Christian Ziege: "Gefühl kann man nicht in Worte fassen"

Christian Ziege war den Tränen nahe. So aufgewühlt hatte man den Routinier in seiner wechselvollen Karriere selten gesehen. "Im Dezember 2002 musste ich mich nach einer Notoperation mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass mir ein Bein amputiert wird. Es war lange fraglich, ob ich überhaupt wieder spielen kann - und jetzt mein Comeback in der Nationalmannschaft. Deshalb bedeutet mir mein 72. Länderspiel eine ganze Menge. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl, das ich kaum in Worte fassen kann", erklärte der 32-Jährige mit zitternder Stimme nach dem 7:0 im EM-Test der DFB-Auswahl gegen Malta in Freiburg und fügte an: "Das war ein langer Weg zurück aus der Reparatur."

Knapp zwei Jahre hatte es seit dem letzten Länderspiel von Ziege am 30. Juni 2002 im WM-Finale gegen Brasilien (0:2) gedauert, ehe der Europameister von 1996 in der 69. Minute für den jungen Philipp Lahm eingewechselt wurde. Der erst 21 Jahre alte Stuttgarter hat mittlerweile auf der linken Seite in der Vierer-Abwehrkette seinen Platz gefestigt, was Ziege aber nicht stört. "Lahm hat eine überragende Saison gespielt und sich seinen Platz verdient. Ich kann aber auch mit ihm zusammenspielen, denn ich bin nicht nur als Verteidiger einsetzbar", erklärte der ehemalige England-Legionär, der zum Saisonende beim Premier-League-Klub Tottenham Hotspur keinen neuen Vertrag bekommen hatte.

Dennoch schenkte DFB-Teamchef Rudi Völler nach dem verletzungsbedingten EM-Aus von Christian Rahn seinem zurzeit vereinslosen Vize-Weltmeister das Vertrauen: "Ich möchte der Mannschaft mit guten Leistungen helfen", sagte der ehemalige Italien-Legionär.

Mit Zieges Comeback zeigte sich Völler zufrieden: "In den wenigen Minuten konnte man sehen, dass er fit ist. Er wird uns nicht nur auf dem Platz, sondern auch hinter den Kulissen helfen. Er ist keiner, der von hinten bohrt. So ein Christian Ziege tut der Mannschaft gut, die ein wenig zu ruhig und verschlossen ist."

So schlimm sieht es Ziege aber nicht: "Es sind jetzt im Gegensatz zur WM 2002 viele jüngere Spieler dabei, die ruhiger sind. Aber es ist doch klar, dass man als junger Spieler nicht gleich die Klappe aufreißt. Ich habe aber dennoch den Eindruck, dass es hervorragend passt", meinte er über den Zustand des aktuellen EM-Aufgebotes. [ar]


[bild1]Christian Ziege war den Tränen nahe. So aufgewühlt hatte man den Routinier in seiner wechselvollen Karriere selten gesehen. "Im Dezember 2002 musste ich mich nach einer Notoperation mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass mir ein Bein amputiert wird. Es war lange fraglich, ob ich überhaupt wieder spielen kann - und jetzt mein Comeback in der Nationalmannschaft. Deshalb bedeutet mir mein 72. Länderspiel eine ganze Menge. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl, das ich kaum in Worte fassen kann", erklärte der 32-Jährige mit zitternder Stimme nach dem 7:0 im EM-Test der DFB-Auswahl gegen Malta in Freiburg und fügte an: "Das war ein langer Weg zurück aus der Reparatur."



Knapp zwei Jahre hatte es seit dem letzten Länderspiel von
Ziege am 30. Juni 2002 im WM-Finale gegen Brasilien (0:2) gedauert, ehe der Europameister von 1996 in der 69. Minute für den jungen Philipp Lahm eingewechselt wurde. Der erst 21 Jahre alte Stuttgarter hat mittlerweile auf der linken Seite in der
Vierer-Abwehrkette seinen Platz gefestigt, was Ziege aber nicht
stört. "Lahm hat eine überragende Saison gespielt und sich seinen Platz verdient. Ich kann aber auch mit ihm zusammenspielen, denn ich bin nicht nur als Verteidiger einsetzbar", erklärte der ehemalige England-Legionär, der zum Saisonende beim Premier-League-Klub Tottenham Hotspur keinen neuen Vertrag bekommen hatte.



Dennoch schenkte DFB-Teamchef Rudi Völler nach dem verletzungsbedingten EM-Aus von Christian Rahn seinem zurzeit vereinslosen Vize-Weltmeister das Vertrauen: "Ich möchte der Mannschaft mit guten Leistungen helfen", sagte der ehemalige Italien-Legionär.



Mit Zieges Comeback zeigte sich Völler zufrieden: "In den
wenigen Minuten konnte man sehen, dass er fit ist. Er wird uns
nicht nur auf dem Platz, sondern auch hinter den Kulissen helfen. Er ist keiner, der von hinten bohrt. So ein Christian Ziege tut der Mannschaft gut, die ein wenig zu ruhig und verschlossen ist."



So schlimm sieht es Ziege aber nicht: "Es sind jetzt im
Gegensatz zur WM 2002 viele jüngere Spieler dabei, die ruhiger
sind. Aber es ist doch klar, dass man als junger Spieler nicht
gleich die Klappe aufreißt. Ich habe aber dennoch den Eindruck,
dass es hervorragend passt", meinte er über den Zustand des
aktuellen EM-Aufgebotes.