Brych: "Ich will zur EM nach Frankreich"

Deutschlands bester Schiedsrichter der vergangenen Saison heißt Dr. Felix Brych. In Mainz erhielt der 40-Jährige aus den Händen von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach die Auszeichnung als Schiedsrichter des Jahres 2014/2015. Im DFB.de-Interview spricht der Preisträger mit Mitarbeiter David Bittner über besondere Spiele, seine Entwicklung als Referee und das nächste große Karriereziel.

DFB.de: Herr Dr. Brych, herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung als "DFB-Schiedsrichter des Jahres"! Welchen Stellenwert hat dieser Titel für Sie als Unparteiischer?

Dr. Felix Brych: Die Freude darüber ist wirklich sehr groß. Denn diese Auszeichnung ist Feedback und Bestätigung der Leistungen einer ganzen Saison durch das Fachgremium der DFB-Schiedsrichter-Kommission. Und deren Anerkennung hat einen hohen Stellenwert für mich.

DFB.de: Bereits 2012 kamen Sie bei Olympia in London zum Einsatz, ein Jahr später beim Confederations Cup in Brasilien und 2014 schließlich bei der Weltmeisterschaft. Empfinden Sie es auch so, dass Sie sich derzeit auf dem Höhepunkt Ihrer Karriere befinden?

Brych: Das kann ich erst sagen, wenn es eines Tages vorbei ist. (lacht) Aber in der Tat: Es ist im Moment eine super Zeit, die ich sehr genieße. In den vergangenen Jahren hatte ich mit meinem Team viele spannende Ereignisse und durfte tolle Spiele pfeifen. Es läuft derzeit ziemlich erfolgreich.

DFB.de Wie leicht fiel Ihnen nach der Weltmeisterschaft eigentlich der Einstieg in die vergangene Saison? Fußballer brauchen ja manchmal etwas länger, um nach einem großen Turnier in den Ligaalltag zurückzufinden...

Brych: Ich wusste selbst nicht so richtig, wie sich die Dinge nach der WM entwickeln würden. Aber ich kam gut in die Saison rein, hatte einen guten Zugriff auf die Spiele. Am Ende kam eine prima Saison heraus, die auch meine persönlichen Erwartungen übertroffen hat. Deshalb freut mich die aktuelle Auszeichnung, auch weil sie meine eigene Wahrnehmung bestätigt.

DFB.de: Dürfen Sie sich als Schiedsrichter erlauben, den derzeitigen Erfolg auch ein wenig zu genießen?

Brych: Ich habe mir sogar unbedingt vorgenommen, die jetzige Zeit zu genießen! Und dazu tauche ich zwischen den Spielen auch gerne mal kurz ab. Mir selbst ist wichtig, dass ich bei meinen Einsätzen die richtigen Leute um mich herum habe: zum einen meine Assistenten Mark Borsch und Stefan Lupp, aber seit 2014 auch Bastian Dankert und Marco Fritz, die als Torrichter fest in meinem Team sind. Diese Truppe passt sehr gut zusammen.



Deutschlands bester Schiedsrichter der vergangenen Saison heißt Dr. Felix Brych. In Mainz erhielt der 40-Jährige aus den Händen von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach die Auszeichnung als Schiedsrichter des Jahres 2014/2015. Im DFB.de-Interview spricht der Preisträger mit Mitarbeiter David Bittner über besondere Spiele, seine Entwicklung als Referee und das nächste große Karriereziel.

DFB.de: Herr Dr. Brych, herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung als "DFB-Schiedsrichter des Jahres"! Welchen Stellenwert hat dieser Titel für Sie als Unparteiischer?

Dr. Felix Brych: Die Freude darüber ist wirklich sehr groß. Denn diese Auszeichnung ist Feedback und Bestätigung der Leistungen einer ganzen Saison durch das Fachgremium der DFB-Schiedsrichter-Kommission. Und deren Anerkennung hat einen hohen Stellenwert für mich.

DFB.de: Bereits 2012 kamen Sie bei Olympia in London zum Einsatz, ein Jahr später beim Confederations Cup in Brasilien und 2014 schließlich bei der Weltmeisterschaft. Empfinden Sie es auch so, dass Sie sich derzeit auf dem Höhepunkt Ihrer Karriere befinden?

Brych: Das kann ich erst sagen, wenn es eines Tages vorbei ist. (lacht) Aber in der Tat: Es ist im Moment eine super Zeit, die ich sehr genieße. In den vergangenen Jahren hatte ich mit meinem Team viele spannende Ereignisse und durfte tolle Spiele pfeifen. Es läuft derzeit ziemlich erfolgreich.

DFB.de Wie leicht fiel Ihnen nach der Weltmeisterschaft eigentlich der Einstieg in die vergangene Saison? Fußballer brauchen ja manchmal etwas länger, um nach einem großen Turnier in den Ligaalltag zurückzufinden...

Brych: Ich wusste selbst nicht so richtig, wie sich die Dinge nach der WM entwickeln würden. Aber ich kam gut in die Saison rein, hatte einen guten Zugriff auf die Spiele. Am Ende kam eine prima Saison heraus, die auch meine persönlichen Erwartungen übertroffen hat. Deshalb freut mich die aktuelle Auszeichnung, auch weil sie meine eigene Wahrnehmung bestätigt.

DFB.de: Dürfen Sie sich als Schiedsrichter erlauben, den derzeitigen Erfolg auch ein wenig zu genießen?

Brych: Ich habe mir sogar unbedingt vorgenommen, die jetzige Zeit zu genießen! Und dazu tauche ich zwischen den Spielen auch gerne mal kurz ab. Mir selbst ist wichtig, dass ich bei meinen Einsätzen die richtigen Leute um mich herum habe: zum einen meine Assistenten Mark Borsch und Stefan Lupp, aber seit 2014 auch Bastian Dankert und Marco Fritz, die als Torrichter fest in meinem Team sind. Diese Truppe passt sehr gut zusammen.

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DFB.de: Sie wirken entspannter als noch vor ein paar Jahren, waren neulich sogar mal Studiogast in der TV-Show von Stefan Raab. Woher kommt auf einmal die Lockerheit?

Brych: Es gab wohl auch mal eine Phase in meiner Karriere, in der es nicht so spaßig war, als der Druck manches überlagert hat. Dass ich zuletzt an den großen Turnieren teilnehmen durfte, hat sicherlich etwas von dem persönlichen Druck genommen - und deshalb sehe ich manche Dinge inzwischen entspannter. Dass es vor einem Einsatz bereits Freude macht, die Tasche für die nächsten zwei Tage zu packen, ist immer schon ein gutes Zeichen.

DFB.de: Wenn Sie nicht gerade international unterwegs sind, pfeifen Sie in der Bundesliga meistens die Spiele, die besonderes Konfliktpotenzial bergen. Wie gehen Sie mit diesem ständigen Druck um?

Brych: Bei den Spitzenspielen gibt es natürlich ein gewisses Risiko, in den medialen Fokus zu geraten - aber die Ansetzung zu solchen Spielen sehe ich auch als Auszeichnung. Es war ein langer Weg, an solche Spiele heranzukommen. Als Schiedsrichter liebt man die Herausforderung und nimmt sie immer wieder gerne an. Und wenn die eigene Leistung stimmt, kann man auch an diesen Spielen Spaß empfinden.

DFB.de: Und wenn zwischendurch einmal ein Einsatz in der 2. Bundesliga oder gar in der 3. Liga ruft?

Brych: Auch hier habe ich kein Problem, mich zu motivieren und diese Spiele konzentriert anzugehen. Denn ich will in jedem Spiel meiner Verantwortung und auch der Erwartungshaltung der Vereine gerecht werden. Ich habe gemerkt, dass die im Laufe der Jahre größer geworden ist.

DFB.de: Mit Ihren 40 Jahren hätte Sie theoretisch noch fünf Jahre internationale Karriere vor sich. Wie planbar ist für Sie Ihr weiterer Karriereweg?

Brych: Auf viele Dinge wie Spielansetzungen habe ich keinerlei Einfluss. Auch Einzelentscheidungen auf dem Platz muss ich manchmal weitestgehend unvorbereitet treffen. Der einzige planbare Faktor für einen Schiedsrichter ist die Fitness - und daran arbeite ich sehr intensiv. Ich setze mir stets das Ziel, meine Fitness so gut aufzubauen, dass sie den Anforderungen einer langen Saison standhält.

DFB.de: Und welche sportlichen Ziele haben Sie sich noch gesetzt?

Brych: Im kommenden Sommer möchte ich mit meinem Team bei der Europameisterschaft in Frankreich dabei sein. Aber über die Saison hinaus habe ich noch nicht geschaut. Ich genieße derzeit die Zeit, getreu dem Motto: "Der Weg ist das Ziel." Und je länger dieser Weg noch andauert, desto besser.