Cindy König: "Respekt kann nicht schaden"

Ein weiterer großer Name im deutschen Fußball ist zurück in der Allianz Frauen-Bundesliga. Neben dem 1. FC Köln hat auch der SV Werder Bremen nach nur einem Jahr die direkte Rückkehr in Deutschlands höchste Spielklasse geschafft. Nun soll der nächste Schritt gelingen: Die Bremer wollen sich in der Bundesliga mittelfristig etablieren. Seit der Gründung der Abteilung im Sommer 2007 ist Cindy König mit dabei. Die 23-Jährige hat 14 Treffer zum Aufstieg beigesteuert. Im DFB.de-Interview spricht die Angreiferin über ihre Lehren aus dem Abstiegsjahr und über ihre Ziele für die neue Spielzeit mit dem SV Werder.

DFB.de: Frau König, was war letztlich ausschlaggebend für die direkte Rückkehr in die Allianz Frauen-Bundesliga?

Cindy König: Wir haben als Team gut zusammengearbeitet. Aber wir hatten natürlich auch die individuelle Klasse im Kader. Ich denke schon, dass unser Aufstieg verdient ist. Wir waren die gesamte Saison über die dominierende Mannschaft. Als wir das erste Mal aufgestiegen sind, haben wir es über den zweiten Platz geschafft. Das wollten wir unbedingt vermeiden. Wir wollten als Meister der Nord-Staffel hochgehen und auch das ist uns gelungen.

DFB.de: Wie groß war der Druck, es unbedingt schaffen zu wollen?

König: Ein gewisser Druck ist ja immer da. Da ist die Ligazugehörigkeit egal. Wir haben aber versucht, uns selbst keinen Druck zu machen und wollten frei aufspielen. Wir haben dann schon ziemlich schnell gemerkt, dass wir auf einem guten Weg sind. Letztlich war es nicht so, dass wir aufsteigen mussten. Es war vielmehr so, dass wir die Rückkehr in die Allianz Frauen-Bundesliga schaffen wollten.

DFB.de: Auch Sie persönlich können mit 14 Treffern zufrieden sein.

König: Ja, es war in Ordnung. Allerdings ist das zweitrangig. Für mich steht immer der Erfolg des Teams im Vordergrund. Viel wichtiger war es für mich, dass wir unser Mannschaftsziel erreicht haben. Um das zu erreichen, hätte ich zur Not auch ein, zwei Tore weniger geschossen. (lacht)

DFB.de: Im Sommer 2016 sind Sie mit 13 Punkten aus der Allianz Frauen-Bundesliga direkt wieder abgestiegen. Mit welchen Zielen treten Sie jetzt an?

König: Das erste und einzige Ziel kann nur der Klassenerhalt sein. Man hat in dieser Saison bereits gemerkt, dass wir als Mannschaft durch das Jahr in der Allianz Frauen-Bundesliga gereift sind und dass wir jetzt mehr Erfahrung auf diesem Niveau haben.

DFB.de: Welche Lehren konnte man aus der ersten Saison in der Allianz Frauen-Bundesliga ziehen?

König: Damals war die Allianz Frauen-Bundesliga für uns ein Abenteuer. Wir haben diese Herausforderung mit einer nahezu unveränderten Mannschaft angenommen. Am Ende haben wir es nicht geschafft. Aber es war trotzdem ein sehr wichtiges Jahr für uns alle. Es war hilfreich, dieses körperliche und robuste Spiel in der Allianz Frauen-Bundesliga kennenzulernen und wir wissen jetzt, was auf uns zukommt.

DFB.de: Was macht Ihnen Hoffnung, dass es dieses Jahr mit dem Klassenerhalt klappt?

König: Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können. Im DFB-Pokal haben wir Potsdam und Hoffenheim Duelle auf Augenhöhe geliefert und sie aus dem Wettbewerb geworfen. Es ist also nicht unmöglich, auch gegen solche Teams zu bestehen. In unserem ersten Jahr in der Allianz Frauen-Bundesliga sind wir oft mit zu viel Respekt bei den großen Gegnern angetreten. Ein gesunder Respekt kann grundsätzlich nicht schaden. Aber die Vorfreude überwiegt nun ganz eindeutig. Es ist toll, beispielsweise ein Auswärtsspiel in München bestreiten zu können. Duisburg hat es uns vorgemacht, dass man auch als Aufsteiger den Klassenerhalt schaffen kann. Es ist in jedem Spiel etwas möglich. Wir müssen nur an unsere Chance glauben.

DFB.de: Geht es auch darum, den SV Werder Bremen mittelfristig in der Allianz Frauen-Bundesliga zu etablieren?

König: Natürlich. Meiner Meinung nach gehört ein Verein wie der SV Werder auch im Frauenfußball in Deutschlands höchste Spielklasse. Es muss schon unser Ziel sein, dass wir dort eine gute Rolle spielen können.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat der Frauenfußball in Bremen?

König: Ich bin von Anfang an dabei, seit der Gründung der Abteilung am 1. Juli 2007. Ich bin also den ganzen Weg mitgegangen. Und die Anerkennung ist eigentlich mit jedem Jahr gewachsen. Wenn am Montag nach den Spielen unsere Geschäftsführer fragen, wie es gelaufen ist, oder ein Marco Bode als Aufsichtsratsvorsitzender uns gratuliert, ist es eine Wertschätzung, die uns sehr freut.

[sw]

Ein weiterer großer Name im deutschen Fußball ist zurück in der Allianz Frauen-Bundesliga. Neben dem 1. FC Köln hat auch der SV Werder Bremen nach nur einem Jahr die direkte Rückkehr in Deutschlands höchste Spielklasse geschafft. Nun soll der nächste Schritt gelingen: Die Bremer wollen sich in der Bundesliga mittelfristig etablieren. Seit der Gründung der Abteilung im Sommer 2007 ist Cindy König mit dabei. Die 23-Jährige hat 14 Treffer zum Aufstieg beigesteuert. Im DFB.de-Interview spricht die Angreiferin über ihre Lehren aus dem Abstiegsjahr und über ihre Ziele für die neue Spielzeit mit dem SV Werder.

DFB.de: Frau König, was war letztlich ausschlaggebend für die direkte Rückkehr in die Allianz Frauen-Bundesliga?

Cindy König: Wir haben als Team gut zusammengearbeitet. Aber wir hatten natürlich auch die individuelle Klasse im Kader. Ich denke schon, dass unser Aufstieg verdient ist. Wir waren die gesamte Saison über die dominierende Mannschaft. Als wir das erste Mal aufgestiegen sind, haben wir es über den zweiten Platz geschafft. Das wollten wir unbedingt vermeiden. Wir wollten als Meister der Nord-Staffel hochgehen und auch das ist uns gelungen.

DFB.de: Wie groß war der Druck, es unbedingt schaffen zu wollen?

König: Ein gewisser Druck ist ja immer da. Da ist die Ligazugehörigkeit egal. Wir haben aber versucht, uns selbst keinen Druck zu machen und wollten frei aufspielen. Wir haben dann schon ziemlich schnell gemerkt, dass wir auf einem guten Weg sind. Letztlich war es nicht so, dass wir aufsteigen mussten. Es war vielmehr so, dass wir die Rückkehr in die Allianz Frauen-Bundesliga schaffen wollten.

DFB.de: Auch Sie persönlich können mit 14 Treffern zufrieden sein.

König: Ja, es war in Ordnung. Allerdings ist das zweitrangig. Für mich steht immer der Erfolg des Teams im Vordergrund. Viel wichtiger war es für mich, dass wir unser Mannschaftsziel erreicht haben. Um das zu erreichen, hätte ich zur Not auch ein, zwei Tore weniger geschossen. (lacht)

DFB.de: Im Sommer 2016 sind Sie mit 13 Punkten aus der Allianz Frauen-Bundesliga direkt wieder abgestiegen. Mit welchen Zielen treten Sie jetzt an?

König: Das erste und einzige Ziel kann nur der Klassenerhalt sein. Man hat in dieser Saison bereits gemerkt, dass wir als Mannschaft durch das Jahr in der Allianz Frauen-Bundesliga gereift sind und dass wir jetzt mehr Erfahrung auf diesem Niveau haben.

DFB.de: Welche Lehren konnte man aus der ersten Saison in der Allianz Frauen-Bundesliga ziehen?

König: Damals war die Allianz Frauen-Bundesliga für uns ein Abenteuer. Wir haben diese Herausforderung mit einer nahezu unveränderten Mannschaft angenommen. Am Ende haben wir es nicht geschafft. Aber es war trotzdem ein sehr wichtiges Jahr für uns alle. Es war hilfreich, dieses körperliche und robuste Spiel in der Allianz Frauen-Bundesliga kennenzulernen und wir wissen jetzt, was auf uns zukommt.

DFB.de: Was macht Ihnen Hoffnung, dass es dieses Jahr mit dem Klassenerhalt klappt?

König: Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können. Im DFB-Pokal haben wir Potsdam und Hoffenheim Duelle auf Augenhöhe geliefert und sie aus dem Wettbewerb geworfen. Es ist also nicht unmöglich, auch gegen solche Teams zu bestehen. In unserem ersten Jahr in der Allianz Frauen-Bundesliga sind wir oft mit zu viel Respekt bei den großen Gegnern angetreten. Ein gesunder Respekt kann grundsätzlich nicht schaden. Aber die Vorfreude überwiegt nun ganz eindeutig. Es ist toll, beispielsweise ein Auswärtsspiel in München bestreiten zu können. Duisburg hat es uns vorgemacht, dass man auch als Aufsteiger den Klassenerhalt schaffen kann. Es ist in jedem Spiel etwas möglich. Wir müssen nur an unsere Chance glauben.

DFB.de: Geht es auch darum, den SV Werder Bremen mittelfristig in der Allianz Frauen-Bundesliga zu etablieren?

König: Natürlich. Meiner Meinung nach gehört ein Verein wie der SV Werder auch im Frauenfußball in Deutschlands höchste Spielklasse. Es muss schon unser Ziel sein, dass wir dort eine gute Rolle spielen können.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat der Frauenfußball in Bremen?

König: Ich bin von Anfang an dabei, seit der Gründung der Abteilung am 1. Juli 2007. Ich bin also den ganzen Weg mitgegangen. Und die Anerkennung ist eigentlich mit jedem Jahr gewachsen. Wenn am Montag nach den Spielen unsere Geschäftsführer fragen, wie es gelaufen ist, oder ein Marco Bode als Aufsichtsratsvorsitzender uns gratuliert, ist es eine Wertschätzung, die uns sehr freut.

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