Demandt: "Wir wollen unbedingt hoch"

Sie haben einen Lauf: Die U 23 von Borussia Mönchengladbach ist seit zwölf Begegnungen in der Regionalliga West unbesiegt. Zehn dieser Partien gewann die Mannschaft von Ex-Profi Sven Demandt und thront inzwischen ganz oben in der Tabelle. Das für heute angesetzte Nachholspiel beim SV Rödinghausen fällt Sturmtief Niklas zum Opfer, somit geht Demandts Team als Spitzenreiter punktgleich mit Verfolger Alemannia Aachen ins Osterfest.

Im DFB.de-Interview spricht Demandt darüber, warum die zweite Mannschaft für die Borussia so wichtig ist, während andere Klubs das älteste Nachwuchsteam abmelden. "Bei uns haben aus dem aktuellen Profikader zum Beispiel Tony Jantschke, Patrick Herrmann und Julian Korb den letzten Schliff bekommen", sagt Demandt. "Regionalliga und 3. Liga sind für uns deshalb äußerst wichtig und attraktiv."

DFB.de: Herr Demandt, Sie sind mit Ihrer Mannschaft seit zwölf Begegnungen unbesiegt. In dieser Zeit gab es zehn Erfolge und nur zwei Unentschieden. Was macht Ihr Team so stark?

Sven Demandt: Wir haben einen Lauf, das stimmt. Und wenn man einmal auf so einer Erfolgswelle schwimmt, dann holt man eben in der letzten Minute nach einem 0:2 noch einen Punkt, so wie es uns am vergangenen Wochenende in Lotte gelungen ist. Aber das ist ja kein Glück. Wir arbeiten sehr hart dafür.

DFB.de: Und was ist das Erfolgsgeheimnis?

Demandt: Die Jungs haben Selbstvertrauen. Sie wissen ganz genau, dass sie jederzeit zurückkommen können. Das liegt daran, weil wir in der Defensive relativ sicher stehen und vorne immer für ein Tor gut sind. So sind wir schwer zu schlagen.

DFB.de: Sie haben die beste Offensive der Regionalliga West mit 62 Treffern und mit Giuseppe Pisano den erfolgreichsten Torjäger. Ist auch das ein Schlüssel?

Demandt: Natürlich ist Giuseppe unser Fixpunkt im Zentrum. Aber es wäre falsch, alles an ihm alleine festzumachen im Angriff. Marlon Ritter hat ebenfalls schon elf Treffer auf dem Konto, Kevin Holzweiler acht und Bilal Sezer sieben. Unsere Stärke ist auch, dass wir schwer auszurechnen sind. Wenn ein Führungsspieler keinen guten Tag hat, springt ein anderer ein. So muss es sein.

DFB.de: Sie sind Tabellenführer. Alemannia Aachen ist punktgleich, hat aber bereits eine Begegnung mehr absolviert. Viktoria Köln ist sieben Zähler zurück. Entscheidet sich zwischen diesen drei Klubs die Meisterschaft der Regionalliga West?

Demandt: Danach sieht es aus. Ich glaube nicht, dass Rot-Weiss Essen noch mal eingreifen kann, was mich überrascht. Die haben ebenfalls die Qualität, um ganz oben dabei zu sein. Rot-Weiß Oberhausen hat keine Lizenz für die 3. Liga beantragt. Ja, es läuft auf diesen Dreikampf hinaus, denke ich - auch wenn die Kollegen bei Viktoria Köln keine Gelegenheit auslassen, um zu betonen, dass der Aufstieg für sie kein Thema mehr ist. So würde ich wahrscheinlich in deren Situation auch reden, um der Mannschaft den Druck zu nehmen. Aber mit diesem Potenzial im Kader ist jederzeit ein Lauf möglich. Es bleibt spannend bis zum Schluss.

DFB.de: Wollen Sie denn überhaupt aufsteigen? Es wird immer wieder gemunkelt, dass Mönchengladbach gar nicht in die 3. Liga will.

Demandt: Wir müssen nicht, aber jetzt wollen wir auch unbedingt hoch. Ich sage es ganz klar: Wir wollen aufsteigen – da stehen alle im Verein dahinter. Und ich glaube, dass es auch für den Klub genau der richtige Schritt wäre, wenn der Unterbau der Profis in der 3. Liga spielen würde.



Sie haben einen Lauf: Die U 23 von Borussia Mönchengladbach ist seit zwölf Begegnungen in der Regionalliga West unbesiegt. Zehn dieser Partien gewann die Mannschaft von Ex-Profi Sven Demandt und thront inzwischen ganz oben in der Tabelle. Das für heute angesetzte Nachholspiel beim SV Rödinghausen fällt Sturmtief Niklas zum Opfer, somit geht Demandts Team als Spitzenreiter punktgleich mit Verfolger Alemannia Aachen ins Osterfest.

Im DFB.de-Interview spricht Demandt darüber, warum die zweite Mannschaft für die Borussia so wichtig ist, während andere Klubs das älteste Nachwuchsteam abmelden. "Bei uns haben aus dem aktuellen Profikader zum Beispiel Tony Jantschke, Patrick Herrmann und Julian Korb den letzten Schliff bekommen", sagt Demandt. "Regionalliga und 3. Liga sind für uns deshalb äußerst wichtig und attraktiv."

DFB.de: Herr Demandt, Sie sind mit Ihrer Mannschaft seit zwölf Begegnungen unbesiegt. In dieser Zeit gab es zehn Erfolge und nur zwei Unentschieden. Was macht Ihr Team so stark?

Sven Demandt: Wir haben einen Lauf, das stimmt. Und wenn man einmal auf so einer Erfolgswelle schwimmt, dann holt man eben in der letzten Minute nach einem 0:2 noch einen Punkt, so wie es uns am vergangenen Wochenende in Lotte gelungen ist. Aber das ist ja kein Glück. Wir arbeiten sehr hart dafür.

DFB.de: Und was ist das Erfolgsgeheimnis?

Demandt: Die Jungs haben Selbstvertrauen. Sie wissen ganz genau, dass sie jederzeit zurückkommen können. Das liegt daran, weil wir in der Defensive relativ sicher stehen und vorne immer für ein Tor gut sind. So sind wir schwer zu schlagen.

DFB.de: Sie haben die beste Offensive der Regionalliga West mit 62 Treffern und mit Giuseppe Pisano den erfolgreichsten Torjäger. Ist auch das ein Schlüssel?

Demandt: Natürlich ist Giuseppe unser Fixpunkt im Zentrum. Aber es wäre falsch, alles an ihm alleine festzumachen im Angriff. Marlon Ritter hat ebenfalls schon elf Treffer auf dem Konto, Kevin Holzweiler acht und Bilal Sezer sieben. Unsere Stärke ist auch, dass wir schwer auszurechnen sind. Wenn ein Führungsspieler keinen guten Tag hat, springt ein anderer ein. So muss es sein.

DFB.de: Sie sind Tabellenführer. Alemannia Aachen ist punktgleich, hat aber bereits eine Begegnung mehr absolviert. Viktoria Köln ist sieben Zähler zurück. Entscheidet sich zwischen diesen drei Klubs die Meisterschaft der Regionalliga West?

Demandt: Danach sieht es aus. Ich glaube nicht, dass Rot-Weiss Essen noch mal eingreifen kann, was mich überrascht. Die haben ebenfalls die Qualität, um ganz oben dabei zu sein. Rot-Weiß Oberhausen hat keine Lizenz für die 3. Liga beantragt. Ja, es läuft auf diesen Dreikampf hinaus, denke ich - auch wenn die Kollegen bei Viktoria Köln keine Gelegenheit auslassen, um zu betonen, dass der Aufstieg für sie kein Thema mehr ist. So würde ich wahrscheinlich in deren Situation auch reden, um der Mannschaft den Druck zu nehmen. Aber mit diesem Potenzial im Kader ist jederzeit ein Lauf möglich. Es bleibt spannend bis zum Schluss.

DFB.de: Wollen Sie denn überhaupt aufsteigen? Es wird immer wieder gemunkelt, dass Mönchengladbach gar nicht in die 3. Liga will.

Demandt: Wir müssen nicht, aber jetzt wollen wir auch unbedingt hoch. Ich sage es ganz klar: Wir wollen aufsteigen – da stehen alle im Verein dahinter. Und ich glaube, dass es auch für den Klub genau der richtige Schritt wäre, wenn der Unterbau der Profis in der 3. Liga spielen würde.

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DFB.de: Andere Klubs melden ihre zweiten Mannschaften ab. Sie wollen aufsteigen. Wie passt das zusammen?

Demandt: Wer meldet denn von den Bundesligisten ab? Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt. Der Rest sind Zweitligisten. Jeder hat seine eigene Philosophie. Aber für Borussia Mönchengladbach kann ich ganz klar sagen, dass die U 23 ein wichtiger Eckpfeiler ist.

DFB.de: Wieso ist das so?

Demandt: Der Sprung aus der A-Jugend zu unseren Profis ist sehr groß. Wir werden in der kommenden Saison wieder international spielen, möglicherweise Champions League. Ich glaube, da ist es ganz wichtig, dass die talentierten Jungs in der 3. Liga oder der Regionalliga erste Erfahrungen im Männerfußball sammeln können. Denn das ist etwas ganz anderes als A-Junioren-Bundesliga. Deshalb sind 3. Liga und Regionalliga so attraktiv für uns.

DFB.de: Welche Beispiele fallen Ihnen spontan ein, die diesen Weg gegangen sind?

Demandt: Marc-Andre ter Stegen kam aus der Jugend, hat knapp 20 Partien für unsere zweite Mannschaft bestritten. Dann hat er den Sprung zu den Profis geschafft. Inzwischen ist er beim FC Barcelona angekommen. Oder ganz aktuell Julian Korb, er ist einen ähnlichen Weg gegangen: eigene Jugend, U 23, nun Stammkraft bei den Profis. Oder Patrick Herrmann. Oder Tony Jantschke. Und das sind nur einige von zahlreichen Beispielen.

DFB.de: Sie stehen seit 2008 in Mönchengladbach unter Vertrag, seit 2010 betreuen Sie nun schon die zweite Mannschaft. Haben Sie keine Ambitionen, weiter nach oben zu kommen?

Demandt: Doch, natürlich. Ich kann den Jungs hier ja nicht täglich erzählen, dass sie den unbedingten Willen brauchen, wenn sie es nach oben schaffen wollen. Und gleichzeitig möchte ich nicht weiterkommen. Sicher habe auch ich dieses Ziel. Aber ich habe hier auch eine herausragende Aufgabe in einem ganz tollen Klub. Es macht mir wahnsinnig viel Spaß, diese jungen Spieler auf ihrem Weg zu begleiten und möglicherweise den entscheidenden Schub zu geben. Deshalb muss ich mir ganz genau überlegen, ob und wie diese Veränderung aussehen soll.