Brzenska und Viktoria gegen Bayer: "Träume sind doch schön"

Ein Viertligist empfängt einen Champions-League-Teilnehmer, der FC Viktoria Köln erwartet heute (ab 19 Uhr, live auf Sky) in der zweiten Runde des DFB-Pokals Bayer 04 Leverkusen. Eine klare Sache? Auf den ersten Blick schon. Auf den zweiten allerdings nicht mehr. In der Saisonvorbereitung trennten sich die beiden Klubs 1:1.

Im DFB.de-Interview erklärt Viktorias Innenverteidiger Markus Brzenska, wie sein Traum von einer Sensation wahr werden könnte. Und dabei spricht der 31-Jährige aus Erfahrung. Zu seiner Zeit bei Energie Cottbus ist er 2011 mit dem damaligen Zweitligisten bis ins Halbfinale vorgedrungen. "Ich habe bisher viele schöne Dinge in meiner Karriere erleben dürfen, aber das war zweifellos ein Highlight und steht über allem", sagt der ehemalige U 21-Nationalspieler, der zuletzt wegen eines Muskelfaserrisses ausgefallen war, heute aber einsatzfähig ist.

DFB.de: Herr Brzenska, das DFB-Pokalspiel gegen Bayer Leverkusen steht an. Was überwiegt: Vorfreude oder Respekt?

Markus Brzenska: Ganz klar die Vorfreude. Wir treffen im eigenen Stadion, unter Flutlicht, vor wahrscheinlich vollem Haus auf einen Champions-League-Teilnehmer. Was kann man sich als Regionalligist mehr wünschen? Wir wollen die Aufgabe unverkrampft angehen und auch etwas genießen.

DFB.de: Träumen Sie auch von der Sensation?

Brzenska: Träume sind doch schön. Man sollte sie nicht verbieten. Aber wir wissen ganz genau, dass wir ein großes Wunder brauchen, wenn wir Leverkusen ausschalten wollen. Unter normalen Voraussetzungen werden wir kaum eine Chance haben.

DFB.de: In der Vorbereitung haben Sie mit Viktoria Köln aber ein 1:1 gegen Bayer 04 geholt.

Brzenska: Sie sagen es: in der Vorbereitung. Meine Erfahrung sagt mir, dass man diese Begegnungen auf keinen Fall als Maßstab für ein Pflichtspiel nehmen sollte. Vielleicht ist dieses Unentschieden rückblickend sogar ein Nachteil für uns, weil Leverkusen gewarnt sein könnte. Die wissen jetzt, dass wir auch ein bisschen kicken können. Komplett unterschätzen werden die uns also sicher nicht.

DFB.de: Macht dieses Unentschieden nicht auch ein bisschen Hoffnung?

Brzenska: Doch, doch. Wenn alles perfekt läuft, können wir vielleicht lange mithalten und das Spiel offen gestalten. Wenn uns das gelingt, ist eventuell tatsächlich etwas möglich. Dann könnte Euphorie aufkommen. Das müssen wir schaffen. Ein frühes Gegentor wäre natürlich tödlich.



Ein Viertligist empfängt einen Champions-League-Teilnehmer, der FC Viktoria Köln erwartet heute (ab 19 Uhr, live auf Sky) in der zweiten Runde des DFB-Pokals Bayer 04 Leverkusen. Eine klare Sache? Auf den ersten Blick schon. Auf den zweiten allerdings nicht mehr. In der Saisonvorbereitung trennten sich die beiden Klubs 1:1.

Im DFB.de-Interview erklärt Viktorias Innenverteidiger Markus Brzenska, wie sein Traum von einer Sensation wahr werden könnte. Und dabei spricht der 31-Jährige aus Erfahrung. Zu seiner Zeit bei Energie Cottbus ist er 2011 mit dem damaligen Zweitligisten bis ins Halbfinale vorgedrungen. "Ich habe bisher viele schöne Dinge in meiner Karriere erleben dürfen, aber das war zweifellos ein Highlight und steht über allem", sagt der ehemalige U 21-Nationalspieler, der zuletzt wegen eines Muskelfaserrisses ausgefallen war, heute aber einsatzfähig ist.

DFB.de: Herr Brzenska, das DFB-Pokalspiel gegen Bayer Leverkusen steht an. Was überwiegt: Vorfreude oder Respekt?

Markus Brzenska: Ganz klar die Vorfreude. Wir treffen im eigenen Stadion, unter Flutlicht, vor wahrscheinlich vollem Haus auf einen Champions-League-Teilnehmer. Was kann man sich als Regionalligist mehr wünschen? Wir wollen die Aufgabe unverkrampft angehen und auch etwas genießen.

DFB.de: Träumen Sie auch von der Sensation?

Brzenska: Träume sind doch schön. Man sollte sie nicht verbieten. Aber wir wissen ganz genau, dass wir ein großes Wunder brauchen, wenn wir Leverkusen ausschalten wollen. Unter normalen Voraussetzungen werden wir kaum eine Chance haben.

DFB.de: In der Vorbereitung haben Sie mit Viktoria Köln aber ein 1:1 gegen Bayer 04 geholt.

Brzenska: Sie sagen es: in der Vorbereitung. Meine Erfahrung sagt mir, dass man diese Begegnungen auf keinen Fall als Maßstab für ein Pflichtspiel nehmen sollte. Vielleicht ist dieses Unentschieden rückblickend sogar ein Nachteil für uns, weil Leverkusen gewarnt sein könnte. Die wissen jetzt, dass wir auch ein bisschen kicken können. Komplett unterschätzen werden die uns also sicher nicht.

DFB.de: Macht dieses Unentschieden nicht auch ein bisschen Hoffnung?

Brzenska: Doch, doch. Wenn alles perfekt läuft, können wir vielleicht lange mithalten und das Spiel offen gestalten. Wenn uns das gelingt, ist eventuell tatsächlich etwas möglich. Dann könnte Euphorie aufkommen. Das müssen wir schaffen. Ein frühes Gegentor wäre natürlich tödlich.

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DFB.de: In der ersten Runde gegen Union Berlin haben Sie auch zurückgelegen und die Partie noch gedreht...

Brzenska: ... aber man kann - bei allem Respekt - Union Berlin nicht mit Bayer 04 Leverkusen vergleichen. Das ist noch einmal ein großer Qualitätsunterschied. Gegen Union haben wir ein tolles Spiel gemacht und völlig verdient gewonnen. Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft. Daran müssen wir anknüpfen. Dann werden wir sehen, was passiert.

DFB.de: Sie kennen sich aus mit Überraschungen im DFB-Pokal. Zu Ihrer Zeit in Cottbus haben Sie mit Energie 2011 sensationell das Halbfinale erreicht. Wie haben Sie das erlebt?

Brzenska: Es war grandios. Cottbus war damals noch Zweitligist. Wir haben uns erst gegen einen Amateurverein durchgesetzt und danach gegen den SC Freiburg. Das war noch nicht so überraschend. Das 3:1 im Achtelfinale beim VfL Wolfsburg war dann allerdings die erste echte Sensation. Bei denen standen zum Beispiel Edin Dzeko, Grafite, Diego, Mario Mandzukic und Diego Benaglio auf dem Platz. Im Viertelfinale haben wir unseren Lauf gegen die TSG Hoffenheim fortgesetzt. Leider war danach im Halbfinale gegen den MSV Duisburg beim 1:2 Schluss. Wir hätten gerne unseren Traum vom Endspiel in Berlin verwirklicht, aber ich denke trotzdem gerne daran zurück. Ich habe bisher viele schöne Dinge in meiner Karriere erleben dürfen, diese tollen Pokalabende waren jedoch zweifellos Highlights und stehen über allem. Allerdings sollte ich, sollten wir jetzt nach vorne schauen. Auch mit Viktoria Köln haben wir große Ziele.

DFB.de: Welche zum Beispiel?

Brzenska: Es muss unser Anspruch sein, um den Aufstieg mitzuspielen - aber das wird eine sehr schwere Aufgabe. Ich bin jetzt fast zwei Jahre bei der Viktoria und habe in dieser Zeit festgestellt, dass die Regionalliga eine unheimlich komplizierte Spielklasse ist. Es gibt eine breite Spitzengruppe, in der mehrere Klubs unsere Ziele verfolgen. Und dann reicht es ja nicht, dort Meister zu werden. Man muss sich noch in den Relegationsspielen durchsetzen. Das ist wirklich eine Herausforderung, der wir uns jedoch gerne stellen. Wir haben die Qualität im Kader, um unsere Ziele zu erreichen. Zu viele Ausrutscher dürfen wir uns allerdings auf diesem Weg nicht mehr erlauben.