Breuer: "Ein Verein wie der 1. FC Köln gehört in die Frauen-Bundesliga"

Der 1. FC Köln ist wieder da. Nach einem Jahr in der 2. Bundesliga hat die Mannschaft von Trainer Willi Breuer die direkte Rückkehr in die Allianz Frauen-Bundesliga geschafft. Im DFB.de-Interview spricht der 62-Jährige über die Herausforderungen im Oberhaus. Er erklärt, warum seine Mannschaft zum jetzigen Zeitpunkt nicht konkurrenzfähig ist und wie er das ändern will. Und Breuer macht deutlich, dass sein Team nicht mehr wie das Häschen vor der Schlange auftreten soll. Zum Schluss spricht Breuer auch noch über eine Herzensangelegenheit: Seit dieser Woche ist er nämlich wieder Trainer der Nationalmannschaft der Fußballer mit intellektueller Beeinträchtigung.

DFB.de: Herr Breuer, der 1. FC Köln kehrt nach einem Jahr in die Allianz Frauen-Bundesliga zurück. Haben Sie Sorge, dass die Mannschaft noch nicht reif ist für diese Aufgabe?

Willi Breuer: Nach unserem Abstieg im vergangenen Sommer haben wir einen kompletten Umbruch vollzogen. Wir haben die Mannschaft extrem verjüngt. Niemand hatte damit gerechnet, dass wir die direkte Rückkehr schaffen würden. Die Frage, ob uns noch ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga gut getan hätte, stellt sich nicht mehr. Die Mannschaft hat den Aufstieg geschafft. Und wir nehmen die Herausforderung gerne an. Allerdings wissen wir auch, dass wir mit unserem aktuellen Kader nicht konkurrenzfähig sein werden. Wir müssen uns verstärken.

DFB.de: Was fehlt im Kader?

Breuer: Vor allem Erfahrung und Qualität. Vor zwei Jahren waren wir meiner Meinung nach sportlich besser besetzt, sind aber dennoch abgestiegen. Aus dieser Erkenntnis müssen wir die richtigen Schlüsse ziehen. Wir brauchen vier bis fünf erfahrene Spielerinnen, die bereits ihre Leistung in der Allianz Frauen-Bundesliga gebracht haben. Sonst könnten wir wieder ganz große Probleme bekommen.

DFB.de: Sind Sie bezüglich Zugängen auf einem guten Weg?

Breuer: Wir haben viele Gespräche geführt und positives Feedback bekommen. Aber unterschrieben ist noch nichts. Die Rückkehr in die Allianz Frauen-Bundesliga macht uns für viele potenzielle Verstärkungen interessant. Ein ganz entscheidendes Problem ist allerdings die Wohnungssuche hier in Köln. Die Spielerinnen wollen logischerweise eine Wohnung gestellt bekommen. Und das ist in Köln eine echte Herausforderung. Wir versuchen viel über unser Netzwerk. Aber das ist dennoch eine komplizierte Aufgabe.

DFB.de: Mit Karoline Kohr und Carolin Schraa haben Sie zwei Torjägerinnen im Kader, die in der 2. Bundesliga überzeugen konnten. Ist das Ihr Sturm für die Allianz Frauen-Bundesliga?

Breuer: Da muss man vorsichtig sein. Carolin Schraa ist vor einem Jahr aus der Mittelrheinliga gekommen, Karoline Kohr haben wir aus der Regionalliga geholt. Zusammen haben sie 25 Tore gemacht. Das ist eine Bilanz, mit der nicht viele gerechnet haben. Aber auch hier möchte ich gerne auf unsere Erfahrungen verweisen. Als wir im Sommer 2015 das erste Mal aufgestiegen sind, hatten wir Lise Munk im Kader. Sie hat in 22 Begegnungen 27-mal getroffen. In der Allianz Frauen-Bundesliga hatte sie allerdings riesige Probleme. Ich will damit verdeutlichen, wie groß der Sprung ins Oberhaus ist.

DFB.de: Also geht es einzig und alleine um den Klassenverbleib?

Breuer: Das muss unser Ziel sein. Wir müssen es irgendwie schaffen, bis zum Saisonende die Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Wenn wir dann noch in Reichweite von Klubs wie Bremen, Duisburg oder Jena sind, hätten wir schon viel erreicht.



Der 1. FC Köln ist wieder da. Nach einem Jahr in der 2. Bundesliga hat die Mannschaft von Trainer Willi Breuer die direkte Rückkehr in die Allianz Frauen-Bundesliga geschafft. Im DFB.de-Interview spricht der 62-Jährige über die Herausforderungen im Oberhaus. Er erklärt, warum seine Mannschaft zum jetzigen Zeitpunkt nicht konkurrenzfähig ist und wie er das ändern will. Und Breuer macht deutlich, dass sein Team nicht mehr wie das Häschen vor der Schlange auftreten soll. Zum Schluss spricht Breuer auch noch über eine Herzensangelegenheit: Seit dieser Woche ist er nämlich wieder Trainer der Nationalmannschaft der Fußballer mit intellektueller Beeinträchtigung.

DFB.de: Herr Breuer, der 1. FC Köln kehrt nach einem Jahr in die Allianz Frauen-Bundesliga zurück. Haben Sie Sorge, dass die Mannschaft noch nicht reif ist für diese Aufgabe?

Willi Breuer: Nach unserem Abstieg im vergangenen Sommer haben wir einen kompletten Umbruch vollzogen. Wir haben die Mannschaft extrem verjüngt. Niemand hatte damit gerechnet, dass wir die direkte Rückkehr schaffen würden. Die Frage, ob uns noch ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga gut getan hätte, stellt sich nicht mehr. Die Mannschaft hat den Aufstieg geschafft. Und wir nehmen die Herausforderung gerne an. Allerdings wissen wir auch, dass wir mit unserem aktuellen Kader nicht konkurrenzfähig sein werden. Wir müssen uns verstärken.

DFB.de: Was fehlt im Kader?

Breuer: Vor allem Erfahrung und Qualität. Vor zwei Jahren waren wir meiner Meinung nach sportlich besser besetzt, sind aber dennoch abgestiegen. Aus dieser Erkenntnis müssen wir die richtigen Schlüsse ziehen. Wir brauchen vier bis fünf erfahrene Spielerinnen, die bereits ihre Leistung in der Allianz Frauen-Bundesliga gebracht haben. Sonst könnten wir wieder ganz große Probleme bekommen.

DFB.de: Sind Sie bezüglich Zugängen auf einem guten Weg?

Breuer: Wir haben viele Gespräche geführt und positives Feedback bekommen. Aber unterschrieben ist noch nichts. Die Rückkehr in die Allianz Frauen-Bundesliga macht uns für viele potenzielle Verstärkungen interessant. Ein ganz entscheidendes Problem ist allerdings die Wohnungssuche hier in Köln. Die Spielerinnen wollen logischerweise eine Wohnung gestellt bekommen. Und das ist in Köln eine echte Herausforderung. Wir versuchen viel über unser Netzwerk. Aber das ist dennoch eine komplizierte Aufgabe.

DFB.de: Mit Karoline Kohr und Carolin Schraa haben Sie zwei Torjägerinnen im Kader, die in der 2. Bundesliga überzeugen konnten. Ist das Ihr Sturm für die Allianz Frauen-Bundesliga?

Breuer: Da muss man vorsichtig sein. Carolin Schraa ist vor einem Jahr aus der Mittelrheinliga gekommen, Karoline Kohr haben wir aus der Regionalliga geholt. Zusammen haben sie 25 Tore gemacht. Das ist eine Bilanz, mit der nicht viele gerechnet haben. Aber auch hier möchte ich gerne auf unsere Erfahrungen verweisen. Als wir im Sommer 2015 das erste Mal aufgestiegen sind, hatten wir Lise Munk im Kader. Sie hat in 22 Begegnungen 27-mal getroffen. In der Allianz Frauen-Bundesliga hatte sie allerdings riesige Probleme. Ich will damit verdeutlichen, wie groß der Sprung ins Oberhaus ist.

DFB.de: Also geht es einzig und alleine um den Klassenverbleib?

Breuer: Das muss unser Ziel sein. Wir müssen es irgendwie schaffen, bis zum Saisonende die Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Wenn wir dann noch in Reichweite von Klubs wie Bremen, Duisburg oder Jena sind, hätten wir schon viel erreicht.

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DFB.de: Welche Lehren ziehen Sie außerdem aus dem einen Jahr in der Allianz Frauen-Bundesliga?

Breuer: Wir sind damals sehr passiv aufgetreten. Für uns ging es in jedem Spiel nur darum, irgendwie das eigene Tor zu verteidigen. Offensivaktionen haben aber dadurch kaum stattgefunden. Mir ist klar, dass wir gegen Teams wie Wolfsburg, München oder Potsdam nicht die dominierende Mannschaft sein werden. Aber wir wollen auch nicht nur das Kaninchen vor der Schlange sein und hoffen, dass der Sturm irgendwie an uns vorbeizieht. Wir wollen aktiver auftreten und zu mehr Torabschlüssen kommen.

DFB.de: Wer soll im Kader Ihrer Meinung nach vorangehen?

Breuer: Ich hoffe, dass wir noch die eine oder andere erfahrene Verstärkung hinzubekommen. Aus unserem aktuellen Kader sehe ich unsere Innenverteidigerinnen Anna Kirschbaum und Kristina Hild in einer Führungsrolle. Auch Theresa Gosch traue ich den nächsten Schritt zu. Ich bin zudem gespannt, wie sich Kristina Bartsch entwickelt. Sie ist ein großes Talent. Mal sehen, wie schnell sie sich den Gegebenheiten in der Allianz Frauen-Bundesliga anpassen kann.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat der Frauenfußball beim 1. FC Köln?

Breuer: Wir sind auch hier auf einem guten Weg. Der Frauenfußball ist bei uns etabliert im Klub – auch wenn die Männer und die Nachwuchsabteilung mehr im Fokus stehen. Das ist meiner Meinung nach allerdings völlig normal und absolut in Ordnung. Aber wir können ebenfalls auf schöne Erfolge verweisen. Die U 15 ist Erster in der Regionalliga, die U 17 ist Westdeutscher Meister geworden, die zweite Mannschaft ist in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Es hat sich schnell viel verändert. Über allem steht jetzt der Klassenerhalt in der Allianz Frauen-Bundesliga. Wir wollen ein anderes Gesicht zeigen als vor zwei Jahren. Das ist mir ganz wichtig. Wir wollen agieren, nicht nur reagieren. Wir freuen uns riesig auf Begegnungen gegen München, Wolfsburg oder Potsdam. Ein Verein wie der 1. FC Köln gehört meiner Meinung nach in die Allianz Frauen-Bundesliga. Sich dort zu etablieren, ist nun allerdings die schwierige Herausforderung, die wir gemeinsam lösen müssen.

DFB.de: Zum Abschluss noch ein ganz anderes Thema: Nach zehnjähriger Pause übernehmen Sie wieder das Traineramt für die Nationalmannschaft der Fußballer mit intellektueller Beeinträchtigung. Wie kommt es dazu?

Breuer: Das ist eine Herzensangelegenheit für mich. Es macht unheimlich viel Spaß, diese Mannschaft zu betreuen. Ich habe das von 1992 bis 2007 ja bereits gemacht. Jetzt sind die Verantwortlichen auf mich zugekommen und haben gefragt, ob ich nicht nochmal übernehmen kann. Ich musste nicht lange überlegen, bevor ich meine Zusage gegeben habe. Das mache ich gerne parallel zu meiner Arbeit beim 1. FC Köln.

DFB.de: Mit welchen Zielen treten Sie an?

Breuer: Es geht vor allem darum, auf die gute Arbeit meines Vorgängers Jörg Dittwar aufzubauen. Für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland haben wir uns leider nicht qualifiziert. Aber vielleicht öffnet sich für uns doch noch ein Hintertürchen. Grundsätzlich geht es darum, die Strukturen weiter zu professionalisieren. Dank der Unterstützung des DFB und der DFB-Stiftungen bin ich hierfür sehr zuversichtlich.

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