Club-Coach Matarazzo: "Geht darum, die eigene Qualität zu steigern"

Für Pellegrino Matarazzo, U 19-Trainer beim 1. FC Nürnberg, läuft es gerade richtig rund. In der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga ist der Nürnberger Nachwuchs seit fünf Spielen ungeschlagen, bezwang sogar Spitzenreiter FC Bayern München 2:1. Der Klassenverbleib ist bereits in Sichtweite. Für den 39 Jahre alten Ex-Profi (unter anderem SC Preußen Münster, SG Wattenscheid 09 und 1. FC Nürnberg II) steht im Sommer dennoch eine Veränderung an. Bei der TSG 1899 Hoffenheim wird der in Wayne (New Jersey) geborene US-Amerikaner mit italienischen Wurzeln die U 17 übernehmen.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Fußball-Lehrer Pellegrino Matarazzo mit Mitarbeiter Martin Bytomski über seine Trainerausbildung, das Mathematik-Studium und den Einfluss von verschiedenen Kulturen auf seine Persönlichkeit.

DFB.de: Ihre Mannschaft ist seit fünf Partien unbesiegt, hat zuletzt den Nachwuchs des Rekordmeisters FC Bayern München 2:1 besiegt. Wie erklären Sie den Lauf, Herr Matarazzo?

Pellegrino Matarazzo: Gerade in der Defensive stehen wir mittlerweile sehr stabil. Im Angriff sind wir mit viel Tempo unterwegs. Insgesamt verfügen wir aktuell über eine sehr geschlossene Mannschaft, in der jeder bereit ist, für seinen Mitspieler die extra Meter zu gehen.

DFB.de: Der 1. FCN rangiert auf Platz sieben im Tabellenmittelfeld, der Abstand zur Gefahrenzone beträgt aber nur fünf Punkte. Wohin geht Ihr Blick?

Matarazzo: Die Liga ist so eng beieinander, da ist nach oben und nach unten vieles möglich. Wir haben uns durch die guten Auftritte ein kleines Polster auf die Abstiegsränge verschafft. Das trägt leicht zur Beruhigung bei. Doch wir wissen, dass wir weitere Erfolge benötigen, um nicht wieder in die Bredouille zu kommen.

DFB.de: Worauf wird es in der nächsten Partie gegen den Karlsruher SC ankommen, der gegen den drohenden Abstieg kämpf?

Matarazzo: Karlsruhe ist unangenehm zu bespielen. KSC-Trainer Lukas Kwasniok kann seine Mannschaft gut emotionalisieren. Das überträgt er auf die Spieler. Wir müssen mit ähnlicher Leidenschaft dagegenhalten, dann werden wir auch etwas mitnehmen.



Für Pellegrino Matarazzo, U 19-Trainer beim 1. FC Nürnberg, läuft es gerade richtig rund. In der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga ist der Nürnberger Nachwuchs seit fünf Spielen ungeschlagen, bezwang sogar Spitzenreiter FC Bayern München 2:1. Der Klassenverbleib ist bereits in Sichtweite. Für den 39 Jahre alten Ex-Profi (unter anderem SC Preußen Münster, SG Wattenscheid 09 und 1. FC Nürnberg II) steht im Sommer dennoch eine Veränderung an. Bei der TSG 1899 Hoffenheim wird der in Wayne (New Jersey) geborene US-Amerikaner mit italienischen Wurzeln die U 17 übernehmen.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Fußball-Lehrer Pellegrino Matarazzo mit Mitarbeiter Martin Bytomski über seine Trainerausbildung, das Mathematik-Studium und den Einfluss von verschiedenen Kulturen auf seine Persönlichkeit.

DFB.de: Ihre Mannschaft ist seit fünf Partien unbesiegt, hat zuletzt den Nachwuchs des Rekordmeisters FC Bayern München 2:1 besiegt. Wie erklären Sie den Lauf, Herr Matarazzo?

Pellegrino Matarazzo: Gerade in der Defensive stehen wir mittlerweile sehr stabil. Im Angriff sind wir mit viel Tempo unterwegs. Insgesamt verfügen wir aktuell über eine sehr geschlossene Mannschaft, in der jeder bereit ist, für seinen Mitspieler die extra Meter zu gehen.

DFB.de: Der 1. FCN rangiert auf Platz sieben im Tabellenmittelfeld, der Abstand zur Gefahrenzone beträgt aber nur fünf Punkte. Wohin geht Ihr Blick?

Matarazzo: Die Liga ist so eng beieinander, da ist nach oben und nach unten vieles möglich. Wir haben uns durch die guten Auftritte ein kleines Polster auf die Abstiegsränge verschafft. Das trägt leicht zur Beruhigung bei. Doch wir wissen, dass wir weitere Erfolge benötigen, um nicht wieder in die Bredouille zu kommen.

DFB.de: Worauf wird es in der nächsten Partie gegen den Karlsruher SC ankommen, der gegen den drohenden Abstieg kämpf?

Matarazzo: Karlsruhe ist unangenehm zu bespielen. KSC-Trainer Lukas Kwasniok kann seine Mannschaft gut emotionalisieren. Das überträgt er auf die Spieler. Wir müssen mit ähnlicher Leidenschaft dagegenhalten, dann werden wir auch etwas mitnehmen.

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DFB.de: Seit 2006 sind Sie für den 1. FC Nürnberg aktiv. Zunächst bis 2009 als Spieler der zweiten Mannschaft, direkt im Anschluss als Co-Trainer von René Müller bei der U 21 sowie später in gleicher Funktion von dessen Nachfolger Michael Wiesinger. Was haben Sie in dieser Zeit gelernt?

Matarazzo: Ich habe das Trainergeschäft in seiner Breite kennenlernen dürfen. Durch unterschiedliche Zusatzaufgaben bekam ich Einblicke in verschiedene Bereiche. Zum Beispiel als Athletiktrainer oder in den Reha-Bereich. Ich war außerdem als Übergangskoordinator zwischen dem Nachwuchs und der ersten Mannschaft für unsere Top-Talente zuständig. Auch über die Struktur und Organisation eines Vereins habe ich viel gelernt. Diese Zeit war sehr hilfreich für die Entwicklung meiner ganzheitlichen Betrachtung des Spiels.

DFB.de: Im September 2012 übernahmen Sie dann als Trainer die Nürnberger U 17. Wie war die erste Zeit als Chef?

Matarazzo: Ich war voller Tatendrang, wollte anfangs einiges erzwingen und habe mir und der Mannschaft viel zugemutet. Im Laufe der Zeit hat sich das aber eingependelt und am Ende der Saison stand Rang drei zu Buche.

DFB.de: Ein Jahr später wurden Sie zum U 19-Trainer befördert. Mit den A-Junioren gelang Ihnen die Rückkehr in die Bundesliga. Wo lagen die Unterschiede zu den B-Junioren?

Matarazzo: Der Druck war um einiges größer. Die Zielsetzung vor der Saison war klar formuliert. Am Ende sollte der Aufstieg gelingen.

DFB.de: Was war der Schlüssel zum Erfolg?

Matarazzo: Ich habe versucht, den Druck nicht auf die Jungs zu übertragen, sondern ihn so zu steuern, dass eine optimale Balance zwischen Spannung und Lockerheit entsteht. Das war aus meiner Sicht der entscheidende Punkt.

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DFB.de: Nach dem Saisonende werden Sie zur TSG 1899 Hoffenheim wechseln. Wie lauten die Gründe für diesen Schritt?

Matarazzo: Ich denke, der Vereinswechsel wird neue Energien bei mir freisetzen. Ich freue mich auf neuen Input und die Möglichkeit, unter sehr guten Bedingungen zu arbeiten. Außerdem kann ich meine Erfahrungen und mein Wissen in einer neuen Umgebung überprüfen und festigen.

DFB.de: In Hoffenheim übernehmen Sie die U 17. Ist das nicht ein Schritt zurück?

Matarazzo: Nein, nur Stillstand ist Rückschritt. Ich betrachte den Wechsel nicht nur unter kurzfristigen Gesichtspunkten. Denn auf Dauer gilt: Wer gut ist, bekommt einen guten Job. Wer zu den Besten gehört, bekommt einen Spitzenjob. Es geht immer darum, die eigene Qualität weiter zu steigern.

DFB.de: Sie sind studierter Mathematiker, haben das Studium an der renommierten Columbia University in New York (USA) abgeschlossen. Wie sehr helfen die Kenntnisse aus dem Studium bei der Trainerarbeit?

Matarazzo: Ich kann mit Zahlen gut umgehen, aber Fußball ist natürlich viel mehr als nur Zahlen. Ich versuche mit Akribie, logische Lösungen für Probleme zu finden. Und ich arbeite sehr strukturiert, was möglicherweise auch eine Folge des Studiums ist.

DFB.de: Können Sie die amerikanische Coolness mit dem italienischen Temperament und der deutschen Gründlichkeit verbinden?

Matarazzo: Ich bin in der Tat ein Mischling (lacht). Aus den USA habe ich mir vor allem die positive Sicht und den Ehrgeiz angeeignet. Das Temperamt in mir ist sicherlich den italienischen Wurzeln geschuldet. Mittlerweile lebe ich aber seit fast 17 Jahren in Deutschland. Hier habe ich mir die Geradlinigkeit und Disziplin angewöhnt.

DFB.de: Treffen aus Ihrer Sicht die Klischees über die USA, Italien und Deutschland zu?

Matarazzo: Im Groben schon! Jedes Land hat seine eigene Historie und Prägung. Zwar kann sich ein Mensch in alle Richtungen entwickeln. Aber die Kultur färbt zwangsläufig auf jede Person ab und es entsteht eine ländertypische Mentalität.

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