Christoph Dabrowski: "Der gedankliche Spagat ist anspruchsvoll"

Auf drei Baustellen gleichzeitig arbeitet Christoph Dabrowski, seit dieser Saison U 19-Trainer von Hannover 96 in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga. Der langjährige Bundesligaprofi von Werder Bremen, Arminia Bielefeld, Hannover 96 und VfL Bochum (376 Erst-und Zweitligaspiele) bestreitet mit seiner Mannschaft am Sonntag (ab 14 Uhr) das Verfolgerduell gegen RB Leipzig. Aktuell belegt die Mannschaft von Dabrowski, der zuvor auch schon für die U 17 sowie als Co-Trainer für die Profis von Hannover 96 tätig war, hinter Tabellenführer Hertha BSC und dem VfL Wolfsburg Rang drei. RB liegt einen Platz und Punkt hinter Hannover. Außerdem absolviert der 38-Jährige die Ausbildung zum Fußball-Lehrer an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Hennef und ist bei Daniel Stendel, Cheftrainer von Hannovers Zweitligamannschaft, derzeit Praktikant.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der ehemalige Juniorennationalspieler mit Mitarbeiter Martin Bytomski über das Verfolgerduell gegen Leipzig, die bittere Erfahrung des Abstiegs aus der Bundesliga und über den Austausch mit RB-Trainer Achim Beierlorzer.

DFB.de: Sie mischen mit Ihrer Mannschaft in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga in der Spitzengruppe mit. Worauf wird es ankommen, um auch im Verfolgerduell gegen RB Leipzig erfolgreich zu sein, Herr Dabrowski?

Christoph Dabrowski: Wir müssen unser schnelles und offensives Spiel auch gegen Leipzig durchsetzen. Wenn wir uns nur auf die Stärken von RB konzentrieren, würde das unserem Leistungsvermögen nicht gerecht werden.

DFB.de: Wo sehen Sie die Stärken der Gäste?

Dabrowski: RB Leipzig verfügt über eine hohe individuelle Klasse. Die Mannschaft ist physisch stark, dazu auch sehr dynamisch. Das ist eine gefährliche Kombination. Aber Partien gegen solche Teams bringen uns weiter. In Duellen mit den Topteams der Liga können wir uns beweisen und weiterentwickeln.

DFB.de: Hertha BSC liegt mit acht Punkten Vorsprung auf Ihre Mannschaft an der Tabellenspitze. Kann Hannover 96 trotzdem noch ein Wort im Titelrennen mitreden?

Dabrowski: Bei der 0:4-Auswärtsniederlage in Berlin Ende September haben wir gesehen, dass die Hertha uns noch ein Stück voraus ist. Wir arbeiten weiter hart daran, die Lücke zu schließen. Für uns gilt es, geschlossen gegen individuell so stark besetzte Mannschaften wie Hertha oder Leipzig aufzutreten. Das ist unser Trumpf. Ob wir dann noch ganz oben angreifen können, hängt auch davon ab, ob Hertha noch einige Punkte liegen lässt.

DFB.de: Die U 17 von Hannover ist nach dem Abstieg in der vergangenen Saison nicht in der B-Junioren-Bundesliga am Ball. Macht sich das auch in der U 19 bemerkbar?

Dabrowski: Das ist sicher keine optimale Situation. Es ist auch nicht der Anspruch von Hannover 96. Wir betrachten es aber als einen Ausrutscher, der möglichst schon in dieser Saison korrigiert werden soll. Kurzfristig spüren wir keine Auswirkungen. Aber mittel- und langfristig wäre das ein klarer Nachteil gegenüber der Konkurrenz.



Auf drei Baustellen gleichzeitig arbeitet Christoph Dabrowski, seit dieser Saison U 19-Trainer von Hannover 96 in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga. Der langjährige Bundesligaprofi von Werder Bremen, Arminia Bielefeld, Hannover 96 und VfL Bochum (376 Erst-und Zweitligaspiele) bestreitet mit seiner Mannschaft am Sonntag (ab 14 Uhr) das Verfolgerduell gegen RB Leipzig. Aktuell belegt die Mannschaft von Dabrowski, der zuvor auch schon für die U 17 sowie als Co-Trainer für die Profis von Hannover 96 tätig war, hinter Tabellenführer Hertha BSC und dem VfL Wolfsburg Rang drei. RB liegt einen Platz und Punkt hinter Hannover. Außerdem absolviert der 38-Jährige die Ausbildung zum Fußball-Lehrer an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Hennef und ist bei Daniel Stendel, Cheftrainer von Hannovers Zweitligamannschaft, derzeit Praktikant.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der ehemalige Juniorennationalspieler mit Mitarbeiter Martin Bytomski über das Verfolgerduell gegen Leipzig, die bittere Erfahrung des Abstiegs aus der Bundesliga und über den Austausch mit RB-Trainer Achim Beierlorzer.

DFB.de: Sie mischen mit Ihrer Mannschaft in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga in der Spitzengruppe mit. Worauf wird es ankommen, um auch im Verfolgerduell gegen RB Leipzig erfolgreich zu sein, Herr Dabrowski?

Christoph Dabrowski: Wir müssen unser schnelles und offensives Spiel auch gegen Leipzig durchsetzen. Wenn wir uns nur auf die Stärken von RB konzentrieren, würde das unserem Leistungsvermögen nicht gerecht werden.

DFB.de: Wo sehen Sie die Stärken der Gäste?

Dabrowski: RB Leipzig verfügt über eine hohe individuelle Klasse. Die Mannschaft ist physisch stark, dazu auch sehr dynamisch. Das ist eine gefährliche Kombination. Aber Partien gegen solche Teams bringen uns weiter. In Duellen mit den Topteams der Liga können wir uns beweisen und weiterentwickeln.

DFB.de: Hertha BSC liegt mit acht Punkten Vorsprung auf Ihre Mannschaft an der Tabellenspitze. Kann Hannover 96 trotzdem noch ein Wort im Titelrennen mitreden?

Dabrowski: Bei der 0:4-Auswärtsniederlage in Berlin Ende September haben wir gesehen, dass die Hertha uns noch ein Stück voraus ist. Wir arbeiten weiter hart daran, die Lücke zu schließen. Für uns gilt es, geschlossen gegen individuell so stark besetzte Mannschaften wie Hertha oder Leipzig aufzutreten. Das ist unser Trumpf. Ob wir dann noch ganz oben angreifen können, hängt auch davon ab, ob Hertha noch einige Punkte liegen lässt.

DFB.de: Die U 17 von Hannover ist nach dem Abstieg in der vergangenen Saison nicht in der B-Junioren-Bundesliga am Ball. Macht sich das auch in der U 19 bemerkbar?

Dabrowski: Das ist sicher keine optimale Situation. Es ist auch nicht der Anspruch von Hannover 96. Wir betrachten es aber als einen Ausrutscher, der möglichst schon in dieser Saison korrigiert werden soll. Kurzfristig spüren wir keine Auswirkungen. Aber mittel- und langfristig wäre das ein klarer Nachteil gegenüber der Konkurrenz.

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DFB.de: Sie absolvieren gerade die Ausbildung zum Fußball-Lehrer. Wer vertritt sie, wenn Sie im rheinischen Hennef die Schulbank drücken?

Dabrowski: Mein Co-Trainer Michael Bauer übernimmt dann die Trainingsleitung. Das klappt gut, wir haben eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

DFB.de: Ist die Teilnahme am Lehrgang und das parallele Traineramt bei Hannover 96 stressig?

Dabrowski: Es ist schon eine Mammutaufgabe. Die Fahrten nach Hennef kosten nun einmal Zeit. Ich habe den Anspruch, mich komplett auf beide Situationen einzulassen. Das heißt, dass ich mich auf der einen Seite um die Belange der Mannschaft kümmere und auf der anderen Seite den vielschichtigen Input des Lehrgangs verarbeiten und anwenden will. Der gedankliche Spagat ist anspruchsvoll.

DFB.de: Welche Inhalte sind für Sie besonders interessant?

Dabrowski: Die Psychologie und die Physiologie, die Regelkunde und die Ernährung wecken bei mir besonders großes Interesse. Aber auch der Austausch während des Lehrgangs über das Gelernte und über den Traineralltag mit den anderen Teilnehmern ist gewinnbringend.

DFB.de: Mit welchen Trainerkollegen absolvieren Sie den Lehrgang?

Dabrowski: Unter anderem mit Heiko Gerber, Timo Rost und André Hofschneider, um nur einige Namen der homogenen Truppe zu nennen. Es macht großen Spaß.

DFB.de: Achim Beierlorzer, Trainer des nächsten Gegners RB Leipzig, schloss 2014 mit der Bestnote 1,0 den Lehrgang ab. Holen Sie sich Tipps von ihm?

Dabrowski: Achim ist ein prima Kollege, wir sind uns schon im U 17-Bereich begegnet. Es kommt schon einmal vor, dass ich ihn nach seiner Meinung frage, auch bei Inhalten des Lehrgangs. Andere Sichtweisen bringen mich weiter. Die eine Wahrheit gibt es oftmals auch gar nicht.

DFB.de: Ist Achim Beierlorzer so etwas wie ein Gegenkonzept zu Ihnen? Er hat keine Bundesligakarriere vorzuweisen, ist ausgebildeter Lehrer. Was sind die Vor- und Nachteile?

Dabrowski: Meine 15 Jahre im Profifußball will ich nicht missen. Achim Beierlorzer hatte sicher mehr Zeit, Erfahrungen als Trainer zu sammeln. Dafür verfüge ich aber über einen großen Erfahrungsschatz als Profifußballer. Das hat beides seine Vorteile. Wichtig ist, was man aus seinem Hintergrund macht. Deshalb gibt es aus meiner Sicht keinen besseren oder schlechteren Weg.

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DFB.de: Sie absolvieren aktuell im Rahmen des Lehrgangs ein Praktikum im eigenen Verein? Wie läuft es ab?

Dabrowski: Ich schaue unserem Cheftrainer Daniel Stendel über die Schulter. Daniel kenne ich gut, er war auch jahrelang beim 96-Nachwuchs als Trainer aktiv. Deshalb sind mir die Abläufe zum Teil noch bekannt.

DFB.de: Kam ein Praktikum bei einem anderen Profiklub nicht infrage?

Dabrowski: Das wäre sicher eine gewinnbringende Alternative gewesen. Dafür fehlt aber die Zeit. Würde ich das Praktikum bei einem anderen Verein absolvieren, wäre ich seltener bei meiner Mannschaft. Deshalb war das für mich keine Option.

DFB.de: Sie waren in der vergangenen Saison Co-Trainer der ersten Mannschaft unter Michael Frontzeck und Thomas Schaaf. Welche Erfahrungen haben Sie mitgenommen?

Dabrowski: Michael Frontzeck hat es verstanden, die Mannschaft mit seinen Ansprachen zu fesseln. Auch sein taktisches Gespür für Spielsituationen war beeindruckend. Thomas Schaaf hat mich mit seiner stoischen Ruhe fasziniert, gerade in der schwierigen Situation des Abstiegskampfes.

DFB.de: Am Ende der vergangenen Saison musste Hannover 96 dennoch in die 2. Bundesliga absteigen. Wie haben Sie die Zeit erlebt?

Dabrowski: Es war nervlich aufreibend. Das Ende war bitter, das ist völlig klar. Das hat mich getroffen. Ich habe aber auch viel mitgenommen, es hat mich geprägt. Ich hoffe dennoch, dass ich diese Erfahrung nicht noch einmal durchleben muss.

DFB.de: War es nach der Spielzeit für Sie keine Möglichkeit, im Profifußball zu bleiben?

Dabrowski: Die Einblicke, die ich im Seniorenbereich gewonnen habe, waren extrem wichtig für mich. Doch ich wollte eigene Entscheidungen treffen, die Mannschaft ansprechen und die Verantwortung auch für Fehler übernehmen. All das mache ich mit großer Leidenschaft. Ich bin bereit zu lernen. Die Position als Cheftrainer war der logische Schritt in meiner Trainerkarriere.

DFB.de: Wissen Ihre Spieler um Ihre lange Profikarriere? Plaudern Sie sogar manchmal aus dem Nähkästchen?

Dabrowski: Ich weiß gar nicht, ob die Jungs meinen Hintergrund so genau kennen. Fakt ist, dass ich keine alten Geschichten aufwärmen will. Meine Aufgabe ist es, meine Spieler zu motivieren, mit Herz und Leidenschaft die Herausforderungen des Nachwuchsfußballs auf höchstem Niveau zu meistern. Ich möchte ihnen klarmachen, dass sie alles dem Ziel, Profifußballer zu werden, unterordnen müssen, wenn sie es schaffen wollen.

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