Der höchste Punkt auf der Fußball-Landkarte

Das Kleinwalsertal steht für Skifahren, Wandern, Urlaub. Es ist auch der höchste Punkt auf der deutschen Fußball-Landkarte. Der SV Casino Kleinwalsertal spielt auf 1200 Metern Höhe. Seinen Rasen nennt der Verein "den schneesichersten Sportplatz Deutschlands". Echte Heimspiele hat der Klub nur vier Monate im Jahr.

Dieser Weg weckt Gedanken an vieles, aber nicht an Fußball. Schnurgerade geht es durch das südbayerische Naturdorf Fischen und den Ortsteil Langenwang. Eisenbahnschienen führen an Gasthäusern vorbei, dahinter heben sich grün die Berge ab, die Gipfel sind in Wolken getaucht. Vor Oberstdorf, bekannt unter anderem durch die Vierschanzentournee, geht die Straße ab ins Kleinwalsertal, vorbei an der Söllereckbahn mit Sommerrodeln und Kletterwald. Der Grenzgasthof heißt alle Besucher in Österreich willkommen. Ein paar Kurven weiter beginnt Kleinwalsertal mit seinen Ortsteilen Riezlern, Hirschegg, Mittelberg und Baad. Hier wird Ski gefahren, hier wird gewandert, hier wird Urlaub gemacht - und hier wird Fußball gespielt. Heute zum letzten Mal in dieser Saison.

Auf dem Weg zum Sportplatz wird die Straße immer schmaler, werden die Kurven immer enger. Hinter der letzten Kuppe, an der ein Lift vorbeiführt, fällt der erste Blick auf das überwältigende Panorama der Allgäuer Alpen. Die Spitzen sind noch immer mit Schnee gesprenkelt. Der zweite Blick richtet sich auf die Schafe, die am Hang grasen. Erst der dritte Blick gehört dem Sportplatz, Heimat des SV Casino Kleinwalsertal, Tabellendritter der B-Liga Allgäu, Staffel 6. Mit 1200 Metern ist es der am höchsten gelegene Punkt im Spielbetrieb des DFB. Vorstandsmitglied Wolfgang Eberle und einige Spieler nennen es "den schneesichersten Sportplatz Deutschlands". Meint es das Wetter gut, ist der Naturrasen in Hirschegg von Ende April bis Anfang November bespielbar.

Die Kleinwalsertaler sind Pendler zwischen den Welten. Offiziell gehört die Gemeinde zu Österreich, leichter zu erreichen ist sie über Deutschland. Kleinwalsertal hat zwei Postleitzahlen: eine österreichische und eine deutsche. Zwei Drittel der Einwohner sind Österreicher, ein Drittel sind Deutsche. Im Kleinwalsertal verschwimmen die Grenzen.

In Deutschland sind die Strecken kürzer und unkomplizierter. Darum spielen die Kleinwalsertaler unter dem Dach des DFB. Im August geht es los. Drei Monate mit regelmäßigen Heimspielen, ehe die Kleinwalsertaler nach Sonthofen ausweichen müssen. Der dortige FC, sportlich ansässig in der Landesliga Süd, stellt dem SV Casino seinen Kunstrasen für Training und Punktspiele zur Verfügung. Sonthofens Spielleiter ist Kleinwalsertaler, man kennt sich, man mag sich.

Wolfgang Eberle, Spielleiter der Fußballmannschaft, nennt die nachbarschaftliche Unterstützung "einmalig". Ohne sie müsste der SV Kleinwalsertal alle Partien in der Zeit des Schnees auswärts bestreiten. So war es früher. "Einmal hatten wir deswegen zu Saisonbeginn acht Heimspiele am Stück", erinnert sich Abteilungsleiter Felder, "da hat man sich richtig danach gesehnt, endlich mal wieder auswärts zu spielen."

Bei den Spielen zwischen den Nationalmannschaften halten die meisten im Verein zu David Alaba und Co. statt zu Mario Gomez und Kollegen. Geschaut wird in erster Linie die deutsche Bundesliga, viele Kinder tragen Bayern-Trikots. Bei der vergangenen EURO stand das Kleinwalsertal natürlich komplett hinter dem DFB-Team.

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Das Kleinwalsertal steht für Skifahren, Wandern, Urlaub. Es ist auch der höchste Punkt auf der deutschen Fußball-Landkarte. Der SV Casino Kleinwalsertal spielt auf 1200 Metern Höhe. Seinen Rasen nennt der Verein "den schneesichersten Sportplatz Deutschlands". Echte Heimspiele hat der Klub nur vier Monate im Jahr.

[bild1]Dieser Weg weckt Gedanken an vieles, aber nicht an Fußball. Schnurgerade geht es durch das südbayerische Naturdorf Fischen und den Ortsteil Langenwang. Eisenbahnschienen führen an Gasthäusern vorbei, dahinter heben sich grün die Berge ab, die Gipfel sind in Wolken getaucht. Vor Oberstdorf, bekannt unter anderem durch die Vierschanzentournee, geht die Straße ab ins Kleinwalsertal, vorbei an der Söllereckbahn mit Sommerrodeln und Kletterwald. Der Grenzgasthof heißt alle Besucher in Österreich willkommen. Ein paar Kurven weiter beginnt Kleinwalsertal mit seinen Ortsteilen Riezlern, Hirschegg, Mittelberg und Baad. Hier wird Ski gefahren, hier wird gewandert, hier wird Urlaub gemacht - und hier wird Fußball gespielt. Heute zum letzten Mal in dieser Saison.

Auf dem Weg zum Sportplatz wird die Straße immer schmaler, werden die Kurven immer enger. Hinter der letzten Kuppe, an der ein Lift vorbeiführt, fällt der erste Blick auf das überwältigende Panorama der Allgäuer Alpen. Die Spitzen sind noch immer mit Schnee gesprenkelt. Der zweite Blick richtet sich auf die Schafe, die am Hang grasen. Erst der dritte Blick gehört dem Sportplatz, Heimat des SV Casino Kleinwalsertal, Tabellendritter der B-Liga Allgäu, Staffel 6. Mit 1200 Metern ist es der am höchsten gelegene Punkt im Spielbetrieb des DFB. Vorstandsmitglied Wolfgang Eberle und einige Spieler nennen es "den schneesichersten Sportplatz Deutschlands". Meint es das Wetter gut, ist der Naturrasen in Hirschegg von Ende April bis Anfang November bespielbar.

Die Kleinwalsertaler sind Pendler zwischen den Welten. Offiziell gehört die Gemeinde zu Österreich, leichter zu erreichen ist sie über Deutschland. Kleinwalsertal hat zwei Postleitzahlen: eine österreichische und eine deutsche. Zwei Drittel der Einwohner sind Österreicher, ein Drittel sind Deutsche. Im Kleinwalsertal verschwimmen die Grenzen.

[bild2]In Deutschland sind die Strecken kürzer und unkomplizierter. Darum spielen die Kleinwalsertaler unter dem Dach des DFB. Im August geht es los. Drei Monate mit regelmäßigen Heimspielen, ehe die Kleinwalsertaler nach Sonthofen ausweichen müssen. Der dortige FC, sportlich ansässig in der Landesliga Süd, stellt dem SV Casino seinen Kunstrasen für Training und Punktspiele zur Verfügung. Sonthofens Spielleiter ist Kleinwalsertaler, man kennt sich, man mag sich.

Wolfgang Eberle, Spielleiter der Fußballmannschaft, nennt die nachbarschaftliche Unterstützung "einmalig". Ohne sie müsste der SV Kleinwalsertal alle Partien in der Zeit des Schnees auswärts bestreiten. So war es früher. "Einmal hatten wir deswegen zu Saisonbeginn acht Heimspiele am Stück", erinnert sich Abteilungsleiter Felder, "da hat man sich richtig danach gesehnt, endlich mal wieder auswärts zu spielen."

Bei den Spielen zwischen den Nationalmannschaften halten die meisten im Verein zu David Alaba und Co. statt zu Mario Gomez und Kollegen. Geschaut wird in erster Linie die deutsche Bundesliga, viele Kinder tragen Bayern-Trikots. Bei der vergangenen EURO stand das Kleinwalsertal natürlich komplett hinter dem DFB-Team.