DDR-Rekordspieler „Matz“ Vogel feierte 65. Geburtstag

Sein Markenzeichen waren unvergessliche Tore. Dabei hatte der in Niederwiesa bei Chemnitz aufgewachsene Eberhards „Matz“ Vogel noch mehr auf Lager.

So verwandelte der 21-jährige Linksaußen der DDR-Mannschaft im entscheidenden Warschauer Qualifikationsspiel 1964 gegen die Sowjetunion einen Eckball schlitzohrig mit dem Außenrist direkt. Ein Meisterstück. 3:1 – das war der entscheidende Schritt auf dem Weg zum 4:1-Gesamterfolg und zu den Olympiatickets nach Tokio. In Fernost selbst trug der dribbel- und schussstarke Angreifer mit insgesamt drei bzw. einem Treffer beim 3:1 gegen Ägypten (1964 VAR) zum Gewinn der Bronzemedaille bei. Am Dienstag wurde Kunstschütze Eberhard Vogel 65 Jahre alt.

Ein weiteres Tor aus der Raritätenkiste gelang „Matz“ Vogel 1970 im altehrwürdigen Wembley mit seinem Ehrentreffer beim 1:3 gegen England. Mit einem Hammer aus 40 Metern verdarb der explodierende Sachse fast das Debüt von Peter Shilton. Der fassungslose Keeper war in Erklärungsnot: „Ich sah den Ball erst, als er drin war.“

Zwei Jahre später, 1972 in München, überrumpelte er mit einem 35-Meter-Knaller im kleinen olympischen Finale Torwart Rudakow und sicherte damit das 2:2 gegen die Sowjetunion und nach 1964 erneut Bronze. Sein Glücksfall – der ungarische Trainer Karoly Soos. „Matz“ heute: „Der ließ uns alle spielerischen Freiheiten.“

Es war die Zeit, als ein anderer Sachse, der frisch inthronisierte Bundestrainer Helmut Schön, ein Auge auf „Matz“ Vogel geworfen hatte. Er verglich Vogel mit dem Kölner Weltmeister Hans Schäfer: „Vogel ist ein guter Dribbler, schlägt präzise Flanken aus vollem Lauf und hat einen unglaublich Schuss.“ Helmut Schön im kleinen Kreis: „Vogel hat nur einen Fehler. Der lebt auf der falschen Seite...“

Trotzdem schaffte es Vogel, diesmal unter dem Hochschuldozenten Georg Buschner, 1974 bei der Weltmeisterschaft in Deutschland einen sechsten Platz zu belegen. Er kam in den Spielen gegen Australien, Chile und Argentinien zum Einsatz, nicht aber beim deutsch-deutschen Gipfel am 22. Juni in Hamburg. Der inzwischen 31 Jahre alte Linksaußen hockte verletzt draußen. „Matz“ Vogel: „Ich hatte mir im Spiel gegen Chile den Muskel gezerrt. Das war bitter, aber Buschner setzte nur auf topfite Leute.“

Während er seine Karriere in der Nationalmannschaft bereits 1976 nach 74 Länderspielen und 25 Toren beendete, blieb „Matz“ Vogel auf Vereinsebene „Sächsischer Dauerbrenner“. Dabei begann der erste Teil seiner steilen Karriere 1959, als er vom Dorfverein Traktor Niderwiesa zum nahe gelegenen Schwerpunktklub FC Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitzer FC) wechselte: Oberliga-Debüt 1962, Meister 1967 (bildete mit Regisseur Erler ein Traumpaar, das auch im Nationalteam gesetzt war), Fußballer des Jahres 1969. In diesem Zeitraum Sprint in den Ehehafen mit der 100-Meter-Läuferin Angela Höhme. „Matz“ Vogel: „Sie kam auch aus dem Sport zeigte von Anfang an viel Verständnis.“

So unterstützte sie auch den lohnenden sportlichen und finanziellen Wechsel 1970 nach Jena. Die Bilanz: Dreimal FDGB-Pokalgewinner (1972, 1974, 1980), Europacupfinalist der Pokalsieger 1981. Erst mit 39 Jahren sagte der Dauerbrenner 1982 Adieu. Die lange Karriere hat er zu einem guten Teil dem damaligen Trainer Hans Meyer zu verdanken, „der nicht auf das Geburtsdatum schaute“, wie „Matz“ Vogel aufklärte, „sondern auf die Leistung.“ So rückte der Fast-Vierziger mit 188 Oberligatoren hinter Joachim Streich auf Platz zwei der ewigen Torschützenliste und stellte mit 440 Oberliga-Einsätzen einen Methusalem-Rekord auf.



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Sein Markenzeichen waren unvergessliche Tore. Dabei hatte der in Niederwiesa bei Chemnitz aufgewachsene Eberhards „Matz“ Vogel noch mehr auf Lager.

So verwandelte der 21-jährige Linksaußen der DDR-Mannschaft im entscheidenden Warschauer Qualifikationsspiel 1964 gegen die Sowjetunion einen Eckball schlitzohrig mit dem Außenrist direkt. Ein Meisterstück. 3:1 – das war der entscheidende Schritt auf dem Weg zum 4:1-Gesamterfolg und zu den Olympiatickets nach Tokio. In Fernost selbst trug der dribbel- und schussstarke Angreifer mit insgesamt drei bzw. einem Treffer beim 3:1 gegen Ägypten (1964 VAR) zum Gewinn der Bronzemedaille bei. Am Dienstag wurde Kunstschütze Eberhard Vogel 65 Jahre alt.

Ein weiteres Tor aus der Raritätenkiste gelang „Matz“ Vogel 1970 im altehrwürdigen Wembley mit seinem Ehrentreffer beim 1:3 gegen England. Mit einem Hammer aus 40 Metern verdarb der explodierende Sachse fast das Debüt von Peter Shilton. Der fassungslose Keeper war in Erklärungsnot: „Ich sah den Ball erst, als er drin war.“

Zwei Jahre später, 1972 in München, überrumpelte er mit einem 35-Meter-Knaller im kleinen olympischen Finale Torwart Rudakow und sicherte damit das 2:2 gegen die Sowjetunion und nach 1964 erneut Bronze. Sein Glücksfall – der ungarische Trainer Karoly Soos. „Matz“ heute: „Der ließ uns alle spielerischen Freiheiten.“

Es war die Zeit, als ein anderer Sachse, der frisch inthronisierte Bundestrainer Helmut Schön, ein Auge auf „Matz“ Vogel geworfen hatte. Er verglich Vogel mit dem Kölner Weltmeister Hans Schäfer: „Vogel ist ein guter Dribbler, schlägt präzise Flanken aus vollem Lauf und hat einen unglaublich Schuss.“ Helmut Schön im kleinen Kreis: „Vogel hat nur einen Fehler. Der lebt auf der falschen Seite...“

Trotzdem schaffte es Vogel, diesmal unter dem Hochschuldozenten Georg Buschner, 1974 bei der Weltmeisterschaft in Deutschland einen sechsten Platz zu belegen. Er kam in den Spielen gegen Australien, Chile und Argentinien zum Einsatz, nicht aber beim deutsch-deutschen Gipfel am 22. Juni in Hamburg. Der inzwischen 31 Jahre alte Linksaußen hockte verletzt draußen. „Matz“ Vogel: „Ich hatte mir im Spiel gegen Chile den Muskel gezerrt. Das war bitter, aber Buschner setzte nur auf topfite Leute.“

Während er seine Karriere in der Nationalmannschaft bereits 1976 nach 74 Länderspielen und 25 Toren beendete, blieb „Matz“ Vogel auf Vereinsebene „Sächsischer Dauerbrenner“. Dabei begann der erste Teil seiner steilen Karriere 1959, als er vom Dorfverein Traktor Niderwiesa zum nahe gelegenen Schwerpunktklub FC Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitzer FC) wechselte: Oberliga-Debüt 1962, Meister 1967 (bildete mit Regisseur Erler ein Traumpaar, das auch im Nationalteam gesetzt war), Fußballer des Jahres 1969. In diesem Zeitraum Sprint in den Ehehafen mit der 100-Meter-Läuferin Angela Höhme. „Matz“ Vogel: „Sie kam auch aus dem Sport zeigte von Anfang an viel Verständnis.“

So unterstützte sie auch den lohnenden sportlichen und finanziellen Wechsel 1970 nach Jena. Die Bilanz: Dreimal FDGB-Pokalgewinner (1972, 1974, 1980), Europacupfinalist der Pokalsieger 1981. Erst mit 39 Jahren sagte der Dauerbrenner 1982 Adieu. Die lange Karriere hat er zu einem guten Teil dem damaligen Trainer Hans Meyer zu verdanken, „der nicht auf das Geburtsdatum schaute“, wie „Matz“ Vogel aufklärte, „sondern auf die Leistung.“ So rückte der Fast-Vierziger mit 188 Oberligatoren hinter Joachim Streich auf Platz zwei der ewigen Torschützenliste und stellte mit 440 Oberliga-Einsätzen einen Methusalem-Rekord auf.

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„Matz“ schoss auch danach als DFV-Trainer im Nachwuchsbereich manchen Vogel ab. Mit den Jungstars Matthias Sammer und Rico Steinmann wurde er 1986 in Jugoslawien Junioren-Europameister und WM-Dritter mit der U20 Auswahl 1987 in Chile.

In der Nachwendezeit Assistent von Nationalcoach Eduard Geyer bis zum letzten DDR-Länderspiel am 12. September 1990 in Brüssel, als Matthias Sammer beim 2:0 zweimal traf und das Kapitel mit einem Erfolg beendete. Weitere Trainerstationen: Gladbach, Köln, Hannover 96, Jena, Hoyerswerda, 1. FC Magdeburg, Togo, Dresdner SC.

Am Dienstag wird „Matz“ Vogel 65 Jahre alt. Der sächsische Dauerbrenner ausgebrannt? Der Jubilar: „Also einen Job als Scout könnte ich mir noch vorstellen. Aber zurück auf die Bank? Das überlasse ich jetzt den Jüngeren.“ Beispielsweise Sohn Tino, Coach beim Chemnitzer FC, beim Heimatverein des Vaters.