BVB-Profi Mats Hummels: "Real ist leicht favorisiert"

Mainz oder Madrid - Hauptsache zu Null. Ein Sieg ohne Gegentor ist Mats Hummels' Wunschergebnis für das Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid heute (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und bei Sky). Mit dem 2:0 gegen Mainz 05 am Wochenende hatte Borussia Dortmund die Generalprobe schon mal bestens bestanden. Dabei stand erstmals nach sechs Wochen wieder die Stamm-Innenverteidigung des Deutschen Meisters von 2011 und 2012 mit Hummels und seinem serbischen Nebenmann Neven Subotic auf dem Platz.

Der 24-malige Nationalspieler ist rechtzeitig zum Königsklassen-Knüller wieder in Form, nachdem er im Derby gegen Schalke 04 am 9. März eine Sprunggelenksverletzung erlitten hatte. Vier Wochen musste er pausieren. Nun hofft Hummels auf eine Wiederholung des Erfolgs aus der Champions-League-Gruppenphase, als die Dortmunder das madrilenische Starensemble inklusive den Nationalspielern Özil und Khedira 2:1 bezwingen konnten.

Im DFB.de-Interview spricht Hummels über das Länderspiel-Flair der deutsch-spanischen Halbfinalduelle, die vermeintliche Favoritenrolle für Real, die Lehre aus den Gruppenspielen und die steigende Anspannung vor diesem Topmatch.

Frage: Herr Hummels, inwiefern sind die beiden Champions-League-Halbfinalspiele von Dortmund und Bayern auch ein bisschen Länderspiele Deutschland gegen Spanien?

Mats Hummels: Sie sind tatsächlich schon nah dran. Sowohl Bayern als auch wir sind sehr deutsch geprägt. Bei Real und Barca ist der Anteil an Nationalspielern auch sehr hoch. Wenn man die Nationalelf sieht, spielen da zehn von elf Spielern aus diesen Klubs. Es ist ein kleiner Länderkampf.

Frage: Kann Deutschland damit nach einigen Niederlagen gegen Spanien ein Zeichen setzen?

Hummels: Wir können einfach zeigen, wie gut der deutsche Fußball inzwischen wieder ist - nach einem kleinen Durchhänger vor fünf, sechs Jahren. Mit der Halbfinalteilnahme hat das schon ganz gut geklappt. Aber damit das auch international und auf der Welt so wahrgenommen wird, müsste mindestens ein Team im Finale stehen.

Frage: Gegen Mainz hat die Defensive ungewohnt viele Konzentrationsfehler gemacht.



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Mainz oder Madrid - Hauptsache zu Null. Ein Sieg ohne Gegentor ist Mats Hummels' Wunschergebnis für das Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid heute (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und bei Sky). Mit dem 2:0 gegen Mainz 05 am Wochenende hatte Borussia Dortmund die Generalprobe schon mal bestens bestanden. Dabei stand erstmals nach sechs Wochen wieder die Stamm-Innenverteidigung des Deutschen Meisters von 2011 und 2012 mit Hummels und seinem serbischen Nebenmann Neven Subotic auf dem Platz.

Der 24-malige Nationalspieler ist rechtzeitig zum Königsklassen-Knüller wieder in Form, nachdem er im Derby gegen Schalke 04 am 9. März eine Sprunggelenksverletzung erlitten hatte. Vier Wochen musste er pausieren. Nun hofft Hummels auf eine Wiederholung des Erfolgs aus der Champions-League-Gruppenphase, als die Dortmunder das madrilenische Starensemble inklusive den Nationalspielern Özil und Khedira 2:1 bezwingen konnten.

Im DFB.de-Interview spricht Hummels über das Länderspiel-Flair der deutsch-spanischen Halbfinalduelle, die vermeintliche Favoritenrolle für Real, die Lehre aus den Gruppenspielen und die steigende Anspannung vor diesem Topmatch.

Frage: Herr Hummels, inwiefern sind die beiden Champions-League-Halbfinalspiele von Dortmund und Bayern auch ein bisschen Länderspiele Deutschland gegen Spanien?

Mats Hummels: Sie sind tatsächlich schon nah dran. Sowohl Bayern als auch wir sind sehr deutsch geprägt. Bei Real und Barca ist der Anteil an Nationalspielern auch sehr hoch. Wenn man die Nationalelf sieht, spielen da zehn von elf Spielern aus diesen Klubs. Es ist ein kleiner Länderkampf.

Frage: Kann Deutschland damit nach einigen Niederlagen gegen Spanien ein Zeichen setzen?

Hummels: Wir können einfach zeigen, wie gut der deutsche Fußball inzwischen wieder ist - nach einem kleinen Durchhänger vor fünf, sechs Jahren. Mit der Halbfinalteilnahme hat das schon ganz gut geklappt. Aber damit das auch international und auf der Welt so wahrgenommen wird, müsste mindestens ein Team im Finale stehen.

Frage: Gegen Mainz hat die Defensive ungewohnt viele Konzentrationsfehler gemacht.

Hummels: Ja, mit Ball vor allem. Aber ich glaube, heute wird das vor allem deshalb nicht vorkommen, weil Real anders stehen wird als Mainz. Nicht so tief, dadurch werden sich vielleicht mehr Räume ergeben. Dann schlägt man mal eher einen langen Ball, als das gegen Mainz der Fall war. Aber gerade, was das Gegenpressing angeht, waren wir vor allem zu Beginn und fast die ganze erste Halbzeit sehr gut dabei.

Frage: In der Vorrunde hieß es gegen Madrid 2:1 und 2:2. Welche Lehren kann die Mannschaft daraus fürs Halbfinale ziehen?

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Hummels: Ich glaube, dass für uns das wichtigere Spiel das Rückspiel war, aus dem wir Schlüsse ziehen können. In der zweiten Halbzeit haben wir nicht viel Land gesehen in Madrid, das müssen wir ehrlich zugeben. Mit dem späten Ausgleich war es zwar unglücklich, aber absolut verdient, dass sie noch getroffen haben. Daran sehen wir, was uns erwarten kann, wenn sie Vollgas geben und wir nicht bei hundert Prozent sind. Dazu darf es nicht kommen.

Frage: Ist die Ausgangsposition 50-zu-50, oder hat Real eine leichte Favoritenstellung?

Hummels: Realistisch muss man ihnen eine leichte Favoritenstellung zuschreiben. Sie ist nicht groß, aber leicht favorisiert würde ich Real als Außenstehender schon sehen. Aber wir sollten, ähnlich wie im Hinspiel in der Vorrunde, schon als Sieger vom Platz gehen, damit wir uns da berechtigte Hoffnungen machen können.

Frage: Was wäre im Hinspiel ein gutes Ergebnis?

Hummels: Ein Sieg zu Null. Ich habe keinen Bock, mit einem 0:4 nach Madrid zu fahren. Dann kämen wir wohl nicht mehr weiter.

Frage: Wie geht es Ihnen zurzeit. Kommen Sie nach Ihrer längeren Verletzungspause immer besser in den Tritt?

Hummels: Das Spiel gegen Mainz war sehr wichtig für mich. In der Woche davor gegen Fürth war ich so gut wie nicht gefordert, weil das Spiel in der ersten Halbzeit sehr früh entschieden war. Ich konnte ein paar Dinge vom Passspiel und vom Ballgefühl her probieren. So finde ich immer am besten rein und hoffe, dass das heute reicht. Eigentlich habe ich mich schon ganz gut gefühlt, hoffe aber, heute noch mal zwei, drei Prozent besser drauf zu sein.

Frage: Verspüren Sie in den Tagen bis zum Halbfinale eine steigende Anspannung?

Hummels:Bei mir kommt das Gefühl, wenn überhaupt, einen Tag vorher, meistens aber erst am Spieltag selber.