Bundestrainer Löw: "Mir ist völlig egal, wer uns zugelost wird"

Der Countdown läuft: Am Samstag (ab 18 Uhr, live im ZDF) werden in Paris die Vorrundengruppen für die EURO 2016 in Frankreich ausgelost. Sicher ist: Die Mannschaft gehört zu den Topteams in Lostopf 1. Aber welche Gegner warten im Sommer auf Joachim Löw und die deutschen Nationalspieler? Im DFB.de-Interview schaut der Bundestrainer voraus, blickt aber auch zurück auf die Nacht der Terrorangriffe während des Länderspiels im Stade de France am 13. November.

Frage: Herr Löw, was beschäftigt den Bundestrainer vor der Gruppenauslosung zur EM 2016 in Frankreich grundsätzlich?

Joachim Löw: Natürlich wird die Rückkehr nach Paris auch für mich speziell. Ich denke, dass ich mich mit ein paar Gedanken an den 13. November auf den Weg machen werde, auch an die Angehörigen der Opfer. So wird es wohl der gesamten Delegation des DFB gehen. Ich wünsche unseren französischen Gastgebern, dass sie schnell wieder zur Normalität zurückfinden. Frankreich ist eine große und traditionsreiche Fußballnation. Am Wochenende rückt mit der EM-Auslosung in Paris auch wieder der Fußball stärker ins Blickfeld. Frankreich wird ein hervorragender Gastgeber sein, in den nächsten Tagen genauso wie beim Turnier selbst. Wir haben also auch allen Grund, uns auf die Europameisterschaft zu freuen, den Blick nach vorn zu richten. Gemeinsam mit den Teilnehmern aus den anderen Nationen wollen wir in Paris aber auch dokumentieren, dass wir an unserer Lebensweise festhalten, die geprägt ist von Offenheit, Toleranz, Respekt, Solidarität und Freiheit. Wir lassen uns diese Werte nicht nehmen.

Frage: Einer der Lospaten wird Oliver Bierhoff sein. Hat der Manager von Ihnen einen bestimmten Auftrag bekommen?

Löw: Oliver hat das bei der Auslosung der WM-Qualifikationsgruppen in Sankt Petersburg schon ganz gut gemacht, er hat also Übung. Aber im Ernst: Mir ist völlig egal, wer uns zugelost wird. Für mich viel entscheidender ist, dass wir unmittelbar im Anschluss an die Auslosung endlich konkret in die weiteren Planungen und Vorbereitungen einsteigen können. Sportlich wie organisatorisch.

Frage: Wie entscheidend ist die Zusammensetzung der Gruppen für den Verlauf des Turniers?

Löw: Entscheidend sind für uns nicht die Gegner, entscheidend sind wir selbst. Alles hängt von uns ab. Und deswegen bin ich sehr optimistisch. Wir haben oft genug bewiesen, dass wir in der Lage sind, die Zeit der Vorbereitung optimal zu nutzen. Das wird uns auch diesmal gelingen. Turniere spielen zu können, ist für mich die größte Freude in meiner Tätigkeit als Bundestrainer. Das gilt vom ersten Gruppenspiel an, da es von Anfang an um viel geht. Und klar ist: Jeder Gegner bekommt von uns die volle Aufmerksamkeit. Wir werden auf alle Mannschaften gut vorbereitet sein - unabhängig davon, welche Gegner uns die Lose am Samstag bescheren werden.

Frage: Das Teilnehmerfeld wurde auf 24 Mannschaften erweitert. Inwieweit wird sich dadurch der Charakter des EM-Turniers ändern?

Löw: Aus sportlicher Sicht fand ich ein 16er-Feld für eine Europameisterschaft besser und auch für die Fans reizvoller. Ich kann aber verstehen, dass die kleineren Nationen eine Aufstockung positiv sehen. Am Ende werden sich immer die stärksten Mannschaften durchsetzen. Ob ein Turnier nun mit acht, 16 oder 24 Mannschaften gespielt wird, spielt für mich da keine Rolle.

[dfb]

Der Countdown läuft: Am Samstag (ab 18 Uhr, live im ZDF) werden in Paris die Vorrundengruppen für die EURO 2016 in Frankreich ausgelost. Sicher ist: Die Mannschaft gehört zu den Topteams in Lostopf 1. Aber welche Gegner warten im Sommer auf Joachim Löw und die deutschen Nationalspieler? Im DFB.de-Interview schaut der Bundestrainer voraus, blickt aber auch zurück auf die Nacht der Terrorangriffe während des Länderspiels im Stade de France am 13. November.

Frage: Herr Löw, was beschäftigt den Bundestrainer vor der Gruppenauslosung zur EM 2016 in Frankreich grundsätzlich?

Joachim Löw: Natürlich wird die Rückkehr nach Paris auch für mich speziell. Ich denke, dass ich mich mit ein paar Gedanken an den 13. November auf den Weg machen werde, auch an die Angehörigen der Opfer. So wird es wohl der gesamten Delegation des DFB gehen. Ich wünsche unseren französischen Gastgebern, dass sie schnell wieder zur Normalität zurückfinden. Frankreich ist eine große und traditionsreiche Fußballnation. Am Wochenende rückt mit der EM-Auslosung in Paris auch wieder der Fußball stärker ins Blickfeld. Frankreich wird ein hervorragender Gastgeber sein, in den nächsten Tagen genauso wie beim Turnier selbst. Wir haben also auch allen Grund, uns auf die Europameisterschaft zu freuen, den Blick nach vorn zu richten. Gemeinsam mit den Teilnehmern aus den anderen Nationen wollen wir in Paris aber auch dokumentieren, dass wir an unserer Lebensweise festhalten, die geprägt ist von Offenheit, Toleranz, Respekt, Solidarität und Freiheit. Wir lassen uns diese Werte nicht nehmen.

Frage: Einer der Lospaten wird Oliver Bierhoff sein. Hat der Manager von Ihnen einen bestimmten Auftrag bekommen?

Löw: Oliver hat das bei der Auslosung der WM-Qualifikationsgruppen in Sankt Petersburg schon ganz gut gemacht, er hat also Übung. Aber im Ernst: Mir ist völlig egal, wer uns zugelost wird. Für mich viel entscheidender ist, dass wir unmittelbar im Anschluss an die Auslosung endlich konkret in die weiteren Planungen und Vorbereitungen einsteigen können. Sportlich wie organisatorisch.

Frage: Wie entscheidend ist die Zusammensetzung der Gruppen für den Verlauf des Turniers?

Löw: Entscheidend sind für uns nicht die Gegner, entscheidend sind wir selbst. Alles hängt von uns ab. Und deswegen bin ich sehr optimistisch. Wir haben oft genug bewiesen, dass wir in der Lage sind, die Zeit der Vorbereitung optimal zu nutzen. Das wird uns auch diesmal gelingen. Turniere spielen zu können, ist für mich die größte Freude in meiner Tätigkeit als Bundestrainer. Das gilt vom ersten Gruppenspiel an, da es von Anfang an um viel geht. Und klar ist: Jeder Gegner bekommt von uns die volle Aufmerksamkeit. Wir werden auf alle Mannschaften gut vorbereitet sein - unabhängig davon, welche Gegner uns die Lose am Samstag bescheren werden.

Frage: Das Teilnehmerfeld wurde auf 24 Mannschaften erweitert. Inwieweit wird sich dadurch der Charakter des EM-Turniers ändern?

Löw: Aus sportlicher Sicht fand ich ein 16er-Feld für eine Europameisterschaft besser und auch für die Fans reizvoller. Ich kann aber verstehen, dass die kleineren Nationen eine Aufstockung positiv sehen. Am Ende werden sich immer die stärksten Mannschaften durchsetzen. Ob ein Turnier nun mit acht, 16 oder 24 Mannschaften gespielt wird, spielt für mich da keine Rolle.

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