DFB inside: So läuft die Sichtung der Futsal-Nationalmannschaft

Die dritte Auflage des Futsal-Landesauswahlturniers ist Geschichte. Sachsen feierte den Titel. Nach dieser Entscheidung rückt nun eine bedeutende Frage in den Mittelpunkt: Welche Spieler lädt DFB-Trainer Paul Schomann zu den Lehrgängen im Februar ein? Und nach welchen Kriterien fällt diese Entscheidung? DFB.de blickt hinter die Kulissen des Sichtungsturniers in Duisburg.

21 Landesauswahlen, 55 Spiele, mehr als 200 Spieler. Der Futsal-Länderpokal in der Sportschule Wedau bot den besten Futsalspielern Deutschlands die große Bühne, um sich für die neu gegründete Nationalmannschaft zu empfehlen. Während das Turnier den Spielern in körperlicher Hinsicht alles abverlangte, galt es für das DFB-Sichterteam die Konzentration konstant hochzuhalten. Wie sauber gelingt die Ballkontrolle? Zeigt ein Spieler kluge Laufwege? Wer legt die nötige Siegermentalität an den Tag? Es geht um etliche Details. Um den Überblick zu behalten, hat das Trainerteam um Paul Schomann die Kriterien für die Spielerbeobachtung klar strukturiert. Künftige Nationalspieler müssen demnach in vier Kategorien überzeugen.

Dabei geht es um das Spielvermögen: Ist ein Spieler den individual-, gruppen- und mannschaftstaktischen Anforderungen des modernen Futsal gewachsen? Wie gut beherrscht er mehrere Positionen? Neben diesen taktischen Aspekten achtet das Team auch auf die futsalspezifische Technik, die sich durchaus vom Fußball unterscheidet. Im Futsal gewinnen bestimmte Fähigkeiten an Bedeutung. Das schnelle Spiel erfordert eine optimale Ballführung auf engstem Raum, situativ eingesetzte Tempodribblings und nicht zuletzt die mühelose Ballkontrolle mit der Sohle.

Einteilung in drei Leistungskategorien

Auch die richtige Mentalität muss ein künftiger Nationalspieler mitbringen, den unbedingten Willen, Spiele für sich zu entscheiden. In Bezug auf das vierte Kriterium sieht Torwarttrainer Fred Michalsky in Deutschland noch erhebliche Defizite: „Es fehlt an der Athletik. Hier ist die Lücke zu den Top-Nationen am größten.“ Neben einer optimalen Grundfitness zähle dazu besonders die Sprinthäufigkeit. „Ein Spieler muss viele Wege gehen, um dem Team Räume zu öffnen“, so Michalsky.

Genau wie seine Kollegen aus dem Sichterteam teilte er die Akteure bei seiner Beobachtung in drei Leistungskategorien ein. A bezeichnet einen Nationalspieler, B einen Futsaler, der es in den Kader schaffen kann und C lässt auf vorhandenes Potential schließen, das es weiter zu beobachten gilt. Durch diese Bewertung kristallisierte sich bereits nach dem ersten Tag ein Pool an interessanten Spielern heraus, die für die nächsten Sichtungslehrgänge in Frage kommen und somit am zweiten und dritten Turniertag noch mehr in den Fokus der Beobachter rückten.



Die dritte Auflage des Futsal-Landesauswahlturniers ist Geschichte. Sachsen feierte den Titel. Nach dieser Entscheidung rückt nun eine bedeutende Frage in den Mittelpunkt: Welche Spieler lädt DFB-Trainer Paul Schomann zu den Lehrgängen im Februar ein? Und nach welchen Kriterien fällt diese Entscheidung? DFB.de blickt hinter die Kulissen des Sichtungsturniers in Duisburg.

21 Landesauswahlen, 55 Spiele, mehr als 200 Spieler. Der Futsal-Länderpokal in der Sportschule Wedau bot den besten Futsalspielern Deutschlands die große Bühne, um sich für die neu gegründete Nationalmannschaft zu empfehlen. Während das Turnier den Spielern in körperlicher Hinsicht alles abverlangte, galt es für das DFB-Sichterteam die Konzentration konstant hochzuhalten. Wie sauber gelingt die Ballkontrolle? Zeigt ein Spieler kluge Laufwege? Wer legt die nötige Siegermentalität an den Tag? Es geht um etliche Details. Um den Überblick zu behalten, hat das Trainerteam um Paul Schomann die Kriterien für die Spielerbeobachtung klar strukturiert. Künftige Nationalspieler müssen demnach in vier Kategorien überzeugen.

Dabei geht es um das Spielvermögen: Ist ein Spieler den individual-, gruppen- und mannschaftstaktischen Anforderungen des modernen Futsal gewachsen? Wie gut beherrscht er mehrere Positionen? Neben diesen taktischen Aspekten achtet das Team auch auf die futsalspezifische Technik, die sich durchaus vom Fußball unterscheidet. Im Futsal gewinnen bestimmte Fähigkeiten an Bedeutung. Das schnelle Spiel erfordert eine optimale Ballführung auf engstem Raum, situativ eingesetzte Tempodribblings und nicht zuletzt die mühelose Ballkontrolle mit der Sohle.

Einteilung in drei Leistungskategorien

Auch die richtige Mentalität muss ein künftiger Nationalspieler mitbringen, den unbedingten Willen, Spiele für sich zu entscheiden. In Bezug auf das vierte Kriterium sieht Torwarttrainer Fred Michalsky in Deutschland noch erhebliche Defizite: „Es fehlt an der Athletik. Hier ist die Lücke zu den Top-Nationen am größten.“ Neben einer optimalen Grundfitness zähle dazu besonders die Sprinthäufigkeit. „Ein Spieler muss viele Wege gehen, um dem Team Räume zu öffnen“, so Michalsky.

Genau wie seine Kollegen aus dem Sichterteam teilte er die Akteure bei seiner Beobachtung in drei Leistungskategorien ein. A bezeichnet einen Nationalspieler, B einen Futsaler, der es in den Kader schaffen kann und C lässt auf vorhandenes Potential schließen, das es weiter zu beobachten gilt. Durch diese Bewertung kristallisierte sich bereits nach dem ersten Tag ein Pool an interessanten Spielern heraus, die für die nächsten Sichtungslehrgänge in Frage kommen und somit am zweiten und dritten Turniertag noch mehr in den Fokus der Beobachter rückten.

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Zwei Trainingsspiele im April

Mitte Februar wird der Traum vom Nationalteam für die besten 50 bis 55 Futsaler weitergehen. Aufgeteilt in zwei Lehrgänge gilt es, die Trainer erneut von seinen Fähigkeiten zu überzeugen, da die Spieleranzahl anschließend weiter reduziert wird. „Wir möchten im April mit einem 16-köpfigen Kader einen Gemeinschaftslehrgang mit einem anderen Nationalverband durchführen und im Rahmen der Maßnahme auch zwei Trainingsspiele absolvieren“, erklären Schomanns Co-Trainer Daniel Gerlach und Wendelin Kemper den Fahrplan des Nationalteams.

Im Herbst werden weitere Auswahlschulungen stattfinden, um gewappnet zu sein für den historischen Moment: das erste offizielle Länderspiel einer deutschen Futsal-Nationalmannschaft. Spätestens im Januar 2017 wird sich zeigen, wie konkurrenzfähig die deutsche Auswahl ist. Dann nämlich beginnt die Qualifikation für die Futsal-EURO 2018 in Slowenien.

Rainer Milkoreit, der für Futsal zuständige DFB-Vizepräsident, nimmt zwar eine positive Entwicklung im deutschen Futsal wahr, die er beim Landesauswahlturnier in Duisburg bestätigt sah. Dennoch warnt er vor einer überzogenen Erwartungshaltung an das neue Team: „Wir sind noch lange nicht in der Lage mit den Top-Nationen mitzuhalten.“ Auch Mico Martic, der Trainer der finnischen Futsal-Nationalmannschaft, der als internationaler Beobachter in Duisburg weilte, stellte fest, dass es den meisten Teams noch an Organisation fehle. Sowohl in der Offensive als auch in der Defensive. Viele Spieler seien auf einen schnellen Ballgewinn aus, im Futsal berge diese Art der Abwehrarbeit jedoch große Gefahren.

Spielerbeobachtung geht weiter

Dennoch zog Martic positive Erkenntnisse aus dem Turnier in Duisburg: „Viele Spieler suchen das Eins-gegen-Eins. Das ist im Futsal unheimlich wichtig.“ Die Laufbereitschaft der Akteure lobte der 51-Jährige ebenfalls.

Noch am Sonntagnachmittag beriet sich das Trainerteam um Paul Schomann über die Besten des Wettbewerbs. „Im Laufe der Woche informieren wir die Spieler, die bei den Lehrgängen im Februar dabei sein werden“, kündigt der Nationaltrainer an. Für die kommenden Wochen und Monate plant Schomann weitere Beobachtungen. Die heiße Phase der Futsal-Saison bietet ihm und seinem Trainerteam viele Möglichkeiten, die besten Futsaler in Aktion zu sehen: Das Final Four in Hamburg, die entscheidenden Partien in den Regionalligen und nicht zuletzt die Deutsche Meisterschaft, die im März beginnt. Eine bessere Sichtung als beim Länderpokal in Duisburg gebe es allerdings nicht, meint Schomann: „Ich kann hier wichtige Erkenntnisse sammeln, wie konstant die Spieler ihre Leistung abrufen und auf welchem Fitnessstand sie sind.“

Diese Erkenntnisse werden anschließend in einer großen Datenbank gebündelt, die Schomann und Michalsky vor etwa fünf Jahren aufgebaut und in den vergangenen Jahren kontinuierlich erweitert haben. Neben den persönlichen Daten finden sich darin auch kurze Notizen zu den vier Kategorien, auf die das Trainerteam den größten Wert legt: Spielvermögen, funktionale Technik, Mentalität/Charakter und Fitness. Wer in diesen Bereichen überzeugt, wird zwischen dem 8. und 10. Februar in Kaiserau oder zwischen dem 16. und 18. Februar in Grünberg dabei sein – bei den Auswahllehrgängen  der deutschen Futsal-Nationalmannschaft.