Bremer SV: Ein Polizeieuropameister will Eintracht Frankfurt ärgern

Große Bühne für kleine Klubs. Der DFB-Pokal rückt Deutschlands Amateurvereine in den Mittelpunkt. Hier kann der Dorfverein von nebenan auf den Deutschen Meister treffen, der ambitionierte Regionalligist auf den Champions-League-Teilnehmer. In der mehr als 70-jährigen Geschichte des deutschen Vereinspokals gab es viele Überraschungen und Sensationen.

Denn der Pokal, so heißt es im Volksmund, hat seine eigenen Gesetze. Vor allem aber schreibt er seine ganz eigenen Geschichten. In einer Serie stellt DFB.de deshalb alle 18 Amateurvereine vor, die in der ersten Runde des 73. DFB-Pokals an den Start gehen. Heute: der Bremer SV aus der Bremen-Liga.

Ole Laabs: Einer hat Pokalerfahrung

Das Kribbeln bei der DFB-Pokalauslosung, die Vorfreude auf das Spiel, das große Medieninteresse. All das darf Ole Laabs nun bereits zum dritten Mal miterleben. Der 29-Jährige tritt mit dem Bremer SV heute (ab 15.30 Uhr, live auf Sky), gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt an.

Seine bisherigen Erfahrungen im Pokal waren gemischt. 2012 zog er mit dem FC Oberneuland das große Los: den amtierenden Deutschen Meister und Pokalsieger Borussia Dortmund. Über 19.000 Zuschauer kamen in das Weserstadion. Es herrschte Gänsehaut Atmosphäre pur - die Ole Laabs allerdings nur von der Tribüne aus miterleben durfte. Die damalige Neuverpflichtung des Regionalligisten wurde nicht in den Kader berufen. "Das war zunächst eine riesige Enttäuschung für mich", erzählt Laabs. "Aber als Zugang aus der Bremen-Liga konnte ich nicht den Anspruch haben, gleich in der Stammelf zu stehen."

Vergangene Saison lief es für den defensiven Mittelfeldspieler besser. Mit dem Bremer SV, zu dem er im Sommer 2013 zurückgekehrt war, durfte er gegen Bundesligaabsteiger Eintracht Braunschweig ran - und zwar über die vollen 90 Minuten. Der Fünftligist lieferte eine beachtliche Partie ab, verlor nur knapp mit 0:1. "Wir haben uns gut geschlagen und sogar einige Nadelstiche gesetzt, einmal trafen wir sogar die Latte", sagt Laabs. "Auf das Spiel konnten wir stolz sein."



Große Bühne für kleine Klubs. Der DFB-Pokal rückt Deutschlands Amateurvereine in den Mittelpunkt. Hier kann der Dorfverein von nebenan auf den Deutschen Meister treffen, der ambitionierte Regionalligist auf den Champions-League-Teilnehmer. In der mehr als 70-jährigen Geschichte des deutschen Vereinspokals gab es viele Überraschungen und Sensationen.

Denn der Pokal, so heißt es im Volksmund, hat seine eigenen Gesetze. Vor allem aber schreibt er seine ganz eigenen Geschichten. In einer Serie stellt DFB.de deshalb alle 18 Amateurvereine vor, die in der ersten Runde des 73. DFB-Pokals an den Start gehen. Heute: der Bremer SV aus der Bremen-Liga.

Ole Laabs: Einer hat Pokalerfahrung

Das Kribbeln bei der DFB-Pokalauslosung, die Vorfreude auf das Spiel, das große Medieninteresse. All das darf Ole Laabs nun bereits zum dritten Mal miterleben. Der 29-Jährige tritt mit dem Bremer SV heute (ab 15.30 Uhr, live auf Sky), gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt an.

Seine bisherigen Erfahrungen im Pokal waren gemischt. 2012 zog er mit dem FC Oberneuland das große Los: den amtierenden Deutschen Meister und Pokalsieger Borussia Dortmund. Über 19.000 Zuschauer kamen in das Weserstadion. Es herrschte Gänsehaut Atmosphäre pur - die Ole Laabs allerdings nur von der Tribüne aus miterleben durfte. Die damalige Neuverpflichtung des Regionalligisten wurde nicht in den Kader berufen. "Das war zunächst eine riesige Enttäuschung für mich", erzählt Laabs. "Aber als Zugang aus der Bremen-Liga konnte ich nicht den Anspruch haben, gleich in der Stammelf zu stehen."

Vergangene Saison lief es für den defensiven Mittelfeldspieler besser. Mit dem Bremer SV, zu dem er im Sommer 2013 zurückgekehrt war, durfte er gegen Bundesligaabsteiger Eintracht Braunschweig ran - und zwar über die vollen 90 Minuten. Der Fünftligist lieferte eine beachtliche Partie ab, verlor nur knapp mit 0:1. "Wir haben uns gut geschlagen und sogar einige Nadelstiche gesetzt, einmal trafen wir sogar die Latte", sagt Laabs. "Auf das Spiel konnten wir stolz sein."

###more###

"Frankfurt ist ein anderes Kaliber"

Wird die Pokalsensation nun gegen Eintracht Frankfurt nachgeholt? Ole Laabs muss schmunzeln: "Frankfurt ist ein anderes Kaliber. Wir wollen uns einfach vernünftig präsentieren und zeigen, dass wir auch Fußball spielen können." Die Vorfreude darauf, gegen einen Bundesligisten anzutreten, ist groß. Zumal das Spiel in der alten Heimat von Ole Laabs stattfindet. Die Heimstätte des Bremer SV erfüllt nicht die Voraussetzungen für ein großes Pokalspiel, weshalb die Partie im Stadion vom FC Oberneuland ausgetragen wird. Rund 5.000 Zuschauer fasst der Sportpark am Vinnenweg. "Ich finde das Stadion sehr schön", so Laabs. "Alles ist relativ eng. Wenn 3000 bis 4000 Zuschauer kommen, ist das ein kleiner Hexenkessel."

Ole Laabs hat als Fußballer eine gute Ausbildung genossen. Wie viele andere Spieler vom Bremer SV stammt auch er aus der Nachwuchsabteilung vom SV Werder Bremen. In der C- sowie der B-Jugend trug er das Trikot mit der grünen Raute. "Damals habe ich natürlich vom Profifußball geträumt", gibt er zu. Einige Jungs, mit denen er damals trainierte, sind mittlerweile bekannte Profis, etwa Aaron Hunt oder Christian Schulz. Ole Laabs hatte weniger Glück: "Der Trainer beim Werder-Nachwuchs setzte nicht so richtig auf mich, so dass ich den Verein verlassen habe. Spätestens als ich im Herrenfußball ankam und etwas stagnierte, wurde ich Realist. Ich habe mich dann lieber auf Studium und Beruf konzentriert."

Zweimal Meister der Bremen-Liga, zweimal Aufstieg verpasst

Derzeit befindet sich Ole Laabs in der polizeilichen Ausbildung. Ein angenehmer Nebeneffekt: Er konnte im vergangenen Jahr an der Polizeieuropameisterschaft in Tschechien teilnehmen und hat dabei sogar den Titel gewonnen. Das Niveau im Polizeisport sei höher, als viele denken. "Die Polizeinationalmannschaft könnte von der Qualität her in der Regionalliga eine gute Rolle spielen", meint Laabs. "Das trifft auch auf einige andere Nationen zu."

Weniger Grund zur Freude gab es die vergangenen beiden Spielzeiten im Ligabetrieb des Bremer SV. Obwohl die Mannschaft von Trainer Klaus Gelsdorf stets die Bremen-Liga dominierte, 2013/2014 mit elf Punkten und 2014/2015 mit acht Punkten Vorsprung Meister wurde, scheiterten sie beide Male in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga. "Vor einem Jahr sind wir relativ deutlich ausgeschieden, weil wir einfach noch nicht so weit waren", erklärt Laabs. "Aber diesmal war es ganz eng. Daher war die Enttäuschung groß."

In der bevorstehenden Saison möchte der Bremer SV erneut angreifen. Auf seinen Topstürmer muss der Verein aus dem Westen von Bremen allerdings verzichten. Iman Bi-Ria, der in insgesamt 115 Einsätzen in der Bremen-Liga 149 Tore erzielte, hat sich dem SV Atlas Delmenhorst angeschlossen. "Aber wir haben auch einige gute Zugänge hinzubekommen", bleibt Laabs zuversichtlich. Nahezu alle Spieler im Kader kommen direkt aus Bremen oder den angrenzenden Bezirken. Verpflichtungen aus anderen Regionen gibt es nicht, da der Bremer SV laut Vereinsangaben kein Geld zahlt. Der Lohn sollen einzig und allein die sportlichen Erlebnisse sein - wie zum Beispiel das DFB-Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt.