DFB-Frauen vor dem kleinen Finale: "Wir wollen diese Medaille"

In Kanadas Öl-Hauptstadt tankten die deutschen Fußballerinnen nach der bitteren Halbfinal-Enttäuschung neue Motivation für das kleine Finale gegen England am Samstag (ab 22 Uhr, live in der ARD und bei Eurosport). "Ab jetzt müssen wir wieder nach vorne blicken. Es geht noch um den dritten Platz und den wollen wir uns auf jeden Fall krallen", sagte Linksverteidigerin Tabea Kemme bei der Abreise von Montréal ins viereinhalb Flugstunden entfernte Edmonton: "Wir wollen diese Medaille haben."

Der Umzug per Chartermaschine und die neue Umgebung halfen dabei, das schmerzhafte 0:2 (0:0) gegen die USA zumindest schon einmal räumlich hinter sich zu lassen. Und auch Annike Krahn wurde an ihrem 30. Geburtstag, den sie so viel lieber im Final-Ort Vancouver verbracht hätte, noch standesgemäß mit einer Rede von Torwarttrainer Michael Fuchs, einem Ständchen sowie einem Schoko-Geburtstagkuchen gefeiert.

Die Innenverteidigerin war es auch, die die erste Einschätzung zum Gegner im abschließenden "Duell der Enttäuschten" um Platz drei abgab. "Die Engländerinnen haben im Turnierverlauf gezeigt, dass sie eine sehr gute Mannschaft sind. Sie haben gegen Japan unglücklich in der Nachspielzeit gegen den amtierenden Weltmeister verloren", sagte Krahn nach dem 1:2 (1:1) der Lionesses am Mittwochabend: "Trotz der Niederlage werden sie selbstbewusst gegen uns antreten."

Gemeinsam gegen die Enttäuschung

Schon wieder lächeln konnte beim Spaziergang rund um das Westin-Hotel in Downtown Edmonton auch Celia Sasic. Die deutsche Stürmerin, die mit sechs Treffern die WM-Torschützenliste anführt, hatte sich nach ihrem verschossenen Elfmeter gegen die USA große Vorwürfe gemacht. "Wir geben ihr das Gefühl, dass wir die ganze Schuld und Enttäuschung zusammen tragen", sagte Melanie Leupolz, die mit ein wenig Abstand zu dem Schluss kam: "Die USA haben ein gutes Spiel gemacht, wir nicht, von daher stehen sie verdient im Finale und wir nicht."

Wie noch bei den Deutschen am Vorabend flossen auch bei den Halbfinal-Debütantinnen aus England bittere Tränen der Enttäuschung, nachdem Laura Bassett (90.+2) gegen Japan bei einem Klärungsversuch mit einem Eigentor für die Entscheidung sowie für die Neuauflage des WM-Finales von 2011 gesorgt hatte. "Fußball kann so grausam sein. Aber wir müssen uns jetzt für das Spiel gegen Deutschland zusammenraufen", forderte Kapitänin Steph Houghton.

Erfolgreiche Bilanz gegen England

Nationaltrainer Mark Sampson war stolz auf sein Team, das in der K.o.-Runde zuvor Norwegen und Gastgeber Kanada (beide 2:1) aus dem Turnier geworfen hatte und hofft nun auf einen Erfolg gegen die DFB-Auswahl: "Ich bin so stolz auf mein Team. Wir sind als klarer Underdog in dieses Spiel gegangen. Diese Spielerinnen haben eine Nation inspiriert und verdienen es, als Heldinnen nach Hause zu reisen." Die Bilanz gegen Deutschland ist aber eindeutig: In bislang 20 Vergleichen konnte England noch nie gewinnen (18 Niederlagen, zwei Remis).

[sid]

In Kanadas Öl-Hauptstadt tankten die deutschen Fußballerinnen nach der bitteren Halbfinal-Enttäuschung neue Motivation für das kleine Finale gegen England am Samstag (ab 22 Uhr, live in der ARD und bei Eurosport). "Ab jetzt müssen wir wieder nach vorne blicken. Es geht noch um den dritten Platz und den wollen wir uns auf jeden Fall krallen", sagte Linksverteidigerin Tabea Kemme bei der Abreise von Montréal ins viereinhalb Flugstunden entfernte Edmonton: "Wir wollen diese Medaille haben."

Der Umzug per Chartermaschine und die neue Umgebung halfen dabei, das schmerzhafte 0:2 (0:0) gegen die USA zumindest schon einmal räumlich hinter sich zu lassen. Und auch Annike Krahn wurde an ihrem 30. Geburtstag, den sie so viel lieber im Final-Ort Vancouver verbracht hätte, noch standesgemäß mit einer Rede von Torwarttrainer Michael Fuchs, einem Ständchen sowie einem Schoko-Geburtstagkuchen gefeiert.

Die Innenverteidigerin war es auch, die die erste Einschätzung zum Gegner im abschließenden "Duell der Enttäuschten" um Platz drei abgab. "Die Engländerinnen haben im Turnierverlauf gezeigt, dass sie eine sehr gute Mannschaft sind. Sie haben gegen Japan unglücklich in der Nachspielzeit gegen den amtierenden Weltmeister verloren", sagte Krahn nach dem 1:2 (1:1) der Lionesses am Mittwochabend: "Trotz der Niederlage werden sie selbstbewusst gegen uns antreten."

Gemeinsam gegen die Enttäuschung

Schon wieder lächeln konnte beim Spaziergang rund um das Westin-Hotel in Downtown Edmonton auch Celia Sasic. Die deutsche Stürmerin, die mit sechs Treffern die WM-Torschützenliste anführt, hatte sich nach ihrem verschossenen Elfmeter gegen die USA große Vorwürfe gemacht. "Wir geben ihr das Gefühl, dass wir die ganze Schuld und Enttäuschung zusammen tragen", sagte Melanie Leupolz, die mit ein wenig Abstand zu dem Schluss kam: "Die USA haben ein gutes Spiel gemacht, wir nicht, von daher stehen sie verdient im Finale und wir nicht."

Wie noch bei den Deutschen am Vorabend flossen auch bei den Halbfinal-Debütantinnen aus England bittere Tränen der Enttäuschung, nachdem Laura Bassett (90.+2) gegen Japan bei einem Klärungsversuch mit einem Eigentor für die Entscheidung sowie für die Neuauflage des WM-Finales von 2011 gesorgt hatte. "Fußball kann so grausam sein. Aber wir müssen uns jetzt für das Spiel gegen Deutschland zusammenraufen", forderte Kapitänin Steph Houghton.

Erfolgreiche Bilanz gegen England

Nationaltrainer Mark Sampson war stolz auf sein Team, das in der K.o.-Runde zuvor Norwegen und Gastgeber Kanada (beide 2:1) aus dem Turnier geworfen hatte und hofft nun auf einen Erfolg gegen die DFB-Auswahl: "Ich bin so stolz auf mein Team. Wir sind als klarer Underdog in dieses Spiel gegangen. Diese Spielerinnen haben eine Nation inspiriert und verdienen es, als Heldinnen nach Hause zu reisen." Die Bilanz gegen Deutschland ist aber eindeutig: In bislang 20 Vergleichen konnte England noch nie gewinnen (18 Niederlagen, zwei Remis).