Cacau besucht Klinik für psychisch Kranke - und denkt an seinen Vater

Der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau hat am Mittwoch die Stiftung Liebenau in Meckenbeuren besucht. Bereits seit dem Jahr 1870 fördert man hier Menschen mit einer geistigen Behinderung oder einer psychischen Erkrankung. Organisiert hatte den Besuch die im Behindertenfußball engagierte DFB-Stiftung Sepp Herberger. DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg und der frühere Bundesaußenminister Dr. Klaus Kinkel reisten ebenfalls an den Bodensee.

Bei einem Rundgang durch die St. Lukas Klinik für psychisch kranke Kinder und Jugendliche informierten sich die Gäste über die Arbeit der Stiftung Liebenau. Seit mehr als 140 Jahren engagiert sich die Einrichtung für Menschen mit Behinderungen. Nach Liebenau war Cacau gerne gekommen – auch aus einem sehr persönlichen Grund: "Mein Vater hatte eine psychische Erkrankung und wir haben aufgrund dessen immer sehr viel Unterstützung von Freunden und Bekannten erfahren", sagt Cacau: "Ich habe mir damals vorgenommen, für diese Hilfe einmal etwas zurückzugeben".

Neben speziellen Kliniken unterhält die Organisation Werkstätten für behinderte Menschen, darunter auch landwirtschaftliche Betriebe und ein Catering-Unternehmen. In den insgesamt 290 Einrichtungen in Deutschland und Österreich arbeiten rund 7000 Menschen mit und ohne Behinderung. Der Jahresumsatz liegt bei 300 Millionen Euro. Der frühere Bundesaußenminister und Vizekanzler Klaus Kinkel ist der Einrichtung seit Kindheitstagen, die er im nahen Tettnang verbracht hat, eng verbunden.

Wer gemeinsam arbeitet, treibt natürlich auch zusammen Sport: "Es ist beeindruckend zu sehen, wie gut man unsere Patienten über den Fußballsport erreichen kann", berichtete Dr. Sebastian Schlaich, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Liebenau. In seiner Klinik werden rund zwei Dutzend Kinder und Jugendliche vor allem aus Baden-Württemberg und Bayern betreut. Durchschnittlich sind die jungen Patienten etwa acht Wochen in Liebenau. "Es geht darum Lösungen zu finden, die ein Leben im gewohnten familiären Umfeld ermöglichen", so Schlaich.

Cacau: "Ich will etwas zurückgeben"

Nach dem Rundgang ging es direkt in die "gute Stube" der Einrichtung. In einem Seminarraum der früheren Schlosskirche erwarteten knapp 30 Fußballspieler der unterschiedlichen Stiftungseinrichtungen die DFB-Delegation, vor allem aber natürlich Cacau. Der 23-fache A-Nationalspieler, der 2010 in Südafrika zu Jogi Löws WM-Aufgebot gezählt hatte, nahm sich viel Zeit für die Gespräche und erfüllte wirklich alle Autogramm- und Fotowünsche.

"Ich bin vor 16 Jahren ohne meine Freunde und meine Familie nach Deutschland gekommen", beschreibt Cacau die Anfänge seiner Profilaufbahn: "In Brasilien habe ich in einer Fußballschule gespielt und hatte die Möglichkeit, in Deutschland ein Probetraining zu absolvieren." Für den 1. FC Nürnberg und den VfB Stuttgart bestritt Cacau 307 Bundesliga-Spiele und erzielte dabei 88 Tore. An ein Tor kann er sich bis heute noch besonders gut erinnern: "Der Treffer zum 4:0 gegen Australien bei der Fußball-WM 2010 war mir sehr wichtig." Zum Abschluss der Gesprächsrunde übergab der dreifache Familienvater Trainingsanzüge und Bälle an die Fußballmannschaften und wurde dann als Ehrenmitglied in die Fußballgemeinschaft der Stiftung Liebenau aufgenommen.

[th]

Der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau hat am Mittwoch die Stiftung Liebenau in Meckenbeuren besucht. Bereits seit dem Jahr 1870 fördert man hier Menschen mit einer geistigen Behinderung oder einer psychischen Erkrankung. Organisiert hatte den Besuch die im Behindertenfußball engagierte DFB-Stiftung Sepp Herberger. DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg und der frühere Bundesaußenminister Dr. Klaus Kinkel reisten ebenfalls an den Bodensee.

Bei einem Rundgang durch die St. Lukas Klinik für psychisch kranke Kinder und Jugendliche informierten sich die Gäste über die Arbeit der Stiftung Liebenau. Seit mehr als 140 Jahren engagiert sich die Einrichtung für Menschen mit Behinderungen. Nach Liebenau war Cacau gerne gekommen – auch aus einem sehr persönlichen Grund: "Mein Vater hatte eine psychische Erkrankung und wir haben aufgrund dessen immer sehr viel Unterstützung von Freunden und Bekannten erfahren", sagt Cacau: "Ich habe mir damals vorgenommen, für diese Hilfe einmal etwas zurückzugeben".

Neben speziellen Kliniken unterhält die Organisation Werkstätten für behinderte Menschen, darunter auch landwirtschaftliche Betriebe und ein Catering-Unternehmen. In den insgesamt 290 Einrichtungen in Deutschland und Österreich arbeiten rund 7000 Menschen mit und ohne Behinderung. Der Jahresumsatz liegt bei 300 Millionen Euro. Der frühere Bundesaußenminister und Vizekanzler Klaus Kinkel ist der Einrichtung seit Kindheitstagen, die er im nahen Tettnang verbracht hat, eng verbunden.

Wer gemeinsam arbeitet, treibt natürlich auch zusammen Sport: "Es ist beeindruckend zu sehen, wie gut man unsere Patienten über den Fußballsport erreichen kann", berichtete Dr. Sebastian Schlaich, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Liebenau. In seiner Klinik werden rund zwei Dutzend Kinder und Jugendliche vor allem aus Baden-Württemberg und Bayern betreut. Durchschnittlich sind die jungen Patienten etwa acht Wochen in Liebenau. "Es geht darum Lösungen zu finden, die ein Leben im gewohnten familiären Umfeld ermöglichen", so Schlaich.

Cacau: "Ich will etwas zurückgeben"

Nach dem Rundgang ging es direkt in die "gute Stube" der Einrichtung. In einem Seminarraum der früheren Schlosskirche erwarteten knapp 30 Fußballspieler der unterschiedlichen Stiftungseinrichtungen die DFB-Delegation, vor allem aber natürlich Cacau. Der 23-fache A-Nationalspieler, der 2010 in Südafrika zu Jogi Löws WM-Aufgebot gezählt hatte, nahm sich viel Zeit für die Gespräche und erfüllte wirklich alle Autogramm- und Fotowünsche.

"Ich bin vor 16 Jahren ohne meine Freunde und meine Familie nach Deutschland gekommen", beschreibt Cacau die Anfänge seiner Profilaufbahn: "In Brasilien habe ich in einer Fußballschule gespielt und hatte die Möglichkeit, in Deutschland ein Probetraining zu absolvieren." Für den 1. FC Nürnberg und den VfB Stuttgart bestritt Cacau 307 Bundesliga-Spiele und erzielte dabei 88 Tore. An ein Tor kann er sich bis heute noch besonders gut erinnern: "Der Treffer zum 4:0 gegen Australien bei der Fußball-WM 2010 war mir sehr wichtig." Zum Abschluss der Gesprächsrunde übergab der dreifache Familienvater Trainingsanzüge und Bälle an die Fußballmannschaften und wurde dann als Ehrenmitglied in die Fußballgemeinschaft der Stiftung Liebenau aufgenommen.

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