Dennis Kruppke: "Ich erlebe meinen zweiten Frühling"

Dennis Kruppke macht den Hattrick perfekt. Zum dritten Mal hintereinander sicherte sich ein Spieler von Tabellenführer Eintracht Braunschweig den Titel "Spieler des Monats". Nach Dogan und Petkovic nun Kruppke. Bei der Wahl von DFB.de und FUSSBALL.DE setzte sich der Eintracht-Kapitän mit großem Vorsprung vor Mohammed Lartey von Hansa Rostock und Dani Schahin von Dynamo Dresden durch. Der Erfurter Marcel Reichwein wurde Vierter, Erol Sabanov (1. FC Heidenheim) landete auf Platz fünf.

Im Gespräch mit DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen redet Wahlsieger Kruppke über persönliche Ehrungen, Spieler mit Charakter und eine Saison der Superlative.

DFB.de: Herr Kruppke, was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?

Dennis Kruppke: Ich freue mich sehr darüber. Allerdings ist diese Ehrung ein Produkt der ganzen Mannschaft, die eine überragende Saison spielt. Es macht einfach richtig Spaß mit den Jungs. Darum läuft es auch für mich so gut. Man sieht, dass die Fans das anerkennen: Vor mir waren ja auch schon Marjan Petkovic und Deniz Dogan „Spieler des Monats“. Das zeigt auch, wie ausgeglichen wir sind.

DFB.de: Haben Sie schon öfter solche Ehrungen bekommen?

Kruppke: In Braunschweig wurde ich im vergangenen Jahr zum „Sportler des Jahres“ gekürt. Das passt zu unserer guten Saison. Als Fußballer gewinnt man solche Titel nie alleine.

DFB.de: War im Sommer mit einer derart souveränen Saison zu rechnen?

Kruppke: In diesem Maße bestimmt nicht. Wir wussten, dass wir eine gute Mannschaft haben und dass wir oben würden mitspielen können. Aber dass es so gut läuft, konnte keiner erwarten. Natürlich nimmt man das gerne mit. Was sehr wichtig ist: Wir haben einen richtig guten Teamgeist, Spieler mit Charakter. Darauf achtet unser Trainer auch ganz genau. Diese Saison ist ein Beleg dafür, welch gute Arbeit in Braunschweig geleistet wird.

DFB.de: Erlebnisse, von denen man noch in der kommenden Saison zehren kann?

Kruppke: Ich denke schon. Wie wichtig der Teamgeist ist, sieht man ja am Beispiel Erzgebirge Aue in der 2. Bundesliga. Das ist auch keine Mannschaft mit großen Individualisten, aber jeder kämpft für den anderen, alle halten zusammen. So kann man bestehen. Wir haben außerdem noch eine recht junge Mannschaft mit vielen entwicklungsfähigen Spielern, bei denen durchaus noch Luft nach oben ist.

DFB.de: Sie haben in dieser Saison schon 16 Tore erzielt. Ist das Ihr persönlicher Rekord?

Kruppke: Ja. In der Vorsaison hatte ich schon 15-mal getroffen, jetzt schon einmal mehr. Das hätte ich auch nicht gedacht. Aber daran sieht man, dass man ich in meinem Alter immer noch dazulernen kann. Momentan erlebe ich meinen zweiten Frühling. Ich fühle mich in Braunschweig und in der Mannschaft sehr wohl. Im Moment passt einfach alles.

DFB.de: Was macht denn den Unterschied zwischen Braunschweig und den Verfolgern aus?

Kruppke: Ich denke, unsere Konstanz. Wir haben in der Rückrunde der vergangenen Saison schon sehr gut gespielt und das in diese Saison mitgenommen. Die Mannschaften hinter uns haben, bis auf Rostock, immer mal wieder Spiele verloren, mit denen nicht zu rechnen war. Wir waren in den entscheidenden Momenten immer da. Der Glaube an uns selbst war und ist sehr groß.

DFB.de: Braunschweig hatte vor der Saison nur wenige Neuzugänge. Ist die Tatsache, dass man von Beginn an eingespielt war, nicht auch ein großes Plus?

Kruppke: Natürlich, das haben wir ja auch immer betont. Man muss aber außerdem sehen, wie eingekauft wurde. Es waren ja keine Spieler aus oberen Ligen, sondern ganz bewusst junge Spieler mit Potenzial, die einwandfrei zu uns passen. Da hatten die Verantwortlichen ein gutes Händchen. Daran erkennt man wieder, dass man nicht unbedingt große Namen verpflichten muss, um Erfolg zu haben.

DFB.de: Sie haben mit dem SC Freiburg schon in der Bundesliga gespielt, da allerdings eher in der Defensive, im Mittelfeld oder als rechter Verteidiger. Mussten Sie erst nach Braunschweig wechseln, um die für Sie perfekte Position zu finden?

Kruppke: Das würde ich nicht so sagen. Ich war eigentlich schon immer ein offensiv ausgerichteter Spieler, bin erst in Freiburg umfunktioniert worden. Aber meine Position im offensiven Mittelfeld, die ich jetzt habe, ist ideal für mich. Hier bin ich immer ins Spiel eingebunden, kann aber zugleich Vorstöße in die Spitze wagen und die gegnerischen Abwehrspieler beschäftigen.

DFB.de: Gab es ein Spiel, das Sie in dieser Saison als Schlüsselspiel ausmachen würden?

Kruppke: Das Hinspiel in Rostock. Dort haben wir in letzter Sekunde verloren. Wir haben uns danach gesagt: Das passiert uns nicht noch mal. Danach haben wir dann eine Serie von 17 ungeschlagenen Spielen gestartet. Mit jedem gewonnenen Spiel kam neues Selbstvertrauen hinzu. Auch das Rückspiel gegen Hansa war ein Highlight. Da sind wir sehr gut aufgetreten, haben das Spiel klar beherrscht. Ein bisschen ärgerlich war nur, dass wir am Ende ein bisschen zittern mussten. Das war unnötig. Ansonsten aber war es wichtig, dass wir Wiedergutmachung für die Hinspielniederlage betreiben konnten.

DFB.de: Welche Rolle spielen die Fans beim Aufstieg?

Kruppke: Eine große. Zu Hause haben wir einen Schnitt von 16.500, auch auswärts kommen immer viele mit. So haben wir in der Fremde mitunter Heimspiele. Das erleichtert uns vieles. Deshalb freut es uns auch für die Fans, dass wir den Aufstieg geschafft haben.

DFB.de: Fünf Spiele sind es noch bis zum Saisonende, der Aufstieg ist klar. Welche Ziele haben Sie, hat der Verein jetzt noch?

Kruppke: Es gibt ja noch die Meisterschaft, die möchten wir schon ganz gerne gewinnen und nach der Saison unseren Fans die Trophäe präsentieren. Wir haben ein paar Tage gefeiert, das war auch gut so. Aber es wäre falsch, jetzt die Zügel schleifen zu lassen, den Braunschweigern, unseren Fans und auch den anderen Mannschaften gegenüber. Wir wollen bis zum Schluss so weiterspielen wie in den bisherigen Spielen auch.

DFB.de: Braunschweig hat die beste Abwehr und den besten Angriff der Liga. Die Grundvoraussetzungen für eine gute Saison eine Klasse höher scheinen also da zu sein, oder?

Kruppke: Man sieht, dass wir einiges mitbringen und dass wir die Möglichkeiten haben, eine gute Saison zu spielen. Aber wir wissen auch, dass die Qualität in der 2. Bundesliga eben noch höher ist und dass wir uns weniger Fehler erlauben dürfen.

DFB.de: Sie sind mit 36 Treffern Rekordtorschütze der 3. Liga. Wie schade ist es, dass Sie diese Bilanz in der kommenden nicht weiter verbessern können?

Kruppke: (lacht) Ich bin persönlich ganz froh darüber. So kann ich endlich meine Bilanz in der Zweiten Liga verbessern. Bis dahin will ich aber versuchen, die Marke in der 3. Liga in dieser Saison noch etwas zu erhöhen, damit sie nicht gleich im nächsten Jahr geknackt wird.

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Dennis Kruppke macht den Hattrick perfekt. Zum dritten Mal hintereinander sicherte sich ein Spieler von Tabellenführer Eintracht Braunschweig den Titel "Spieler des Monats". Nach Dogan und Petkovic nun Kruppke. Bei der Wahl von DFB.de und FUSSBALL.DE setzte sich der Eintracht-Kapitän mit großem Vorsprung vor Mohammed Lartey von Hansa Rostock und Dani Schahin von Dynamo Dresden durch. Der Erfurter Marcel Reichwein wurde Vierter, Erol Sabanov (1. FC Heidenheim) landete auf Platz fünf.

Im Gespräch mit DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen redet Wahlsieger Kruppke über persönliche Ehrungen, Spieler mit Charakter und eine Saison der Superlative.

DFB.de: Herr Kruppke, was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?

Dennis Kruppke: Ich freue mich sehr darüber. Allerdings ist diese Ehrung ein Produkt der ganzen Mannschaft, die eine überragende Saison spielt. Es macht einfach richtig Spaß mit den Jungs. Darum läuft es auch für mich so gut. Man sieht, dass die Fans das anerkennen: Vor mir waren ja auch schon Marjan Petkovic und Deniz Dogan „Spieler des Monats“. Das zeigt auch, wie ausgeglichen wir sind.

DFB.de: Haben Sie schon öfter solche Ehrungen bekommen?

Kruppke: In Braunschweig wurde ich im vergangenen Jahr zum „Sportler des Jahres“ gekürt. Das passt zu unserer guten Saison. Als Fußballer gewinnt man solche Titel nie alleine.

DFB.de: War im Sommer mit einer derart souveränen Saison zu rechnen?

Kruppke: In diesem Maße bestimmt nicht. Wir wussten, dass wir eine gute Mannschaft haben und dass wir oben würden mitspielen können. Aber dass es so gut läuft, konnte keiner erwarten. Natürlich nimmt man das gerne mit. Was sehr wichtig ist: Wir haben einen richtig guten Teamgeist, Spieler mit Charakter. Darauf achtet unser Trainer auch ganz genau. Diese Saison ist ein Beleg dafür, welch gute Arbeit in Braunschweig geleistet wird.

DFB.de: Erlebnisse, von denen man noch in der kommenden Saison zehren kann?

Kruppke: Ich denke schon. Wie wichtig der Teamgeist ist, sieht man ja am Beispiel Erzgebirge Aue in der 2. Bundesliga. Das ist auch keine Mannschaft mit großen Individualisten, aber jeder kämpft für den anderen, alle halten zusammen. So kann man bestehen. Wir haben außerdem noch eine recht junge Mannschaft mit vielen entwicklungsfähigen Spielern, bei denen durchaus noch Luft nach oben ist.

DFB.de: Sie haben in dieser Saison schon 16 Tore erzielt. Ist das Ihr persönlicher Rekord?

Kruppke: Ja. In der Vorsaison hatte ich schon 15-mal getroffen, jetzt schon einmal mehr. Das hätte ich auch nicht gedacht. Aber daran sieht man, dass man ich in meinem Alter immer noch dazulernen kann. Momentan erlebe ich meinen zweiten Frühling. Ich fühle mich in Braunschweig und in der Mannschaft sehr wohl. Im Moment passt einfach alles.

DFB.de: Was macht denn den Unterschied zwischen Braunschweig und den Verfolgern aus?

Kruppke: Ich denke, unsere Konstanz. Wir haben in der Rückrunde der vergangenen Saison schon sehr gut gespielt und das in diese Saison mitgenommen. Die Mannschaften hinter uns haben, bis auf Rostock, immer mal wieder Spiele verloren, mit denen nicht zu rechnen war. Wir waren in den entscheidenden Momenten immer da. Der Glaube an uns selbst war und ist sehr groß.

DFB.de: Braunschweig hatte vor der Saison nur wenige Neuzugänge. Ist die Tatsache, dass man von Beginn an eingespielt war, nicht auch ein großes Plus?

Kruppke: Natürlich, das haben wir ja auch immer betont. Man muss aber außerdem sehen, wie eingekauft wurde. Es waren ja keine Spieler aus oberen Ligen, sondern ganz bewusst junge Spieler mit Potenzial, die einwandfrei zu uns passen. Da hatten die Verantwortlichen ein gutes Händchen. Daran erkennt man wieder, dass man nicht unbedingt große Namen verpflichten muss, um Erfolg zu haben.

DFB.de: Sie haben mit dem SC Freiburg schon in der Bundesliga gespielt, da allerdings eher in der Defensive, im Mittelfeld oder als rechter Verteidiger. Mussten Sie erst nach Braunschweig wechseln, um die für Sie perfekte Position zu finden?

Kruppke: Das würde ich nicht so sagen. Ich war eigentlich schon immer ein offensiv ausgerichteter Spieler, bin erst in Freiburg umfunktioniert worden. Aber meine Position im offensiven Mittelfeld, die ich jetzt habe, ist ideal für mich. Hier bin ich immer ins Spiel eingebunden, kann aber zugleich Vorstöße in die Spitze wagen und die gegnerischen Abwehrspieler beschäftigen.

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DFB.de: Gab es ein Spiel, das Sie in dieser Saison als Schlüsselspiel ausmachen würden?

Kruppke: Das Hinspiel in Rostock. Dort haben wir in letzter Sekunde verloren. Wir haben uns danach gesagt: Das passiert uns nicht noch mal. Danach haben wir dann eine Serie von 17 ungeschlagenen Spielen gestartet. Mit jedem gewonnenen Spiel kam neues Selbstvertrauen hinzu. Auch das Rückspiel gegen Hansa war ein Highlight. Da sind wir sehr gut aufgetreten, haben das Spiel klar beherrscht. Ein bisschen ärgerlich war nur, dass wir am Ende ein bisschen zittern mussten. Das war unnötig. Ansonsten aber war es wichtig, dass wir Wiedergutmachung für die Hinspielniederlage betreiben konnten.

DFB.de: Welche Rolle spielen die Fans beim Aufstieg?

Kruppke: Eine große. Zu Hause haben wir einen Schnitt von 16.500, auch auswärts kommen immer viele mit. So haben wir in der Fremde mitunter Heimspiele. Das erleichtert uns vieles. Deshalb freut es uns auch für die Fans, dass wir den Aufstieg geschafft haben.

DFB.de: Fünf Spiele sind es noch bis zum Saisonende, der Aufstieg ist klar. Welche Ziele haben Sie, hat der Verein jetzt noch?

Kruppke: Es gibt ja noch die Meisterschaft, die möchten wir schon ganz gerne gewinnen und nach der Saison unseren Fans die Trophäe präsentieren. Wir haben ein paar Tage gefeiert, das war auch gut so. Aber es wäre falsch, jetzt die Zügel schleifen zu lassen, den Braunschweigern, unseren Fans und auch den anderen Mannschaften gegenüber. Wir wollen bis zum Schluss so weiterspielen wie in den bisherigen Spielen auch.

DFB.de: Braunschweig hat die beste Abwehr und den besten Angriff der Liga. Die Grundvoraussetzungen für eine gute Saison eine Klasse höher scheinen also da zu sein, oder?

Kruppke: Man sieht, dass wir einiges mitbringen und dass wir die Möglichkeiten haben, eine gute Saison zu spielen. Aber wir wissen auch, dass die Qualität in der 2. Bundesliga eben noch höher ist und dass wir uns weniger Fehler erlauben dürfen.

DFB.de: Sie sind mit 36 Treffern Rekordtorschütze der 3. Liga. Wie schade ist es, dass Sie diese Bilanz in der kommenden nicht weiter verbessern können?

Kruppke: (lacht) Ich bin persönlich ganz froh darüber. So kann ich endlich meine Bilanz in der Zweiten Liga verbessern. Bis dahin will ich aber versuchen, die Marke in der 3. Liga in dieser Saison noch etwas zu erhöhen, damit sie nicht gleich im nächsten Jahr geknackt wird.