Der denkwürdige Nachmittag der Linda Bresonik

Es sind dies die Geschichten, die den ewigen Reiz eines Fußballspiels ausmachen. Innerhalb von 90 Minuten plus Nachspielzeit vom Verlierer zum Helden zu werden, vom Deppen zum Matchwinner. Nationalspielerin Linda Bresonik hat es am Sonntag erfahren.

Bis zur 63. Minute sah es im Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga zwischen dem 1. FFC Turbine Potsdam und dem FCR 01 Duisburg so aus, als wenn die 71-malige Nationalspielerinnen des Ruhrpott-Klubs die große Verliererin des Tages werden würde. Mit 1:0 (34.) war der Spitzenreiter aus Brandenburg durch Patricia Hanebecks erstes Saisontor in Führung gegangen, um dann nur wenig später zu erhöhen: Durch ein Eigentor von Linda Bresonik stand es plötzlich 2:0 (42.).

Kurz vor der Halbzeitpause entschied Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus dann auf Handelfmeter. Und eine Duisburgerin legte sich den Ball zurecht, die unbedingt etwas gut machen wollte: Linda Bresonik. Die 27-Jährige lief an, doch Potsdams Torfrau Alyssa Naeher hielt den Ball. Ein Desaster bahnte sich an. "Natürlich durfte ich diesen Elfmeter niemals schießen", gibt Linda Bresonik im Gespräch mit DFB.de zu. "Aber ich habe mich total sicher gefühlt, leider ist das dann in die Hose gegangen."

"Das hat Spaß gemacht"

Doch aufgeben ist nicht die Sache der Mittelfeldspielerin. "In der Halbzeitpause habe ich gesagt: Dann muss ich eben ein Tor aus dem Spiel heraus machen", so Bresonik. "Wir waren aber auch alle heiß, wir wussten, es geht noch was. Und was dann kam, habe ich in meiner ganzen Karriere noch nicht erlebt."

Es wurde eine ebenso furiose wie kuriose Aufholjagd des FCR 01. Zunächst bereitete Linda Bresonik das 1:2 durch Kozue Ando vor (63.). Dann passierte das, was die gebürtige Essenerin hinterher als "einfach geil" bezeichnen sollte. Nachdem Alexandra Popp den Ausgleich erzielt hatte (66.), setzte Linda Bresonik noch einen drauf: In der Nachspielzeit gelang ihr tatsächlich das 3:2. Der Sieg im Topspiel.

Und ein verrückter Tag, wie Linda Bresonik resümierte: "Erst geraten wir eher unverdient 0:1 in Rückstand, dann mache ich ein Eigentor, verschieße kurz darauf den Elfmeter und mache doch noch den Siegtreffer. Also ganz ehrlich: Das war ganz großes Kino und hat einfach Spaß gemacht. Aber wir haben schon in der Pause gespürt, dass hier noch etwas möglich ist, und ich wollte auch selbst unbedingt diesen Treffer."

Neid sieht Duisburger Aufholjagd

Mit dieser Energieleistung hat Duisburg unter den Augen von Bundestrainerin Silvia Neid die Meisterschaft wieder spannend gemacht. Bis auf zwei Punkte ist der FCR an den Tabellenführer aus Brandenburg herangerückt.

Und das nächste Spitzenspiel ist schon in Sichtweite. Nach dem Viertelfinale im DFB-Pokal am Sonntag (ab 14 Uhr) beim Zweitligisten FSV Gütersloh 2009 steht am 10. Dezember (ab 14 Uhr) das nächste Topspiel in der Frauen-Bundesliga an: Dann erwartet Duisburg den Tabellenvierten 1. FFC Frankfurt.

Linda Bresonik schaut diesem Duell mit großen Erwartungen entgegen, zumal Frankfurt zuletzt dreimal in der Liga verloren hat: "Ich freue mich auf das Spiel, da müssen wir nachlegen. Wir müssen jetzt unsere Chance nutzen. Der Sieg gegen Potsdam ist nichts wert, wenn wir nicht auch gegen Frankfurt punkten."

Erhoffter Befreiungsschlag

Spätestens jetzt gilt Duisburg als ernsthafter Meisterschaftsanwärter. Zumal die Mannschaft mit ihrer Aufholjagd nach dem 0:2 ihre große Qualität gezeigt hat. Linda Bresonik ist jedenfalls stolz: "Wir haben immer Druck gemacht, immer an uns geglaubt und das wurde belohnt. So ein 0:2 muss man erst mal aufholen. Die Mannschaft hat eine unglaubliche Moral gezeigt, alle waren bereit, alles zu geben."

Jene Skeptiker, die dem FCR 01 Duisburg nach dem ein oder anderen Patzer - vor allem dem 0:2 gegen das damalige Tabellenschlusslicht SC 07 Bad Neuenahr - schon die Tauglichkeit zum Spitzenteam abgesprochen hatten, sehen nun einen starken FCR mit einer Linda Bresonik, die ihre Führungsqualitäten unter Beweis gestellt hat. Manchmal braucht es dafür nur 90 Minuten, plus Nachspielzeit.

Das meinen DFB.de-User:

"Löwenherz Linda Bresonik! Es ist Zeit, in die Nationalmannschaft zurückzukehren. Unglaubliche Mentalität!" (Rosa Ami)

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Es sind dies die Geschichten, die den ewigen Reiz eines Fußballspiels ausmachen. Innerhalb von 90 Minuten plus Nachspielzeit vom Verlierer zum Helden zu werden, vom Deppen zum Matchwinner. Nationalspielerin Linda Bresonik hat es am Sonntag erfahren.

Bis zur 63. Minute sah es im Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga zwischen dem 1. FFC Turbine Potsdam und dem FCR 01 Duisburg so aus, als wenn die 71-malige Nationalspielerinnen des Ruhrpott-Klubs die große Verliererin des Tages werden würde. Mit 1:0 (34.) war der Spitzenreiter aus Brandenburg durch Patricia Hanebecks erstes Saisontor in Führung gegangen, um dann nur wenig später zu erhöhen: Durch ein Eigentor von Linda Bresonik stand es plötzlich 2:0 (42.).

Kurz vor der Halbzeitpause entschied Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus dann auf Handelfmeter. Und eine Duisburgerin legte sich den Ball zurecht, die unbedingt etwas gut machen wollte: Linda Bresonik. Die 27-Jährige lief an, doch Potsdams Torfrau Alyssa Naeher hielt den Ball. Ein Desaster bahnte sich an. "Natürlich durfte ich diesen Elfmeter niemals schießen", gibt Linda Bresonik im Gespräch mit DFB.de zu. "Aber ich habe mich total sicher gefühlt, leider ist das dann in die Hose gegangen."

"Das hat Spaß gemacht"

Doch aufgeben ist nicht die Sache der Mittelfeldspielerin. "In der Halbzeitpause habe ich gesagt: Dann muss ich eben ein Tor aus dem Spiel heraus machen", so Bresonik. "Wir waren aber auch alle heiß, wir wussten, es geht noch was. Und was dann kam, habe ich in meiner ganzen Karriere noch nicht erlebt."

Es wurde eine ebenso furiose wie kuriose Aufholjagd des FCR 01. Zunächst bereitete Linda Bresonik das 1:2 durch Kozue Ando vor (63.). Dann passierte das, was die gebürtige Essenerin hinterher als "einfach geil" bezeichnen sollte. Nachdem Alexandra Popp den Ausgleich erzielt hatte (66.), setzte Linda Bresonik noch einen drauf: In der Nachspielzeit gelang ihr tatsächlich das 3:2. Der Sieg im Topspiel.

Und ein verrückter Tag, wie Linda Bresonik resümierte: "Erst geraten wir eher unverdient 0:1 in Rückstand, dann mache ich ein Eigentor, verschieße kurz darauf den Elfmeter und mache doch noch den Siegtreffer. Also ganz ehrlich: Das war ganz großes Kino und hat einfach Spaß gemacht. Aber wir haben schon in der Pause gespürt, dass hier noch etwas möglich ist, und ich wollte auch selbst unbedingt diesen Treffer."

Neid sieht Duisburger Aufholjagd

Mit dieser Energieleistung hat Duisburg unter den Augen von Bundestrainerin Silvia Neid die Meisterschaft wieder spannend gemacht. Bis auf zwei Punkte ist der FCR an den Tabellenführer aus Brandenburg herangerückt.

Und das nächste Spitzenspiel ist schon in Sichtweite. Nach dem Viertelfinale im DFB-Pokal am Sonntag (ab 14 Uhr) beim Zweitligisten FSV Gütersloh 2009 steht am 10. Dezember (ab 14 Uhr) das nächste Topspiel in der Frauen-Bundesliga an: Dann erwartet Duisburg den Tabellenvierten 1. FFC Frankfurt.

Linda Bresonik schaut diesem Duell mit großen Erwartungen entgegen, zumal Frankfurt zuletzt dreimal in der Liga verloren hat: "Ich freue mich auf das Spiel, da müssen wir nachlegen. Wir müssen jetzt unsere Chance nutzen. Der Sieg gegen Potsdam ist nichts wert, wenn wir nicht auch gegen Frankfurt punkten."

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Erhoffter Befreiungsschlag

Spätestens jetzt gilt Duisburg als ernsthafter Meisterschaftsanwärter. Zumal die Mannschaft mit ihrer Aufholjagd nach dem 0:2 ihre große Qualität gezeigt hat. Linda Bresonik ist jedenfalls stolz: "Wir haben immer Druck gemacht, immer an uns geglaubt und das wurde belohnt. So ein 0:2 muss man erst mal aufholen. Die Mannschaft hat eine unglaubliche Moral gezeigt, alle waren bereit, alles zu geben."

Jene Skeptiker, die dem FCR 01 Duisburg nach dem ein oder anderen Patzer - vor allem dem 0:2 gegen das damalige Tabellenschlusslicht SC 07 Bad Neuenahr - schon die Tauglichkeit zum Spitzenteam abgesprochen hatten, sehen nun einen starken FCR mit einer Linda Bresonik, die ihre Führungsqualitäten unter Beweis gestellt hat. Manchmal braucht es dafür nur 90 Minuten, plus Nachspielzeit.

Das meinen DFB.de-User:

"Löwenherz Linda Bresonik! Es ist Zeit, in die Nationalmannschaft zurückzukehren. Unglaubliche Mentalität!" (Rosa Ami)