Das Team im TV: EM-Qualifikation auf RTL

Im deutschen Fernsehen beginnt heute ein neues Zeitalter. Erstmals werden die Qualifikationsspiele zur Europa- und Weltmeisterschaft nicht mehr im öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragen - sondern bei RTL.

Das einst brisante Duell der Nationaltorhüter Oliver Kahn und Jens Lehmann findet als Vergleich der TV-Experten nun seine Fortsetzung. Heute (ab 20.45 Uhr) feiert der private Kölner TV-Sender RTL im EM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft in Dortmund gegen Schottland seine Premiere - mit dem 44-jährigen Lehmann als Analyst.

"Als TV-Experte für RTL nun die Spiele der deutschen Nationalmannschaft begleiten und analysieren zu dürfen, betrachte ich als etwas ganz Besonderes", sagt der ehemalige Schalker, Dortmunder und Stuttgarter Keeper, der auch lange Jahre beim FC Arsenal in England spielte.

Lehmann und Kahn im TV-Fernduell

Sein einstiger Konkurrent Kahn - bester Spieler der WM 2002 in Südkorea und Japan, bei der WM 2006 in Deutschland aber nur Nummer zwei hinter Lehmann - wird dagegen beim ZDF weiterhin bei "normalen" Länderspielen der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes als Experte zum Einsatz kommen. Beim 2:4 in der WM-Neuauflage am vergangenen Mittwoch in Düsseldorf gegen Argentinien war der 45-jährige Kahn für das Zweite im Einsatz.

Vier Tage später nun ist Lehmann bei RTL am Zug. Wer in den nächsten vier Jahren die 20 Qualifikationsspiele der DFB-Auswahl für die EURO 2016 in Frankreich beziehungsweise die WM 2018 in Russland verfolgen will, muss den Kölner Sender einschalten. RTL-Sportchef Manfred Loppe verspricht mit dem neuen Experten Lehmann, Kommentator Marco Hagemann und Moderator Florian König neue inhaltliche Akzente und journalistische Überraschungen in der auf jeweils vier Stunden angelegten Sendung. Natürlich wird es auch Ausschnitte von den am selben Tag ausgetragenen Qualifikationsspielen geben, selbstverständlich bleibt das eigentliche Spiel werbefrei.

RTL zeigt nach 21 Jahren wieder die DFB-Auswahl

Weshalb aber hat es so lange gedauert, bis RTL wieder ein deutsches Länderspiel überträgt? Vor knapp 21 Jahren hatte RTL anlässlich einer USA-Tournee im Dezember 1993 vor der WM in Amerika zuletzt deutsche Länderspiele übertragen, gegen Argentinien (1:2) und die USA (3:0). Das erste Länderspiel mit deutscher Beteiligung, kommentiert von dem heute bei Sky beschäfigten Ulli Potofski, war bei dem Kölner Privatsender am 28. Februar 1990 zu sehen gewesen. Frankreich bezwang den späteren Weltmeister in Montpellier mit 2:1.

"Wir hatten nicht die Gelegenheit, die Rechte zu erwerben", sagt Loppe. "Die Lizenzkosten sind in diesem intensiven Wettbewerb Fußball so hoch, dass wir im Abgleich mit unseren wirtschaftlichen Möglichkeiten zu dem Schluss gekommen sind, dass wir uns das nicht erlauben können."

Inzwischen haben sich die Zeiten geändert. Die EM-Qualifikation wird von der UEFA zentral vermarktet - und RTL hat sich die Rechte gesichert. Deshalb jubelt Loppe: "Fußball ist die einzige Konstante im Sport. Fußball ist anscheinend Bestandteil des Lebens. Alle anderen Sportarten variieren, haben Höhen und Tiefen, sind personen- und erfolgsabhängig. Nur der Fußball bleibt. Der Fußball hat das Polarisierungspotenzial, Menschen an den Fernseher zu holen. Die Nationalmannschaft ist die Zusammenführung aller zu einem gemeinsamen Event. Länderspiele zu sehen, ist fast eine Pflicht."

[sid]

Im deutschen Fernsehen beginnt heute ein neues Zeitalter. Erstmals werden die Qualifikationsspiele zur Europa- und Weltmeisterschaft nicht mehr im öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragen - sondern bei RTL.

Das einst brisante Duell der Nationaltorhüter Oliver Kahn und Jens Lehmann findet als Vergleich der TV-Experten nun seine Fortsetzung. Heute (ab 20.45 Uhr) feiert der private Kölner TV-Sender RTL im EM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft in Dortmund gegen Schottland seine Premiere - mit dem 44-jährigen Lehmann als Analyst.

"Als TV-Experte für RTL nun die Spiele der deutschen Nationalmannschaft begleiten und analysieren zu dürfen, betrachte ich als etwas ganz Besonderes", sagt der ehemalige Schalker, Dortmunder und Stuttgarter Keeper, der auch lange Jahre beim FC Arsenal in England spielte.

Lehmann und Kahn im TV-Fernduell

Sein einstiger Konkurrent Kahn - bester Spieler der WM 2002 in Südkorea und Japan, bei der WM 2006 in Deutschland aber nur Nummer zwei hinter Lehmann - wird dagegen beim ZDF weiterhin bei "normalen" Länderspielen der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes als Experte zum Einsatz kommen. Beim 2:4 in der WM-Neuauflage am vergangenen Mittwoch in Düsseldorf gegen Argentinien war der 45-jährige Kahn für das Zweite im Einsatz.

Vier Tage später nun ist Lehmann bei RTL am Zug. Wer in den nächsten vier Jahren die 20 Qualifikationsspiele der DFB-Auswahl für die EURO 2016 in Frankreich beziehungsweise die WM 2018 in Russland verfolgen will, muss den Kölner Sender einschalten. RTL-Sportchef Manfred Loppe verspricht mit dem neuen Experten Lehmann, Kommentator Marco Hagemann und Moderator Florian König neue inhaltliche Akzente und journalistische Überraschungen in der auf jeweils vier Stunden angelegten Sendung. Natürlich wird es auch Ausschnitte von den am selben Tag ausgetragenen Qualifikationsspielen geben, selbstverständlich bleibt das eigentliche Spiel werbefrei.

RTL zeigt nach 21 Jahren wieder die DFB-Auswahl

Weshalb aber hat es so lange gedauert, bis RTL wieder ein deutsches Länderspiel überträgt? Vor knapp 21 Jahren hatte RTL anlässlich einer USA-Tournee im Dezember 1993 vor der WM in Amerika zuletzt deutsche Länderspiele übertragen, gegen Argentinien (1:2) und die USA (3:0). Das erste Länderspiel mit deutscher Beteiligung, kommentiert von dem heute bei Sky beschäfigten Ulli Potofski, war bei dem Kölner Privatsender am 28. Februar 1990 zu sehen gewesen. Frankreich bezwang den späteren Weltmeister in Montpellier mit 2:1.

"Wir hatten nicht die Gelegenheit, die Rechte zu erwerben", sagt Loppe. "Die Lizenzkosten sind in diesem intensiven Wettbewerb Fußball so hoch, dass wir im Abgleich mit unseren wirtschaftlichen Möglichkeiten zu dem Schluss gekommen sind, dass wir uns das nicht erlauben können."

Inzwischen haben sich die Zeiten geändert. Die EM-Qualifikation wird von der UEFA zentral vermarktet - und RTL hat sich die Rechte gesichert. Deshalb jubelt Loppe: "Fußball ist die einzige Konstante im Sport. Fußball ist anscheinend Bestandteil des Lebens. Alle anderen Sportarten variieren, haben Höhen und Tiefen, sind personen- und erfolgsabhängig. Nur der Fußball bleibt. Der Fußball hat das Polarisierungspotenzial, Menschen an den Fernseher zu holen. Die Nationalmannschaft ist die Zusammenführung aller zu einem gemeinsamen Event. Länderspiele zu sehen, ist fast eine Pflicht."