DFB-Pokal: Sogar Jogi steht hinter dem SV Waldkirch

Der Vorverkauf läuft auf allen Kanälen. Im Internet können Karten für das größte Spiel der Vereinsgeschichte des SV Waldkirch erworben werden, auch im Rathaus gibt es Tickets für die Partie im DFB-Pokal gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth (Samstag, ab 16 Uhr, live auf Sky), ja selbst auf dem Wochenmarkt. "Die ganze Stadt ist elektrisiert", sagt Trainer Alex Fischinger. Das Medieninteresse ist gewaltig, da Waldkirch neben Alemannia Waldalgesheim der einzige Sechstligist im Wettbewerb ist.

Das kleine Waldkirch bei Freiburg, 20.000 Einwohner und sonst eher für die "Alemannische Fasnet" bekannt (in anderen Teilen des Landes "Fasching" oder "Karneval" genannt), steht im Blickpunkt des überregionalen Fußball-Interesses. Doch die Vorfreude ist nicht ungetrübt. Da war zum einen der überraschende Rücktritt des Abteilungsleiter Karl-Heinz Hinn aus "persönlichen Gründen". Noch viel schwerer wiegt die plötzliche Erkrankung von Lukas Lindl. Der 28 Jahre alte Torwart musste sich einer schweren Operation unterziehen. Er befindet sich auf dem Wege der Besserung, fällt jedoch auf unbestimmte Zeit aus. "Wir spielen auch für Lukas. Ohne ihn würden wir jetzt nicht im DFB-Pokal stehen", sagt Fischinger, der Lindl für den besten Torhüter der Verbandsliga Südbaden hält.

"Das Größte, was ein Amateurfußballer erreichen kann"

Vor diesem Hintergrund fällt es nicht leicht, das Spiel gegen Fürth am Samstag zu dem zu machen, was es eigentlich sein soll: "Wir wollen einfach einen tollen Tag erleben", sagt Fischinger und ergänzt: "In Gedanken werden wir immer bei Lukas sein." Letztlich bleibe der Einzug in den DFB-Pokal "das Größte, was ein Amateurfußballer erreichen kann. Das sollen die Jungs genießen".

Dass die Kugel mit dem SV Waldkirch überhaupt im Lostopf war, ist bereits eine Überraschung gewesen. Im Halbfinale des Südbaden-Pokals war Waldkirch gegen den Freiburger FC nur Außenseiter und triumphierte 3:2. Verrückt: Kurz darauf gab es in der Liga ein 0:6. "Im Alltag fehlen leider manchmal ein paar Prozent, aber bei wichtigen Spielen sind wir voll da", meint Fischinger. Was sich auch im Finale zeigte: 4:0 gegen den FC Bötzingen.

Pokalsieger, Einzug in den DFB-Pokal, Siegesfeier mit 500 Fans – was geht da noch? Zum Beispiel ein Besuch des Bundestrainers. Joachim Löw, den Trainer Fischinger persönlich kennt, wartete nach dem Sieg gegen Bötzingen als Überraschungsgast in einer Freiburger Gaststätte. Schon vor der Begegnung waren Waldkirchs Spieler baff, als Löw ihnen per Videobotschaft alles Gute fürs Endspiel gewünscht hatte. Auch die Frauen-Nationalspielerinnen Verena Faißt und Melanie Behringer sowie unter anderem Julian Schuster vom SC Freiburg und Stuttgarts Daniel Schwaab, der einst in Waldkirch in der Jugend aktiv war, hatten auf Bitten von Fischinger die besten Wünsche gesandt.

Ausweichen nach Bahlingen

Nun also Sechstligist gegen Zweitligist, natürlich verbieten sich da allzu forsche Töne von selbst: "Fürth will in die Bundesliga, wir wollen eine gute Saison in der Verbandsliga spielen. Das sagt alles", ordnet der 50-jährige Firschinger die Lage ein. Aber dieses eine Prozent Hoffnung auf den ganz großen Coup lässt er sich nicht nehmen. Sonst bräuchte man schließlich nicht antreten. Fürth hat nach dem verpassten Aufstieg einen Umbruch hinter sich, viele junge Spieler sind neu dabei. Am Montag gab es im Zweitliga-Topspiel ein beeindruckendes 5:1 im Derby gegen den 1. FC Nürnberg. "Vielleicht unterschätzen sie uns ja im Hinterkopf ein wenig", sagt Fischinger.



Der Vorverkauf läuft auf allen Kanälen. Im Internet können Karten für das größte Spiel der Vereinsgeschichte des SV Waldkirch erworben werden, auch im Rathaus gibt es Tickets für die Partie im DFB-Pokal gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth (Samstag, ab 16 Uhr, live auf Sky), ja selbst auf dem Wochenmarkt. "Die ganze Stadt ist elektrisiert", sagt Trainer Alex Fischinger. Das Medieninteresse ist gewaltig, da Waldkirch neben Alemannia Waldalgesheim der einzige Sechstligist im Wettbewerb ist.

Das kleine Waldkirch bei Freiburg, 20.000 Einwohner und sonst eher für die "Alemannische Fasnet" bekannt (in anderen Teilen des Landes "Fasching" oder "Karneval" genannt), steht im Blickpunkt des überregionalen Fußball-Interesses. Doch die Vorfreude ist nicht ungetrübt. Da war zum einen der überraschende Rücktritt des Abteilungsleiter Karl-Heinz Hinn aus "persönlichen Gründen". Noch viel schwerer wiegt die plötzliche Erkrankung von Lukas Lindl. Der 28 Jahre alte Torwart musste sich einer schweren Operation unterziehen. Er befindet sich auf dem Wege der Besserung, fällt jedoch auf unbestimmte Zeit aus. "Wir spielen auch für Lukas. Ohne ihn würden wir jetzt nicht im DFB-Pokal stehen", sagt Fischinger, der Lindl für den besten Torhüter der Verbandsliga Südbaden hält.

"Das Größte, was ein Amateurfußballer erreichen kann"

Vor diesem Hintergrund fällt es nicht leicht, das Spiel gegen Fürth am Samstag zu dem zu machen, was es eigentlich sein soll: "Wir wollen einfach einen tollen Tag erleben", sagt Fischinger und ergänzt: "In Gedanken werden wir immer bei Lukas sein." Letztlich bleibe der Einzug in den DFB-Pokal "das Größte, was ein Amateurfußballer erreichen kann. Das sollen die Jungs genießen".

Dass die Kugel mit dem SV Waldkirch überhaupt im Lostopf war, ist bereits eine Überraschung gewesen. Im Halbfinale des Südbaden-Pokals war Waldkirch gegen den Freiburger FC nur Außenseiter und triumphierte 3:2. Verrückt: Kurz darauf gab es in der Liga ein 0:6. "Im Alltag fehlen leider manchmal ein paar Prozent, aber bei wichtigen Spielen sind wir voll da", meint Fischinger. Was sich auch im Finale zeigte: 4:0 gegen den FC Bötzingen.

Pokalsieger, Einzug in den DFB-Pokal, Siegesfeier mit 500 Fans – was geht da noch? Zum Beispiel ein Besuch des Bundestrainers. Joachim Löw, den Trainer Fischinger persönlich kennt, wartete nach dem Sieg gegen Bötzingen als Überraschungsgast in einer Freiburger Gaststätte. Schon vor der Begegnung waren Waldkirchs Spieler baff, als Löw ihnen per Videobotschaft alles Gute fürs Endspiel gewünscht hatte. Auch die Frauen-Nationalspielerinnen Verena Faißt und Melanie Behringer sowie unter anderem Julian Schuster vom SC Freiburg und Stuttgarts Daniel Schwaab, der einst in Waldkirch in der Jugend aktiv war, hatten auf Bitten von Fischinger die besten Wünsche gesandt.

Ausweichen nach Bahlingen

Nun also Sechstligist gegen Zweitligist, natürlich verbieten sich da allzu forsche Töne von selbst: "Fürth will in die Bundesliga, wir wollen eine gute Saison in der Verbandsliga spielen. Das sagt alles", ordnet der 50-jährige Firschinger die Lage ein. Aber dieses eine Prozent Hoffnung auf den ganz großen Coup lässt er sich nicht nehmen. Sonst bräuchte man schließlich nicht antreten. Fürth hat nach dem verpassten Aufstieg einen Umbruch hinter sich, viele junge Spieler sind neu dabei. Am Montag gab es im Zweitliga-Topspiel ein beeindruckendes 5:1 im Derby gegen den 1. FC Nürnberg. "Vielleicht unterschätzen sie uns ja im Hinterkopf ein wenig", sagt Fischinger.

Motivieren muss er seine Spieler vor dem Spiel nicht. Seine Aufgabe war es eher, dafür zu sorgen, dass alle nicht nur an den DFB-Pokal denken. Schließlich rollt der Ball für Waldkirch auch davor und danach weiter. Im Verbandspokal war Waldkirch schon im Einsatz und gewann 6:2 beim Landesligisten Spielvereinigung Untermünstertal. Nach Verlängerung erst, "das war unnötig", so Fischinger. Aber immerhin gewonnen. Der Start in die Verbandsliga-Saison am Sonntag beim Aufsteiger FC Freiburg-St. Georgen ging mit 1:2 daneben.

Nun gilt die ganze Konzentration dem Ausflug zum großen Fußball. Es wird tatsächlich ein Ausflug. Da es zu teuer gewesen wäre, das eigene Stadion Pokal-tauglich zu machen, wird im knapp 25 Kilometer entfernten Kaiserstuhlstadion in Bahlingen gespielt. Der Verein gibt sich alle Mühe, den eigenen Anhängern die Anreise zu erleichtern: Für zehn Euro fahren Busse. Der Trainer hofft auf 3000 Zuschauer "oder vielleicht auch ein paar mehr". Einer davon könnte laut Fischinger der Bundestrainer sein.