Club der Nationalspieler: Patzke, Bobic und die Magie Berlins

In München ist er zu Hause. Doch seine Heimat ist Berlin. Auch noch nach so vielen Jahren zieht es ihn hier immer wieder dorthin. So ist Bernd Patzke wie automatisch stets und zur Stelle, wenn der Club der Nationalspieler zu seinen Zusammenkünften vor allem nach Berlin einlädt. Klar, dass der inzwischen 73-jährige einstige Verteidiger von internationaler Klasse auch diesmal aus München ankam, um dabei zu sein beim Regionalen Stammtisch der einstigen Nationalspieler aus Berlin und Umgebung, der im Rahmen des Länderspiels gegen England im Olympiastadion stattfand.

"In Berlin habe ich vor sechs Jahrzehnten meine Fußballlaufbahn begonnen, ehe ich über Standard Lüttich und 1860 München mit 26 Jahren schließlich bei Hertha BSC ankam", sagt Patzke und betont, dass er im Verlauf seiner 24 Länderspiele "der erste Münchner 'Löwe' war, der 1966 an einer Weltmeisterschaft teilgenommen hat, und vier Jahre später dann der erste Berliner gewesen ist, der Hertha BSC bei einer WM-Endrunde, 1970 in Mexiko, vertrat."

Es versteht sich von selbst, dass Bernd Patzke an diesem Abend im Olympiastadion immer wieder auf das 50. Jubiläum des denkwürdigen WM-Endspiels 1966 gegen England mit dem ominösen Wembley-Tor angesprochen wurde. Vor allem von dem 30 Jahre jüngeren Marko Rehmer, einem Ur-Berliner und ebenfalls einem Verteidiger von großer Klasse, der bei Hertha BSC seine beste Zeit erlebt hatte, und nach einem Abstecher bei Eintracht Frankfurt wieder in der Hauptstadt beheimatet ist. "Wir beiden Berliner sind ganz knapp an einem ganz großen Erfolg vorbei gelaufen", sagte Rehmer, der Vizeweltmeister von 2002, zu Patzke, dem Vizeweltmeister von 1966.

"Berlin lässt mich einfach nicht los"

Es sind Begegnungen wie diese zwischen Protagonisten, die zwei, drei und manchmal noch mehr Spielergenerationen trennen, die den besonders verbindenden Charme dieser Zusammenkünfte im CdN ausmachen. Oder wie am Ostersamstag der besondere Flair Berlins. "Berlin lässt mich einfach nicht los", sagte Patzke.

Ähnlich geht es Fredi Bobic, den es gleich nach seiner Geburt in Slowenien nach Stuttgart kam und vielen eigentlich als "Überzeugungsschwabe" galt. Jetzt aber verriet der 37-malige Nationalspieler am Rande des CdN-Treffens, dass auch er sich der Ausstrahlung der Weltmetropole, wo er vor einem Jahrzehnt ein Kurzgastspiel bei Hertha BSC gegeben hatte, nicht zu entziehen vermag und daher in diesem Sommer nach Berlin übersiedeln wird. "Diese Stadt zieht mich wie magisch an. Hier fühle ich mich mit meiner Frau einfach total wohl."

Egal, ob sie nun aus München oder Stuttgart, wie Wolfgang Seguin aus Magdeburg, Jürgen Pommerenke aus Stendal oder wie Ulf Kirsten aus Bergisch-Gladbach angereist kamen – in dieser Berliner Gesellschaft um Sympathieträger wie Andreas Thom, Rehmer, "Wibbel" Wirth, "Jimmy" Hoge, Konrad Dorner und andere einstige DDR-Fußballgrößen fühlt sich keiner als Außenseiter.



In München ist er zu Hause. Doch seine Heimat ist Berlin. Auch noch nach so vielen Jahren zieht es ihn hier immer wieder dorthin. So ist Bernd Patzke wie automatisch stets und zur Stelle, wenn der Club der Nationalspieler zu seinen Zusammenkünften vor allem nach Berlin einlädt. Klar, dass der inzwischen 73-jährige einstige Verteidiger von internationaler Klasse auch diesmal aus München ankam, um dabei zu sein beim Regionalen Stammtisch der einstigen Nationalspieler aus Berlin und Umgebung, der im Rahmen des Länderspiels gegen England im Olympiastadion stattfand.

"In Berlin habe ich vor sechs Jahrzehnten meine Fußballlaufbahn begonnen, ehe ich über Standard Lüttich und 1860 München mit 26 Jahren schließlich bei Hertha BSC ankam", sagt Patzke und betont, dass er im Verlauf seiner 24 Länderspiele "der erste Münchner 'Löwe' war, der 1966 an einer Weltmeisterschaft teilgenommen hat, und vier Jahre später dann der erste Berliner gewesen ist, der Hertha BSC bei einer WM-Endrunde, 1970 in Mexiko, vertrat."

Es versteht sich von selbst, dass Bernd Patzke an diesem Abend im Olympiastadion immer wieder auf das 50. Jubiläum des denkwürdigen WM-Endspiels 1966 gegen England mit dem ominösen Wembley-Tor angesprochen wurde. Vor allem von dem 30 Jahre jüngeren Marko Rehmer, einem Ur-Berliner und ebenfalls einem Verteidiger von großer Klasse, der bei Hertha BSC seine beste Zeit erlebt hatte, und nach einem Abstecher bei Eintracht Frankfurt wieder in der Hauptstadt beheimatet ist. "Wir beiden Berliner sind ganz knapp an einem ganz großen Erfolg vorbei gelaufen", sagte Rehmer, der Vizeweltmeister von 2002, zu Patzke, dem Vizeweltmeister von 1966.

"Berlin lässt mich einfach nicht los"

Es sind Begegnungen wie diese zwischen Protagonisten, die zwei, drei und manchmal noch mehr Spielergenerationen trennen, die den besonders verbindenden Charme dieser Zusammenkünfte im CdN ausmachen. Oder wie am Ostersamstag der besondere Flair Berlins. "Berlin lässt mich einfach nicht los", sagte Patzke.

Ähnlich geht es Fredi Bobic, den es gleich nach seiner Geburt in Slowenien nach Stuttgart kam und vielen eigentlich als "Überzeugungsschwabe" galt. Jetzt aber verriet der 37-malige Nationalspieler am Rande des CdN-Treffens, dass auch er sich der Ausstrahlung der Weltmetropole, wo er vor einem Jahrzehnt ein Kurzgastspiel bei Hertha BSC gegeben hatte, nicht zu entziehen vermag und daher in diesem Sommer nach Berlin übersiedeln wird. "Diese Stadt zieht mich wie magisch an. Hier fühle ich mich mit meiner Frau einfach total wohl."

Egal, ob sie nun aus München oder Stuttgart, wie Wolfgang Seguin aus Magdeburg, Jürgen Pommerenke aus Stendal oder wie Ulf Kirsten aus Bergisch-Gladbach angereist kamen – in dieser Berliner Gesellschaft um Sympathieträger wie Andreas Thom, Rehmer, "Wibbel" Wirth, "Jimmy" Hoge, Konrad Dorner und andere einstige DDR-Fußballgrößen fühlt sich keiner als Außenseiter.

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Atmosphäre wie bei Klassentreffen

Im Gegenteil: Hier herrsche eine Atmosphäre wie bei einem Klassentreffen viele Jahre nach dem Schulabschluss, meinte der frühere DDR-Nationalspieler Uwe Rösler, der in Manchester, wo er während seines Engagements in den 90er-Jahren bei ManCity in 153 Ligaspielen 50 Tore erzielt hatte, auch heute noch Kultstatus genießt.

Kein Wunder also, dass es bei solch einem Treffen der Nationalspieler-Generationen zu Begegnungen der ganz besonderen Art kommt. Wie zum Beispiel zwischen dem 65-jährigen Frank Engel, einer Ikone des DDR-Nachwuchsfußballs in den 80er-Jahren, der im vergangenen Jahrzehnt im DFB-Trainerstab arbeitete, und dem 15 Jahre jüngeren Heiko Bonan, der nach der Wende unter anderem für Bochum und Karlsruhe in der Bundesliga am Ball war. "Heiko hat bei mir mindestens 50 bis 60 Länderspiele in sämtlichen Jugend- und Junioren-Nationalteams der DDR bestritten", sagte Engel.

Nächstes Highlight steht bevor

Als gegen Mitternacht der Regionale CdN-Stammtisch in Berlin zu Ende ging, sprach Martin Hoffmann, der herausragende Linksaußen des Olympiasiegerteams von 1976 und des einzigen DDR-Europacup-Siegers, 1. FC Magdeburg, allen aus dem Herzen: "Es ist einfach ganz toll, dass uns der DFB nun schon seit etlichen Jahren zu solch schönen Wiedersehensfeiern zusammenbringt. Davon könnte sich so mancher Verein eine Scheibe abschneiden."

Bernd Patzke hatte zu diesem Zeitpunkt das Olympiastadion schon verlassen. "Ich muss zurück nach München zum großen Jahrestreffen unseres Clubs der Nationalspieler beim Länderspiel gegen Italien", bereitete sich der Deutsche Meister von 1966 mit 1860 München schon auf das nächste CdN-Highlight vor.