Cacau: "Habe keine Stammplatzgarantie"

Claudemir Jerônimo Barreto - besser bekannt als Cacau - ist zurück. Zurück bei seinem Herzensverein VfB Stuttgart, für den der 307-fache Bundesligastürmer (88 Tore) von 2003 bis 2014 am Ball war und mit dem er 2007 Deutscher Meister wurde. Nachdem der 23-malige deutsche Nationalspieler und WM-Teilnehmer von 2010 in der abgelaufenen Saison für den japanischen Erstligisten Cerezo Osaka gespielt hatte, hielt sich das VfB-Urgestein bereits seit einigen Monaten bei der Drittligamannschaft der Schwaben fit. Jetzt unterschrieb er einen Vertrag bis zum Saisonende - und soll der abstiegsbedrohten U 23 des VfB Stuttgart zum Klassenverbleib verhelfen.

Im aktuellen DFB.de-Drittligainterview spricht Cacau, der in Brasilien geboren wurde und mit 18 Jahren nach Deutschland kam, mit dem Journalisten Christian Knoth über seine Rückkehr zum VfB Stuttgart, die spannende Zeit in Japan, die Entwicklung des asiatischen Fußballs, seine Aufgabe bei der U 23 und das kommende Spiel beim Aufsteiger Würzburger Kickers am Samstag (ab 14 Uhr), in dem er sein Debüt geben könnte.

DFB.de: Nachdem Sie bereits mehrere Monate bei der U 23 des VfB Stuttgart mittrainiert hatten, stehen Sie ab sofort im Kader der zweiten Mannschaft. Was hat Sie dazu bewogen, noch einmal im Trikot des VfB aufzulaufen, Herr Cacau?

Cacau: Die enge Verbindung zum VfB war auch 2014 nach meinem Wechsel zum japanischen Erstligisten Cerezo Osaka nie abgebrochen. Ich habe den Kontakt zum Verein gehalten, war auch in meinem Urlaub in Stuttgart zu Besuch. Dabei habe ich auch einige frühere Mitspieler und Leute aus dem Führungsteam getroffen. In den vergangenen Wochen habe ich gute Gespräche mit den Verantwortlichen des VfB geführt und möchte der Mannschaft jetzt helfen, den angestrebten Klassenverbleib zu erreichen. Die Entscheidung ist mir nicht schwer gefallen.

DFB.de: Neuer Co-Trainer der U 23 ist Ihr ehemaliger Mitspieler Andreas Hinkel. War das auch ein Grund für Ihr erneutes Engagement beim VfB?

Cacau: Nein, damit hatte das gar nichts zu tun. Als ich mich dazu entschlossen habe, für die U 23 zu spielen, war noch nicht einmal klar, dass Andreas Co-Trainer wird. Dass ich aber jetzt noch einmal mit ihm zusammenarbeite, ist trotzdem eine schöne Sache.

DFB.de: Ist es möglich, dass Sie dem VfB ebenfalls nach Ihrer aktiven Zeit in anderer Funktion erhalten bleiben?

Cacau: Ja, dazu haben wir uns auch schon ausgetauscht. Es ist aber noch nichts spruchreif. Wir werden uns in naher Zukunft noch einmal zusammensetzen.

DFB.de: Sie haben elf Jahre für die Profis des VfB gespielt, wurden unter anderem 2007 Deutscher Meister. Ist es jetzt auch eine Herzensangelegenheit für Sie?

Cacau: Definitiv. Ich freue mich, wieder ein Teil des Vereins zu sein. Die Deutsche Meisterschaft war ein einmaliges Erlebnis, das unvergesslich bleibt und mich auf ewig mit dem VfB verbindet. Ich werde mich immer mit Freude daran zurückerinnern.

DFB.de: Ab sofort gehen Sie in der 3. Liga auf Torejagd. Ist es nicht ungewöhnlich, als ehemaliger Bundesligastürmer, Nationalspieler und WM-Teilnehmer auf einmal drittklassig zu spielen?

Cacau: Stimmt schon. Ich habe damit aber kein Problem. Ganz im Gegenteil: Die U 23 ist eine sehr gute Mannschaft, die einen hervorragenden Charakter besitzt. Das Team verfügt über viel Potenzial, das allerdings noch nicht ausgeschöpft ist. Ich möchte die jungen Spieler auch dabei unterstützen, individuell besser zu werden.



Claudemir Jerônimo Barreto - besser bekannt als Cacau - ist zurück. Zurück bei seinem Herzensverein VfB Stuttgart, für den der 307-fache Bundesligastürmer (88 Tore) von 2003 bis 2014 am Ball war und mit dem er 2007 Deutscher Meister wurde. Nachdem der 23-malige deutsche Nationalspieler und WM-Teilnehmer von 2010 in der abgelaufenen Saison für den japanischen Erstligisten Cerezo Osaka gespielt hatte, hielt sich das VfB-Urgestein bereits seit einigen Monaten bei der Drittligamannschaft der Schwaben fit. Jetzt unterschrieb er einen Vertrag bis zum Saisonende - und soll der abstiegsbedrohten U 23 des VfB Stuttgart zum Klassenverbleib verhelfen.

Im aktuellen DFB.de-Drittligainterview spricht Cacau, der in Brasilien geboren wurde und mit 18 Jahren nach Deutschland kam, mit dem Journalisten Christian Knoth über seine Rückkehr zum VfB Stuttgart, die spannende Zeit in Japan, die Entwicklung des asiatischen Fußballs, seine Aufgabe bei der U 23 und das kommende Spiel beim Aufsteiger Würzburger Kickers am Samstag (ab 14 Uhr), in dem er sein Debüt geben könnte.

DFB.de: Nachdem Sie bereits mehrere Monate bei der U 23 des VfB Stuttgart mittrainiert hatten, stehen Sie ab sofort im Kader der zweiten Mannschaft. Was hat Sie dazu bewogen, noch einmal im Trikot des VfB aufzulaufen, Herr Cacau?

Cacau: Die enge Verbindung zum VfB war auch 2014 nach meinem Wechsel zum japanischen Erstligisten Cerezo Osaka nie abgebrochen. Ich habe den Kontakt zum Verein gehalten, war auch in meinem Urlaub in Stuttgart zu Besuch. Dabei habe ich auch einige frühere Mitspieler und Leute aus dem Führungsteam getroffen. In den vergangenen Wochen habe ich gute Gespräche mit den Verantwortlichen des VfB geführt und möchte der Mannschaft jetzt helfen, den angestrebten Klassenverbleib zu erreichen. Die Entscheidung ist mir nicht schwer gefallen.

DFB.de: Neuer Co-Trainer der U 23 ist Ihr ehemaliger Mitspieler Andreas Hinkel. War das auch ein Grund für Ihr erneutes Engagement beim VfB?

Cacau: Nein, damit hatte das gar nichts zu tun. Als ich mich dazu entschlossen habe, für die U 23 zu spielen, war noch nicht einmal klar, dass Andreas Co-Trainer wird. Dass ich aber jetzt noch einmal mit ihm zusammenarbeite, ist trotzdem eine schöne Sache.

DFB.de: Ist es möglich, dass Sie dem VfB ebenfalls nach Ihrer aktiven Zeit in anderer Funktion erhalten bleiben?

Cacau: Ja, dazu haben wir uns auch schon ausgetauscht. Es ist aber noch nichts spruchreif. Wir werden uns in naher Zukunft noch einmal zusammensetzen.

DFB.de: Sie haben elf Jahre für die Profis des VfB gespielt, wurden unter anderem 2007 Deutscher Meister. Ist es jetzt auch eine Herzensangelegenheit für Sie?

Cacau: Definitiv. Ich freue mich, wieder ein Teil des Vereins zu sein. Die Deutsche Meisterschaft war ein einmaliges Erlebnis, das unvergesslich bleibt und mich auf ewig mit dem VfB verbindet. Ich werde mich immer mit Freude daran zurückerinnern.

DFB.de: Ab sofort gehen Sie in der 3. Liga auf Torejagd. Ist es nicht ungewöhnlich, als ehemaliger Bundesligastürmer, Nationalspieler und WM-Teilnehmer auf einmal drittklassig zu spielen?

Cacau: Stimmt schon. Ich habe damit aber kein Problem. Ganz im Gegenteil: Die U 23 ist eine sehr gute Mannschaft, die einen hervorragenden Charakter besitzt. Das Team verfügt über viel Potenzial, das allerdings noch nicht ausgeschöpft ist. Ich möchte die jungen Spieler auch dabei unterstützen, individuell besser zu werden.

###more###

DFB.de: Gerald Asamoah schlug einen ähnlichen Weg ein, ließ seine Laufbahn bei der zweiten Mannschaft des FC Schalke 04 in der viertklassigen Regionalliga West ausklingen und bekam ein spektakuläres Abschiedsspiel vor ausverkauftem Haus. Wünschen Sie sich beim VfB auch einen solchen Karriere-Abschluss?

Cacau: Um ganz ehrlich zu sein: Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Erst einmal liegt die Konzentration auf der Restrunde in der 3. Liga. Was danach passiert, ist völlig offen. Ich habe mich noch nicht festgelegt, ob ich in der kommenden Saison weiterhin auf dem Platz stehe. Wenn ich noch genug Kraft habe und weiterhin die Lust am Fußballspielen verspüre, könnte ich mir auch vorstellen, noch ein Jahr dranzuhängen.

DFB.de: Sie hatten es bereits angesprochen. Vor Ihrer Rückkehr nach Stuttgart spielten Sie ein Jahr in Japan bei Cerezo Osaka. Was haben Sie dort für Erfahrungen gesammelt?

Cacau: Erst einmal muss ich betonen, dass Japan kulturell sehr speziell ist. Japaner sind sehr diszipliniert, unglaublich fleißig und verblüffend organisiert - manchmal sogar zu organisiert. Das ist auf dem Fußballplatz aber oft nicht hilfreich. Im Spiel ist auch eine gewisse Flexibilität gefragt. In Japan wird aber zu oft geradeaus gedacht. Das hindert einige Spieler daran, noch besser zu sein.

DFB.de: Der asiatische Fußball boomt dennoch. Vor allem chinesische Vereine legen hohe Summen für Spieler aus Europa auf den Tisch. Wie bewerten Sie das?

Cacau: Für die Qualität und den Bekanntheitsgrad der Liga ist es erst einmal positiv, wenn populäre Fußballer aus Europa nach China wechseln. Ob die hohen Summen allerdings "gesund" für den Markt sind, lasse ich mal dahin gestellt.

DFB.de: Gibt es diese Entwicklung auch in Japan?

Cacau: Nein, in Japan hat sich dieser Trend in den vergangenen Jahren nicht bestätigt. Es wird mittlerweile mehr auf die eigene Jugend gesetzt. In den 1990er Jahren waren aber beispielsweise sehr viele brasilianische Nationalspieler in Japan am Ball. Jorginho, 1994 Weltmeister und Deutscher Meister mit dem FC Bayern München, spielte unter anderem fünf Jahre für die Kashima Antlers. Daher liefen damals im brasilianischen Fernsehen viele japanische Spiele, die ich zusammen mit meiner Familie geschaut habe.

DFB.de: War das auch ein Grund für Ihren Wechsel in das Land der aufgehenden Sonne?

Cacau: Es hat auf jeden Fall mit dazu beigetragen. Ich kannte den japanischen Fußball bereits, konnte mir dadurch in etwa vorstellen, was mich dort erwartet. Außerdem war der frühere DFB-Nachwuchstrainer und Hoffenheimer Cheftrainer Marco Pezzaiuoli zu diesem Zeitpunkt in Osaka tätig. Als die Anfrage von ihm kam, habe ich schnell zugesagt. Zusammen mit meiner Familie bin ich das Abenteuer Japan angegangen. Jetzt leben wir wieder alle gemeinsam in Stuttgart.

DFB.de: Auch wir kommen zurück zum VfB: Am Samstag gastieren Sie mit der U 23 beim Aufsteiger Würzburger Kickers. Ist es geplant, dass Sie bereits in der Startelf stehen?

Cacau: Das müssen Sie den Trainer fragen. (lacht) Ich habe sicherlich keine Garantie auf einen Stammplatz. Klar ist, dass wir in Würzburg die ersten Punkte im neuen Jahr einfahren wollen.

DFB.de: 2016 wartet der VfB in der Tat noch auf die ersten Zähler. Wie bewerten Sie den Start in die Restrunde?

Cacau: Sowohl gegen Großaspach als auch beim FC Erzgebirge Aue haben die Jungs keine schlechte Leistung gezeigt. Vor allem in Aue sah das Spiel vielversprechend aus. Die Mannschaft agiert gut, hat eine klare Spielidee. Jetzt gilt es, das vorhandene Potenzial in Zählbares umzumünzen. In Würzburg wollen wir bereits damit anfangen.