Zustimmung geben. Darauf bin ich stolz, das ehrt mich.

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Frage: In Ihrer Rede nach dem Tod von Robert Enke haben Sie angemahnt, dass Fußball nicht alles ist und zu einem offenerem Umgang mit unseren Schwächen aufgerufen. Glauben Sie, dass sich in den Köpfen der Menschen seitdem etwas verändert hat?

Dr. Zwanziger: Das ist ein Prozess. Ich habe nicht die Erwartung gehabt, dass sich die Welt von einem auf den anderen Tag verändert. Ich glaube aber, dass eines gelungen ist: Man hat Depressionen im Leistungssport in ihrer Breite und ihren Dimensionen als Volkskrankheit erkannt. Ich glaube, dass die Bereitschaft zur Hilfe und die Bereitschaft, sich helfen zu lassen, im vergangenen Jahr etwas größer geworden sind. Wenn das erreicht ist, dann sind wir schon einen kleinen Schritt weiter.