Clara Schöne: "Irgendwie hatte ich eine Vorahnung"

Der FC Bayern München erweist sich in der Frauen-Bundesliga weiter als Favoritenschreck. Ende Februar kassierte Meister VfL Wolfsburg bei den Münchnerinnen seine bisher einzige Saisonniederlage, am Ostermontag wäre dem ungeschlagenen Tabellenführer 1. FFC Frankfurt beim 1:1 vor der stattlichen Kulisse von 1630 Zuschauern im Stadion an der Grünwalder Straße am Ende fast das gleiche Schicksal widerfahren.

Trotz einer Vielzahl verletzter Stammspielerinnen (Sarah Hagen, Leonie Maier, Laura Feiersinger, Nicole Cross und Carina Wenninger) und einem vierten Tabellenplatz, der nach unten gut abgesichert ist, und nach oben keine großen Sprünge mehr ermöglicht, besticht die Münchner Elf durch ungebrochene Moral und Leidenschaft.

Auch gegen Frankfurt riss das Verletzungspech nicht ab, Sarah Romert musste mit Verdacht auf Kreuzbandriss im rechten Knie in der 12. Minute ausgewechselt werden. Doch für sie kam Clara Schöne, die mit ihrem späten Ausgleichstreffer in der 83. Minute sich und ihr aufopferungsvoll kämpfendes Team belohnte. "Frankfurt wollte offenbar das 1:0 herunterspielen. Aber wir haben bis zum Ende nicht aufgegeben, die ganze Mannschaft hat gekämpft und Vollgas gegeben, deswegen denke ich, dass es verdient war, dass wir noch ein Unentschieden rausgeholt haben", so Schöne freudestrahlend im Interview mit DFB.de.

Haarscharf am Siegtreffer vorbei

Dabei profitierte Schöne bei ihrem Treffer von einem kapitalen Schnitzer von Frankfurts Torhüterin Desirée Schumann, die nach einer Flanke von Eunice Beckmann den Ball aus den Fingern gleiten ließ. "Irgendwie hatte ich eine Vorahnung", so Schöne. "Ich bin dem Ball nachgegangen und sie hat den Ball glücklicherweise noch fallen lassen. Sowas gehört auch zum Fußball, man darf nie abschalten und so habe ich es ausgenutzt." Und fast wäre dem FC Bayern München, in dessen Anfangsformation nur vier Spielerinnen standen, die bereits das Hinspiel in Frankfurt bestritten, sogar der Siegtreffer gelungen, doch einen Schuss von Vanessa Bürki lenkte Schumann mit den Fingerspitzen an die Latte.

Die in dieser Saison an Hiobsbotschaften gewöhnten Münchnerinnen ließen sich auch durch die neuerliche Verletzung einer Stammspielerin nicht lange aus dem Gleichgewicht bringen. "Ich war kurzzeitig sehr geschockt, aber als ich dann gehört habe, dass ich auf den Platz soll, habe ich abgeschaltet und das komplett verdrängt. Es tut mir für Sarah natürlich sehr Leid und ich hoffe, dass es nicht allzu schlimm ist und dass sie schnell wieder auf den Platz kommt", so Schöne. "Wir haben sie in der Pause in der Kabine gesehen. Sie war schon wieder ganz gut drauf und hat uns auch noch mal ermutigt, wir sollen wenigstens noch einen Punkt holen. Das war dann in unseren Köpfen drin und wir haben das noch hingekriegt."

Nie den Glauben verlieren

Es ist eine der neuen Stärken im Münchner Team, nie den Glauben an sich zu verlieren. "Wir haben viel dafür im Training getan, das entspricht unserer Mentalität", erklärt die 20-Jährige, die von ihrem Trainer Thomas Wörle ein Extralob erhielt. "Sie hat ein gutes Spiel gemacht, sich voll reingehauen und sich für ihren Fleiß mit dem Tor belohnt." Prunkstück der Bayern-Elf ist seit Beginn der Rückrunde die Defensive, in den letzten sechs Spielen gab es nur fünf Gegentreffer, obwohl darunter Partien gegen die Top drei der Liga aus Frankfurt, Potsdam und Wolfsburg waren. "Aufgrund der starken Defensive konnten wir uns gegen Frankfurt im Spiel halten und es stand lange nur 0:1. Unsere Offensivspielerinnen wissen, dass die Abwehr 90 Minuten stabil bleiben kann und eine einzige gute Aktion reicht, um ein Tor zu erzielen. Das bringt Sicherheit, Kraft und Moral, und die ganze Mannschaft spielt momentan stark", so Wörle.

Wörle räumt ein, dass es aufgrund der Tabellensituation schwierig ist, die Spannung aufrechtzuerhalten, doch paradoxerweise hilft ausgerechnet die Verletztenmisere, einen Spannungsabfall zu verhindern. "Es ist hart, die vielen verletzten Spielerinnen wegzustecken, aber bei allem Nachteil ist es vielleicht ein Vorteil, dass andere Spielerinnen nachschieben, die gierig und gallig sind, wenn sie zum Einsatz kommen." Und soll es bis zum Saisonende nun auch weitergehen. "Wir wollen noch so viele Punkte holen wie möglich. Wir sind ungeschlagen und das wollen wir weiterführen."

[mj]

Der FC Bayern München erweist sich in der Frauen-Bundesliga weiter als Favoritenschreck. Ende Februar kassierte Meister VfL Wolfsburg bei den Münchnerinnen seine bisher einzige Saisonniederlage, am Ostermontag wäre dem ungeschlagenen Tabellenführer 1. FFC Frankfurt beim 1:1 vor der stattlichen Kulisse von 1630 Zuschauern im Stadion an der Grünwalder Straße am Ende fast das gleiche Schicksal widerfahren.

Trotz einer Vielzahl verletzter Stammspielerinnen (Sarah Hagen, Leonie Maier, Laura Feiersinger, Nicole Cross und Carina Wenninger) und einem vierten Tabellenplatz, der nach unten gut abgesichert ist, und nach oben keine großen Sprünge mehr ermöglicht, besticht die Münchner Elf durch ungebrochene Moral und Leidenschaft.

Auch gegen Frankfurt riss das Verletzungspech nicht ab, Sarah Romert musste mit Verdacht auf Kreuzbandriss im rechten Knie in der 12. Minute ausgewechselt werden. Doch für sie kam Clara Schöne, die mit ihrem späten Ausgleichstreffer in der 83. Minute sich und ihr aufopferungsvoll kämpfendes Team belohnte. "Frankfurt wollte offenbar das 1:0 herunterspielen. Aber wir haben bis zum Ende nicht aufgegeben, die ganze Mannschaft hat gekämpft und Vollgas gegeben, deswegen denke ich, dass es verdient war, dass wir noch ein Unentschieden rausgeholt haben", so Schöne freudestrahlend im Interview mit DFB.de.

Haarscharf am Siegtreffer vorbei

Dabei profitierte Schöne bei ihrem Treffer von einem kapitalen Schnitzer von Frankfurts Torhüterin Desirée Schumann, die nach einer Flanke von Eunice Beckmann den Ball aus den Fingern gleiten ließ. "Irgendwie hatte ich eine Vorahnung", so Schöne. "Ich bin dem Ball nachgegangen und sie hat den Ball glücklicherweise noch fallen lassen. Sowas gehört auch zum Fußball, man darf nie abschalten und so habe ich es ausgenutzt." Und fast wäre dem FC Bayern München, in dessen Anfangsformation nur vier Spielerinnen standen, die bereits das Hinspiel in Frankfurt bestritten, sogar der Siegtreffer gelungen, doch einen Schuss von Vanessa Bürki lenkte Schumann mit den Fingerspitzen an die Latte.

Die in dieser Saison an Hiobsbotschaften gewöhnten Münchnerinnen ließen sich auch durch die neuerliche Verletzung einer Stammspielerin nicht lange aus dem Gleichgewicht bringen. "Ich war kurzzeitig sehr geschockt, aber als ich dann gehört habe, dass ich auf den Platz soll, habe ich abgeschaltet und das komplett verdrängt. Es tut mir für Sarah natürlich sehr Leid und ich hoffe, dass es nicht allzu schlimm ist und dass sie schnell wieder auf den Platz kommt", so Schöne. "Wir haben sie in der Pause in der Kabine gesehen. Sie war schon wieder ganz gut drauf und hat uns auch noch mal ermutigt, wir sollen wenigstens noch einen Punkt holen. Das war dann in unseren Köpfen drin und wir haben das noch hingekriegt."

Nie den Glauben verlieren

Es ist eine der neuen Stärken im Münchner Team, nie den Glauben an sich zu verlieren. "Wir haben viel dafür im Training getan, das entspricht unserer Mentalität", erklärt die 20-Jährige, die von ihrem Trainer Thomas Wörle ein Extralob erhielt. "Sie hat ein gutes Spiel gemacht, sich voll reingehauen und sich für ihren Fleiß mit dem Tor belohnt." Prunkstück der Bayern-Elf ist seit Beginn der Rückrunde die Defensive, in den letzten sechs Spielen gab es nur fünf Gegentreffer, obwohl darunter Partien gegen die Top drei der Liga aus Frankfurt, Potsdam und Wolfsburg waren. "Aufgrund der starken Defensive konnten wir uns gegen Frankfurt im Spiel halten und es stand lange nur 0:1. Unsere Offensivspielerinnen wissen, dass die Abwehr 90 Minuten stabil bleiben kann und eine einzige gute Aktion reicht, um ein Tor zu erzielen. Das bringt Sicherheit, Kraft und Moral, und die ganze Mannschaft spielt momentan stark", so Wörle.

Wörle räumt ein, dass es aufgrund der Tabellensituation schwierig ist, die Spannung aufrechtzuerhalten, doch paradoxerweise hilft ausgerechnet die Verletztenmisere, einen Spannungsabfall zu verhindern. "Es ist hart, die vielen verletzten Spielerinnen wegzustecken, aber bei allem Nachteil ist es vielleicht ein Vorteil, dass andere Spielerinnen nachschieben, die gierig und gallig sind, wenn sie zum Einsatz kommen." Und soll es bis zum Saisonende nun auch weitergehen. "Wir wollen noch so viele Punkte holen wie möglich. Wir sind ungeschlagen und das wollen wir weiterführen."