Desiree Schumann: "Solche Spiele sind der Grund, warum ich Fußballerin geworden bin"

Die Ausgangslage ist eindeutig: Nach dem 7:0 im Hinspiel stehen die Fußballerinnen des 1. FFC Frankfurt vor dem Einzug ins Endspiel um die Champions League (Donnerstag, 14. Mai, 18 Uhr). Das Halbfinal-Rückspiel bei Bröndby IF Kopenhagen am heutigen Samstag (ab 12 Uhr) dürfte für die Mannschaft von Trainer Colin Bell nur noch eine Pflichtaufgabe sein.

Im DFB.de-Interview verrät FFC-Torhüterin Desiree Schumann, warum besonders für sie ein Traum in Erfüllung gehen wird. Außerdem blickt die 25-Jährige schon voraus auf den dramatischen Showdown in der Allianz Frauen-Bundesliga im Rennen um die Deutsche Meisterschaft.

DFB.de: Frau Schumann, Sie fahren mit einem 7:0-Polster im Gepäck zum Rückspiel der Champions League nach Kopenhagen. Mal ehrlich, könnten Sie bei dieser komfortablen Ausgangslage nicht gut auf die Reise verzichten?

Desiree Schumann: Nein, auf keinen Fall. Wir haben im Hinspiel eine gute Leistung gezeigt, die wir nun bestätigen wollen. Außerdem ist es etwas besonderes, in der Champions League zu spielen – erst recht, wenn man die Chance hat, eine Endspiel-Teilnahme unter Dach und Fach zu bringen. Darauf will man gar nicht verzichten.

DFB.de: Hätten Sie gedacht, dass Sie diesen Gegner aus Dänemark so dominieren würden?

Schumann: Ehrlich gesagt nicht. Aber wir haben uns sehr intensiv auf Bröndby IF vorbereitet, unter anderem mit einer Videoanalyse von den Viertelfinal-Spielen gegen Linköpings. In den Ausschnitten hat man gesehen, dass dieses Team über starke Spielerinnen verfügt, wie etwa Theresa Nielsen. Von daher war ein solch deutlicher Hinspiel-Sieg sicher nicht zu erwarten, aber wir hatten eben einen guten Tag.

DFB.de: Was erwarten Sie von dem Rückspiel?

Schumann: Dass wir auf einen Gegner treffen, der sich voll reinhängen wird. Bröndby IF spielt im großen Stadion vor den eigenen Fans und vor dieser besonderen Kulisse werden sie sicher zeigen wollen, was sie drauf haben. Daher müssen wir genauso konzentriert wie im Hinspiel zu Werke gehen.



Die Ausgangslage ist eindeutig: Nach dem 7:0 im Hinspiel stehen die Fußballerinnen des 1. FFC Frankfurt vor dem Einzug ins Endspiel um die Champions League (Donnerstag, 14. Mai, 18 Uhr). Das Halbfinal-Rückspiel bei Bröndby IF Kopenhagen am heutigen Samstag (ab 12 Uhr) dürfte für die Mannschaft von Trainer Colin Bell nur noch eine Pflichtaufgabe sein.

Im DFB.de-Interview verrät FFC-Torhüterin Desiree Schumann, warum besonders für sie ein Traum in Erfüllung gehen wird. Außerdem blickt die 25-Jährige schon voraus auf den dramatischen Showdown in der Allianz Frauen-Bundesliga im Rennen um die Deutsche Meisterschaft.

DFB.de: Frau Schumann, Sie fahren mit einem 7:0-Polster im Gepäck zum Rückspiel der Champions League nach Kopenhagen. Mal ehrlich, könnten Sie bei dieser komfortablen Ausgangslage nicht gut auf die Reise verzichten?

Desiree Schumann: Nein, auf keinen Fall. Wir haben im Hinspiel eine gute Leistung gezeigt, die wir nun bestätigen wollen. Außerdem ist es etwas besonderes, in der Champions League zu spielen – erst recht, wenn man die Chance hat, eine Endspiel-Teilnahme unter Dach und Fach zu bringen. Darauf will man gar nicht verzichten.

DFB.de: Hätten Sie gedacht, dass Sie diesen Gegner aus Dänemark so dominieren würden?

Schumann: Ehrlich gesagt nicht. Aber wir haben uns sehr intensiv auf Bröndby IF vorbereitet, unter anderem mit einer Videoanalyse von den Viertelfinal-Spielen gegen Linköpings. In den Ausschnitten hat man gesehen, dass dieses Team über starke Spielerinnen verfügt, wie etwa Theresa Nielsen. Von daher war ein solch deutlicher Hinspiel-Sieg sicher nicht zu erwarten, aber wir hatten eben einen guten Tag.

DFB.de: Was erwarten Sie von dem Rückspiel?

Schumann: Dass wir auf einen Gegner treffen, der sich voll reinhängen wird. Bröndby IF spielt im großen Stadion vor den eigenen Fans und vor dieser besonderen Kulisse werden sie sicher zeigen wollen, was sie drauf haben. Daher müssen wir genauso konzentriert wie im Hinspiel zu Werke gehen.

DFB.de: Die europäischen Auftritte scheinen Ihnen zu liegen in dieser Saison: Im Achtelfinale zusammengerechnet ein 9:0 gegen Torres Calcio, im Viertelfinale ein 12:0 gegen Bristol Academy. Und im Halbfinale schon wieder ein 7:0 nach dem ersten Duell gegen Kopenhagen. Ist das nicht langweilig auf Dauer?

Schumann: Überhaupt nicht. Wie schon erwähnt, ist es etwas besonderes, in diesem Wettbewerb dabei zu sein und sich mit internationalen Gegnern zu messen. Das ist schon mal alles andere als langweilig. Und dann muss man sehen, dass wir uns auf jedes Spiel hundertprozentig vorbereitet haben. Von der ersten Runde waren wir total fokussiert und hatten Berlin als Fernziel im Blick. Die Erfolge bis hierhin sind uns also nicht zugeflogen, sondern das Produkt harter Arbeit.

DFB.de: Warum klappt es international besser als national? Ist Frankfurt so stark oder die Gegner eher schwach?

Schumann: Wenn man allein die Rückrunde in der Bundesliga betrachtet, klappt es national ja auch ganz gut: Nach der Niederlage gegen Bayern München im Dezember waren wir doch eigentlich schon tot. Dann haben wir alle Spiele gewonnen und jetzt können wir gegen Wolfsburg am 10. Mai Zweiter werden und unser Saisonziel erreichen. In der Champions League haben wir bislang fast durchweg Top-Leistungen gezeigt, deshalb waren die Gegner aber nicht schwach. Beim anderen Halbfinal-Hinspiel zwischen dem VfL Wolfsburg und Paris Saint-Germain hat man gesehen, auf welch hohem Niveau es auch in der europäischen Spitze zugeht.

DFB.de: Nun wartet bereits das große Endspiel in Berlin. Lieber gegen Wolfsburg oder lieber gegen Paris?

Schumann: Erst mal denken wir an unser eigenes Rückspiel, das wir – trotz der komfortablen Ausgangsposition – erst mal spielen müssen und auch wieder gewinnen wollen. Danach können wir uns mit dem Finale beschäftigen. Grundsätzlich ist mir der Endspiel-Gegner egal, solange wir dabei sind. Aber rein theoretisch: Ein internationales Duell hätte was Reizvolles, Spiele gegen Wolfsburg sind auch immer Highlights.

DFB.de: Sie haben die Champions League bereits einmal mit Turbine Potsdam gewonnen. Wie haben Sie diesen Triumpf in Erinnerung?

Schumann: Es ist ein überragendes Gefühl, auch international die beste Mannschaft zu sein. Damals war es das erste Champions-League-Finale nach der Umbenennung des UEFA-Cups. Wir hatten unvergessliche Tage in Madrid, zu denen auch der Besuch des Männer-Endspiels zwischen dem FC Bayern München und Inter Mailand gehörte. Für den ganzen Verein war es ein grandioses Ereignis und besonders den emotionalen Empfang in Potsdam werde ich niemals vergessen.

DFB.de: Würde ein weiterer Traum wahr werden, wenn Sie wieder den Titel holen könnten – dieses Mal mit dem 1. FFC Frankfurt?

Schumann: Auf jeden Fall. Als Berlinerin wäre es das Größte, ein "Finale dahoam", also in der Heimatstadt, zu erleben – erst recht, wenn dieses dann noch mit dem Titel gekrönt werden würde. Ja, das wäre schon ein absolutes Highlight in meiner Karriere. Auch für den 1. FFC Frankfurt, unsere Fans und alle, die den Verein unterstützen, wäre es überragend, nach 2008 wieder einen internationalen Pokal zu gewinnen.

DFB.de: Blicken wir noch kurz zurück: In der Allianz Frauen-Bundesliga haben Sie am Mittwochabend in einem vorgezogenen Spiel mit 4:0 gegen Hoffenheim gewonnen. Wie haben Sie die Partie erlebt?

Schumann: Ich war beeindruckt, dass wir trotz der momentan intensiven Belastung sehr souverän gespielt und auch gegen Ende nicht nachgelassen haben. Hoffenheim hat sich gut entwickelt, das ist kein Gegner, gegen den man im Vorbeigehen gewinnt. Wir haben dieses Spiel als Halbfinale gesehen, in dem wir uns für das Endspiel am letzten Spieltag gegen Wolfsburg qualifizieren wollen. Und aus meiner Sicht war es natürlich wichtig, dass wir zu null gespielt haben.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Situation vor dem großen Showdown an den beiden letzten Spieltagen ein?

Schumann: Es ist alles offen und die Mannschaften, die ganz oben stehen, haben sich das hart erarbeitet. Für die Liga ist das doch eine perfekte Situation, wenn die Spannung bis zum Schluss erhalten bleibt. Für uns geht es am letzten Spieltag mal wieder gegen den VfL Wolfsburg um alles, so wie im letzten Jahr. Mit dem Unterschied, dass wir diesmal zu Hause spielen und ich bin sehr sicher, dass wir am 10. Mai eine fantastische Kulisse haben werden. Ich baue auf unsere Fans! Mit ihrer Unterstützung haben wir eine große Chance, diesmal das bessere Ende für uns zu haben.

DFB.de: Ist das eines der wichtigsten Spiele Ihrer Karriere bisher?

Schumann: Auf jeden Fall. Solche Spiele sind der Grund, warum ich Fußballerin geworden bin. Dafür trainiert man hart, bei Wind und Wetter. Ich freue mich sehr darauf!