Déjà-vu im B-Junioren-Endspiel: Thom gegen Schneider

Erst zum dritten Mal seit der Einführung der Deutschen B-Junioren-Meisterschaft 1977 stehen sich in zwei aufeinanderfolgenden Jahren im Finale dieselben Vereine gegenüber. Immer beteiligt: Rekordmeister VfB Stuttgart (insgesamt sechs Titel). 1994 und 1995 setzten sich die Schwaben im Endspiel jeweils gegen Hannover 96 durch (3:0/3:1), 1998 und 1999 ging es mit unterschiedlichem Erfolg gegen Borussia Dortmund (4:5 nach Elfmeterschießen/3:1).

Die Chance zur Revanche bekommt der VfB nun auch am kommenden Samstag (ab 14 Uhr) im Berliner Amateurstadion am Wurfplatz gegen Gastgeber Hertha BSC. An selber Stätte hatten die Stuttgarter 2012 das Finale 0:2 verloren. Damals wie heute auf der Trainerbank: Ex-Nationalspieler Andreas Thom (47) bei der Hertha, der frühere Bundesligaprofi Thomas Schneider (40) beim VfB. Die beiden Erfolgstrainer äußern sich im exklusiven DFB.de-Doppelinterview mit dem Journalisten Ralf Debat übers B-Junioren-Finale.

DFB.de: Wie wahrscheinlich ist es, dass zweimal hintereinander dieselben Vereine das Endspiel um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft bestreiten, Herr Thom und Herr Schneider?

Andreas Thom: Das kann und will ich nicht beurteilen. Fest steht, dass sich unsere Jungs ordentlich entwickelt und eine hervorragende Saison in der Nord/Nordost-Staffel gespielt haben. Im Halbfinale konnten wir dann eine sehr starke Schalker Mannschaft ausschalten. Dass es jetzt im Endspiel erneut gegen den VfB Stuttgart geht, spricht auf jeden Fall dafür, dass in beiden Vereinen sehr gute Arbeit geleistet wird.

Thomas Schneider: Ich kann nur für den VfB sprechen, der das Finale bereits zum 13. Mal erreicht hat. Von daher gibt es sicher eine gewisse Wahrscheinlichkeit, auch zweimal hintereinander auf denselben Gegner zu treffen. Grundsätzlich ist diese Konstellation kein Zufall, sondern das Ergebnis harter Arbeit.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie noch an das Aufeinandertreffen von 2012?

Thom: Wir sind damals auf eine Stuttgarter Mannschaft getroffen, die sehr guten Fußball gespielt, es aber versäumt hat, in den ersten 30 Minuten ein Tor zu erzielen. Wir haben dagegen gleich unsere erste Chance genutzt. Wir hatten das nötige Glück und mit Marius Gersbeck einen überragenden Torwart auf unserer Seite.

Schneider: Wir haben eigentlich ein Super-Finale gespielt und mussten uns nichts vorwerfen. Hertha-Torhüter Gersbeck hatte einen Glanztag erwischt und wir sind durch zwei Konter kurz vor der Pause und in der Nachspielzeit besiegt worden. Die Floskel "Wer vorne nicht trifft, kriegt hinten die Tore" beschreibt das Finale wohl am besten.



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Erst zum dritten Mal seit der Einführung der Deutschen B-Junioren-Meisterschaft 1977 stehen sich in zwei aufeinanderfolgenden Jahren im Finale dieselben Vereine gegenüber. Immer beteiligt: Rekordmeister VfB Stuttgart (insgesamt sechs Titel). 1994 und 1995 setzten sich die Schwaben im Endspiel jeweils gegen Hannover 96 durch (3:0/3:1), 1998 und 1999 ging es mit unterschiedlichem Erfolg gegen Borussia Dortmund (4:5 nach Elfmeterschießen/3:1).

Die Chance zur Revanche bekommt der VfB nun auch am kommenden Samstag (ab 14 Uhr) im Berliner Amateurstadion am Wurfplatz gegen Gastgeber Hertha BSC. An selber Stätte hatten die Stuttgarter 2012 das Finale 0:2 verloren. Damals wie heute auf der Trainerbank: Ex-Nationalspieler Andreas Thom (47) bei der Hertha, der frühere Bundesligaprofi Thomas Schneider (40) beim VfB. Die beiden Erfolgstrainer äußern sich im exklusiven DFB.de-Doppelinterview mit dem Journalisten Ralf Debat übers B-Junioren-Finale.

DFB.de: Wie wahrscheinlich ist es, dass zweimal hintereinander dieselben Vereine das Endspiel um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft bestreiten, Herr Thom und Herr Schneider?

Andreas Thom: Das kann und will ich nicht beurteilen. Fest steht, dass sich unsere Jungs ordentlich entwickelt und eine hervorragende Saison in der Nord/Nordost-Staffel gespielt haben. Im Halbfinale konnten wir dann eine sehr starke Schalker Mannschaft ausschalten. Dass es jetzt im Endspiel erneut gegen den VfB Stuttgart geht, spricht auf jeden Fall dafür, dass in beiden Vereinen sehr gute Arbeit geleistet wird.

Thomas Schneider: Ich kann nur für den VfB sprechen, der das Finale bereits zum 13. Mal erreicht hat. Von daher gibt es sicher eine gewisse Wahrscheinlichkeit, auch zweimal hintereinander auf denselben Gegner zu treffen. Grundsätzlich ist diese Konstellation kein Zufall, sondern das Ergebnis harter Arbeit.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie noch an das Aufeinandertreffen von 2012?

Thom: Wir sind damals auf eine Stuttgarter Mannschaft getroffen, die sehr guten Fußball gespielt, es aber versäumt hat, in den ersten 30 Minuten ein Tor zu erzielen. Wir haben dagegen gleich unsere erste Chance genutzt. Wir hatten das nötige Glück und mit Marius Gersbeck einen überragenden Torwart auf unserer Seite.

Schneider: Wir haben eigentlich ein Super-Finale gespielt und mussten uns nichts vorwerfen. Hertha-Torhüter Gersbeck hatte einen Glanztag erwischt und wir sind durch zwei Konter kurz vor der Pause und in der Nachspielzeit besiegt worden. Die Floskel "Wer vorne nicht trifft, kriegt hinten die Tore" beschreibt das Finale wohl am besten.

DFB.de: Auf beiden Seiten sind nur noch wenige Spieler dabei, die schon das Vorjahresfinale miterlebt hatten. Sorgt diese ungewöhnliche Konstellation trotzdem für eine besondere Motivation?

Thom: Das glaube ich nicht. Schließlich stehen sich bis auf wenige Ausnahmen zwei fast komplett neue Mannschaften gegenüber.

Schneider: Wir freuen uns und empfinden es als Riesenbelohnung für die Leistungen in dieser Saison, dass wir das Finale spielen dürfen. Selbstverständlich kommen dabei auch Gedanken an das vergangene Jahr auf. Es stehen sich aber zwei ganz andere Teams gegenüber. Deshalb kann man aus meiner Sicht auch nicht von einer Revanche sprechen.

DFB.de: Genau wie 2012 darf Hertha BSC im Endspiel erneut vor eigenem Publikum antreten. Welche Rolle spielt der Heimvorteil?

Thom: Wir haben keine weite Anreise. Alles andere ist gleich und spielt meiner Meinung nach im Juniorenbereich auch keine tragende Rolle.

Schneider: Vor den eigenen Fans zu spielen, kann ein Vorteil sein, muss es aber nicht. Ich denke, der Unterschied zwischen Heim- und Auswärtsspielen ist im U 17-Bereich noch nicht so stark ausgeprägt. Selbstverständlich hätten wir nichts dagegen gehabt, in Stuttgart zu spielen. Im Vorjahr sind wir aber auch in Berlin sehr gut unterstützt worden.

DFB.de: Wie verläuft in dieser Woche die Vorbereitung auf das Finale? Werden Sie etwas Besonderes unternehmen? Wie gut sind Sie über den Gegner informiert?

Thom: Die Jungs haben eine sehr lange Saison hinter sich, müssen mit Schule, Training und Spielen ohnehin ein großes Pensum absolvieren. Deshalb werden wir jetzt keine besonderen Aktionen starten, sondern uns vernünftig vorbereiten.

Schneider: Wir setzen ebenfalls auf einen ganz normalen Ablauf. Nach einem Regenerationstag haben wir am Dienstag mit der Vorbereitung auf das Finale begonnen. Um gewappnet zu sein, haben wir uns einige Videos von Hertha angeschaut. Entscheidend werden am Samstag aber nicht die Informationen über den Gegner, sondern die eigene Leistung sein.

DFB.de: Der VfB erzielte in seinen beiden Halbfinalduellen mit dem SV Werder Bremen gleich elf Treffer, die Hertha überzeugte gegen die "Torfabrik" des FC Schalke 04 vor allem durch ihre stabile Defensive. Wie bewerten Sie vor diesem Hintergrund die Ausgangslage vor dem Endspiel?

Thom: Die Stuttgarter haben gegen Bremen 7:1 und 4:0 gewonnen, wir mussten uns während der regulären Saison nach einem 3:1-Heimsieg gegen den SV Werder zuletzt in Bremen 0:2 geschlagen geben. Damit ist klar, wer am Samstag favorisiert ist. Entscheidend wird jedoch die Tagesform sein.

Schneider: Es heißt ja immer "Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften". Von daher wäre Hertha im Vorteil. Grundsätzlich galt der FC Schalke 04 vor Beginn der Endrunde als Top-Favorit auf den Titel. Wer Schalke ausschaltet, der geht nun auch als Favorit ins Finale. Aber wir werden unsere Chance suchen.

DFB.de: Als Trainer stehen Sie sich auch zum zweiten Mal in einem Meisterschaftsfinale gegenüber. Was schätzen Sie an Ihrem Kollegen?

Thom: Wer zweimal hintereinander das Finale erreicht, der muss sehr gut arbeiten.

Schneider: Das kann ich nur unterstreichen. Andi Thom war ein herausragender Fußballer und passt darüber hinaus als Trainer offensichtlich ausgezeichnet zu Hertha BSC. Als Typ schätze ich ihn so ein, dass er durch eine besondere Art auch mit etwas schwierigeren Jungs, von denen es in Berlin sicher den einen oder anderen gibt, sehr gut zurechtkommt.

DFB.de: Hertha und der VfB gehören im U 17- und im gesamten Nachwuchsbereich zu den erfolgreichsten Vereinen. Welche Bedeutung hätte der Titelgewinn für den Klub, für Ihre Spieler und auch für Sie persönlich?

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Thom: Für die Jungs wäre der Gewinn der Meisterschaft die Anerkennung für ihre Leistungen in der gesamten Saison. Ich persönlich ärgere mich auch nicht, wenn es noch einmal klappen sollte.

Schneider: Der Titel wäre natürlich etwas Wunderbares, Erinnerungen daran werden bleiben. Unser Job ist und bleibt jedoch vor allem die Ausbildung unserer jungen Spieler. Das steht über allem und besitzt ganz klar Priorität.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Zukunftsperspektiven Ihrer jungen Spieler? Werden wir einige Endspielteilnehmer von 2013 in ein paar Jahren in der Bundesliga sehen?

Thom: Eine Prognose ist in diesem Alter noch sehr schwierig. Einige haben aber auf jeden Fall das Zeug dazu, um es zu schaffen.

Schneider: Davon bin ich hundertprozentig überzeugt.