DFB-Lehrwart Eugen Strigel: Chip im Ball und Knopf im Ohr

Wenn es um seine Leidenschaft geht, dann hat Eugen Strigel stets ein offenes Ohr. Selbst als ihn zwei Fans mal spätabends telefonisch aus dem Schlaf holten, um ihn in einem Streitgespräch über die Fußballregeln um seine "richterliche Meinung" zu bitten, gab der Geweckte mit stoischer Ruhe Auskunft.

Im Schiedsrichter-Bereich kennt der heute 58-Jährige sich eben aus: Als 19-Jähriger wurde er Unparteiischer, als 36-Jähriger pfiff er in der 2. Bundesliga, zwei Jahre später dann in der Bundesliga. Darüber hinaus wurde der gebürtige Schwabe auch zu internationalen Linienrichter-Einsätzen berufen, stand unter anderem beim Endspiel um den damaligen Europapokal der Landesmeister zwischen dem AC Mailand und Steaua Bukarest am 24. Mai 1989 in Barcelona an der Linie. Seit 1995 schließlich ist er beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) Vorsitzender des Schiedsrichter-Lehrstabes und Mitglied des DFB-Schiedsrichter-Ausschusses, in dem er seit 1998 auch Stellvertreter des Vorsitzenden Volker Roth ist. Zudem fungiert der zweifache Familienvater als UEFA-Beobachter und UEFA-Instruktor.

Im aktuellen "DFB.de-Gespräch der Woche" mit DFB-Internetredakteur Michael Morsch spricht DFB-Schiedsrichter-Lehrwart Eugen Strigel unter anderem über die Leistungen der Bundesliga-Schiedsrichter in der Hinrunde, über die anstehende Halbzeittagung, die Kritikfähigkeit der Unparteiischen und über Bibiana Steinhaus.

Frage: Herr Strigel, der DFB wirbt seit kurzem mit einer Plakat-Aktion für die "Faszination Schiedsrichter". Bitte erklären Sie uns diese Faszination.

Eugen Strigel: Die „Faszination Schiedsrichter“ hat sicherlich viele verschiedene Facetten – und für jeden steht womöglich eine andere im Vordergrund. Der eine will sein Taschengeld aufbessern oder eifert den Bundesliga-Schiedsrichtern nach, die er im Fernsehen sieht. Für den anderen ist es in erster Linie eine rein sportliche Betätigung. Wieder andere wollen einfach Teil des Fußballspiels sein – und es gibt ihnen ein gutes Gefühl, wenn die Begegnung dank ihrer Mithilfe fair und ordnungsgemäß über die Bühne geht. Sicherlich ist es auch immer wieder aufs Neue eine Herausforderung, auf dem Platz mit möglicher Kritik der Zuschauer oder der Spieler umzugehen und dabei die Ruhe und Übersicht zu wahren.

Frage: Werbung für die deutschen Schiedsrichter machten zuletzt auch Dr. Markus Merk, der zum dritten Mal zum Weltschiedsrichter gewählt wurde, und Herbert Fandel, der bei der selben Wahl auf Platz zwei landete.

Strigel: Das hat es in der Tat noch nie gegeben, dass zwei Unparteiische aus einem Land auf den vorderen beiden Plätzen landeten – und wir sind natürlich sehr stolz darüber. Das dokumentiert auch das Ansehen der deutschen Schiedsrichter im Ausland, das dort oftmals sogar höher ist als im eigenen Land.

 Eugen Strigel und  Dr. Markus Merk © Bongarts/Getty/Images
Eugen Strigel und Dr. Markus Merk

Frage: Dr. Markus Merk hat sich zuletzt darüber beklagt, dass er aufgrund der internationalen Altersgrenze von 45 Jahren Anfang des Jahres als FIFA-Schiedsrichter ausscheiden musste, obwohl er sich noch topfit fühle. Wie sehen Sie das?

Strigel: Natürlich lässt sich über die Altersgrenze diskutieren. Aber sie ist nun mal vom Weltfußballverband FIFA so vorgegeben, und wir müssen und können damit leben. Auch Markus Merk hat in jungen Jahren als Nachrücker mal davon profitiert, dass ein 45-jähriger Kollege über ihm aufhören musste. Und national darf er in der Bundesliga ja auch noch bis zum Alter von 47 Jahren weiterpfeifen.

Frage: Der DFB stellt auch weiterhin zehn FIFA-Schiedsrichter, von denen Herbert Fandel mit den Assistenten Carsten Kadach und Volker Wezel im Dezember für die EURO 2008 in Österreich und der Schweiz nominiert wurde ...

Strigel: Wir haben mit dieser Nominierung gerechnet, denn Herbert Fandel hat in den letzten Jahren bewiesen, dass er ein Spitzenschiedsrichter ist. Es freut mich für ihn, zumal er 2006 etwas Pech hatte, als er nicht für die WM im eigenen Land nominiert wurde.

Frage: Herbert Fandel musste am 2. Juni vergangenen Jahres das EM-Qualifikationsspiel Dänemark gegen Schweden in Kopenhagen nach einer Fan-Attacke gegen ihn abbrechen. Wie lange hat man als Schiedsrichter an sowas zu knabbern?

Strigel: Die Entscheidung damals war ja völlig korrekt, und es gab auch keine Vorwürfe an seine Adresse. Davor ist man nicht gefeit. Aber Herbert Fandel hat das schnell wieder abgehakt, wie seine jüngsten Leistungen gezeigt haben.

Frage: Die FIFA hat angekündigt, 40 Millionen Dollar in die Einführung eines Schiedsrichter-Unterstützungsprogramms investieren zu wollen. Es sollen unter anderem Kurse, Seminare und Internet-Angebote organisiert werden. Wissen Sie schon Näheres?

Strigel: Wir finden es natürlich toll, dass die Schiedsrichter unterstützt werden sollen. Wir haben die FIFA jetzt mal angeschrieben und warten ab, welche konkreten Maßnahmen sich rauskristallisieren.

Frage: Im Fußball wird seit geraumer Zeit darüber diskutiert, ob den Schiedsrichtern zur Entscheidungsfindung technische Hilfsmittel an die Hand gegeben werden sollen. Wie stehen Sie dazu?

Strigel: Volker Roth und ich haben schon oft betont, dass wir für alles offen sind, was sinnvoll ist und den Schiedsrichtern hilft! Der Chip im Ball wäre sicher eine tolle Sache – und ich hätte auch mit einer Torkamera kein Problem. Wichtig ist aber, dass das System zweifelsfrei funktioniert. Und es muss natürlich erst von der FIFA genehmigt werden, da es sonst nicht eingesetzt werden kann. Derzeit erprobt die FIFA den Chip im Ball. Übrigens testen wir in Deutschland gerade einen "Knopf" im Ohr, der die Verständigung zwischen Schiedsrichter und Assistenten verbessern könnte.

Frage: Auch die Diskussion über zusätzliche Torrichter wurde jüngst wieder aufgegriffen. Wären Torrichter Ihrer Meinung nach sinnvoll?

Strigel: Ich persönlich würde eine funktionierende technische Lösung favorisieren. Ein Torrichter hätte vielleicht zehn Spiele in Folge keine knifflige Entscheidung zu treffen – und dann springt im elften Spiel einmal ein Ball in einer Hundertstelsekunde von der Latte auf den Boden. Da kann sich auch das menschliche Auge schwer tun.

Frage: Vom 25. bis 27. Januar werden die 19 Bundesliga- und 22 Zweitliga-Schiedsrichter zur Halbzeittagung nach Mainz eingeladen. Wie fällt die Halbzeit-Bilanz des DFB-Schiedsrichter-Lehrwartes aus?

Strigel: Beim Großteil der Bundesliga-Spiele in der Hinrunde haben wir sehr gute Spielleitungen gesehen. Es gab aber auch einige Einzelfehler, die uns in der Summe etwas zu viel waren, insbesondere im Vergleich zur hervorragenden Rückrunde vorher.

Frage: Können Sie dazu bitte ein Beispiel nennen?

Strigel: Es darf beispielsweise nicht passieren, dass wie im Zweitliga-Spiel TSV 1860 München gegen TuS Koblenz mit dem Koblenzer Matej Rozic-Mavric versehentlich der falsche Spieler vom Platz gestellt wird. Nicht gefallen hat mir auch, dass vermehrt im Rücken des Schiedsrichters Foulspiele begangen wurden. Da muss noch konzentrierter auf den Zweikampf geschaut werden, auch wenn der Ball vielleicht schon gespielt wurde.

Frage: Was steht bei der Halbzeittagung auf dem Programm?

Strigel: Für die Videoanalyse habe ich rund 40 Szenen zusammengestellt, von Abseitssituationen bis hin zu Ellbogenschlägen. Zudem müssen die Schiedsrichter ihre Leistungsprüfung nach FIFA-Standard ablegen. Erstmals wird diesmal mit Kirsten Dickau auch eine Ernährungsberaterin referieren.

Frage: Oftmals wird den Schiedsrichtern vorgehalten, sie seien nur bedingt kritikfähig. Wie sehen Sie das?

Strigel: Sie können sicher sein, dass wir Fehler und Kritik intern klar ansprechen! Der DFB ist in Europa übrigens der einzige Verband, der seinen Schiedsrichtern nach dem Schlusspfiff Interviews zum Spielgeschehen erlaubt. Nehmen Sie zum Beispiel nur mal Thorsten Kinhöfer, der sein zu schnelles Abpfeifen beim Halten von Gonzalo Castro gegen Marko Pantelic beim Spiel Hertha BSC Berlin gegen Bayer Leverkusen unumwunden zugab und dafür sogar zum "Mann des Tages" in der BILD-Zeitung gekürt wurde. Nichtsdestotrotz gilt natürlich immer: Unser Bestreben ist es, möglichst erst gar keine solche Fehler zu machen.

Frage: Mit Bibiana Steinhaus leitet erstmals eine Frau Spiele der 2. Bundesliga. Wie haben Sie ihre Leistungen in der Hinrunde gesehen?

Strigel: Sie hat die Vorrunde gut gemeistert und ist auch bei den Spielern und Verantwortlichen vor Ort gut angekommen. Ich bin zufrieden und hoffe, dass sie auch in der Rückrunde an ihre Leistungen anknüpft.

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Wenn es um seine Leidenschaft geht, dann hat Eugen Strigel stets ein offenes Ohr. Selbst als ihn zwei Fans mal spätabends telefonisch aus dem Schlaf holten, um ihn in einem Streitgespräch über die Fußballregeln um seine "richterliche Meinung" zu bitten, gab der Geweckte mit stoischer Ruhe Auskunft.

Im Schiedsrichter-Bereich kennt der heute 58-Jährige sich eben aus: Als 19-Jähriger wurde er Unparteiischer, als 36-Jähriger pfiff er in der 2. Bundesliga, zwei Jahre später dann in der Bundesliga. Darüber hinaus wurde der gebürtige Schwabe auch zu internationalen Linienrichter-Einsätzen berufen, stand unter anderem beim Endspiel um den damaligen Europapokal der Landesmeister zwischen dem AC Mailand und Steaua Bukarest am 24. Mai 1989 in Barcelona an der Linie. Seit 1995 schließlich ist er beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) Vorsitzender des Schiedsrichter-Lehrstabes und Mitglied des DFB-Schiedsrichter-Ausschusses, in dem er seit 1998 auch Stellvertreter des Vorsitzenden Volker Roth ist. Zudem fungiert der zweifache Familienvater als UEFA-Beobachter und UEFA-Instruktor.

Im aktuellen "DFB.de-Gespräch der Woche" mit DFB-Internetredakteur Michael Morsch spricht DFB-Schiedsrichter-Lehrwart Eugen Strigel unter anderem über die Leistungen der Bundesliga-Schiedsrichter in der Hinrunde, über die anstehende Halbzeittagung, die Kritikfähigkeit der Unparteiischen und über Bibiana Steinhaus.

Frage: Herr Strigel, der DFB wirbt seit kurzem mit einer Plakat-Aktion für die "Faszination Schiedsrichter". Bitte erklären Sie uns diese Faszination.

Eugen Strigel: Die „Faszination Schiedsrichter“ hat sicherlich viele verschiedene Facetten – und für jeden steht womöglich eine andere im Vordergrund. Der eine will sein Taschengeld aufbessern oder eifert den Bundesliga-Schiedsrichtern nach, die er im Fernsehen sieht. Für den anderen ist es in erster Linie eine rein sportliche Betätigung. Wieder andere wollen einfach Teil des Fußballspiels sein – und es gibt ihnen ein gutes Gefühl, wenn die Begegnung dank ihrer Mithilfe fair und ordnungsgemäß über die Bühne geht. Sicherlich ist es auch immer wieder aufs Neue eine Herausforderung, auf dem Platz mit möglicher Kritik der Zuschauer oder der Spieler umzugehen und dabei die Ruhe und Übersicht zu wahren.

Frage: Werbung für die deutschen Schiedsrichter machten zuletzt auch Dr. Markus Merk, der zum dritten Mal zum Weltschiedsrichter gewählt wurde, und Herbert Fandel, der bei der selben Wahl auf Platz zwei landete.

Strigel: Das hat es in der Tat noch nie gegeben, dass zwei Unparteiische aus einem Land auf den vorderen beiden Plätzen landeten – und wir sind natürlich sehr stolz darüber. Das dokumentiert auch das Ansehen der deutschen Schiedsrichter im Ausland, das dort oftmals sogar höher ist als im eigenen Land.

 Eugen Strigel und  Dr. Markus Merk © Bongarts/Getty/Images
Eugen Strigel und Dr. Markus Merk

Frage: Dr. Markus Merk hat sich zuletzt darüber beklagt, dass er aufgrund der internationalen Altersgrenze von 45 Jahren Anfang des Jahres als FIFA-Schiedsrichter ausscheiden musste, obwohl er sich noch topfit fühle. Wie sehen Sie das?

Strigel: Natürlich lässt sich über die Altersgrenze diskutieren. Aber sie ist nun mal vom Weltfußballverband FIFA so vorgegeben, und wir müssen und können damit leben. Auch Markus Merk hat in jungen Jahren als Nachrücker mal davon profitiert, dass ein 45-jähriger Kollege über ihm aufhören musste. Und national darf er in der Bundesliga ja auch noch bis zum Alter von 47 Jahren weiterpfeifen.

Frage: Der DFB stellt auch weiterhin zehn FIFA-Schiedsrichter, von denen Herbert Fandel mit den Assistenten Carsten Kadach und Volker Wezel im Dezember für die EURO 2008 in Österreich und der Schweiz nominiert wurde ...

Strigel: Wir haben mit dieser Nominierung gerechnet, denn Herbert Fandel hat in den letzten Jahren bewiesen, dass er ein Spitzenschiedsrichter ist. Es freut mich für ihn, zumal er 2006 etwas Pech hatte, als er nicht für die WM im eigenen Land nominiert wurde.

Frage: Herbert Fandel musste am 2. Juni vergangenen Jahres das EM-Qualifikationsspiel Dänemark gegen Schweden in Kopenhagen nach einer Fan-Attacke gegen ihn abbrechen. Wie lange hat man als Schiedsrichter an sowas zu knabbern?

Strigel: Die Entscheidung damals war ja völlig korrekt, und es gab auch keine Vorwürfe an seine Adresse. Davor ist man nicht gefeit. Aber Herbert Fandel hat das schnell wieder abgehakt, wie seine jüngsten Leistungen gezeigt haben.

Frage: Die FIFA hat angekündigt, 40 Millionen Dollar in die Einführung eines Schiedsrichter-Unterstützungsprogramms investieren zu wollen. Es sollen unter anderem Kurse, Seminare und Internet-Angebote organisiert werden. Wissen Sie schon Näheres?

Strigel: Wir finden es natürlich toll, dass die Schiedsrichter unterstützt werden sollen. Wir haben die FIFA jetzt mal angeschrieben und warten ab, welche konkreten Maßnahmen sich rauskristallisieren.

Frage: Im Fußball wird seit geraumer Zeit darüber diskutiert, ob den Schiedsrichtern zur Entscheidungsfindung technische Hilfsmittel an die Hand gegeben werden sollen. Wie stehen Sie dazu?

Strigel: Volker Roth und ich haben schon oft betont, dass wir für alles offen sind, was sinnvoll ist und den Schiedsrichtern hilft! Der Chip im Ball wäre sicher eine tolle Sache – und ich hätte auch mit einer Torkamera kein Problem. Wichtig ist aber, dass das System zweifelsfrei funktioniert. Und es muss natürlich erst von der FIFA genehmigt werden, da es sonst nicht eingesetzt werden kann. Derzeit erprobt die FIFA den Chip im Ball. Übrigens testen wir in Deutschland gerade einen "Knopf" im Ohr, der die Verständigung zwischen Schiedsrichter und Assistenten verbessern könnte.

Frage: Auch die Diskussion über zusätzliche Torrichter wurde jüngst wieder aufgegriffen. Wären Torrichter Ihrer Meinung nach sinnvoll?

Strigel: Ich persönlich würde eine funktionierende technische Lösung favorisieren. Ein Torrichter hätte vielleicht zehn Spiele in Folge keine knifflige Entscheidung zu treffen – und dann springt im elften Spiel einmal ein Ball in einer Hundertstelsekunde von der Latte auf den Boden. Da kann sich auch das menschliche Auge schwer tun.

Frage: Vom 25. bis 27. Januar werden die 19 Bundesliga- und 22 Zweitliga-Schiedsrichter zur Halbzeittagung nach Mainz eingeladen. Wie fällt die Halbzeit-Bilanz des DFB-Schiedsrichter-Lehrwartes aus?

Strigel: Beim Großteil der Bundesliga-Spiele in der Hinrunde haben wir sehr gute Spielleitungen gesehen. Es gab aber auch einige Einzelfehler, die uns in der Summe etwas zu viel waren, insbesondere im Vergleich zur hervorragenden Rückrunde vorher.

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Frage: Können Sie dazu bitte ein Beispiel nennen?

Strigel: Es darf beispielsweise nicht passieren, dass wie im Zweitliga-Spiel TSV 1860 München gegen TuS Koblenz mit dem Koblenzer Matej Rozic-Mavric versehentlich der falsche Spieler vom Platz gestellt wird. Nicht gefallen hat mir auch, dass vermehrt im Rücken des Schiedsrichters Foulspiele begangen wurden. Da muss noch konzentrierter auf den Zweikampf geschaut werden, auch wenn der Ball vielleicht schon gespielt wurde.

Frage: Was steht bei der Halbzeittagung auf dem Programm?

Strigel: Für die Videoanalyse habe ich rund 40 Szenen zusammengestellt, von Abseitssituationen bis hin zu Ellbogenschlägen. Zudem müssen die Schiedsrichter ihre Leistungsprüfung nach FIFA-Standard ablegen. Erstmals wird diesmal mit Kirsten Dickau auch eine Ernährungsberaterin referieren.

Frage: Oftmals wird den Schiedsrichtern vorgehalten, sie seien nur bedingt kritikfähig. Wie sehen Sie das?

Strigel: Sie können sicher sein, dass wir Fehler und Kritik intern klar ansprechen! Der DFB ist in Europa übrigens der einzige Verband, der seinen Schiedsrichtern nach dem Schlusspfiff Interviews zum Spielgeschehen erlaubt. Nehmen Sie zum Beispiel nur mal Thorsten Kinhöfer, der sein zu schnelles Abpfeifen beim Halten von Gonzalo Castro gegen Marko Pantelic beim Spiel Hertha BSC Berlin gegen Bayer Leverkusen unumwunden zugab und dafür sogar zum "Mann des Tages" in der BILD-Zeitung gekürt wurde. Nichtsdestotrotz gilt natürlich immer: Unser Bestreben ist es, möglichst erst gar keine solche Fehler zu machen.

Frage: Mit Bibiana Steinhaus leitet erstmals eine Frau Spiele der 2. Bundesliga. Wie haben Sie ihre Leistungen in der Hinrunde gesehen?

Strigel: Sie hat die Vorrunde gut gemeistert und ist auch bei den Spielern und Verantwortlichen vor Ort gut angekommen. Ich bin zufrieden und hoffe, dass sie auch in der Rückrunde an ihre Leistungen anknüpft.