Deutschland-Gegner Ghana im Aufwind

Die "Black Queens" aus Ghana, mit denen sich die Frauen-Nationalmannschaft am Freitag (ab 18 Uhr, live in der ARD) im Rahmen ihrer Olympia-Vorbereitung in Paderborn misst, gehören zu den etablierten Topteams aus Afrika. Drei WM-Teilnahmen weisen die Ghanaerinnen auf, aufgrund ihrer zweiten Plätze bei den Afrika-Meisterschaften jeweils im Jahr zuvor (1998, 2002 und 2006). Danach rutschte das Team ins Mittelmaß und ist jetzt wieder im Kommen.

Jüngster Erfolg ist die Qualifikation fürs Finalturnier um den Afrika-Cup im November in Kamerun, das die "Black Queens" zuletzt vor vier Jahren verpasst hatten. DFB-Teammanagerin Doris Fitschen bezeichnet den 46. der FIFA-Weltrangliste als Wunschgegner, denn Ghanas Spielweise komme der des olympischen Auftaktgegners Simbabwe sehr nahe.

"Ich rechne mit einem sehr interessanten Spiel. Afrikanische Mannschaften sind ja sehr kampfstark. Ihre technischen und taktischen Qualitäten sind sehr individuell ausgeprägt. Da muss man sich immer auf etwas Besonderes und Unberechenbares einstellen", meint DFB-Spielführerin Saskia Bartusiak (1. FFC Frankfurt). Sara Däbritz (Bayern München) sagt: "Diese andere Spielkultur jetzt zu erfahren, wird für uns sehr wichtig sein. Ich freue mich auf diese Herausforderung."

Trainer für Nationalelf und in der Liga aktiv

Coach der "Schwarzen Königinnen", Goldmedaillengewinner bei den All Africa Games 2015 in Kongo-Brazzaville, ist seit 2014 Yusif Basigi. Er ist zugleich auch Trainer der Hasaacas Ladies aus der zweitgrößten Stadt des Landes, Sekondi. Die sind amtierender Meister und holten sich zuletzt den dritten Titel in Folge. Das letzte Finale gegen Ampem Darkoa entschied Samira Suleman mit dem einzigen Treffer zum 1:0-Endstand. Yusif Basigi ist in diesem Jahr zum Trainer des Jahres gewählt worden und dafür mit dem SWAG Award gehrt worden. Kurios: Er ist darüber hinaus Chefcoach von Hasaacas Männerteam.

Ampem Darkoa ist in Techiman beheimatet, einer Stadt in der Brong-Ahafo-Region von Ghana. Die Stadt liegt etwa 100 Kilometer nördlich von Kumasi am Fluss Tano. Der Klub stellt mit der 19 Jahre alten Angreiferin Priscilla Adobeia, die mit dem U 20-Nationalteam an der WM in Papua-Neuguinea teilnehmen soll, auch die amtierende "Liga-Spielerin des Jahres". In den beiden Jahren zuvor gab es für die Hasaacas Ladies Finalerfolge über die Fabulous Ladies aus der Zwei-Millionen-Einwohner-Stadt Kumasi.

Eigentlich gilt Trainer Basigi als Mann der leisen Töne. Der Coach äußert aber auch durchaus dezidiert Kritik und handelt entsprechend, wenn das angebracht erscheint. "Die Regierung tut noch zu wenig, um den Frauenfußball weiter zu entwickeln. Das ist gefährlich für die Sportart", sagt Basigi und wünscht sich mehr Engagement zugunsten des Frauenfußballs.

Nationale Liga geht ins vierte Jahr

Die nationale Frauenliga läuft im vierten Jahr in zwei Staffeln Nord und Süd zu je acht Teams. Aktuell liegt nach neun Spieltagen Sekondi im Süden erneut vorn, einen Punkt vor den Lady Strikers und einen weiteren Punkt vor den Soccer Intellectuals, gefolgt von Police, Bafana, Samaria, Immigration und Halifax. Im Norden führt Ampem Darkoa vor den Prisons Ladies, Northern Ladies, Ashtown, Fabulous, Lepom, den Real Upper Ladies und Subayo.

Zuvor gab es bis 2006 in verschiedenen Regionen des Landes zwar vereinzelte Ligen. Doch eine komplette Infrastruktur mit verschiedenen regionalen Spielklassen wurde erst danach eingeführt. Was dem Frauenfußball zu einem Schub verhalf, der durch die nationale Liga erneut verstärkt wurde. Außerdem gibt es einen Pokalwettbewerb. Die diesjährige Auflage um den Sanford-Cup befindet sich derzeit im Achtelfinale.

Drei Spielerinnen im Sommer in Island aktiv

Das Siegtor im Finale der Africa Games in Brazzaville gegen WM-Teilnehmer Kamerun erzielte Torjägerin Portia Boakye von Verein Fabulous Ladies. Die 27 Jahre alte Mittelfeldstrategin aus Kumasi gilt als extrem torgefährlich. Beim 1:0-Halbfinalsieg über WM-Teilnehmer Elfenbeinküste traf Suleman. Auch das 0:0 im Gruppenspiel gegen Südafrika war ein beachtliches Resultat.

Samira Suleman ist eine von drei Spielerinnen aus Sekondi von den Hasaacas Ladies, die im Sommer an Vereine aus Island ausgeliehen sind. Die 24 Jahre alte Stürmerin spielt für UMF Vikingur aus Olafsvik in Islands 2. Liga. Auch Hasaacas Abwehrspielerin Janet Egyri, ebenfalls 24 Jahre alt, kickt bei Vikingur. An Zweitligist Grindavik UMF ausgeliehen ist Verteidigerin Linda Eshun, ebenfalls aus Ghanas Meisterteam.

Die Spielführerin der "Black Queens" heißt Mercy Myles. Bei der U 20-WM 2010 in Deutschland trug die 24-Jährige ebenfalls die Kapitänsbinde. Danach ging sie für zwei Jahre zum Studium in die USA und spielte für die Eastern Florida Titans aus Palm Bay/Cocoa Beach in der College-Liga NCAA. 2008 hatte sie an der U 17-WM in Neuseeland teilgenommen. Auch in diesem Jahr sind die Nachwuchs-Nationalteams aus Ghana für die FIFA-Turniere der U 17 in Jordanien und U 20 in Papua-Neuguinea qualifiziert - wie der Nachwuchs des DFB.

[rh]

Die "Black Queens" aus Ghana, mit denen sich die Frauen-Nationalmannschaft am Freitag (ab 18 Uhr, live in der ARD) im Rahmen ihrer Olympia-Vorbereitung in Paderborn misst, gehören zu den etablierten Topteams aus Afrika. Drei WM-Teilnahmen weisen die Ghanaerinnen auf, aufgrund ihrer zweiten Plätze bei den Afrika-Meisterschaften jeweils im Jahr zuvor (1998, 2002 und 2006). Danach rutschte das Team ins Mittelmaß und ist jetzt wieder im Kommen.

Jüngster Erfolg ist die Qualifikation fürs Finalturnier um den Afrika-Cup im November in Kamerun, das die "Black Queens" zuletzt vor vier Jahren verpasst hatten. DFB-Teammanagerin Doris Fitschen bezeichnet den 46. der FIFA-Weltrangliste als Wunschgegner, denn Ghanas Spielweise komme der des olympischen Auftaktgegners Simbabwe sehr nahe.

"Ich rechne mit einem sehr interessanten Spiel. Afrikanische Mannschaften sind ja sehr kampfstark. Ihre technischen und taktischen Qualitäten sind sehr individuell ausgeprägt. Da muss man sich immer auf etwas Besonderes und Unberechenbares einstellen", meint DFB-Spielführerin Saskia Bartusiak (1. FFC Frankfurt). Sara Däbritz (Bayern München) sagt: "Diese andere Spielkultur jetzt zu erfahren, wird für uns sehr wichtig sein. Ich freue mich auf diese Herausforderung."

Trainer für Nationalelf und in der Liga aktiv

Coach der "Schwarzen Königinnen", Goldmedaillengewinner bei den All Africa Games 2015 in Kongo-Brazzaville, ist seit 2014 Yusif Basigi. Er ist zugleich auch Trainer der Hasaacas Ladies aus der zweitgrößten Stadt des Landes, Sekondi. Die sind amtierender Meister und holten sich zuletzt den dritten Titel in Folge. Das letzte Finale gegen Ampem Darkoa entschied Samira Suleman mit dem einzigen Treffer zum 1:0-Endstand. Yusif Basigi ist in diesem Jahr zum Trainer des Jahres gewählt worden und dafür mit dem SWAG Award gehrt worden. Kurios: Er ist darüber hinaus Chefcoach von Hasaacas Männerteam.

Ampem Darkoa ist in Techiman beheimatet, einer Stadt in der Brong-Ahafo-Region von Ghana. Die Stadt liegt etwa 100 Kilometer nördlich von Kumasi am Fluss Tano. Der Klub stellt mit der 19 Jahre alten Angreiferin Priscilla Adobeia, die mit dem U 20-Nationalteam an der WM in Papua-Neuguinea teilnehmen soll, auch die amtierende "Liga-Spielerin des Jahres". In den beiden Jahren zuvor gab es für die Hasaacas Ladies Finalerfolge über die Fabulous Ladies aus der Zwei-Millionen-Einwohner-Stadt Kumasi.

Eigentlich gilt Trainer Basigi als Mann der leisen Töne. Der Coach äußert aber auch durchaus dezidiert Kritik und handelt entsprechend, wenn das angebracht erscheint. "Die Regierung tut noch zu wenig, um den Frauenfußball weiter zu entwickeln. Das ist gefährlich für die Sportart", sagt Basigi und wünscht sich mehr Engagement zugunsten des Frauenfußballs.

Nationale Liga geht ins vierte Jahr

Die nationale Frauenliga läuft im vierten Jahr in zwei Staffeln Nord und Süd zu je acht Teams. Aktuell liegt nach neun Spieltagen Sekondi im Süden erneut vorn, einen Punkt vor den Lady Strikers und einen weiteren Punkt vor den Soccer Intellectuals, gefolgt von Police, Bafana, Samaria, Immigration und Halifax. Im Norden führt Ampem Darkoa vor den Prisons Ladies, Northern Ladies, Ashtown, Fabulous, Lepom, den Real Upper Ladies und Subayo.

Zuvor gab es bis 2006 in verschiedenen Regionen des Landes zwar vereinzelte Ligen. Doch eine komplette Infrastruktur mit verschiedenen regionalen Spielklassen wurde erst danach eingeführt. Was dem Frauenfußball zu einem Schub verhalf, der durch die nationale Liga erneut verstärkt wurde. Außerdem gibt es einen Pokalwettbewerb. Die diesjährige Auflage um den Sanford-Cup befindet sich derzeit im Achtelfinale.

Drei Spielerinnen im Sommer in Island aktiv

Das Siegtor im Finale der Africa Games in Brazzaville gegen WM-Teilnehmer Kamerun erzielte Torjägerin Portia Boakye von Verein Fabulous Ladies. Die 27 Jahre alte Mittelfeldstrategin aus Kumasi gilt als extrem torgefährlich. Beim 1:0-Halbfinalsieg über WM-Teilnehmer Elfenbeinküste traf Suleman. Auch das 0:0 im Gruppenspiel gegen Südafrika war ein beachtliches Resultat.

Samira Suleman ist eine von drei Spielerinnen aus Sekondi von den Hasaacas Ladies, die im Sommer an Vereine aus Island ausgeliehen sind. Die 24 Jahre alte Stürmerin spielt für UMF Vikingur aus Olafsvik in Islands 2. Liga. Auch Hasaacas Abwehrspielerin Janet Egyri, ebenfalls 24 Jahre alt, kickt bei Vikingur. An Zweitligist Grindavik UMF ausgeliehen ist Verteidigerin Linda Eshun, ebenfalls aus Ghanas Meisterteam.

Die Spielführerin der "Black Queens" heißt Mercy Myles. Bei der U 20-WM 2010 in Deutschland trug die 24-Jährige ebenfalls die Kapitänsbinde. Danach ging sie für zwei Jahre zum Studium in die USA und spielte für die Eastern Florida Titans aus Palm Bay/Cocoa Beach in der College-Liga NCAA. 2008 hatte sie an der U 17-WM in Neuseeland teilgenommen. Auch in diesem Jahr sind die Nachwuchs-Nationalteams aus Ghana für die FIFA-Turniere der U 17 in Jordanien und U 20 in Papua-Neuguinea qualifiziert - wie der Nachwuchs des DFB.

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