Dabrowski: "Bis zur Bundesliga ist es ein Marathon"

Der letzte Profieinsatz von Christoph Dabrowski, seit wenigen Tagen Trainer der U 17-Mannschaft von Hannover 96 in der B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost, liegt gerade einmal etwas mehr als ein halbes Jahr zurück. Mitte Mai absolvierte der 35-Jährige im Trikot des VfL Bochum beim FSV Frankfurt (1:2) sein letztes Pflichtspiel in der 2. Bundesliga.

Im Oktober heuerte er bei seinem Ex-Verein Hannover 96 als Co-Trainer der U 23-Mannschaft in der Regionalliga Nord an, Ende Januar übernahm er zusätzlich die U 17 als Cheftrainer. "Dass es so schnell geht, hätte ich selbst kaum für möglich gehalten", so Dabrowski im Gespräch mit DFB.de.

In der Vita von "Dabro" stehen insgesamt 273 Bundesliga- und 103 Zweitligapartien für Werder Bremen, Hannover 96, Arminia Bielefeld und den VfL Bochum. Der Deutsch-Pole war außerdem deutscher U 21-Nationalspieler. Seine Erfahrung will er jetzt dem Hannoveraner Nachwuchs mit auf den Weg geben. Im DFB.de-Interview spricht Christoph Dabrowski mit dem Journalisten Thomas Ziehn über seine Doppelfunktion, seine eigene Nachwuchszeit und den langen Weg bis zur Bundesligareife.

DFB.de: Sie sind jetzt seit wenigen Tagen in Doppelfunktion für Hannover 96 tätig. Wie haben Sie sich eingelebt, Herr Dabrowski?

Christoph Dabrowski: Sehr gut. Für mich ist das ein weiterer Schritt in meiner Entwicklung. Um ganz ehrlich zu sein, hätte ich nicht gedacht, dass ich so schnell - nur ein halbes Jahr nach dem Ende meiner aktiven Laufbahn - als Trainer eine eigene Mannschaft bekomme. Ich bin dankbar für die Chance, die mir Hannover 96 ermöglicht. Mit meinen Spielern gab es vorher schon viele Berührungspunkte. Jetzt geht es darum, sie noch näher kennenzulernen und die Abläufe weiter zu optimieren.

DFB.de: Ihr Einstand bei der U 17 ging daneben. Beim FC St. Pauli unterlag Hannover 0:1. Wo lagen die Gründe?

Dabrowski: Es war ärgerlich, nach einer solchen Partie mit leeren Händen dazustehen. St. Pauli hatte während des gesamten Spiels so gut wie keine Torchance. Der Gegentreffer fiel per Strafstoß. Zumindest ein Punkt wäre für uns nicht unverdient gewesen.

DFB.de: Welche Schlüsse müssen Sie aus dieser Niederlage ziehen?



Der letzte Profieinsatz von Christoph Dabrowski, seit wenigen Tagen Trainer der U 17-Mannschaft von Hannover 96 in der B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost, liegt gerade einmal etwas mehr als ein halbes Jahr zurück. Mitte Mai absolvierte der 35-Jährige im Trikot des VfL Bochum beim FSV Frankfurt (1:2) sein letztes Pflichtspiel in der 2. Bundesliga.

Im Oktober heuerte er bei seinem Ex-Verein Hannover 96 als Co-Trainer der U 23-Mannschaft in der Regionalliga Nord an, Ende Januar übernahm er zusätzlich die U 17 als Cheftrainer. "Dass es so schnell geht, hätte ich selbst kaum für möglich gehalten", so Dabrowski im Gespräch mit DFB.de.

In der Vita von "Dabro" stehen insgesamt 273 Bundesliga- und 103 Zweitligapartien für Werder Bremen, Hannover 96, Arminia Bielefeld und den VfL Bochum. Der Deutsch-Pole war außerdem deutscher U 21-Nationalspieler. Seine Erfahrung will er jetzt dem Hannoveraner Nachwuchs mit auf den Weg geben. Im DFB.de-Interview spricht Christoph Dabrowski mit dem Journalisten Thomas Ziehn über seine Doppelfunktion, seine eigene Nachwuchszeit und den langen Weg bis zur Bundesligareife.

DFB.de: Sie sind jetzt seit wenigen Tagen in Doppelfunktion für Hannover 96 tätig. Wie haben Sie sich eingelebt, Herr Dabrowski?

Christoph Dabrowski: Sehr gut. Für mich ist das ein weiterer Schritt in meiner Entwicklung. Um ganz ehrlich zu sein, hätte ich nicht gedacht, dass ich so schnell - nur ein halbes Jahr nach dem Ende meiner aktiven Laufbahn - als Trainer eine eigene Mannschaft bekomme. Ich bin dankbar für die Chance, die mir Hannover 96 ermöglicht. Mit meinen Spielern gab es vorher schon viele Berührungspunkte. Jetzt geht es darum, sie noch näher kennenzulernen und die Abläufe weiter zu optimieren.

DFB.de: Ihr Einstand bei der U 17 ging daneben. Beim FC St. Pauli unterlag Hannover 0:1. Wo lagen die Gründe?

Dabrowski: Es war ärgerlich, nach einer solchen Partie mit leeren Händen dazustehen. St. Pauli hatte während des gesamten Spiels so gut wie keine Torchance. Der Gegentreffer fiel per Strafstoß. Zumindest ein Punkt wäre für uns nicht unverdient gewesen.

DFB.de: Welche Schlüsse müssen Sie aus dieser Niederlage ziehen?

Dabrowski: Ich habe immer gespürt, dass die Mannschaft das Spiel gewinnen wollte. Die Leistungsbereitschaft und die Einstellung waren positiv. Solange das so ist, kann ich mich von den Ergebnissen lösen und auch einmal mit einer Niederlage leben. Es ist jetzt entscheidend, dem Pauli-Spiel nicht hinterher zu weinen. Wichtig ist der Blick nach vorn.

DFB.de: In der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga rangiert Hannover 96 im Mittelfeld, zwölf Punkte vor den Abstiegsplätzen und zwölf Punkte hinter Rang zwei. Wie lauten die Ziele für den Rest der Saison?

Dabrowski: Es geht für mich vor allem darum, die Mannschaft zu stabilisieren und Stück für Stück weiterzuentwickeln. In der Defensive wollen wir im 4-4-2-System kompakt stehen, in der Offensive flexibel agieren. Ziel ist es auch, noch so viele Spiele wie möglich zu gewinnen.

DFB.de: Wo liegt die besondere Herausforderung bei der Arbeit mit U 17-Spielern?

Dabrowski: Für mich ist die Arbeit mit B-Junioren noch Neuland und eine spannende Herausforderung. Ich weiß, dass die Spieler auch andere Themen bewegen, die mit Fußball nichts zu tun haben. Ich bin nicht nur als Trainer, sondern auch ein Stück weit als Erzieher gefordert. Mein Ziel ist es, jedem Einzelnen den bestmöglichen Weg zur Weiterentwicklung aufzuzeigen - sportlich wie persönlich. Das setzt eine gewisse Geduld voraus. Es funktioniert nicht immer alles so schell. Das ist aber im U 17-Bereich ganz normal.

DFB.de: Was sind im Vergleich zu Ihrer eigenen B-Jugend-Zeit die größten Unterschiede?

Dabrowski: Die Zeiten sind nicht mehr miteinander zu vergleichen. Der Wert der Nachwuchsarbeit ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Die Rahmenbedingungen in vielen Vereinen sind sehr nahe am Optimum. Es ist kein Zufall, dass aktuell viele Talente schon in einem sehr jungen Alter in der Bundesliga für Furore sorgen. Im Vergleich zu meiner Zeit ist die Jugendarbeit heute viel strukturierter und auch auf die Ausbildung der Trainer wird viel mehr geachtet. Eines ist jedoch geblieben: Der Faktor Mensch mit seiner sozialen Kompetenz beeinflusst nach wie vor die Ausbildung sehr maßgeblich.

DFB.de: Sie sind gleichzeitig auch noch Co-Trainer bei der U 23 unter Sören Osterland. Wie ist die Zusammenarbeit?

Dabrowski: Sehr vertrauensvoll. Die menschliche Basis ist top, sonst würde es wohl auch nicht funktionieren. Sportlich stehen wir im ständigen Austausch und ich denke, dass wir dabei auch voneinander profitieren.

DFB.de: Wie sieht ein typischer Tagesablauf aus?

Dabrowski: Die Trainingseinheiten der U 23 finden morgens oder nachmittags statt. Abends stehe ich dann mit meiner U 17-Mannschaft auf dem Platz. Dazwischen tausche ich mich mit Trainerkollegen und dem Funktionsteam aus, analysiere unsere Spiele und bereite mich auf die kommenden Gegner vor.

DFB.de: Wie klappt der Austausch mit den anderen Nachwuchstrainern, zum Beispiel U 19-Trainer Daniel Stendel?

Dabrowski: Mit Daniel hatte ich selbst sogar noch zusammengespielt. Jetzt haben sich unsere Wege erneut gekreuzt. Der Kontakt ist aber nicht nur deshalb sehr intensiv. Die Wege sind kurz, weil wir Büro-Nachbarn sind. Bei der U 17 habe ich Spieler, die für die U 19 in Frage kommen. Daniel verfügt dagegen über Spieler, die in die U 23 aufrücken könnten. Deshalb ist ein ständiger Austausch unerlässlich. Die Kaderplanungen für die kommende Saison haben schließlich längst begonnen.

DFB.de: Ist die Arbeit mit gleich zwei Mannschaften nicht manchmal auch stressig?

Dabrowski: Es ist schon ein hoher zeitlicher Aufwand. Doch es macht großen Spaß und daher nehme ich das gerne in Kauf. Ich bin bereit, viel zu investieren, um als Trainer weiterzukommen.

DFB.de: Welche Weichen müssen Sie bei der U 17 stellen, damit es die Spieler später einmal möglichst bis in die Bundesliga schaffen?

Dabrowski: Ich sehe mich als Arbeiter an der Basis. In der U 17 werden wichtige Weichen in Richtung Profi-Laufbahn gestellt. Ganz entscheidend ist, dass die Spieler lernen, selbstständig Entscheidungen zu treffen. Voraussetzung, um es ganz nach oben zu schaffen, ist Klarheit im Kopf und die richtige Einstellung. Talent gibt nicht immer den Ausschlag, um den Marathonlauf zum Profi-Fußballer erfolgreich zu beenden.

DFB.de: Wie lauten Ihre persönlichen Ziele als Trainer?

Dabrowski: Ich will als Trainer nicht nur mit meiner Spielervita, sondern auch inhaltlich überzeugen. Ich hatte das große Glück, rund 16 Jahre als Aktiver Profifußball mit all seinen Emotionen erleben zu dürfen. Ich bin dankbar, nun auch als Trainer diese Chance zu erhalten. Die A-Lizenz besitze ich schon, der nächste Schritt wäre die Ausbildung zum Fußball-Lehrer. Ob und wann ich den Lehrgang absolvieren werde, ist aber noch völlig offen. Ich bin ein Typ, der sich immer nur auf die kurzfristigen Aufgaben fokussiert. Alles andere ergibt sich von selbst.

DFB.de: Am Sonntag steht für Sie die Heimpremiere als U 17-Trainer an. Gegner ist der FC Energie Cottbus. Was erwarten Sie?

Dabrowski: Energie Cottbus steht vor allem für Kampf und Einsatzbereitschaft. Unsere Basis für ein erfolgreiches Spiel müssen ebenfalls die Grundtugenden sein. Wie wir den FCE fußballerisch knacken, werden wir im Training erarbeiten. Wie schon gesagt: Bei einer guten Leistung kann ich durchaus mal mit einem Misserfolg leben. Viel schöner ist es aber selbstverständlich, überzeugend zu spielen und zu gewinnen.