Der ewige Kruse: Und wieder Abstiegskampf

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Lukas Kruse vom SC Paderborn. Der Torwart spielt mit kurzer Unterbrechung seit mehr als 20 Jahren für die Ostwestfalen. Er schaffte es spät zur Nummer eins - nun droht ihm der dritte Abstieg in Folge.

Als Lukas Kruse dem SC Paderborn beitrat, hieß der deutsche Bundeskanzler noch Helmut Kohl. Tom Hanks hatte für "Forrest Gump" soeben den Oscar gewonnen. Und der FC Bayern München startete mit Trainer Otto Rehhagel in die neue Saison. Lang ist's her. Genauer gesagt, war es das Jahr 1995, in dem sich Kruse dem Sportclub anschloss. In der C-Jugend stand er für den größten Sportverein seiner Heimatstadt erstmals im Tor. Und noch heute, 22 Jahre später, hält Kruse im Sportclub-Trikot die Bälle.

Allerdings bereitet ihm sein Job in dieser Spielzeit viel Frust. "Das ist wahrscheinlich mit Abstand die schwierigste Saison", sagt der 33-Jährige im Gespräch mit DFB.de. "Wenn man den Misserfolg der vergangenen Wochen sieht, kann man schon von einer sehr schwierigen Zeit sprechen." Zuletzt kassierten die Ostwestfalen sechs Niederlagen in Serie. Der Verein liegt auf Rang 19 und hat bereits sechs Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Sollte der SCP auch die Partie am Samstag (ab 14 Uhr, im Livestream auf NDR.de) verlieren, wäre der Abstieg aus der 3. Liga wohl nur noch schwer abzuwenden.

Vor 22 Monaten Bundesliga-Tabellenführer

Es ist aktuell schwer sich vorzustellen, dass die taumelnden Paderborner vor 22 Monaten noch in der Bundesliga begeisterten. Einen Spieltag lang stand der Klub dort sogar an der Spitze. Bayern München, Borussia Dortmund und Schalke 04 gastierten an der Pader. Lukas Kruse konnte sich gegen Topstürmer wie Robert Lewandowski, Pierre-Emerick Aubameyang und Klaas-Jan Huntelaar auszeichnen. Wenn alles schlecht läuft, geht's demnächst um Regionalliga-Punkte gegen den SV Rödinghausen und den TuS Erndtebrück.

Lukas Kruse fällt es schwer, diesen Niedergang zu analysieren. "Erst mal war der Bundesliga-Abstieg vermeidbar, der aus der 2. Bundesliga war mehr als vermeidbar", erklärt der Torwart. "Damals wurden auch Fehler personeller Natur gemacht." Kruse setzte darauf, dass in der 3. Liga alles besser würde. Doch die Misere setzte sich fort. "Wir sind in einen Negativstrudel geraten", sagt er. "Von den vergangenen sechs Spielen hätten wir aber auch fünf gewinnen können. Letztendlich haben wir alle verloren, irgendwie läuft alles gegen einen."

Für ihn persönlich lief es in den vergangenen Jahren besser. Kruse ist die Nummer eins in Paderborn. Das war nicht immer so. Jahrelang musste er sich mit der Rolle des Ersatztorwarts begnügen. Lukas Kruse kam weder an Stephan Loboue oder Tom Starke vorbei. Auch Alexander Bade wurde ihm vorgezogen. Deswegen verließ der ewige Paderborner den Verein 2008. Lukas Kruse wechselte erst zu Borussia Dortmund. Ein halbes Jahr später zog es ihn zum FC Augsburg. "Gerade an die Zeit in Augsburg habe ich sehr schöne Erinnerungen", sagt er. "In den eineinhalb Jahren habe ich viele Freunde gefunden. Der Kontakt nach Augsburg ist nach wie vor gut."

Unter Trainer Roger Schmidt die Nummer eins in Paderborn

2010 kehrte er nach Paderborn zurück. Er ging zurück zu seiner Familie und seinen Freunden. Er spielte fortan wieder in der alten Heimat für den Sportclub. Und siehe da: Trainer Roger Schmidt machte Lukas Kruse 2011 zum Stammtorhüter. Dank seiner guten Leistungen spielte Paderborn lange um den Aufstieg in die Bundesliga mit. Das Team landete am Ende auf Platz fünf, 2014 klappte dann der große Coup.

Doch Lukas Kruse hat keine große Lust, in Erinnerungen zu schwelgen. "Aktuell steht der Abstiegskampf in der 3. Liga an, da bringt es nichts, sich an die Bundesligazeit zu erinnern", betont der Routinier. "Die ist so weit weg, und deshalb verschwende ich daran keine Gedanken." Er beschäftigt sich stattdessen lieber mit der Partie in Rostock. "Das wird keine einfache Aufgabe, einfach ist momentan gar nichts. Aber wir gehen die Aufgabe zuversichtlich und positiv an."

[dd]

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Lukas Kruse vom SC Paderborn. Der Torwart spielt mit kurzer Unterbrechung seit mehr als 20 Jahren für die Ostwestfalen. Er schaffte es spät zur Nummer eins - nun droht ihm der dritte Abstieg in Folge.

Als Lukas Kruse dem SC Paderborn beitrat, hieß der deutsche Bundeskanzler noch Helmut Kohl. Tom Hanks hatte für "Forrest Gump" soeben den Oscar gewonnen. Und der FC Bayern München startete mit Trainer Otto Rehhagel in die neue Saison. Lang ist's her. Genauer gesagt, war es das Jahr 1995, in dem sich Kruse dem Sportclub anschloss. In der C-Jugend stand er für den größten Sportverein seiner Heimatstadt erstmals im Tor. Und noch heute, 22 Jahre später, hält Kruse im Sportclub-Trikot die Bälle.

Allerdings bereitet ihm sein Job in dieser Spielzeit viel Frust. "Das ist wahrscheinlich mit Abstand die schwierigste Saison", sagt der 33-Jährige im Gespräch mit DFB.de. "Wenn man den Misserfolg der vergangenen Wochen sieht, kann man schon von einer sehr schwierigen Zeit sprechen." Zuletzt kassierten die Ostwestfalen sechs Niederlagen in Serie. Der Verein liegt auf Rang 19 und hat bereits sechs Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Sollte der SCP auch die Partie am Samstag (ab 14 Uhr, im Livestream auf NDR.de) verlieren, wäre der Abstieg aus der 3. Liga wohl nur noch schwer abzuwenden.

Vor 22 Monaten Bundesliga-Tabellenführer

Es ist aktuell schwer sich vorzustellen, dass die taumelnden Paderborner vor 22 Monaten noch in der Bundesliga begeisterten. Einen Spieltag lang stand der Klub dort sogar an der Spitze. Bayern München, Borussia Dortmund und Schalke 04 gastierten an der Pader. Lukas Kruse konnte sich gegen Topstürmer wie Robert Lewandowski, Pierre-Emerick Aubameyang und Klaas-Jan Huntelaar auszeichnen. Wenn alles schlecht läuft, geht's demnächst um Regionalliga-Punkte gegen den SV Rödinghausen und den TuS Erndtebrück.

Lukas Kruse fällt es schwer, diesen Niedergang zu analysieren. "Erst mal war der Bundesliga-Abstieg vermeidbar, der aus der 2. Bundesliga war mehr als vermeidbar", erklärt der Torwart. "Damals wurden auch Fehler personeller Natur gemacht." Kruse setzte darauf, dass in der 3. Liga alles besser würde. Doch die Misere setzte sich fort. "Wir sind in einen Negativstrudel geraten", sagt er. "Von den vergangenen sechs Spielen hätten wir aber auch fünf gewinnen können. Letztendlich haben wir alle verloren, irgendwie läuft alles gegen einen."

Für ihn persönlich lief es in den vergangenen Jahren besser. Kruse ist die Nummer eins in Paderborn. Das war nicht immer so. Jahrelang musste er sich mit der Rolle des Ersatztorwarts begnügen. Lukas Kruse kam weder an Stephan Loboue oder Tom Starke vorbei. Auch Alexander Bade wurde ihm vorgezogen. Deswegen verließ der ewige Paderborner den Verein 2008. Lukas Kruse wechselte erst zu Borussia Dortmund. Ein halbes Jahr später zog es ihn zum FC Augsburg. "Gerade an die Zeit in Augsburg habe ich sehr schöne Erinnerungen", sagt er. "In den eineinhalb Jahren habe ich viele Freunde gefunden. Der Kontakt nach Augsburg ist nach wie vor gut."

Unter Trainer Roger Schmidt die Nummer eins in Paderborn

2010 kehrte er nach Paderborn zurück. Er ging zurück zu seiner Familie und seinen Freunden. Er spielte fortan wieder in der alten Heimat für den Sportclub. Und siehe da: Trainer Roger Schmidt machte Lukas Kruse 2011 zum Stammtorhüter. Dank seiner guten Leistungen spielte Paderborn lange um den Aufstieg in die Bundesliga mit. Das Team landete am Ende auf Platz fünf, 2014 klappte dann der große Coup.

Doch Lukas Kruse hat keine große Lust, in Erinnerungen zu schwelgen. "Aktuell steht der Abstiegskampf in der 3. Liga an, da bringt es nichts, sich an die Bundesligazeit zu erinnern", betont der Routinier. "Die ist so weit weg, und deshalb verschwende ich daran keine Gedanken." Er beschäftigt sich stattdessen lieber mit der Partie in Rostock. "Das wird keine einfache Aufgabe, einfach ist momentan gar nichts. Aber wir gehen die Aufgabe zuversichtlich und positiv an."

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